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Rezensionen zu
Die Terranauten

T.C. Boyle

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T.C. Boyle ist bekannt dafür, dass er in seinen Romanen oft historische Ereignisse aufgreift und auf sarkastische bis absurde Art verarbeitet. Ich kannte bislang von ihm nur „Willkommen in Velville“ und war sehr gespannt auf die Erlebnisse der Terranauten. Auch hier gibt es einen historischen Hintergrund, denn Anfang der 90er Jahre wurde tatsächlich das von einem texanischen Ölmilliardär finanzierte Projekt „Biospäre 2“ in der Wüste Arizonas ins Leben gerufen, in dem 4 Männer und 4 Frauen für 2 Jahre in einem abgeschlossenen Ökosystem sich selbst versorgen sollten, autark mit Tieren, Pflanzen, einem eigenen kleinen Ozean mit Korallenriff, Regenwald und simulierten Gezeiten. Für den Roman „Die Terranauten“ bilden diese historischen Tatsachen den Hintergrund, T.C.Boyle spinnt die Geschichte jedoch weiter, denn im Gegesatz zur Realität wird das Experiment mit dem Einschluss von 8 weiteren Terranauten fortgesetzt. Die Geschichte wird erzählt aus der Perspektive dreier Hauptcharaktere: der attraktiven Nutztierwärterin Dawn und dem Charmeur Ramsay, der für die Kommunikation der Gruppe nach Außen zuständig ist, als Teil der Crew, sowie Linda, der besten Freundin von Dawn, die "draußen" bleiben muss und das Projekt von dort begleitet. Hierin liegt schon der erste Konflikt des Projekts, denn Linda neidet trotz aller Freundschaft Dawn und den anderen ihren Erfolg und fühlt sich nicht zuletzt aufgrund ihrer asiatischen Herkunft benachteiligt. Neben diversen zu erwartenden zwischenmenschlichen und gruppendynamischen Problemen, treiben technische Defekte wie ein Stromausfall, Sauerstoffmangel und die stets knappen Nahrungsmittelrationen die Crew an ihre Grenzen. Aber auch von die Projektleitung, von T.C. Boyles typisch sarkastisch als „Gottvater“, „Jesulein“ und „Judas“ betitelt, greift immer wieder von außen ein und forciert die Spaltung der Gruppe. Das tatsächliche Experiment war schon eine Farce, Boyle treibt es in seiner Version auf die Spitze, führt das Engagement Crew und ihrer Helfer ins Absurde und karikiert gelichzeitig TV-Events wie „Big-Brother“ oder „ Das Dschungelcamp. Allerdings bleibt ihm nicht viel Spielraum, weil in der wahren Geschichte schon zu viel Tragik und Komik stecken. Die Charaktere sind glaubhaft angelegt, durch die bildhafte Sprache und die wechselnden Perspektiven ist der Spannungsbogen durchweg hoch. Im Hörbuch werden die unterschiedlichen Erzählperspektiven durch die verschiedenen Sprecher verdeutlicht. Leider wirkt der Part von Dawn sehr nüchtern vorgelesen und wenig lebendig, obwohl gerade ihr Charakter sehr emotional belegt ist, das gibt für das Hörbuch einen Punkt Abzug.

