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Rezensionen zu
Wie der Wind und das Meer

Lilli Beck

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Inhalt: München, April 1945. Nach einem schweren Fliegerangriff hat der elfjährige Paul auch noch seine letzten lebenden Verwandten verloren. Alles was ihm bleibt ist ein Kochtopf und ein Koffer mit einigen Fotos, der Puppe seiner kleinen Schwester Rosalie und den Papieren seiner Familie. Auf der Suche nach etwas zu Essen und einem Unterschlupf trifft er auf das jüdische Mädchen Sarah, das seiner Schwester zum Verwechseln ähnlich sieht. Auch Sarah hat in dieser Nacht ihre Eltern verloren und ist ganz allein. Von nun an geben sie sich als Geschwister aus um von den Behörden nicht getrennt zu werden. Doch als Teenager verlieben sie sich ineinander und ihre Notlüge wird ihnen zum Verhängnis… Meine Meinung: „Wie der Wind und das Meer“, so gehören Paul und Rosalie/Sarah zusammen und da dieser Spruch oft im Buch vorkommt, passt der Titel perfekt. Das Buch beginnt am Abend des 25. April 1945. Bomben zerstören das Haus, in dessen Keller Paul mit seiner Familie Zuflucht gesucht hat und er ist der Einzige, der sich retten kann. Schon von der ersten Zeile an hat mich dieses Buch gefesselt. Der Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen und so bildhaft, dass ich während des Lesens zB. das zerstörte München und die Kinder in den Trümmern vor meinen Augen sehen konnte. Lilly Beck hat viele historische Ereignisse der damaligen Zeit (das Kriegsende, den Wiederaufbau, das Wirtschaftswunder, den Mauerbau, politische Attentate, Drogentote, Hausbesetzungen, Aids und vieles mehr) in die Geschichte einfließen lassen. Die Umsetzung fand ich nicht immer gelungen. Die Geschichte ist in fünf Teile und Zeitabschnitte unterteilt , von 1945 - 1989, und spielt in München und in Berlin. Mal wird aus Pauls und mal aus Rosalies/Sarahs Perspektive erzählt. Die beiden Protagonisten haben mir gut gefallen und ihre enge Bindung und ihre spätere Liebe zueinander ist durch ihre gemeinsamen Erlebnisse für mich nachvollziehbar. Aber auch alle anderen Charaktere sind überzeugend und lebendig gezeichnet. Fazit: Das Buch ist eine fesselnde und berührende Zeitreise und auf jeden Fall lesenswert, auch wenn ich es gegen Ende schwächer fand. Vielen Dank an den @blanvalet.verlag für das Leseexemplar.

