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Rezensionen zu
Wie der Wind und das Meer

Lilli Beck

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Buchinfo München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen… (Quelle: Verlag) Anfang Paul duckte sich instinktiv, als er die zischenden Pfeiftöne hörte, die wieder fallende Bomben ankündigten. Gleich darauf folgte das donnernde Geräusch der Einschläge. Sekunden später das Krachen der Explosionen, begleitet vom Klirren zerberstender Fensterscheiben und dem nachfolgenden Einstürzen der Häuser. Meine Meinung Der Leser befindet sich Ende April mitten in München, während der Zweite Weltkrieg so langsam zum Erliegen kommt. Paul, seine Familie und seine Nachbarn gehen ein letztes Mal alle zusammen in den Keller um Schutz zu finden. Doch während der Bombenhagel über ihr Viertel niedergeht, müssen sie das Gebäude fluchtartig verlassen, da es einzustürzen droht und somit mehr Gefahr als Schutz bieten würde. Paul schnallt sich den Koffer um, in dem sich alle wichtigen Papiere der Familie befinden und kämpft sich hinaus ins Freie. Und dann ist Paul plötzlich allein. Weder seine Mutter, noch seine Schwester oder die anderen aus dem Keller haben es geschafft. Nur Paul, der Koffer, die Puppe seiner Schwester und der große Kartoffeltopf von Tante Tilli machen sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft. Als er unterwegs die kleine Sarah trifft, die ebenfalls alles verloren hat und seiner Schwester Rosalie wie aus dem Gesicht geschnitten ist, ist für ihn ganz klar: Wir sind ab sofort eine Familie! "Unsere Familie hat sogar einen Wahlspruch: Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen." (Seite 28) Ich bin kein Fan davon, ständig Filme oder Dokumentationen über den Zweiten Weltkrieg zu schauen. Das Thema ist so fürchterlich, dass ich solche Filme/Dokumentationen oft abbreche oder nur ein einziges Mal schaue, da ich es emotional einfach nicht ertrage. Fiktive Liebesgeschichten, die zu der Zeit spielen, lese ich allerdings wahnsinnig gerne - auch wenn dicke Tränen vorprogrammiert sind. Die äußeren Umstände des Krieges und der Nachkriegszeit, ebenso die moralischen Vorstellungen in diesen Jahrzehnten, machen Liebesgeschichten direkt viel dramatischer und stellenweise auch endgültiger. Ich würde gerne so viel über dieses Buch sagen, würde dann aber Gefahr laufen viel zu viel zu verraten - das ist echt ein Teufelskreis. Trotzdem will ich mich bemühen nicht (zu viel) zu spoilern! Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, die stellenweise sehr große Zeitspannen umfassen. So befasst sich Teil 1 zum Beispiel mit den Jahren von 1945-1948, Teil 3 sogar mit 1960-1970. Insgesamt begleiten wir Paul und Sarah/Rosalie von 1945-1989. 44 Jahre Liebe und deutsche Geschichte auf nur 468 Seiten. Da ist es ganz klar, dass manchen Dingen weniger Beachtung geschenkt wird, als anderen und einige Jahre unkommentiert übersprungen werden. Mich persönlich hat das aber gar nicht gestört. Es gibt durchaus die ein oder andere Stelle, die nicht so ausführlich hätte sein müssen. So zum Beispiel, als die beiden in einem Kinderheim untergebracht werden - das war mir stellenweise einfach zu langatmig. Oder auch die Synchronsprecher-Jobs, die Rosalie später annimmt, hätten etwas gekürzt dargestellt werden können. Aber all das tut der Geschichte absolut keinen Abbruch! Was mir wirklich gut gefällt, ist die Tatsache, wie Lilli Beck die Figuren gezeichnet hat. Sie wirken alle absolut realistisch und hätten tatsächlich so existieren können. Jeder noch so kleine und unwichtige Charakter wurde mit einer Liebe zum Detail beschrieben, ohne zu viel zu werden oder zu ausgeschmückt zu sein. Auch Paul und Rosalie werden immer altersgerecht dargestellt. Natürlich hat man beim Lesen möglicherweise mal den Gedanken, dass Paul in seinen Kinder-/Jugendtagen schon etwas zu reif ist, aber ich schätze, dass das einfach die Situation mit sich bringt. Wer in einem solch zarten Alter schon auf