Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Die Fliedertochter

Teresa Simon

(53)
(8)
(1)
(0)
(0)
€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Die Fliedertochter – für mich ein Lesehighlight!

Von: Christiane Gutschker aus Hannover

18.04.2019

Nachdem ich letztes Jahr im Urlaub zu den „Oleanderschwestern“ griff, diese nur schwer zur Seite legen konnte und nur kurze Zeit später „Frauen der Rosenvilla“ und „Holunderschwestern“ begeistert las, setzte ich Teresa Simon auf meine immer wieder erweiterte Liste, von derzeitigen „Lieblingsautoren“. Allerdings hatten Freundinnen, mit ähnlichem Lesegeschmack, auch bereits die Romane der Autorin lobend hervorgehoben. Als Leser hat man ja immer wieder die Qual der Wahl zwischen den Neuerscheinungen. Die Cover ähneln sich und es gibt eben auch viele auf zwei Zeitebenen erzählende Romane. Bestimmten Autoren „vertraut“ man blind und weil ich viel zu viele ungelesene Bücher habe, stelle ich mir auch immer wieder die Frage, warum ich schon wieder zu einem neu erschienenen Buch greife und nicht mal die bereits zuhause stehenden lese. Die Büchersucht! Man greift zum aktuellen Schmöker und freut sich auch schon lange vor Erscheinen auf das neue Buch, weil man auf die Fähigkeiten bestimmter Autoren vertraut. Bücher, die in Wien spielen, gehören normalerweise nicht unbedingt zu meinem Beuteschema. Ich war schon in Wien, allerdings ist diese Urlaubswoche auch schon wieder fast 30 Jahre her. Was vergeht die Zeit doch schnell, dort sah ich z.B. „Cats“. Ich bin als Norddeutsche aber immer ein bisschen skeptisch, wie viel Mundart ich lesen möchte. Mir geht es da weniger um Begriffe, mehr um dann verfälschten Satzbau für meine Ohren und Augen. Beide Protagonistinnen sind Berliner Frauen, die eine lernt man beim Lesen ihres Tagebuchs kennen, welches aber herübergleitet in die Schilderung weiterer Szenen, die Luzie damals erlebt hat. Die 23-jährige Luzie, aufgewachsen bei den jüdischen Großeltern, zieht nach Wien in die Familie ihrer Tante. Dort macht sich auch außerhalb der Wohnung die braune Luft bald breit und bringt die Halbjüdin in Gefahr. Die Berlinerin Antonia wird über 70 Jahre nach Kriegsende von einer Wiener Familie eingeladen, die Luzies Tagebuch vom verstorbenen Vater/ Großvater erhalten hat, nach Wien zu kommen, um ihr das Tagebuch der ihr Unbekannten zu übergeben. Sie hat keinen Bezug zu Wien und da sie gesundheitlich gerade nicht auf der Höhe ist, bittet sie die befreundete 30-jährige Paulina, zu reisen. Paulina liest das Tagebuch staunend und nimmt die Spuren auf und besucht nebenbei die Schauplätze. Was weiß man als Deutsche schon über die Rolle und Ereignisse um Österreichs Kriegseintritt? Ist doch die deutsche Vergangenheit schon unmessbar erschütternd. Der Roman nimmt den Leser in das dunkle Kapitel mit. Das Thema ist düster und traurig, es gelingt der Autorin im Buch keine durchgehend traurige Stimmung einzuführen. Durch Paulinas Erlebnisse vor Ort wird man in das Jetzt zurückgeholt, begegnet hilfreichen Menschen und lernt eine bemerkenswerte Luzie kennen. Schnell fühlt Paulina sich auch mit ihr verbunden, rätselt aber natürlich über mögliche Zusammenhänge. Paulina möchte gern schnell weiterlesen, um mehr zu erfahren und so ging es mir natürlich auch. Wenn auch mit jeder Seite Lektüre der verbleibende Teil weniger wird. Während des Lesens hatte ich zwar schon einige Vermutungen, warum Antonia das Tagebuch von Luzie erhalten soll, war mir aber nicht sicher, bzw. konnte es nicht schlüssig begründen. Luzie ist mir schnell ans Herz gewachsen, steht ihr Schicksal und ihre Spuren für das Leben vieler Bürger in der Zeit. Ob Soldat, Jude oder Christ, Parteimitglied, Schauspieler, Mönch oder Fabrikant, Willkür im Leben, Gewalt auf der Straße, Gefahr aus der Luft – alle waren betroffen und das Leben gefährdet. Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die nächsten Bücher der Autorin. Der Roman ist auch sehr schön gestaltet, das Taschenbuch hat Klappen und ein Lesezeichen. Auf diesem ist ein Kuchenrezept abgedruckt, weitere Rezepte im Buch und das Nachwort der Autorin runden die Romanhandlung an. Die Typografie der Tagebucheinträge ist gut gewählt, weil die Schrift angenehm lesbar ist.