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Emotion Pur

Von: Shondra

04.11.2017

!Achtung Spoiler! Paul findet die kleine Jüdin Sarah kurz nach dem letzten Bombenangriff auf München in den Trümmern. Auch sie hat ihre ganze Familie verloren und Angst davor das sie doch noch den Nazis in die Hände fällt und vergast wird. So schmiedet Paul den Plan sie als seine kleine Schwester Rosalie auszugeben, der sie auch noch ähnlich sieht. Als Beweis gibt es ein Foto von Paul und Rosalie, sowie Papiere der Familie. Von nun an sind die beiden unzertrennlich und der Leitspruch der Familie Greve begleitet die beiden nun durch ihr Leben Sie gehören zusammen "Wie der Wind und das Meer" ! Kurz darauf treffen sie auf eine Bande von Waisen die sich zusammen geschlossen haben um in den Trümmern zu überleben. Dort bleiben die beiden eine Weile, sie lernen zu überleben, durch feilschen, handeln, Schwarzmarktgeschäfte. Eines Tages treffen sie auf die Blumen-Oma die sie bei sich aufnimmt, ihnen essen und liebe zukommen lässt. Sie ist die erste denen sich die beiden anvertrauen. Doch das Glück wärt nur kurz, denn die Mühlen der Deutschen Bürokratie mahlen langsam aber stetig. So werden die beiden von dort weggeholt da sie keine richtige Verwandte ist und angeblich das Kindeswohl dort nicht gesichert sei. Doch beide landen im Kinderheim wo sie die meiste Zeit getrennt von einander sind, bei ungehorsam in kalte kleine Kammern gesperrt werden. Selbst das Essen kann man nicht als solches bezeichnen, und vor Kinderarbeit wollte man sie schützen, doch dort müssen sie weit mehr anpacken als der Blumen-Oma beim Blumen pflücken und verkaufen helfen. Doch auch das Meistern die beiden und werden von einem lieben Ehepaar adoptiert, das die Blumen-Oma vom Großmarkt kennt. Von nun an geht es den beiden richtig gut, sie haben ein wundervolles Heim und machen eine Ausbildung im Elterlichen Betrieb. Paul ist zu einem stattlichen jungen Mann herangewachsen an dem die Mädchen gefallen finden, und Rosalie ist eine Schönheit geworden. Beide bemerken das ihre Gefühle mehr als nur Geschwisterliebe ist und so kommt eins zum anderen. Die beiden führen eine heimliche Liebesbeziehung und schmieden Pläne für die Zukunft. Doch die Angst die Eltern zu enttäuschen, oder gar wegen Unzucht bestraft zu werden, zwingt sie zum Schweigen. Rosalie erhält als Synchronsprecherin ein Angebot in Berlin, um ihr Sparbuch für eine gemeinsame Auswanderung aufzustocken nimmt sie dieses an. In Berlin stellt sie fest das ihre Beziehung zu Paul nicht ohne Folgen geblieben ist, sie ist schwanger. Aus Furcht schreibt sie einen Brief an die Eltern und Paul sie habe jemanden kennengelernt, sei Schwanger von ihm und würde in Berlin bleiben. Paul versucht Rosalie zurück zu holen und möchte von ihr wissen ob es sein Kind sei, sie hält daran fest das es einen anderen gibt. Die beiden trennen sich im Streit und die Eltern verstoßen Rosalie. Einige Jahre gehen ins Land und Paul gibt irgendwann nach Emma zu heiraten die schon seit Jugendtagen hinter ihm her ist wie der Teufel hinter der Seele. Es wird eine unglückliche Beziehung, auch dauert es Jahre bis Emma endlich ihr gewünschtes Kind empfängt. Geschäftlich hingegen sind die beiden ein Traumpaar machen sie mit ihren Unternehmen mittlerweile Millionen. Doch Geld macht nicht glücklich und schon gar nicht kann es einem Kind die liebe und zuneigung der Eltern ersetzen. Rosalie führt nach langen Jahren in denen sie nur für ihren Sohn da war, eine Beziehung mit Bernd mehr damit Daniel einen Vater hat, als aus Liebe. Immer wieder will es das Schicksal das Paul und Rosalie sich begegnen und nie haben sie ihre Gefühle für einander eingebüst die Sehnsucht nacheinander auch nach vielen Jahren ist immer noch so stark. Doch immer wenn Rosalie ihm das gemeinsame Kind gestehen will, oder die beiden endlich zusammen sein wollen kommen andere Dinge dazwischen. Als die beiden endlich zusammen sein könnten, ist Paul schwer krank und liegt im sterben. Und kurze Zeit später stirbt auch Rosalie, an gebrochenem Herzen. Doch am Ende liegen beide nebeneinander Paul und Sarah Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Emotion Pur dieser Roman hat mich von der ersten Seite an gefesselt, ich konnte ihn kaum aus der Hand legen und hatte das Buch nach drei Tagen ausgelesen. Man fühlt, lacht, lebt, liebt und weint mit den Hauptcharakteren. Auch kann man sich gut in die Zeit zurück versetzen lassen. Durch meine Großeltern habe ich viel und doch eigentlich zu wenig aus diesen schrecklichen Zeiten erfahren, so musste ich auch unweigerlich daran denken das auch sie in dieser Zeit gelebt und erlebt haben. Dadurch wurde für mich die Geschichte noch viel greifbarer.