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gekürzte Lesung 2 MP3-CDs, Laufzeit: 16h 46 Gelesen von August Diehl, Ulrike C. Tscharre, Eli Wasserscheid Darum geht's: Vier Männer und vier Frauen werden in eine hermetisch abgeriegelte Welt eingeschlossen, in der sich die Wissenschaftler zwei Jahre lang selbst versorgen und nur von und mit dem leben sollen, was sich an Tieren und Pflanzen mit ihnen in ihrer Glaskuppel befindet. Die Welt schaut ihnen dabei zu. So fand ich's: Insgesamt drei Sprecher teilen sich die Erzählung dieser Hör-Version gleichmäßig untereinander auf. Dawn hat es in die Crew von "Ecosphere 2" geschafft und erzählt uns aus der abgeschlossenen Welt, genauso wie Ramsey, der ebenfalls zur Crew gehört. Linda dagegen musste draussen bleiben, obwohl sie zum engeren Kreis der Bewerber gehörte und unterstützt das Projekt nun von aussen, bis die Entscheidung darüber gefallen ist, wer zu "Ecosphere 3" gehören wird. Diese Geschichte ist nicht geprägt von der Handlung, denn besonders viel passiert nicht. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Charaktere und der besonderen Situation, in der sich alle Mitwirkenden am Ecosphere-Projekt befinden, ob nun innerhalb oder außerhalb der abgeschlossenen Kuppel. Die 8 Terranauten leben auf engstem Raum zusammen und es gibt kaum Möglichkeiten, sich zurückzuziehen. Das Essen ist knapp und wenn im Winter die Pflanzen nur wenig Sauerstoff produzieren, wird selbst die Atemluft zum Luxusgut. Der Tag der Terranauten ist gefüllt damit, sich um die Tiere und Pflanzen zu kümmern, die Technik am Laufen zu halten und die Sponsoren und die Öffentlichkeit mit Interviews und Statusberichten zu unterhalten. Die Leute, die außerhalb der Kuppel am Projekt arbeiten, müssen ebenfalls darauf bedacht sein, wie Ecosphere in der Öffentlichkeit dasteht, woher Gelder und Untrstützer kommen und ob sie es in die Crew der nächsten Runde, Ecosphere 3, schaffen werden. Da Ecosphere 1 sehr in die Kritik geraten ist, weil der abgeschlossene Lebensraum doch nicht so abgeschlossen blieb und man eine Terranautin kurz heraus ließ, weil sie medizinische Hilfe brauchte, und Sauerstoff zugeführt wurde, als die Pflanzen nicht genug selbst produzierten, ist die Crew von Ecosphere 2 umso fanatischer entschlossen, diese hermetische Abriegelung aufrecht zu halten und das Projekt auf keinen Fall zu kompromitieren. Wer einmal Big Brother oder eine ähnliche Sendung verfolgt hat, der kann sich ungefähr vorstellen, wie so eine Situation sich auf den menschlichen Faktor auswirkt. Es werden Freundschaften geschlossen und zweckdienliche Verbindungen eingegangen, es wird spioniert und intrigiert, der eigene Vorteil gesucht und selbst die geheimen Sehnsüchte bleiben nicht verborgen. Obwohl im Grunde sehr wenig passiert, hat mich diese Konzentration auf das Zusammenleben und die Gefühlswelt der Menschen doch fasziniert und so gut unterhalten, dass bei mir keine Langeweile aufkam. Der Schluss war für meinen Geschmack etwas zu abrupt, passte sicher gut zu der Art, wie das Buch endete, hat aber den Wunsch bei mir hinterlassen, noch mehr Erklärungen zu bekommen und zu wissen, wie es weitergeht. Andererseits war die Stelle, an der wir aus der Geschichte ausgestiegen sind, auch wieder passend. Dass das Hörbuch gekürzt war, ist mir nicht aufgefallen, denn nichts wirkte gehetzt oder kam zu kurz, und immerhin blieben fast 17 Stunden ausführliche Hördauer übrig. Die Sprecher machen alle drei einen sehr guten Job, jeder für sich las lebendig und dadurch, dass sie sich abwechselten, fiel auch längeres Zuhören absolut nicht schwer. Wer ein Buch mit wissenschaftlicher Note erwartet,wird hier nicht fündig werden. In erster Linie geht es hier um das Zwischenmenschliche, das in dieser extremen Lebenssituation aber bis in die hintersten, schmutzigen Winkel ausgelotet und kurzweilig erzählt wird.