eigenen Beinen stehen muss und auch noch die Verantwortung für jemand anderen übernimmt, der altert einfach schneller, als ein Kind, das wirklich Kind sein kann. Während ich diese Rezension schreibe, frage ich mich immer wieder, wie es den beiden wohl ergangen wäre, wenn sie die Wahrheit gesagt hätten. Wenn sie zumindest seit dem Punkt ihrer Adoption mit offenen Karten gespielt und ihre Eltern eingeweiht hätten, dass sie keine Geschwister sind, sondern das nur erfunden haben um nicht getrennt zu werden. Wären die Eltern wirklich enttäuscht von ihnen gewesen, so wie sie es die ganze Zeit vermutet haben, oder hätten sie Verständnis gehabt? Spätestens aber ab dem Moment, an dem sie sich ihre Liebe gestanden haben. Auf der anderen Seite, hätte man ihnen vielleicht nicht geglaubt, sondern sie als Perverse abgestempelt, die jetzt nach einer Lüge suchen um offiziell ihrem Inzest zu fröhnen. Hätte. Würde. Könnte. Der Konjunktiv bringt dann leider niemanden weiter - die Geschichte verläuft nun mal so, wie sie von der Autorin geschrieben wurde. Das ganze Buch über habe ich mitgefiebert. Erst, dass sie beide halbwegs unbeschadet durch das Kriegsende und die Nachkriegszeit kommen, dann dass sie Eltern finden, die sie gemeinsam aufnehmen, ihre Liebe vielleicht doch noch eine glückliche Wendung nimmt und auch, dass die ein oder andere Entscheidung nicht zu weitreichende Konsequenzen hat. Gegen Ende hat sich dann ein Kloß in meinem Hals gebildet, der zum Schluss zu dicken Tränen geführt hat. Ob es nun vor Rührung wegen eines Happy Ends war, oder vor lauter Trauer, weil es eben nicht gut ausgeht, wird an dieser Stelle nicht verraten! Fazit Wunderbar gezeichnete Charaktere, die sich immer alters- und situationsgerecht verhalten und eine Geschichte, die einem beim Lesen das Herz schwer werden lässt. Als Leser hofft und bangt man immer wieder von Seite zu Seite und Jahr zu Jahr, dass sich das Blatt doch endlich wenden möge und Paul und Sarah/Rosalie das Leben leben können, das sie sich nach den ganzen Entbehrungen während des Krieges und danach verdient haben. Eigentlich würde ich für die ein oder andere Länge ein bisschen was abziehen, da mich die Geschichte aber emotional total getroffen hat und ich am Ende Rotz und Wasser geheult habe, bekommt das Buch die Höchstpunktzahl und eine Leseempfehlung für alle, die diese Art von Geschichten mögen!

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Von Lilli Beck habe ich bereits „Glück und Glas“ gelesen und war begeistert von ihrer Art zu schreiben, deshalb musste ich natürlich auch diese Geschichte lesen. Beschreibung des Buches: „Wie der Wind und das Meer“ ist im 2017 im blanvalet-Verlag als Hardcover Buch erschienen. Es hat 512 Seiten. Auf dem Cover sieht man zwei Hände (von einem Mann und einer Frau), die sich berühren. Der Mann geht in die eine Richtung, die Frau wendet sich der anderen Richtung zu – ein sehr passend gewähltes Bild für dieses Buch. Kurze Zusammenfassung: Der elfjährige Paul verliert nach einem Bombenangriff im April 1945 in München seine Eltern. Als er in den Straßen umher irrt, trifft er auf das kleine Mädchen Sarah. Da sie seiner Schwester Rosalie sehr ähnlich sieht, beschließen beide sich als Bruder und Schwester auszugeben, damit sie von Behörden nicht getrennt werden. Nachdem sie längere Zeit in einem Kinderheim verbringen, werden sie von einem Ehepaar aus München adoptiert. Sie machen eine Ausbildung im Familienbetrieb – einem Lebensmittel Großhandel, träumen aber von einem Leben in Amerika, denn sie haben sich ineinander verliebt. Diese heimliche Liebe bleibt nicht ohne Folgen. Sarah erwartet ein Kind. Um die Familie zu schützen flieht sie nach Berlin, wo sie als Synchronsprecherin Arbeit findet. Doch immer wieder kreuzen sich die Wege von Sarah und Paul… Mein Leseeindruck: Schon die ersten Seiten dieses Romans haben mich gefesselt. Deutsche Geschichte im Zeitraum von 1945 – 1990 fast hautnah in einer Geschichte zweier Menschen mitzuerleben geht unter die Haut. In 