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Kurzbeschreibung Es ist April 1945. Auf der Suche nach einem Versteck trifft der elfjährige Paul das Mädchen Sarah. Genau wie er, hat sie ihre Familie verloren, sieht aber seiner Schwester verblüffend ähnlich. In ihrer Not geben sie sich als Geschwister aus, doch Jahre später, wird ihnen diese Lüge zum Verhängnis. Eine Lüge, die sie dazu zwingt, ihre Liebe zu verstecken. Meinung Sie sind wie der Wind und das Meer und wollen beide nicht ohne den anderen sein. Paul und Sarah, die beide ihre Eltern verloren und die sich gemeinsam durch die Trümmer kämpfen. Die so vieles gemeinsam erleben, sich ineinander verlieben und diese Liebe nicht ausleben können. Spätestens jetzt sollte jedem klar werden, dass es sich hier um eine tragische und bewegende Liebesgeschichte handelt. Mit sehr viel Feingefühl wird die Geschichte zweier Menschen erzählt, die aufgrund einer Notlüge, ihre Gefühle verstecken müssen. Die Erzählung erstreckt sich über einen Zeitraum von 1945 bis 1990 und beschreibt nicht nur das Leben von Paul und Sarah aus deren Perspektiven, sondern auch den Zeitwandel in Deutschland und die daraus resultierende Veränderung der Wirtschaft. Die Lüge, die sie einst aus Solidarität miteinander verband, greift nicht nur in das Leben der beiden, sondern auch anderen Menschen gravierend ein. Mehr möchte ich über den Inhalt gar nicht verraten, denn diese Geschichte hat so viele emotionale Szenen, die es wert sind, selbst entdeckt zu werden. Der Handlungsverlauf bietet genügend überraschende Wendungen um weder langatmig, noch langweilig zu werden. In 5 Teilen mit vielen kurzen Kapiteln ist die Geschichte so spannend und fesselnd erzählt, dass es schwerfällt, diesen Roman wegzulegen. Dies mag mit dem bildhaften Schreibstil zusammenhängen, der nicht nur Schauplätze sehr bildgewaltig beschreibt, sondern auch deren Personen. Doch damit nicht genug! Es stecken unglaublich viele Details in dieser Handlung, die den Zeitwandel noch verstärken. So sind es aktuelle Schlagertitel im jeweiligen Zeitraum oder auch brisante Themen, die man selbst aus den Nachrichten kennt, die diese Geschichte noch viel authentischer werden lässt. Ganz intensiv fiel mir dieses in den Jahren 1970 – 1990 auf! So erging es mir auch mit den Charakteren. Weder Sarah noch Paul erscheinen blass. Im Gegenteil! Sie entwickeln sich Seite für Seite, Jahr für Jahr – man kann ihnen förmlich dabei zuschauen – wie in einem Film! Ihre Charakterzüge sind großartig skizziert, sie wirken lebensecht, authentisch und die meisten ihrer Gedanken und Konsequenzen, konnte ich nachvollziehen. Es gab wenige Momente, in denen ich gewisse Reaktionen nicht verstand, dies mag aber auch an bestimmten Dialogen gelegen haben, in denen mir auch die Liebesschwüre zu gestelzt wirkten. Berücksichtigt man aber die moralische Zwickmühle, erscheint es im Nachhinein doch nachvollziehbar. Diese moralische Zwickmühle regt aber auch zum Nachdenken an. Wie oft zittert man Leser mit den Figuren, dass das Lügenkonstrukt bloß nicht einstürzen möge? In dieser Geschichte jedoch hoffte ich die meiste Zeit, es möge endlich passieren! Fazit „Wie der Wind und das Meer“ ist eine unglaublich fesselnde und berührende wenn auch tragische Liebesgeschichte voller Tiefe, die mich von den ersten Seiten an, mit ihrer intensiven Handlungsatmosphäre in den Bann zog. Mit ihrer bewegenden Zeitreise durch die Jahrzehnte konnte sie mich voll und ganz begeistern und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

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Der 11-jährige Paul verliert im Krieg seine Familie und irrt durch die Stadt. Dort trifft er auf Sarah, ein jüdisches Mädchen, das ebenfalls allein ist. Sie sieht Pauls Schwester Rosalie überraschend ähnlich und so gibt Paul fortan Rosalie als seine Schwester aus. Zunächst funktioniert das gut, die beiden werden von einer liebevollen Marktfrau aufgenommen und machen im Nachkriegsdeutschland anderweitig ihren Weg. Doch dann passiert das, was nicht passieren darf und das Leben von Paul und Sarah gerät aus den Fugen. Lilli Beck hat die Geschichte von Paul und Sarah wunderbar erzählt. Denn sie erzählt nicht nur die durchaus dramatische Geschichte der Kinder und dann später Erwachsenen über die Zeit, sondern verknüpft die verschiedenen Ereignisse immer mit wahren Begebenheiten der deutschen Geschichte. Das hat die Lektüre für mich ganz besonders anschaulich und auch spannend gemacht. Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet und ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können. Sarah/Rosalie, die in der heutigen Zeit ein deutlich einfacheres Leben hätte als direkt nach dem Krieg, ist mir ganz besonders ans Herz gewachsen. „Wie der Wind und das Meer“ ist nicht nur die dramatische Lebensgeschichte zweier Menschen, es ist ein Buch über die Liebe, Zwänge, Erwartungen und über das Schicksal, das sich seinen Weg sucht. Leser, die auf der Suche nach einem toll geschriebenen, recherchierten und anrührenden Buch ist, sollte „Wie der Wind und das Meer“ lesen.

