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Rezensionen zu
Born a Crime – Als Verbrechen geboren

Trevor Noah

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„Er verstand einfach nie, wie Weiße in Südafrika rassistisch sein konnten. 'Afrika ist voll von Schwarzen', sagte er immer. 'Warum macht sich jemand auf den langen Weg nach Afrika, wenn er Schwarze hasst? Wenn man Schwarze so sehr hasst, warum dann bei ihnen einziehen?' Für ihn war das verrückt.“ - S. 126 Rezension {spoilerfrei} Cover Das Cover fällt durch das große, gemalte Portrait gut auf und passt zum Buch. An sich sind echte Menschen auf Covers für mich immer schwierig, doch hier ist es tatsächlich gelungen. 4,5 /5 🦋e Inhalt Das Buch behandelt die Kindheitserinnerungen und -erfahrungen Trevor Noahs, der als Sohn einer Schwarzen Frau und eines weißen Mannes geboren wurde, in einer Zeit, als diese „Mischbeziehungen“ in Südafrika noch verboten war. Während der Apartheid. Noah erzählt seine Geschichte nicht chronologisch, viel mehr springt es je nach Kapitel mal ein paar Jahre vor, ein paar zurück. Manchmal ist dies für mich als LeserIn verwirrend gewesen, einmal wird ein Kapitel über seine weiterführende Schule geschrieben, im nächsten ist er wieder in der Schule, ab und zu erfährt man kleine Details zu seinem jeweiligen Alter erst einige Kapitel später. Was mich zu Beginn verwirrt hat, hat rückblickend jedoch Sinn ergeben und der rote Faden ist vorhanden. Es ist kein Buch mit großem Spannungsbogen, aber das braucht es auch nicht. 4 /5 🦋e Schreibstil Trevor schreibt aus der Ich- Perspektive in 18 Kapiteln von seiner Kindheit. Vor jedem Kapitel gibt es kurze Infos zu verschiedenen (kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, religiösen) Fakten, die im folgenden Kapitel noch mal im Kontext zu Trevor Noahs Erzählungen genauer thematisiert werden. Der Schreibstil des Buches ist sehr locker, man muss so manches mal schmunzeln oder auch richtig lachen. Im Ganzen gefällt es mir wirklich gut. 4 /5 🦋e Fazit Ein wirklich emotionales, lustiges und dennoch tiefgehendes Buch über eine Kindheit zu Zeiten der Apartheid und kurz danach. Man erfährt neue Informationen, lustige Situationen und ist doch ganz schön oft geschockt, was für eine Rassentrennung dort herrschte und auch wie unsicher selbst jetzt die Politik in manchen Ländern noch immer ist.