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Die Terranauten

Von: Elizzy

06.04.2017

Zusammengefasst Für die jungen Anwärter zum Projekt Biosphäre 2 gibt es nichts wichtigeres als die Mission selbst. Sie sind fest entschlossen, sich für 2 Jahre in eine Glaskuppel einsperren zu lassen, um ein Leben auf dem Mars zu simulieren. Das wichtigste dabei ist „Nichts rein – Nichts raus“ zu lassen, um das Projekt so glaubwürdig wie möglich zu gestalten. Den die erste Crew scheiterte und das Projekt geriet ins Wanken, umso entschlossener sind die Anwärter zu Mission 2 alles richtig zu machen. Nach langen Monaten voller Tests und Aufgaben wurden nun 8 Terranauten – 4 Frauen und 4 Männer – ausgewählt und dürfen in die Biosphäre 2 einziehen. Es wird viel von Teamwork gesprochen und alle sind zu Anfangs euphorisch und können es kaum erwarten der Menschheit zu beweisen wie wichtig und erfolgreich dieses Projekt sein wird. Doch schnell entwickelt sich die Geschichte in eine andere Richtung. Plötzlich steht nicht mehr die Mission und das grosse ganze im Vordergrund, sondern viel mehr das Zwischenmenschliche. Hunger, Kakerlaken, schwierige Luftbedingungen gestalten das Leben in Eco2 zu einer Qual. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Dawn – eine Terranautin, die mit voller Überzeugung hinter dem Projekt steht – Ramsay – ein Terranaut, der sich als hinterlistiger als gedacht entpuppt – und Linda – eine Anwärterin, die es nicht in Eco2 geschafft hat – erzählt. Dabei kommen die Persönlichkeiten der einzelnen Protagonisten von Kapitel zu Kapitel immer besser zur Geltung. Denkt man noch, dass Linda die einfühlsame Freundin ist und Dawn sich zu 100% auf sie verlassen kann, erfährt man schnell aus Lindas Sicht – wie sie mit allem zu kämpfen hat und so gar nicht „einfühlsam und verständnisvoll“ ist wie sie vor Dawn zu sein scheint. Eine wirklich interessante Erfahrung zu hören wie hinterlistig die Menschen doch sein können und wie sehr man sich in einzelne Personen täuschen kann. Die ganze Geschichte entwickelt sich so rasant und hat 2-3 Wendungen, die es ganz schön in sich haben, dass es fast keine langweiligen Stellen hat. Ohne zu viel verraten zu wollen: das ganze entwickelt sich so, wie es keiner zu Anfangs auch nur geahnt haben konnte! Einzig ein grosser Minuspunkt war das Ende! Es lässt einen mit zu vielen Fragen zurück und hört einfach zu abrupt auf. Ich hätte gerne noch viel mehr von der Geschichte gehört! Klang, Stimmung und Länge Die drei Sprecher August, Ulrike und Eli gefielen mir wirklich sehr, die Kapitel wurden flüssig gelesen und ich habe mich schnell an die Stimmen gewöhnt und mochte es wie einzigartig sie die Passagen vorlesen konnten. Die Kapitel hörten immer an der richtigen Stelle auf und interessant war auch immer wieder die Sicht von der anderen Person auf das gleiche Ereignis, so hatte man als Leser / Zuhörer immer den ganzen Überblick über das Geschehen. Die Stimmung war beschwingt, traurig, ergreifend und manchmal auch wütend. Ich fand das die Sprecher jede einzelne Emotion richtig gut rüber bringen konnten und das Hörerlebnis so auf jeden Fall steigerten. Die Länge des Hörbuchs war auf jeden Fall lang – doch da ich das Hörbuch bei Hausarbeiten oder Gassi gehen hörte – fiel mir das gar nicht so auf und ich kam richtig gut voran! Fazit Ein wirklich tolles Hörbuch, dass mich bis auf den Schluss auf jeden Fall begeistern konnte. Die Geschichte ist gut strukturiert und macht neugierig auf mehr. So habe ich kurz nach dem Ende des Hörbuchs recherchiert und stiess dabei auf diesen Artikel – hier – welcher über das echte Projekt, welches in den Jahren 1991 bis 1993 ausgeführt wurde, berichtet. Ich finde das Thema auch heute noch sehr interessant und bin gespannt, ob es vielleicht in ein paar Jahren wirklich mal so weit sein wird – und ein Leben auf einem anderen Planeten möglich wäre.