5 Kapiteln, die meist einen Zeitraum von 10 Jahren wiederspiegeln, gelingt es Lilli Beck eine - sicherlich in ihrer Gänze nicht typische - Lebensgeschichte der Kriegsgeneration zu beschreiben. Trotzdem hat sich jede einzelne Begebenheit der zwei Protagonisten aber bestimmt genauso im Deutschland der Nachkriegszeit abgespielt. Während man die Lebensgeschichte von Sarah und Paul hautnah miterlebt, bekommt man Eindrücke vom Wandel Deutschlands, ein ganz besonderes Augenmerk legt Lilli Beck hier auf das deutsche Wirtschaftswunder. Neben Ölkrise, Bau der Mauer aber auch Hausbesetzungen in Berlin erfährt man auch den ganz persönlichen Aufstieg von Pauls Familienbetrieb. So hat man einen ganz besonderen Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung eines Familienbetriebes. Die großen zeitlichen Kapitel sind in viele kleine Kapitel unterteilt, die teilweise überraschende Handlungsverläufe mit plötzlichen Wendungen beschreiben. Diese lassen den Roman nie langweilig werden. Manche Kapitel bieten hier echte Cliffhanger, was dazu führte, dass ich das Buch stundenlang nicht aus der Hand legen konnte. Die teils großen Zeitsprünge (der 5 Kapitel) bereiteten mir dieses Mal kein Problem. Die beiden Charaktere Sarah und Paul wirken authentisch und liebenswert. An manchen Stellen würde man den ein oder die andere gerne rütteln und dem Schicksal eine andere Wendung bereiten wollen. Fazit: Ein sehr ergreifendes Buch, das neben einer ganz besonderen Liebe auch Freundschaft, Spannung und Deutsche Geschichte behandelt.

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Von der Autorin Lilli Beck will ich schon seit ewigen Zeiten ein Buch lesen und habe auch beinahe alle ihre Romane im Bücherregal stehen, aber irgendwie sprachen mich die Cover der älteren Bücher irgendwann nicht mehr so an und für das letzte erschienene Buch fehlte bisher immer wieder die Zeit. "Wie der Wind und das Meer" erreichte mich schließlich als Rezensionsexemplar, da mich der Klappentext sofort neugierig machte. Der elfjährige Paul überlebt als einziger seiner Familie einen Fliegerangriff und lernt wenig später Sarah kennen, die ebenfalls sämtliche Angehörige verloren hat. Paul schlägt ihr vor, dass sie sich erstmal als seine Schwester ausgeben kann, da sie ihr ohnehin ähnlich sieht, und verspricht ihr gleichzeitig, dass ihr dadurch nichts passieren kann, denn sie ist Jüdin. Zwei Kinder, die alles verloren haben und nicht mehr wissen, wem sie noch vertrauen können, aber Paul ist ein so herzensguter Junge, dass Sarah sich sofort gut aufgehoben fühlt in seiner Gegenwart, und man kann förmlich spüren, wie die schrecklichen Erlebnisse die Beiden zusammenschweißen. Mich hatte spätestens da, die Geschichte komplett gepackt, da ich natürlich wissen wollte, ob sie so einfach mit dieser Lüge würden leben können. "Wie der Wind und das Meer" ist kein Buch, das man schnell mal nebenher mit wegliest, denn es handelt über so einen langen Zeitraum hinweg, dass ich persönlich immer wieder Lesepausen zwischendurch brauchte, um mit den Zeitsprüngen klarzukommen sowie den Charakteren, die sich im Laufe der Jahre natürlich auch stark veränderten. Das Schicksal der zwei Kinder beziehungsweise ihr weiterer Lebensweg berührte mich so sehr, und lässt mich auch Wochen später immer noch nicht so recht los, dass ich mich immer wieder frage, wie hätte eine akzeptable Lösung für sie ausgesehen. Lilli Beck beschreibt all dies so wunderbar, dass ich sowohl die beiden Hauptcharaktere förmlich vor Augen hatte, als auch all die interessanten Nebencharaktere sowie die Schauplätze. Zugleich passiert natürlich im Laufe der Jahre soviel Politisches, Gesellschaftliches und Zeitgeschichtliches nebenher, dass es mir unheimlich Freude bereitete, die Protagonisten über einen so langen Zeitraum zu begleiten. Mein Fazit: Sehr emotional, bewegend und mitreißend. Mir wird diese Geschichte noch lange im Gedächtnis bleiben und wird mich im Nachhinein wohl auch noch öfter zum grübeln bringen. Unbedingt Lesen!