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Farbenblind

Von: ahukader

17.03.2019

Das Wort Apartheid habe ich für mich persönlich aus meinem Wörterschatz entfernt. Denn das, was hinter diesem Wort steckt, ist für mich nie akzeptabel gewesen. Als ich das Buch von Trevor Noah angefragt habe, hat mich das Cover und der Titel angesprochen. Ich kannte Trevor Noah vorher nicht und wusste auch nicht, dass er ein Comedian ist. Dass er ein Comedian ist und das Zeug dazu hat, ist in seinem Buch klar ersichtlich. Zwar geht es in diesem Buch nicht um seine Karriere als Comedian, aber es gab Stellen in diesem Buch, an denen ich laut gelacht habe. Die Apartheid liegt nicht allzu lange her. Sie wurde 1994 abgeschafft. Bis dahin war eine strikte Rassentrennung vorgeschrieben. Weiße durften nichts mit Schwarzen zu tun haben und verkehrt herum. Doch Trevors Mutter Patricia ist durch und durch eine Rebellin und lässt sich von niemanden etwas vorschreiben, außer von Gott. Somit geht sie eine außereheliche Beziehung mit Trevors Vater, der Schweizer ist, ein. Von einer all zu lange dauernden Beziehung kann man nicht sprechen. Sie möchte ein Kind von ihm und ist bereit, alle damit verbundenen Probleme auf sich zu nehmen. Somit entsteht aus dieser Beziehung Trevor. Ein Junge, der weder schwarz noch weiß ist. In seinem Buch erzählt Trevor über die Apartheid. Darüber was es bedeutet, weder weiß noch schwarz zu sein. Zwar fühlt er sich als schwarzer aber seine helle Hautfarbe lässt es nicht zu, dass er von den Schwarzen akzeptiert wird. Er ist ein schwarzes Kind unter den weißen ein weißes Kind unter den schwarzen Kindern. Seine Kindheit ist von den Kirchgängen seiner Mutter geprägt, die sehr gläubig ist und Trevor immer mit in die Kirche nimmt. Sie kümmert sich sehr um ihn. Aber Trevors Kindheit ist keine Leichte und ist von einer Mutter geprägt, die immer skeptisch gegenüber ihrem Kind ist. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit und definitiv der Grund dafür, warum Trevor auch zu einer starken Persönlichkeit herangewaschen ist. Man erkennt seine Liebe zu seiner Mutter durch das ganze Buch hindurch. Während man an manchen Stellen des Buches laut auflacht, hält man an einigen Stellen inne und muss das Gelesene verkraften. Das Kapitel Farbenblind, welches diesem Buch seinen Namen gegeben hat, war für mich eins der Kapitel, wo ich mir selbst sagte, „das kann doch nicht sein“. Ich kann dieses Buch einfach nur empfehlen. Man lernt viel über Südafrika. Ich bedanke mich für das Rezensionsexemplar.

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Schon seit Tagen kämpfe ich damit, diese Rezension zu schreiben. Nicht, weil Farbenblind ein schlechtes Buch ist (im Gegenteil), sondern weil ich einfach das Gefühl habe, dass ich es nicht besser formulieren könnte als es das Buch tut. Deshalb gibt es ausnahmsweise einen verfrühten Appell: Lest dieses Buch. Trevor Noahs autobiographische Anekdoten haben es geschafft, mir ein Zeitgefühl aus einem Blickwinkel zu verschaffen, den kein Geschichtsunterricht, kein Sachbuch erfasst. Bevor ich Farbenblind gelesen habe, wusste ich nichts über Trevor Noah abgesehen von der Tatsache, dass er Comedian ist. Erst hinterher habe ich herausgefunden, dass er The Daily Show leitet, dass seine Geschichte über diese südafrikanische Kindheit hinausgeht. (Mein Fehler, ich weiß.) Doch um all das geht es nicht in Farbenblind, was mir persönlich gut gefiel – es hätte ohnehin den Rahmen des Buches gesprengt, und vermutlich auch nicht thematisch gepasst. Was ich damit sagen will: Ihr müsst kein Vorwissen haben, um dieses Buch zu lesen. Auch wenn ich euch empfehle, ein paar Ausschnitte aus Noahs Show anzugucken – er ist echt gut in dem, was er tut. Noahs Humor ist definitiv ein Begleiter der achtzehn Geschichten, selbst – oder insbesondere – in Momenten, in denen man eigentlich gar nicht lachen möchte. Es scheint seine Art zu sein, um mit all dem umzugehen, das seine Kindheit umfasste und prägte. Unter der Apartheid wurde die Bevölkerung strikt nach Hautfarbe eingeteilt, Beziehungen zwischen Weißen und Schwarzen waren verboten. Dennoch widersetzten sich Leute, wie auch Trevors Mutter (die in so ziemlich allen Lebensbereichen Widerstand leistet und die man einfach dafür lieben muss) und sein Vater, und Trevor wurde geboren. Der englische Titel des Buches heißt Born a Crime, betitelt seine Geburt als das Verbrechen, das es zu diesem Zeitpunkt war. Obwohl er sich selbst als Schwarzer identifizierte, gehörte er nie wirklich dazu, nicht in der Schule, nicht in der Nachbarschaft. Er fing an, die Landessprachen zu lernen, um so irgendwie ein Teil der Gemeinschaft zu werden. Man kann nicht anders, als mit Noah zu sympathisieren. Was bisher, wenn überhaupt, als abstrakter Begriff in der Schule und in Geschichtsbüchern herumgeworfen wurde, hat mit einem Mal ein Gesicht. Vor jedem Aufsatz gibt es einen kürzeren Abschnitt, in denen Noah manchmal geschichtliche Hintergründe erläutert, Informationen und Erklärungen liefert, manchmal pointiertere Anekdoten erzählt. Vielleicht interpretiere ich zu viel in Farbenblind hinein, aber für mich ist es nicht nur Trevor Noahs Geschichte, sondern auch ein Tribut an seine Mutter. Sie kommt in vielen Geschichten vor – die letzte ist ihr allein gewidmet –, in all ihren rebellischen Facetten, ihr Glaube, ihre Sturköpfigkeit und ihr Optimismus. Man spürt, wie sehr sie ihren Sohn liebt, und wie sehr sie von ihrem Sohn geliebt wird. Eine wirklich beeindruckende Frau; ich bin froh, dass man auch Einblicke in ihre Geschichte erhalten hat. Ich finde es immer schwierig, Autobiographisches zu kritisieren – man kann ja schlecht die Lebensgeschichte des Autors bzw. der Autorin bemäkeln. Das Einzige, was mich manchmal irritierte, war die Tatsache, dass Noah die Ereignisse nicht in eine chronologische Reihenfolge bringt. Manche Kapitel überspannen einen längeren Zeitraum, andere einen kürzeren oder nur ein einziges Ereignis. Daher kommt es auch manchmal vor, dass Kapitel sich überlappen, dass Noah manches mehrfach erklärt – aber seien wir ehrlich, das tut dem Buch keinen Abbruch. Ich für meinen Teil bin durch die Seiten geflogen, der Schreibstil erlaubte es mir gar nicht anders, und ich war und bin unglaublich dankbar für die Perspektive, die mir dieses Buch eröffnet hat.