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Das Leben auf der Welt ist endlich, immer mehr wird die Umweltzerstörung unseren Lebensraum dahinraffen und uns die Existenzgrundlage entziehen. Zeit nach Alternativen zu suchen. Ein Terrarium in der amerikanischen Wüste dient als Experimentierfeld. Die erste Mission ist gescheitert, aber die zweite soll erfolgreich sein. Vier Männer und vier Frauen werden zwei Jahre lang in der künstlichen Atmosphäre leben und sich nur von dem ernähren, was sie selbst zu produzieren wissen. Linda konnte sich leider nicht für das Team qualifizieren, von außen berichtet sie, wie sie die unsäglich langen 24 Monate von „Ecosphere 2“ erlebt. Dawn und Ramsey sind unter den Auserwählten und berichten vom Leben drinnen, abgeschnitten von der Außenwelt und zum Erfolg verdammt, denn das Projekt darf nicht scheitern. Was mich beim Hören besonders begeisterte war, dass mit August Diehl, Ulrike C. Tscharre und Eli Wasserscheid drei verschiedene Sprecher für die erzählenden Figuren eingesetzt wurden, was es sehr viel einfacher machte, dem Text zu folgen. Die Handlung beginnt in den letzten Zügen der Vorbereitungen und damit an einem menschlich kritischen Punkt, denn nur die Hälfte der Bewerber wird ausgewählt werden. Eine Zerreißprobe für die entstandene Freundschaft zwischen Dawn und Linda, die in der Folge zwischen Neid und Mitgefühl immer wieder schwankt und letztlich doch viel fragiler ist als die beiden jungen Frauen sich eingestehen. Sie sind Konkurrentinnen und wenig mehr als die identischen Aufgaben verbindet sie. Die anderen Figurenbeziehungen sind geprägt durch das Leben auf engstem Raum, das durch die schwierigen Rahmenbedingungen wie Mangel an Nahrungsmittel und Entbehrung aller zivilisatorischen Bequemlichkeiten noch verschärft wird. Missstimmungen bleiben nicht aus und Alleingänge und insbesondere das Gefährden der Mission durch einzelne Crewmitglieder stellt sie auf eine harte Bewährungsprobe. Insgesamt haben mir die Figurenzeichnung und die Entwicklung von Dawn am besten gefallen. Ist sie zu Beginn noch recht naiv, verunsichert und unbedarft, wird sie immer deutlicher in ihren Ansichten und Überzeugungen und weiß am Ende sogar sehr egoistische Entscheidungen zu treffen. Auch Linda wirkt wehr authentisch in ihrem Handeln und vor allem ihren Emotionen. Die Hintergrundhandlung selbst basiert auf dem realen Projekt „Biosphere“ aus dem Jahr 1991. Viele technische Details bestimmen gerade zu Beginn die Handlung bleiben jedoch in einem den Fluss nicht störenden Rahmen. Einige der Zwischenfälle in der künstlichen Welt sind vorhersehbar und überraschen den Leser nicht wirklich, aber es sind weniger die technischen Aspekte und die Realisierbarkeit der Studie, die im Fokus stehen, sondern das, was diese Situation mit den involvierten Menschen macht. So kann die Geschichte letztlich überzeugen und unterhalten.

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Dieser Roman basiert auf einer wahren Geschichte, in der man versuchte, eine neue Welt zu erschaffen, um sich vor dem Untergang unserer eigenen zu schützen. Diese neue Welt sollte in einem riesigen „Terrarium“ entstehen, das vor Kriegen, Epidemien und Umweltkatastrophen sicher ist. Ein wichtiger Faktor, den jedoch niemand bedacht hatte, waren die zwischenmenschlichen Beziehungen derer, die in dem Terrarium sitzen… Diese wahren Ereignisse bilden den Hintergrund zur Geschichte „Die Terranauten“, die in Boyles Roman in die „Ecosphere 2“ einziehen. Vier Männer und vier Frauen sind die Probanden, die von der Außenwelt abgeschnitten, das Leben in einer versiegelten Biosphäre proben.Die Anforderungen an die Teilnehmer sind hoch, denn es gilt nicht nur, die Herausforderungen des täglichen Lebens zu meistern, sondern auch die Probleme der zwischenmenschlichen Beziehungen. Zusätzlich sitzen ihnen natürlich auch Tagestouristen und die Medien im Genick, die jeden ihrer Schritte durch die gläserne Abdeckung beobachten. Der Roman ist in vier Teile (vor dem Einzug, erstes Jahr in der Biosphäre, zweites Jahr in der Biosphäre, Auszug) geteilt und wird aus drei Perspektiven erzählt. Dabei steht das Miteinander im Vordergrund. Problem des schließlichen Scheiterns des Projekts sind nicht mangelnde Ressourcen, sondern die zerstörerische Gruppendynamik, die oft mit geradezu kindlichem Verhalten agiert und kaum Weiterentwicklung der Charaktere erkennen lässt. Die Bewohner arbeiten, streiten, lieben und hassen sich und haben jede Menge Sex, der einen großen Teil der Handlung einnimmt und die eigentlichen Mängel der Zivilisation in den Hintergrund treten lässt. Gelesen wird die Geschichte von August Diehl, Ulrike C. Tscharre und Eli Wasserscheid, was die verschiedenen Perspektiven noch deutlicher macht. Alle lesen sehr authentisch und es gelingt ihnen mühelos die Atmosphäre des Mikrokosmos der Biosphäre zu transportieren. Durch die verschiedenen Sprecher entsteht eine Dynamik in der Geschichte, die einen guten Fluss mit sich bringt. Das Cover zeigt eine Person, die in einem Anzug gekleidet ist, der an einen Raumfahrtanzug erinnert. Sie steht auf einer grünen Wiese mit Büschen und Bäumen, im Hintergrund ist eine einfache Holzunterkunft zu sehen. Verpackt sind die beiden MP3-CDs in einem Digipak aus Pappe, das im Inneren Informationen zu Autor und Sprechern und Auszüge aus dem weiteren Programm von T.C. Boyle enthält. Fazit Spannendes Thema, das interessant umgesetzt wurde und unterhält. Tolle Sprecher und eine erstklassige Umsetzung bescheren ein unterhaltsames Hörbuch, das wir mit vier von fünf Punkten bewerten.