Lesen Sie weiter

Spannend, intensiv, berührend und sehr emotional

Von: Schubi aus 30826 Garbsen

14.04.2019

Für mich war es mein erster Roman von Teresa Simon. Und ich bin ganz ehrlich, es war für mich auch hauptsächlich das Cover, das mich angesprochen hat und der Klappentext. Was mich dann erwartet hat, war anders als vorgestellt. Trotzdem habe ich es nicht bereut dieses Buch gelesen zu haben, im Gegenteil. Ein Roman, der noch lange lange bei mir nachwirkt. Selten hatte ich beim Lesen eines Buches so oft Tränen in den Augen. Tief berührt, sehr emotional, sehr intensiv. Zwei Geschichten mit historischem Hintergrund. Zwei Frauen in zwei verschiedenen Zeiten und Welten und doch den gleichen Orten. Zwei so verschiedene Frauen, die man nach und nach immer besser kennenlernt. Durch den stetigen Wechsel von Luzie zu Paulina steigt die Spannung auf mehr, mehr von beiden zu erfahren. Gekonnt beendet die Autorin manche Abschnitte/Wechsel mit einem Cliffhanger, so steigt die Spannung ins Unermessliche. Und doch braucht man die Wechsel. Um durchzuatmen. Der Roman ist für mich ein Zeitzeugnis. Sehr gut recherchiert erfahren wir hier sehr viel über die Zeit der Judenverfolgung nicht nur in Berlin, sondern auch in Wien. Hier lernen wir Luzie kennen, eine so bemerkenswerte Frau, die sich trotz aller Schicksalsschläge nicht unterkriegen lassen hat. So viel Leid, so viel Trauer und Schmerz und doch auch so viel Liebe, so viel Hoffnung in ihr. Eine starke Frau, die zu keiner Zeit aufgibt, sich nicht unterkriegen lässt. Wir treffen Menschen, die sie lieben und die sie hassen. Menschen, die sie vernichten wollen, Menschen, die ihr helfen, egal ob der Gefahr, in der sie sich selber begeben. Und in der Gegenwart ist da Paulina, am Anfang noch etwas ängstlich, entwickelt sie sich. Beim Lesen des Tagebuches von Luzie entdeckt sie Wien, findet Freunde, erfährt so vieles von der Zeit, sieht die historischen Orte von damals und fühlt sich so Luzie immer näher. Beide Frauen sind sehr realistisch und menschlich dargestellt, mit kleinen Ecken und Kanten und doch so sympathisch, das man mit ihnen mitfiebert, leidet, weint, lacht und liebt. Wien, so wunderbar dargestellt, ich konnte diese Stadt bildlich vor Augen sehen. Das Wien von damals und das Wien von heute. Der Schreibstil hat mich von Anfang an eintauchen lassen, abtauchen lassen. Teresa Simon beherrscht wunderbar die bildliche Beschreibung von den Orten, den Protagonisten und der Zeit. Ich bin sofort abgetaucht in beiden Zeiten und hatte teilweise das Gefühl dabei zu sein, an der Seite von Luzie und auch an der Seite von Paulina. Ein Roman gegen das Vergessen. Eine spannende Familiengeschichte. Ein ganz ganz wundervoller berührender, emotionaler und intensiver Roman. Gut gefallen haben mir auch die tollen Rezepte am Ende des Buches, von denen ich bestimmt das eine oder andere ausprobieren werde. Dieser Roman verdient 5 Sterne und ist eine klare Leseempfehlung.