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Inhaltsangabe: Paul und Sarah haben beide ihre ganze Familie im Krieg verloren. Da Sarah Pauls Schwester Rosalie so ähnlich sieht, beschliessen die beiden, sich von nun an als Geschwister auszugeben um zusammenbleiben zu können. Das funktioniert auch ganz wunderbar, bis die beiden sich eines Tages ineinander verlieben..... Meine Meinung: Der Inhalt der Geschichte kann wirklich kurz und knapp erzählt werden. Was die Autorin aber daraus gemacht hat, ist eine Wahnsinnsgeschichte, die es auf meine Jahresbestenliste geschafft hat. Lilli Beck erzählt so voller Gefühl, das Leben der beiden zwischen 1945 - 1990, welches begonnen hat, als Paul sein letztes Stück Brot mit Sarah geteilt hat. Die beiden gehören wirklich von nun an zusammen "Wie der Wind und das Meer". Ich habe alle Höhen und Tiefen der beiden hautnah miterlebt, konnte mich mit ihnen freuen, habe mit ihnen mitgelitten, mitgezittert und fand auch die erwachende Liebe wunderschön. Man schliesst die beiden sofort ins Herz und steht mit ihnen die ganze Nachkriegszeit durch und am Schluss hatte ich Tränen in den Augen. Aber man ist wirklich am verzweifeln, denn die Liebe zwischen den beiden ist einzigartig und so tief, kann aber leider nicht ausgelebt werden. Aber sie können nicht aus ihrer Haut heraus, auch wenn sie oft überlegt haben, sich jemandem anzuvertrauen, dass sie ja gar keine Geschwister sind. Aber was wäre dann gewesen? Hätte man die beiden für ihre Lüge sogar eingesperrt? Hätte man ihnen überhaupt geglaubt? Es kommt, wie es kommen muss, die beiden leben ihr Leben getrennt und verlieren aber nie den Kontakt zueinander. Ob sie es aber schaffen, doch irgendwie einen Weg zueinander zu finden, müsst ihr selbst lesen. Und das kann ich nur jedem ans Herz legen. Wenn ihr auf gefühlvolle Geschichten mit ganz viel Tiefe steht, dann kauft Euch bitte unbedingt dieses Buch.

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"Wir gehören zusammen wie er Wind und das Meer ... Meine Liebe zu dir ist unendlich groß und tief wie alle Weltmeere zusammengenommen ... sie wird niemals versiegen ..." |Cover| Das Cover finde ich sehr passend. Es ist sehr schlicht gehalten und gibt doch einige Einblicke in die Geschichte. |Schreibstil| Der Schreibstil von Lilli Beck ist sehr angenehm. Es war toll das die Gespräche der Charaktere entweder einen Bayrischen oder einen Berlinerischen touch hatten. So hat es die Geschichte noch einzigartiger und realer wirken lassen. |Meinung| Ich war total gespannt auf die Geschichte, da ich gerne Geschichten aus der Kriegszeit oder Nachkriegszeit lese. Auch in meiner Schulzeit habe ich mich sehr für den 2. Weltkrieg interessiert. Also war es für mich klar ich musste die Geschichte von Paul und Rosalie(Sarah) lesen. Es ist so herzzerreißend was die beiden alles erlebt haben. Jedes Mal wenn sie ihr Glück gefunden hatten, kam die nächste Katastrophe. Wegen einer Lüge, die sie aus Schutz erzählt haben bringt das ihr ganzes Leben durch einander. Es ist so unfassbar traurig und gemein. Ich hatte den beiden so sehr ihr Glück gewünscht. Diese Geschichte hat es geschafft mich zum weinen zu bringen. Manchmal ist das Leben wirklich ein Ar***! |Fazit| Ich kann euch die Geschichte von Paul und Rosalie(Sarah) nur ans Herz legen. Aber haltet Taschentücher bereit.