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Diese Geschichte hat mich emotional sehr stark berührt. Durch die beeindruckende Erzählweise gelingt es der Autorin, den Leser von Anfang an, in die Geschichte hineinzuziehen. Ich mochte garnicht mehr das Buch aus der Hand legen. Die beiden Hauptgestalten habe ich sofort lieb gewonnen und mit ihnen gebangt und gehofft, gelacht und geweint...Ich stolperte mit ihnen über die Trümmerlandschaft der zerbombten Stadt München, ging mit ihnen auf Suche nach etwas Essbarem oder nach etwas, was man auf dem Schwarzen Markt tauschen konnte, verstand die Aggressivität der Erwachsenen kaum beim Plündern von Vorratslagern und ihrem Verhalten gegenüber den hungernden Kindern, denen sie dann noch das Essbare aus den Händen rissen. Der Krieg hatte viele Menschen zu Tieren gemacht...Doch zum Glück gab es auch welche, die ihre Menschlichkeit bewahrt hatten und ihr Letztes mit den Kindern teilten. So wie die Münchner Blumenfrau, die die Kinder mit zu sich nahm und ihnen Liebe und Wärme gab....bis die Mühlen der deutschen Bürokratie diese heile Welt für mehrere Jahre zerstört. Der Roman ist in mehrere Zeitabschnitte gegliedert. So erleben wir die Nachkriegszeit, die Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs, weitere Etappen in der Geschichte der BRD bis 1990... Das Leben von Paul und Sarah wird bestimmt durch die Angst, das ihre Lüge, das sie Geschwister sind, entdeckt wird und von ihrer aufflammenden Liebe, die für ihre Umwelt ein Geheimnis bleiben muss. Ihren Schwur " Wie der Wind und das Meer" immer füreinander da zu sein, ist im wahren Leben nicht immer leicht einzuhalten. Der Leser kann gespannt sein auf eine emotionale Achterbahn, auf berührende und spannende Lesestunden und auf die Beantwortung der beim Lesen aufkommenden Frage, ob die Liebe Paul und Sarah ein HappyEnd bescheren wird... Dieser Roman ist gleichzeitig eine Mahnung unsere Kinder vor Krieg zu bewahren - denn sie sind unsere Zukunft. Danke an die Autorin für bewegende Lesestunden.