Lesen Sie weiter

Zwei starke Frauen in Wien

Von: Alexa Kaufmann aus Unterföhring

13.04.2019

Teresa Simons neuer Roman "Die Fliedertochter" handelt von zwei starken Frauen und spielt hauptsächlich in Wien. Im Jahre 2018 reist Paulina im Auftrag ihrer mütterlichen Freundin Antonia nach Wien, um dort ein altes Tagebuch in Empfang zu nehmen, was Antonia überraschenderweise vererbt worden ist. Paulina beginnt in diesem alten Tagebuch zu lesen und lernt so die Geschichte der Halbjüdin Luzie kennen, die im Jahre 1936 nach Wien flüchten musste. Der ganze Roman spielt abwechelnd auf diesen zwei Zeitebenen. Der Leser erfährt sowohl die furchtbaren Geschehnisse während des zweiten Weltkrieges und Luzies Erlebnisse zu dieser Zeit. Und er begleitet Paulina durch das Wien der heutigen Zeit und erlebt mit ihr den Beginn einer schönen Liebesgeschichte. Die beiden Handlungsstränge sind eng miteinander verbunden und fügen sich sehr gut ineinander ein. Ich habe "Die Fliedertochter" , wie auch schon die anderen Bücher der Autorin, wieder sehr gerne gelesen. Die Schreibweise der Autorin ist wie gewohnt sehr flüssig, angenehm und lebendig und ich habe mich richtig in Wien hineinversetzt gefühlt und konnte alles vor meinem inneren Auge vor mir sehen. Das romantische, hübsche Cover passt meiner Ansicht nach nicht ganz zu der zum Teil sehr düsteren, traurigen und bewegenden Geschichte von Luzie. Ihre Erlebnisse während des 2. Weltkrieges in Wien haben mich sehr berührt und zu Tränen gerührt. Es ist eine sehr traurige und depremierende Geschichte. Deswegen hat es mir um so besser gefallen, dass die Handlung rund um Paulina in der Gegenwart fröhlich und glücklich ist. Luzie war mir während der ganzen Lektüre wesentlich näher als Paulina, auch wenn ihr Handlungsteil für mich nicht immer leicht zu lesen war. Für mich war das Buch ein wunderbarere Schmöker, den ich kaum aus den Händen legen konnte und in kürzester Zeit ausgelesen habe. Ich freue mich schon auf weitere Bücher von Teresa Simon. Der Roman bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

Lesen Sie weiter

Spannende Reise in die Vergangenheit

Von: Angelika Müller aus Saarwellingen

11.04.2019

Selten habe ich ein Buch gelesen, das mich von Anfang an so fesselte. Ich habe bewusst langsam gelesen und mir immer wieder Auszeiten aufgezwungen damit ich länger an dem Buch hatte. Es geht um die verwobene Geschichte der zwei Hauptprotagonistinnen: Luzie lebte als Jüdin in der Wiener Nazizeit und Paulina findet auf einer Reise nach Wien durch das Tagebuch von Luzie nicht nur sich selbst sondern viele spannende Geheimnisse heraus. Das Thema Nazizeit ist sehr einfühlsam behandelt und man spürt die Hilflosigkeit aller Menschen damals ob Jude oder Nichtjude. Es geht um Liebe, Drama, Krieg, Familie, Beziehungen und .....Schneekugeln.