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Bewertung: 4 1/2 Sterne Sehr gespannt war ich auf Lilli Becks zweiten Roman, der nicht aus der heiteren Ecke kommt. Nachdem mir "Glück und Glas", das vor zwei Jahren erschienen ist, sehr gut gefallen hat, freute ich mich auf "Wie der Wind und das Meer" der Autorin. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und beginnt im letzten Kriegsjahr, 1945. Man steigt mitten in das Kriegsgeschehen ein und harrt mit den Münchner Einwohnern in den Luftschutzkellern aus. Hier sind auch der elfjährige Paul, seine Stiefmutter und seine Stiefschwester Rosalie, sowie Onkel Fritz und Tante Tilli untergekommen. Sie sind Flüchtlinge aus Pommern, die in München bei den Verwandten ein neues Zuhause gefunden haben. Doch diesmal trifft eine Bombe das Haus und der kleine Paul bleibt als einziger Überlebender zurück. Hungrig und zitternd irrt er mit seinem Lederkoffer, der die Besitzurkunde des Gutes in Pommern, sowie Fotos beinhaltet, durch das zerbombte München. Hinter einem Trümmerhaufen findet er ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah Silbermann, ist Jüdin und hat ebenfalls ihre Familie verloren. Die Kinder beschließen zusammenzubleiben und Paul überredet Sarah sich fortan Rosalie zu nennen und sich als seine Schwester auszugeben. So können sie zusammenbleiben und Sarah muss auch nicht weiter Angst vor den Nazis haben. Eine Jungenbande gewährt ihnen Unterschlupf bis sie bei der Blumen-Oma ein neues Zuhause finden. Die Marktfrau Agathe gibt sie als ihre Großnichte und -neffen aus, doch die Mühlen der Bürokratie mahlen auch am Ende des Krieges zielsicher und Paul und Rosalie/Sarah wandern ins Waisenhaus. Ihr gemeinsamer Wahlspruch "Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen.“ - Seite 28 wird auf eine harte Probe gestellt. Als sie als Teenager plötzlich beginnen mehr füreinander zu empfinden, macht ihnen der Pakt von einst, sich als Geschwister auszugeben, einen Strich durch die Rechnung. Mit der Wahrheit können sie nicht mehr herausrücken, ohne Agathe und ihre neuen Adoptiveltern zu gefährden. Der Roman umspannt ganze 45 Jahre, spielt in München und Berlin und erzählt abwechselnd aus der Sicht von Paul und Rosalie. Der erste Abschnitt bis zum Jahr 1952 ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die von der Autorin grandios erzählt wurde. Diese sehr eindringliche Passage erzählt von den Tagen als Trümmerkinder, den Hunger und die folgende liebevolle Aufnahme bei der Blumen-Oma. Die Willkür der Bürokratie die beiden Kinder der fürsorglichen Liebe von Agathe zu entreißen und sie in ein katholisches Waisenhaus zu stecken, wo Zucht und Ordnung herrscht, hat mich emotional sehr mitgenommen. Den Mittelteil, der Paul und Rosalie ihre Gefühle füreinander entdecken lässt, empfand ich nicht ganz so stark. Hier wird viel auf die Empfindungen der Beiden eingegangen und wie sie damit umgehen. Während Paul sich bei seiner neuen Familie und der Verantwortung am Gemüsemarkt wohl fühlt und seine Zukunft darin sieht, träumt Rosalie noch immer davon ihre Leben ähnlich dem ihrer Mutter zu gestalten. Als sie beim Münchner Radiosender für ein Hörspiel vorspricht und genommen wird, sieht sie sich ihren Träumen näher. Hier fehlte mir allerdings etwas Atmosphäre. Die Dialoge und Liebesschwüre empfand ich manchmal etwas aufgesetzt. Man spürte die tiefe Verbundenheit der Beiden, aber trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas. Die Auswirkungen der verboten Liebe sind das Hauptthema des Romans. Diese sind der rote Faden der Geschichte. Dabei hat Lilli Beck auch die politische Zeitgeschichte gut eingefangen. Angefangen von den Hungerjahren bis zum Wiederaufbau, dem dauffolgenden Wirtschaftsaufschwung, der Bau der Mauer, der Kalte Krieg, Studentenbewegungen und Hausbesetzungen. Die