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„Nichts rein, nichts raus“, das ist das Motto der zweiten Ecosphere 2 Mission. Nachdem die erste bereits grandios gescheitert ist sind die acht Terranauten, die den zweiten Versuch starten werden, entschlossen zwei Jahre abgeschottet von der übrigen Menschheit in einer Kuppel aus Glas zu überleben um so die größte Studie zum Thema hermetisch abgeriegelte Biosystem und Gruppenverhalten zu einem erfolgreichen Ende zu bringen. Wenn da nicht die Sache mit Dawn und Ramsey wäre… Was wäre, wenn man ein riesiges Gewächshaus mitten in die Wüste bauen, dort einen künstlichen Dschungel, Felder und einen Ozean anlegen würde und in diesen acht Menschen für zwei Jahre einsperren würde? Wie würde sich die Umwelt in der Kuppel verändern? Und viel spannender: Wie würden sich die Menschen verändern? Genau dieser Frage will ein Team von Forschern nachgehen und suchen daher nach freiwilligen Wissenschaftlern, die sich genau diesem Experiment stellen wollen. Dabei müssen die Wissenschaftler nur mit dem auskommen, was ihnen in der Kuppel zur Verfügung steht. Dies bedeutet aber auch: Wenn die Ernte schlecht ausfällt muss die kleine Gruppe hungern und wenn die Pflanzen zu wenig Sauerstoff produzieren, weil das Wetter außerhalb der Kuppel schlecht ist, dann gibt es eben weniger Atemluft. Auch die medizinische Versorgung muss selbst geleistet werden und dies scheint soweit okay zu sein, bis eine der Terranautinnen schwanger wird und dadurch nicht nur das Experiment, sondern die ganze Gruppe in Gefahr bringt. T.C. Boyles Roman meisterlich erzählt Basierend auf dem gleichnamigen Roman von T.C. Boyle aus dem Jahre 2016, bringt der Hörverlag nun eine gekürzte Lesung von Die Terranauten heraus. Dabei bedienen sie sich des gleichen Tricks, der auch schon Boyles Roman so überaus spannend macht: Sie lassen die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählen. Konkret sind dies Dawn Chapman, die Terranautin, die die Presse liebt, gelesen von Eli Wasserscheid, Ramsey, der draufgängerische Terranaut, gesprochen von August Diehl, und Linda, Dawns beste Freundin, die es nicht in die Kuppel geschafft hat, verkörpert durch Ulrike C. Tscharre. Alle drei Sprecher haben gemein, dass sie sehr klare Stimmen haben, denen man gut folgen kann, die aber vor allem die Figur durch ihre Stimme beleben und dadurch dafür sorgen, dass ein wahres Kopfkino entsteht. Dies mag unter anderem daran liegen, dass gleich zwei der Sprecher bereits einige Hörbücher aufgenommen haben, aber mehr noch daran, dass sie eben gute Schauspieler sind, die genau wissen wie wichtig es ist auch mit der Stimme Emotionen hervorzurufen. Wie so oft bei Hörbüchern kommt es jedoch nicht nur auf die Stimmen an, sondern vor allem auf den Inhalt und der hat es wirklich in sich. Das Experiment basiert auf ähnlichen Vorhaben von amerikanischen Forschergruppen und man merkt Boyle an, dass er sich sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat um ein möglichst gut funktionierendes setting zu schaffe. In dieses binde er die wirklich spannende und emotional stark aufgeladene Handlung ein, die trotz allem im nüchternen Ton eines Berichts erzählt wird Reflektiert und distanziert. Hierbei werden die Ereignisse teilweise von einem der drei Protagonisten geschildert, ab und zu erfahren wir auch aus allen drei Perspektiven was geschehen ist. Dies ist vor allem immer dann unterhaltsam, wenn Dawn beispielsweise über die Gefühle oder Taten eines der anderen Protagonisten spricht und hier konsequent mit ihrer Einschätzung falsch liegt. Wenn sie zum Beispiel darüber spricht wie gut Linda es verkraftet hat, dass sie nicht für die zweite Mission ausgewählt wurde, während Linda selbst darüber schreibt wie sehr sie Dawn dafür verabscheut, dass sie in die Kuppel darf und sie selbst nicht. Dieses Spiel mit den Perspektiven ist es, welches diesen Sci-Fi-Roman und das dazugehörige Hörbuch aus der Masse heraushebt. Andererseits ist es genau das, was man von einem Faulkner Award-Gewinner erwarten würde. So oder so handelt es sich um eines der besten Hörbücher, welches ich seit langem gehört habe und welches mich gleich nach seinem Ende dazu gebracht hat es wieder von vorne anzufangen.