Lesen Sie weiter

INHALT: Berlin 1936: Als Jüdin wird es Luzie immer schwerer in der Hauptstadt. Dabei möchte sie doch einfach nur Sängerin werden und die Menschen glücklich machen. Als die Zeiten immer unsicher werden, verlässt sie Berlin und macht sich auf den Weg nach Wien. Dort angekommen verliebt die sich in den Künstler Bela Krol und ist glücklich mit ihm. Leider ändern sich auch die Zeiten in Wien nicht zum Guten und bald merkt Luzie, dass sie auch hier nicht mehr sicher ist... Berlin 2018: Paulina hat eine mütterliche Freundin, Antonia, die sie schon ihr Leben lang kennt und auch sehr liebt. Eines Tages bittet Antonia Paulina für sie nach Wien zu reisen. Dort liegt ein Erbstück bereit, das sie abholen soll. Paulina macht sich auf den We und ahnt dabei noch nicht, dass diese Reise ihr ganzes Leben verändern wird. MEINE MEINUNG: Dies ist nicht mein erstes Buch der Autorin, aber für mich bisher ihr bestes. Es fiel mir unheimlich leicht in die Geschichte hineinzukommen, mich wiederzufinden und für mich kam auch ganz schnell dieses Knistern auf, welches mir sagt, da kommt noch viel mehr. Wir haben hier wieder eine Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt. Beide gefielen mir sehr gut, wobei mich der Vergangenheitsstrang noch mehr fesseln konnte. Es wird von dem Leben von Luzie erzählt und ich rutschte immer mehr in ihre Gefühle und ihre Gedanken und in ihre Person. Teresa Simon erzählt so bildhaft, so real und so fesselnd von dieser schweren Zeit, dass ich nicht aufhören konnte, zu lesen. Immer wieder hatte man den Gedanken, dass da noch viel mehr kommt, immer schwebte das Ungewisse mit. Was die Autorin dann daraus gemacht hat, war für mich schon sehr besonders. Mit diesem Ausgag konnte sie mich überraschen. Ich hätte nicht gedacht, dass die Protagonisten solch einen Weg gehen. FAZIT: Interessant, spannend, fesselt und ein überraschender Ausgang.

Lesen Sie weiter

Der neue Roman von Teres Simon (Die Oleanderfrauen, die Holunderschwestern) spielt wieder auf zwei Zeitebenen. 1936, die Lage in Deutschland wird für die Sängerin und Halbjüdin Luzie immer gefährlicher, noch weiß keiner von ihren jüdischen Wurzeln, denn nach dem frühen Tod ihrer Eltern, wuchs sie zwar bei den Großeltern in Berlin auf, doch ihre Tante in Wien hatte sie damals formal adoptiert. Gedrängt von den Großeltern begibt sie sich auf die Fahrt ins Unbekannte. In Wien bekommt sie schnell Anschluß an Familie, ein neues Engagement und lernt den charismatischen Bela kennen und lieben. Doch es dauert nicht lange, da fangen auch in Wien die Probleme an und durch den Anschluß Österreichs an das Dritte Reich und den ausbrechenden Weltkrieg wird Luzies Lage von Jahr zu Jahr prekärer. 2018 macht sie Paulina Wilke von Berlin auf nach Wien. Sie ist auf Spurensuche, sie reist für ihre mütterliche Freundin Toni, die gesundheitlich nicht in der Lage dazu ist. Das Tagebuch von Luzie wartet in Wien auf sie. Was hat es damit auf sich, warum soll Toni es unbedingt bekommen, aber vor allem, was hat Luzie alles erlebt? Die Autorin nimmt den Leser durch Paulina mit auf die Reise in die Vergangenheit. Immer wieder, Stück für Stück, liest Paulina in dem Buch, dadurch wird das Leben von Luzie wieder aufgerollt. Paulina hingegen entdeckt nebenbei Wien, geht mit Tamás und Moritz auf Spurensuche, entdeckt die Stätten, die Luzie in ihrem Tagebuch beschreibt. Meinung: Das Tagebuch mit der Geschichte von Luzie geht unter die Haut, man fühlt mit, man leidet vor allem mit, man taucht tief in die Geschichte ein. Die Erlebnisse von Paulina sind emtional schwächer, sie kommt mir etwas farbloser vor, dabei geht es auch um ihre eigene Spuren, für sie wird durch diese Reise sich ebenfalls viel verändern. Dei Verknüpfung der verschiedenen Frauenschiksale im Roman macht ist aber sehr gut gelungen und passt zusammen. Ein weiterer kleiner Kritikpunkt ist, dass es ein paar kleinere Stellen gibt, die m.E. unrealsistisch sind, die man allerdings als Autorenfreiheit interpretieren kann, um die Geschichte aufzupeppen oder die beiden Epochen schriftstellerisch verbinden zu können. Man kann als Leser der Dramaturgie wegen allerdings auch darüber hinwegsehen. Sehr gut gefallen hat mir übrigens der kleine Nebenstrang, der sich um Paulines Mutter Simone dreht und der derm aktuellen Zeitgeschehen doch noch einen sehr gefühlvollen Touch gibt. Die Autorin Teresa Simon weiß mit Worten umzugehen, man liest die fast 500 Seiten relativ zügig, weil eine Grundspannung immer vorhanden ist. Durch die immer wieder einsetztenden Perspektivwechsel möchte man kaum aufhören zu lesen, da man schon früh ahnt, dass es auch sehr bittere und sehr traurige Abschnitte geben wird. Und die kommen auch. Je weiter man in das Leben der Frauen eingedrungen ist, desto mehr möchte man erfahren, aber fürchtet auch das Ende. Ein Nachwort der Autorin rollt die Geschichte noch einmal kurz auf und beleuchtet ihre Recherchen. Abgerundet wird das Buch mit leckeren österreichischen Rezepten zum Nachkochen und Nachbacken. Ein Roman, den ich gerne weiterempfehle und den ich mit 4,5 Sternen bewerte.