dramatischen Ereignisse im letzten Teil des Buches haben wiederum meine volle Aufmerksamkeit bekommen und haben mich am Ende ziemlich fassungslos zurückgelassen. Charaktere: Die Charaktere sind lebendig und mitten aus dem Leben gegriffen. Besonders ins Herz geschlossen habe ich Agathe, die Blumen-Oma, die sich den beiden Kindern annimmt und bis zu ihrem Lebensende ihre Ersatzoma bleiben wird. Sie ist auch die Einzige, die das Geheimnis um Sarah/Rosalie kennt. Gut gefallen haben mir auch "die Überkandidelten" im Haus von Rosalie in Berlin. Die beiden Hauptprotagonisten fand ich als Kinder überzeugender, als im erwachsenen Alter. Nicht alle ihre Handlungen konnte ich nachvollziehen, besonders der ältere Paul wurde mir fremd. Trotzdem entwicklen sich beide Charaktere stark weiter und dennoch bleibt ihre Liebe für alle Ewigkeit bestehen.....wie der Wind und das Meer.... Schreibstil: Lilli Beck schreibt wunderbar bildhaft, flüssig und lebendig. Ich war mit Paul und Rosalie am Gemüsemarkt, durchlebte mit ihnen die Ängste im Waisenhaus und fand die Bewohner der verrückten WG in Berlin herzerfrischend. Die Geschichte ist in fünf Teile und Zeitabschnitte unterteilt und umspannt die Jahre 1945 bis 1990. Die Kapitel sind eher kurz gehalten bzw. haben eine angenehme Länge. Die Autorin erzählt abwechselnd aus Sicht von Pauls und Rosalie/Sarah. Fazit: Ein berührender Roman, der neben der Handlung rund um Paul und Rosalie auch deutsche Zeitgeschichte eingefangen hat. Eine dramatische Zeitreise, die im letzten Kriegsjahr des Zweiten Weltkrieges beginnt und kurz vor dem Mauerfall endet. Bewegend und ergreifend.

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Dieses Buch war für mich ein absolutes Geschenk, denn ich war sofort verliebt in das Leben und die Liebe von Paul und Sarah. Als Paul von einer Sekunde auf die andere alles verloren hat, findet er Sarah, die seiner Schwester, die er wie seine Familie in den Trümmern nach einem Bombeneinschlag nicht mehr findet, unheimlich ähnlich sieht. Schnell verbünden die beiden sich und geben sich einen lebenslangen Schwur.... Die Autorin hat wirklich eindrucksvoll beschrieben, wie hart die Zeit in und nach dem Krieg war und wie hart es für die Kinder, aber eben auch alle anderen Menschen war, irgendwie zu überleben. Es war wundervoll zu lesen, wieviel Hoffnung in Sarah, die jetzt Rosalie heißt und Paul gesteckt hat und mit wieviel Zuversicht und Zusammenhalt die beiden in ihre ungewisse Zukunft gestartet sind. Mehr Gefühl in einem Buch geht einfach nicht und ich war beim lesen entweder unheimlich traurig oder mit Paul und Rosalie zusammen am Boden zerstört.  Aber in dieser Geschichte gibt es nicht nur Hoffnung, sondern auch Angst, Gewalt und tiefe Verzweiflung. Der Leser begleitet die beiden "Geschwister" nicht nur durch ihre Kindheit, sondern wächst mit den beiden heran und natürlich tauchen bald immer größere Probleme auf. Die zarte Liebe der beiden hat mich mitten in ihren Bann gezogen und ich war genauso ratlos wie die beiden. Auch hier wieder Gefühle pur, Zwiespalt, Eifersucht, gebrochene Herzen, Abschied, Krankheit, Tod und ganz viel Liebe begleitet den Leser durch die Seiten.  Ich kann und möchte nicht Zuviel über die Handlungen in dem Buch verraten, auch gibt es hier keine großen Überraschengen, dafür aber eine Geschichte die einem das Herz zerreißt und trotzdem so wunderschön wie traurig zugleich ist. Ich bin durch die Seiten einfach nur geflogen und hätte ich die Zeit gehabt, hätte ich das Buch sofort komplett durchgelesen! Das Ende...ja das Ende...ich hab sowas von geweint, hier ist doch etwas passiert, was mir das Herz gebrochen hat und wovor ich das ganze Buch über Angst hatte. Ich lese keine Bücher zweimal, dieses allerdings lese ich mit Sicherheit noch mehrmals, eine absolute Perle von Buch!