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Lilli Beck erzählt in diesem Roman die ergreifende Geschichte von Paul und Sarah über rund 45 Jahre. In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges verlieren beide ihre Familien bei einem Fliegerangriff auf München. Der elfjährige Paul irrt mit einem Koffer, der wichtige Papiere und seine letzten Habseligkeiten enthält, durch die Trümmer und trifft auf das kleine jüdische Mädchen Sarah. Sie sieht seiner Schwester Rosalie sehr ähnlich. Paul will Sarah beschützen und beide beschließen, sich als Geschwister auszugeben, damit sie nicht getrennt werden. Sie haben Glück und begegnen guten Menschen aber dennoch landen sie nach einiger Zeit in einem Waisenhaus. Da hatte ich schon das erste Mal Tränen in den Augen, als ich erleben musste, wie man in der Nachkriegszeit mit familienlosen Kindern umgegangen ist. Doch die beiden haben erneut Glück und werden von einem liebevollen Unternehmerehepaar adoptiert. Eigentlich könnten die beiden nun ein gutes, glückliches Leben führen, doch dann verlieben sie sich ineinander. Eine Liebe, die nicht sein darf, denn offiziell sind sie Geschwister. Mich hat die Geschichte von Paul und Sarah von Anfang an in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen, so dass ich das Buch in kurzer Zeit verschlungen hatte. Ich habe die beiden schnell ins Herz geschlossen und habe die tapferen Kinder der Nachkriegszeit bewundert für ihren Mut und ihre Tapferkeit, habe mit ihnen wegen der harten Erziehungsmethoden im Waisenhaus gelitten und mich mit ihnen gefreut, als sie in ein gutes neues Elternhaus adoptiert werden. Als sie sich dann ineinander verliebten, habe ich mich natürlich gefragt, ob man diese „Geschwisterlüge“ zu dem Zeitpunkt nicht hätte aufklären können. Schließlich waren sie Kinder, als sie die Lüge in die Welt setzten und haben nur zu ihrem Schutz gehandelt. Aber die beiden entschieden sich zu schweigen oder sahen keine Möglichkeit der Aufklärung. Gebannt habe ich dann ihr weiteres Leben verfolgt, das die Autorin sehr anschaulich über viele Jahre erzählt. Wir erleben die schwere Nachkriegszeit, Wirtschaftswunder, den Bau der Mauer, die deutsche Geschichte bis zum Jahr 1990. Lilli Beck hat sehr gut recherchiert und das Leben der beiden perfekt in die jeweilige Zeit eingefügt. Oft habe ich beim Lesen gedacht, dass man diese Geschichte gut als Mehrteiler verfilmen könnte, denn entsprechende Bilder hatte ich oft im Kopf, da der Schreibstil sehr anschaulich und detailreich ist. Und immer wieder habe ich mich gefragt, ob diese Liebe ein Leben lang dauern wird und was das Leben für die beiden noch bereit hält. Denn sie hatten sich ja als Kinder versprochen „Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer.“ Sarahs und Pauls Geschichte war für mich eine Achterbahn der Gefühle, die mich sehr berührt aber auch aufgewühlt und sehr gefesselt hat. In ruhigeren Zeiten freute ich mich mit ihnen über ihre Liebe und glückliche Zeiten und in traurigen Momenten hatte ich oft Tränen in den Augen. Das sehr emotionale Ende ist ein passender Abschluss, auch wenn ich es ganz anders erwartet hätte. Lilli Beck ist eine wundervolle Zeitreise durch die deutsche Nachkriegsgeschichte gelungen. Wunderbar atmosphärisch passend zur jeweiligen Zeit erzählt sie die tragische Lebensgeschichte zweier Menschen, die mein Herz berührt hat und die ich so schnell nicht vergessen werde. Für mich war dieses Herzensbuch ein Lesegenuss und ein Highlight dieses Buchjahres! Fazit: 5 von 5 Sternen

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Faszinierende Geschichte, die tief unter die Haut geht

Von: katikatharinenhof aus Lahnau

27.10.2017

, April 1945 - Der Zweite Weltkrieg befindet sich in den letzten Zügen. Nach einem vernichtenden Bombenangriff irrt der elfjährige Paul durch die Trümmer und trifft dort auf ein kleines Mädchen. Sarah hat, wie Paul, ihre Familie verloren und sieht seiner kleine Schwester unheimlich ähnlich. Damit durch die Kriegswirren die beiden nicht getrennt werden, schmieden sie einen Plan - ab sofort sind sie die Geschwister Greve. Der irrwitzige Plan scheint zu funktionieren und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Denn keiner hätte ahnen können, dass diese Notlüge einmal allen zum Verhängnis wird.... Lilli Beck hat mit "Wie der Wind und das Meer" ein absolutes Lesehighlight im Buchherbst 2017 veröffentlicht. Mit leisen Worten schildert sie das Schicksal der beiden Kriegskinder, die für immer untrennbar miteinander verbunden sind. Vor der Geschichte des Nachkriegsdeutschland  und er späteren Bundesrepublik sieht man die Kinder heranwachsen, mit den Ereignissen der Geschichte immer wieder konfrontiert und mit ihrem Geheimnis hadern. Was als Notlüge begann, wird im Verlauf des Buches zu einer immensen Belastung für die beiden Protagonisten. Die Charaktere sind sehr fein ausgearbeitet, überzeugen durch ihre Lebendigkeit und erzeugen somit das Gefühl, direkt am Geschehen teilzuhaben. Die zwiespältigen Gefühle sind ebenso gekonnt in die Geschichte eingeflochten, wie die tragischen und fröhlichen Ereignisse, die im Verlauf des Lebens der Protagonisten eintreten. Man kommt nicht umhin, sich mit Paul und seiner Schwester zu freuen, Tränen zu vergießen, mitzuleiden und immer wieder die Hoffnung zu haben, dass am Ende alles gut wird. Man durchlebt eine echte Achterbahn der Gefühle, sobald man sich auf dieses Buch einlässt.  Diese Buch geht tief unter die Haut, bewegt und bleibt noch lange, lange im Herzen.