Lesen Sie weiter

Die Geschichte (Achtung Spoiler!) Paulina fährt 2018 auf Bitten ihrer mütterlichen Freundin Antonia nach Wien. Sie soll für sie ein Erbstück abholen. Die junge Frau ahnt nicht, was sie antrifft und wie ihre Reise dorthin ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. Die junge Sängerin Luzie Kühn arbeitet in Berlin an ihrer Karriere und träumt wie so viele Künstler vom Erfolg. Doch wir schreiben das Jahr 1936. Als Jüdin ist die Si-cherheit in Berlin nicht mehr gegeben. Mithilfe ihrer Großeltern bricht sie ihre Zelte ab und fährt nach Wien. Sie verliebt sich in Bela und ist im siebten Himmel. Aber auch Wien bietet keine Sicherheit. Meine Meinung Tauche ich ein Buch von Teresa Simon ein, so ist die Erwartungshaltung gleich ganz nach oben geschraubt, weil ich schon mehrere Bücher aus ihrer Feder gelesen habe. Wie immer spielt die Geschichte in zwei Zeitebenen. Da ist einmal die Gegenwart mit Paulina, die in Wien ein Tagebuch von einem Bekannten ihrer mütterlichen Freundin Antonia abholen soll. Sie wird dort herzlich begrüßt und beginnt vor Ort das Tagebuch von Luzie zu lesen. In den folgenden Tagen durchstreift sie Wien und alle Plätze, die in Luzies Leben eine Rolle gespielt haben. So kann sie vieles erahnen, erfühlen und das Leben Luzies nachvollziehen. Die zweite Ebene in der Vergangenheit ergibt sich aus den Tagebucheinträgen zwischen 1936 bis 1944/45. Es ist die Geschichte und das Leben von Luzie. Dieser Teil wird natürlich aus der „Ich“ Perspektive des Tagebuches erzählt. Die Protagonisten machen es mir in Büchern von Teresa Simon immer leicht. Sie öffnen sich und laden die Leser ein mit ihnen ihre Lebensgeschichte zu durchle-ben. Luzie hat mich auf ihrem Lebensweg ebenso wenig losgelassen, wie Paulina, die das alles noch einmal nachvollzog. Manchmal hatte ich das Gefühl dabei zu sein. Und auch was die Zeitgeschichte anbelangt, muss ich mich wiederholen. Sie ist so akribisch recherchiert und fließt mit so viel Feinfühligkeit und kleinen Gesten in die Geschichte ein, dass man die Autorin für ihre Arbeit nur bewundern kann. Wir kennen die dunkelste Zeit der Geschichte, aber diese an Beispielen einzelner Pro-tagonisten befestigt, eingewoben, gezeigt und erlebbar gemacht, zeigt um ein vieles mehr, was damals geschehen ist und nie wieder geschehen darf. Teresa Simon schreibt wie immer in einer wundervollen, leichten und spannenden Sprache. Der Spannungsbogen ist durch die unterschiedlichen Zeitebenen und die wechseln-den Perspektiven von Anfang bis Ende hoch. Und dennoch erzählt das Buch keine ausschließlich dunkle Kriegsgeschichte. Nein, es eine Geschichte, die uns Wien und seine Menschen mit all ihren Gepflo-genheiten und ihrer Lebensart näherbringt. Es zeigt uns Straßen und Plätze, sowie Cafés und andere Sehenswürdigkeiten. Von den köstlichen Rezepten ganz zu schweigen. Eine ausgesprochene Liebeserklärung der Autorin an Wien. Und ob ein bisschen Liebe unter den Protagonisten unterwegs ist, werden wir beim Lesen sehen. Wie immer habe ich das Buch kaum aus der Hand legen können. Es ist einfach ein Buch, das man gelesen haben sollte und es reiht sich mit ein, in meine Highlights 2019. Das Buch bekommt eine ausdrückliche Leseempfehlung. friedericke von "friederickes bücherblog"