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Mit seinem Humor wurde Trevor Noah zuerst in seiner Heimat Südafrika bekannt. Jetzt ist er ein Schauspieler und weltweit bekannter Moderator. In diesem lesenswerten Buch berichtet er über seine außergewöhnliche Kindheit und Jugend. Seine selbstbewusste Mutter will ein Kind von einem weißen Mann haben, auch wenn das damals gegen das Gesetz verstieß. Sexuelle Beziehungen zwischen schwarzen und weißen Menschen waren verboten. Wenn solche Paar erwischt wurden, wurde zumindest der schwarze Partner bestraft, und das Kind konnte in ein Heim kommen. Trevor Noah ist also selbst ein Verbrechen, als er im Jahren 1984 in Südafrika geboren wird. Er hat nur wenig Kontakt mit seinem Schweizer Vater. In den ersten Jahren seiner Kindheit wird er meistens im Haus versteckt, bis sich die Gesetze lockeren. Trotz einigen Auseinandersetzungen, ist seine Mutter, mit ihrem starken Glauben, die wichtigste Stütze in seinem Leben. Diese selbstbewusste Frau behandelt ihn zumeist wie einen erwachsenen Gegenüber. Sie vermittelt ihm viele wichtige Werte, nicht zuletzt auch wie ein Mann eine Frau behandeln sollte. Als Mischlingskind leidet Trevor Noah darunter, dass er sich keins der anderen Gruppen zugehörig fühlt. Er ist weder schwarz noch weiß, aber er ist auch nicht ein „Farbiger“, wie die Einwanderer aus Indien und anderen Ländern genannt werden. Er muss mühsam seine Identität suchen, und fühlt sich schließlich bei den schwarzen Mitschülern am wohlsten. Er hat eine Sprachbegabung, und erkennt wie wichtig es im zwischenmenschlichen Umgang ist, die Sprache des anderen zu kennen. In diesem Buch erzählt er viele lustige und auch ernste Anekdoten aus seiner Kindheit. Es geht um Armut, Gewalt, Liebe, den Glauben, und immer wieder über Apartheid. Zwischen den erzählerischen Kapiteln findet sich jeweils eine kurze Erklärung, passend zum Thema. So erfährt der Leser nicht nur warum Apartheid keinen Sinn macht, sondern erfährt auch insgesamt viel Interessantes über das Land Südafrika. Gutgeschrieben, interessant und immer wieder lustig, macht es Spaß dieses herzerwärmende Buch zu lesen. Besonders zu empfehlen für Südafrika-Liebhaber, um das Völkergemisch in diesem Land besser zu verstehen.