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„Die Terranauten“ ist mein Erstkonsumkontakt mit T.C.Boyle. Auf den Autor bin ich über Denis Schecks Sendung ARD druckfrisch aufmerksam geworden. Ich muss sagen, dass ich durch die Tipps von Scheck schon das ein oder andere gute Werk konsumieren konnte. Als ich dann herumstöberte kam mir „Die Terranauten“ vor die Linse und mir viel die Lobhudelei ein. Somit war es an der Zeit Boyle eine Chance zu geben und abzuwarten wie mir das Werk gefiel, schließlich greift Boyle hier auf das in den 1990er Jahren stattfindende Experiment „Biosphere 2“ zurück und verarbeitet die Geschehnisse auf seine Art. Klappentext: Was passiert, wenn man vier Männer und vier Frauen in ein riesiges Terrarium einsperrt? T. C. Boyles fabelhafter Roman, basierend auf einer wahren Geschichte, erzählt vom halsbrecherischen Versuch, eine neue Welt zu erschaffen, um sich vor dem Untergang unserer eigenen zu retten. Zwar bleibt die schöne neue Welt im Glas von Kriegen, Epidemien und Umweltkatastrophen verschont. Doch es kommt darauf an, wer mit im Glashaus sitzt. Und die Hölle, das sind immer die anderen … Inhalt: Vier Männer und Frauen haben nach einem langen Auswahlverfahren das „ok“ für ihre Teilnahme an Exosphere 2 einen Experiment, welches seine Teilnehmer in eine separate, eigenständig und unabhängige Welt schickt, wobei ihre Leben dabei vollkommener Überwachung unterliegen, sprich sie sich in einer Art Terrarium befinden. Die Erkenntnisse sollen helfen, lange Aufenthalte im Weltall nachzustellen. Kurz nach dem Einschluss geht dann auch schon die Ödnis- und Langeweilebekämpfung los. So verfallen die Probanden schnell in den „Liebesrausch“ und geben sich Beziehungen hin, oder gar einfach nur wilden Sex. Schnell verliert alles an Aufregung und wird Alltag. Meine Meinung: Wie ja schon geschrieben war „Die Terranauten“ mein Erstkontakt mit T.C.Boyle und es wird sicherlich nicht mein letzter gewesen sein, denn er schaffte es mit diesem Hörbuch, mich gut zu unterhalten und sorgte dafür das ich mich mit dem Original-Experiment etwas näher beschäftigte . So bin ich sehr davon angetan wie Boyle es geschafft hat Realität mit Fiktion zu verschmelzen ohne dabei so sehr abzudriften das man mit dem Kopf schütteln würde. Durch den Einsatz der drei Sprecher schafft man es sehr gut die unterschiedlichen Abschnitte und Sichtweisen der Probanden darzustellen. Allerdings sorgen die Sichtweise auch ab und an für Wiederholungen, z.B. in den Peronenbeschreibungen. Und da sind wir dann auch schon bei einem Ding wo ich Boyle echt Respekt zolle, er beschreibt die Protagonisten so nebenher das man nach und nach eine Infoflut erhält ohne das man es wirklich merkt. Wobei dieser Grad an zwei drei Stellen leider zu dünn war und die Beschreibungen dann nervig waren. Aber im Gesamtbild schaden diese beiden nAusrutscher nicht. Das einzige was an dieser Stelle ein wenig Freude nimmt ist, dass der Verlag sich dazu entschlossen hat das Hörbuch als „gekürzte Lesung“ auf den Konsumenten loszulassen. Okay ich kenne die Buchversion nicht und kann daher nicht abschätzen wie viel Stoff herausgeflogen ist, aber es hinterlässt doch eine Art „Schade“. Knappe 17 Stunden Unterhalten – so lob ich mir das Meine Wertung: 4,25 von 5 Terranauten

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