Lesen Sie weiter

LESEHIGHLIGHT! Ich habe mich so lange darauf gefreut wieder ein neues Buch von der Autorin zu lesen. Es ist nun der 4. Roman,den ich von Teresa Simon lese und er hat mich wieder begeistern können. Wie auch die anderen Bücher, hat auch "Die Fliedertochter" ein wunderschönes Cover und ist gemeinsam mit dem Titel sehr passend zum Inhalt gestaltet. Die Farben sind wunderschön und mit viel Herz entworfen,man spürt es einfach und kann schon durch das Cover in die Geschichte eintauchen. Schauplätze im Roman sind Berlin und Wien. Wir befinden uns in zwei Zeitebenen, einmal im Mai 2018 und einmal im Jahre 1936. In der Gegenwart lernen wir Paulina kennen, die von einer guten alten Freundin Toni, der es gesundheitlich nicht so gut geht, gebeten wird nach Wien zu reisen,um dort etws für sie zu recherchieren. Somit begibt sich Paulina auf die Reise nach Wien und trifft dort eine Familie, die ihr ein Tagebuch überreicht. Sobald Paulina das Tagebuch aufschlägt reisen wir zurück in das Jahr 1936 zu unserer anderen Hauptprotagonistin und lernen die sympathische Luzie Kühn. Auch Luzie lebt in Zeit in Berlin bei ihren bezaubernden Großeltern. Luzie ist sehr extrovertiert und möchte am liebsten Schauspielerin und Sängerin werden. Auch wenn Berlin der ideale Ort für ihre Träume ist, muss Luzie sich auf die Flucht vorbereiten, denn Luzie ist Jüdin und auch ein Goebbels hat es auf sie abgesehen. Es wird nur noch zur Gefahr, wenn sie in Berlin bleibt. Sie hat noch die Möglichkeit sich in Wien in Sicherheit zu bringen und macht sich somit auf den Weg dorthin. Sie kommt dort auch schnell an, lebt sich ein und findet einen Job am Theater. Sie lernt Menschen kennen und verliebt sich auch in einen Mann. Anfänglich scheint alles gut zu gehen, doch auch in Wien wird bald nichts mehr so sein wie es ist und eine dramatische Wendung nimmt seinen Lauf... Es gibt noch einen kleinen dritten Erzählstrang in der Gegenwart,wo wir zwei Frauen begleiten,die auch wichtig für den Ausgang der Geschichte ist. Ich habe diesen Roman auf beiden Zeitebenen unheimlich gerne gelesen,wobei mir die Handlung in der Vergangenheit noch mehr gefallen hat. Der Schreibstil ist einfach traumhaft wunderschön, viele tolle, herzliche und dramatische Szenen,die ich miterleben durfte. Teresa Simon hat ein großes Talent ihre Geschichten sehr realistisch zu erzählen und fesselt mich immer von der ersten Seite an. Ich kann sagen, dass ich ein richtiger Fan geworden bin :) Wir bekommen, wie auch in ihren anderen Büchern, viele interessante, authentische und historische Einblicke in die Vergangenheit. Wie begleiten Luzie Kühne über mehrere Jahre und erleben natürlich die Schreckenszeit der NS-Diktatur. "Die Fliedertochter" gehört mit zu den besten in diesem Genre und ich kann es sehr sehr empfehlen und vergebe volle 5 Sterne!!! Ich bedanke mich ganz herzliche bei der Autorin Teresa Simon,bei lovelybooks und dem Heyneverlag.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.