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Trevor Noahs Autobiographie hätte seinen Aufstieg vom armen Kind Afrikas zum international gefeierten Comedian und Show Host in den Fokus stellen können. Solche Geschichten appellieren an den Träumer in uns und finden stets ihre begeisterten und innerlich neidenden Zuhörer. Trevor hat es sich jedoch nicht so einfach gemacht. Statt des American Dreams thematisiert er seine Kindheit und Jugend in einem von Rassismus und Armut geprägten Umfeld der Apartheid. Und das geht unter die Haut. Obwohl man dem Buch manches – wie etwa eine fehlende Kontinuität in der Erzählführung und mangelhafte Selbstreflexion seitens des Autoren – ankreiden könnte, ist es ein Werk, das man gelesen haben sollte. Nicht nur, weil es sich trotz der ernsten Thematik unterhaltsam liest und den ein oder anderen Lacher birgt, sondern vor allen Dingen weil es uns, die sich in unserem Eurozentrismus suhlen, den Horizont erweitern kann. Der Nabel der Welt … … ist nicht Deutschland. Ja nicht einmal Europa oder der ganze eurasische Kontinent. Nicht die Welt bestimmt den Nabel, sondern jedes Individuum für sich. Genau diesen Umstand stellt Trevor hier eindrucksvoll zur Schau. Aus der Sichtweise eines Chamäleons, das überall und nirgends richtig zu Hause ist, hat er gelernt, die Perspektiven zu erkennen und spielerisch zwischen ihnen zu wechseln. Er erläutert, wie Sprache Barrieren schafft, aber auch Verbindungen herstellt wo eigentlich gar keine herrschten. Wer als Deutscher den Namen „Hitler“ hört, denkt an Antisemitismus, Hass und Tod. Undenkbar, sein Kind so zu nennen, undenkbar, im Kreis um einen Tänzer zu stehen und mit der typischen Hip Hop-Bewegung den Arm im Takt zu bewegen, während man „Go Hitler!“ ruft. Die Episode, die in der Autobiographie dazu erzählt wird, ist im ersten Moment verstörend – doch nur dann, wenn man es aus seiner eigenen Sicht betrachtet. Hier jedoch wird man dazu angehalten, die Perspektive zu ändern, mit den Augen eines Jugendlichen Afrikas zu sehen. Aus seiner Sicht ist nicht Hitler die abscheulichste anzunehmende Person, sondern jemand ganz anderes, den wir Europäer gar nicht erst mit ins Fadenkreuz genommen hätten. Farbenblind Trevor Noah Zitat Apartheid? Viel erfährt man über die teils desaströsen Umstände zu Zeiten der Apartheid. Dabei wird es nicht zum Geschichtsbuch oder zur Aneinanderreihung von Fakten, Daten und Zahlen, sondern geprägt von persönlichen Eindrücken. Das macht es lebendiger und griffiger gerade für das europäische Auge. Vielleicht erfährt man nicht die ganzen Hintergründe, doch man erfährt das, ebenso zählt: Das Empfinden der Betroffenen. Wie fühlt es sich an, von der eigenen Mutter auf offener Straße verleugnet zu werden? Als Kind eines weißen Mannes und einer schwarzen Mutter war man als Verbrechen geboren; die Fortpflanzung der Eltern stand unter strenger Strafe. „farbige“ werden die Früchte einer solchen Liebe – oder zuweilen auch Gewalt – genannt. Sie gehören weder zu den Schwarzen, noch zu den Weißen und bilden eine eigene Gruppe mit eigenen Regeln, eigener Sprache bishin zur eigenen Kultur. Sie sind Produkt eines Systems, das die Menschen gegeneinander aufbringen möchte, um die eigene Macht zu erhalten. Ein System, das in „Farbenblind“ eindrucksvoll präsentiert wird und bei dessen Vorstellung man nur den Kopf stellen kann. „Nelson Mandela hat einmal gesagt: »Wenn man zu einem Mann in einer Sprache spricht, die er versteht, erreicht man seinen Verstand. Wenn man zu ihm in seiner Sprache spricht, erreicht man sein Herz.« Er hatte ja so recht. Wenn man sich bemüht, die Sprache des anderen zu sprechen, selbst wenn es nur ein paar Sätze hier und da sind, sagt man damit: »Ich erkenne eure Kultur an. Ihr habt eine eigene Identität. Ich sehe euch als Erfahrungsberichte wie jener Trevor Noahs sind extrem wertvoll nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern vor allen Dingen auch für die Unbeteiligten. Die eigene Perspektive wird in Frage gestellt und der Geist für die Sichtweisen Anderer geschärft. Auch Autoren profitieren davon Vielleicht überraschenderweise möchte ich dieses Buch insbesondere auch Autoren ans Herz legen. Jene, die vielschichtige Figuren und spannende, authentische Welten erschaffen möchten. Meistens behilft man sich dabei nämlich des eigenen und von Natur aus beschränkten Horizontes. Das ist keine Schande, denn man kann nicht überall gewesen sein und alles gesehen und mit jedem gesprochen haben. Doch gerade wer in die Fremde schreibt, mit seinen Worten andere Kontinente erschafft und Personen zum Leben erweckt, für den ist solch ein Buch Gold wert. Versetzt euch in andere Perspektiven, liest mit offenem Geist und willendem Herzen. „farbenblind“ ist, wie anfangs erwähnt, kein perfektes Buch. Aber es kann Emotionen wecken und den Horizont erweitern – in der bestmöglichen Weise.