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„Wir haben jetzt ein Familiengeheimnis. Das ist etwas ganz Besonderes“(...) „Wir gehören zusammen wie der Wind und das Meer. Zusammen sind wir stark, zusammen kann uns nichts geschehen“... (Zitat S. 28) Mutmachende Worte inmitten von Zerstörung, Leid, Verlust und Angst... der neue Roman von Lilli Beck, der mit einem verlustreichen Tag im 2. Weltkrieg 1945 beginnt und mit Verlust im Jahre 1990 endet, erzählt von Paul und Sarah/Rosalie, die sich nach einem gewaltigen Fliegerangriff auf ihre Heimatstadt München inmitten der Trümmer kennenlernen. Anfangs gehen sie eine Art Zweckgemeinschaft ein, der ihnen beiden Schutz und Halt bieten soll. Im Laufe des Romans wird daraus aber mehr und dieses „Mehr“ birgt jede Menge Gefahren & Herzensleid, aber auch viele schöne Momente und Augenblicke des Glücks. Als Trümmerkinder werden die beiden von der Marktfrau Agathe aufgenommen, nachdem sie zuvor in einer Straßenbande um das nackte Überleben gekämpft haben. Sie werden von der Behörde in ein Kinderheim gesteckt, dort von einem lieben Unternehmensehepaar adoptiert und wachsen die nächsten Jahre im elterlichen Großmarktbetrieb auf. Beide machen ihren beruflichen Weg: Paul wird die rechte Hand seine Adoptivvaters, Rosalie/Sarah arbeitet zuerst ebenfalls im elterlichen Büro mit, geht dann nach Berlin, um dort Synchronsprecherin zu werden. Dieser Weggang von Zuhause ist zudem eine Flucht vor den Gefühlen zwischen den beiden Protagonisten – oder doch eher eine Schutzmaßnahme? Nun, dieser Bruch in der bislang gemeinsamen Geschichte dividiert das Buch aus bislang einem in nun zwei Erzählstränge und wir erleben das Wirtschaftwunder der Nachkriegszeit aus zwei unterschiedlichen Perspektiven: einmal der Erfolg in Hülle und Fülle – aber ohne Liebe und einmal das Kämpfen ums Überleben, das Formen einer neuen Persönlichkeit und der Liebe zwischen Mutter & Kind. Nur zarte Fäden werden rhetorisch zwischen den beiden Strängen gewoben... als Leserin konnte ich mich sehr gut in beide Geschichten einfinden. Und dann wird aus den zarten Fäden wieder ein gemeinsamer Strang geknüpft. Die beiden Protagonisten treffen sich wieder; im letzten Teil erst mal heimlich, sporadisch bis zum emotionalen Höhepunkt – mehr möchte ich nicht verraten ;) Mir gefällt die Geschichte sehr, denn durch die anschauliche Sprache, die in mir Bilder fast wie alte Ufa-Filme entstehen ließ, kann ich dem Ablauf sehr gut folgen; es wirkt alles stimmig und wie „richtig passiert“. Besonders bemerkenswert finde ich das gekonnte Zusammenspiel von Fakten und Fiktion – im Gedächtnis blieb mir die dramatische Situation des Bombenangriffs gleich am Anfang, gespickt mit so viel lebendiger Information, dass ich das Gefühl hatte, mit im Keller zu sitzen. Wirklich bemerkenswert! Aber eigentlich hat mich die Geschichte bis zum Schluss mitgenommen – so fand ich mich gedanklich in der kleinen Münchner Wohnung meiner Großmutter wieder (ob Agathes Wohnung auch so aussah?), auch das Großmarktgefühl, das Berliner Lebens- und Freiheitsgefühl konnte ich so gut nachvollziehen – Hut ab, liebe Lilli B. für diese ausgezeichnete Recherchearbeit bzw. sicherlich auch das ein oder andere eigene Erlebnis ;) Das Buch lebt auch durch die Widerstände und Kontraste und so hatte ich – auch wenn der thematische Hintergrund so nicht gesehen werden sollte – sehr viel Spaß und Freude an diesem Roman. Er hat mich von der ersten Zeile an gepackt und nicht wieder losgelassen. Ich bedauerte nicht, dass er zu Ende war, denn die Geschichte hat einen passenden Abschluss gefunden... ich hatte aber das Gefühl, es nochmals von Neuem lesen zu müssen, da ich diese Gefühlsachterbahn gerne noch einmal erlebt hätte. Alles in allem eine absolute Empfehlung für diesen zweiten Roman der Münchner Autorin, den ich euch wirklich ans Herz legen mag.

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