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Mit "Wie der Wind und das Meer" von der Autorin Lilli Beck nimmt diese den Leser mit auf eine Zeitreise. Der Roman spielt sich auf zwei Zeitebenen ab und wird in fünf Teilen erzählt. Beginnend im April 1945, den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs bis hin ins Jahr 1989. Bomben fallen auf München. Menschen, die voller Angst in den Keller sitzen, hoffen, dass es bald vorbei sei. So auch in einem Schwabinger Gebäude, wo der elfjährige Paul mit seiner Stiefmutter und der Schwester Rosalie ausharrt. Aus Pommern waren sie. Doch von dort mussten sie flüchten, aus der vertrauten Heimat, ihr Gut verlassen. Der Vater war während der Flucht verstorben In München waren sie bei Verwandten untergekommen. In einem Lederkoffer waren die wichtigsten Unterlagen wie die Besitzurkunde des Gutes, den Paul hütete wie einen Schatz. Sein Vater hatte ihm diesen anvertraut. Doch es kommt ganz schlimm für Paul, denn bei dem Bombenhagel verliert er alle vertrauten Personen. In den Trümmern suchend stößt er auf ein kleines Mädchen, Sarah, die er zunächst mit seiner Schwester verwechselt, so ähnlich sah sie Rosalie. Zusammen kämpfen sie nun ums tägliche Überleben, Sarah, ein jüdisches Mädchen, heißt nun Rosalie. Im Laufe der Jahre begleitet der Leser beide Kinder, erlebt ihr Aufwachsen, ihre gute Zeit bei der Marktfrau Zirngiebl, die Zeit im Kinderheim, bis sie letztendlich von einem wunderbaren älteren Ehepaar adoptiert werden. Bruder und Schwester, als das haben sie sich immer ausgegeben. Doch dann kommt die Zeit, wo die Anziehung zueinander immer stärker wird. Eine Liebe, die nicht sein darf. Der Titel "Wie der Wind und das Meer" finde ich gut gewählt, zumal es ein verbindender Spruch zwischen den beiden "Geschwistern" ist. Die Romane von Lilli Beck sind immer wieder für eine Überraschung gut. Sie hat in diesem Buch ein Thema Zeitgeschichte aufgegriffen, der mich interessierte, inhaltlich gut recherchiert und thematisch eingebunden ist. Von der Handlung und dem Aufbau her fast alles verständlich, was auch an dem tollen Schreibstil der Autorin liegt. Ich kenne ja nun schon einige Bücher von ihr. Eine Reise in die Vergangenheit, aber auch ein Erinnern an eine Zeit, die nicht in Vergessenheit geraten sollte. Welche Auswirkungen die verbotene Liebe zwischen Paul und Sarah/Rosalie hat, welche Entscheidungen getroffen werden, davon möchte ich dann doch nicht zuviel verraten. Eine spontan getroffene Entscheidung beeinflusst das Leben der beiden Hauptcharaktere, dass ist so der Kern der Geschichte. Ein großes Kompliment an die Autorin Lilli Beck, die ihre Gedanken, ihre Idee sowohl auch die Recherchearbeit "Wie der Wind und das Meer" zu einem ganz besonderen Buch werden ließen. Für mich war es wieder einmal persönlich eine sehr ansprechende Lesezeit.

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