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"Farbenblind" ist im März 2017 beim Blessing-Verlag erschienen und Noah verarbeitet darin seine Kindheit, die er als "Mischlingskind" während der Apartheid in Südafrika verbrauchte. Dabei wird der Leser durch zahlreiche detaillierte Anekdoten sehr realistisch durch das damalige Leben geführt. Noahs Geburt war eine Straftat - seine Eltern, eine Schwarze und ein Weißer, widersetzen sich dem Gesetz und bekommen einen Mischling, der Aufgrund seiner Hautfarbe nie richtig dazu gehörte und ausgegrenzt wurde. Sehr ausführlich und oft mit einer ordentlichen Portion Humor und Selbstironie gibt er Situationen aus seiner Kindheit und Jungen wieder. Dabei lernt man gleichzeitig viel über die kulturelle Vielfalt südafrikanischer Stämme und generellen Lebensbedingungen. Ebenfalls spielt seine sture aber liebenswerte Mutter eine große Rolle in seinem Leben sowie diesem Buch. Besonders gut hat mir gefallen wie umfangreich und gut recherchiert Noah auf das System der Apartheid eingeht und seine vermeintliche Logik gekonnt widerlegt. Ich habe durch ihn mehr gelernt als so manches Lehrbuch! Gerne hätte ich noch mehr über Noah und sein späteres Leben erfahren, allerdings endet das Buch bei seinen ersten Jahren als Erwachsener. Meine Meinung: Ich kann mir kaum vorstellen, wie man das alltägliche Leben in einem rassistischen System besser und anschaulicher wiedergeben kann als Noah es hier tut. Durch sein Talent als Comedian wird die Geschichte nie langweilig und selbst schockierende Szenarien können einen zum Schmunzeln anregen. Lediglich einen Aspekt muss ich kritisieren, nämlich dass man das Gefühl hat, einige Situationen würden sich wiederholen. Dies liegt aber wahrscheinlich daran, dass Noah als Mischling in der damaligen Gesellschaft wiederholt ähnliche Erfahrungen machen musste. 🌟🌟🌟🌟4/5

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Farbwechsel

Von: StMoonlight

14.10.2017

Trevor hat es nicht einfach, denn er ist ein Mischling, weder Schwarz, noch Weiß. Und die Rassentrennung in seinem Land ist groß. Sogar so extrem, dass seine Mutter ihn verstecken muss, denn eine Liebe zwischen „Andersfarbigen“ ist sogar gesetzlich verboten! Trevor erzählt anschaulich – und auch irgendwie beängstigend – wie sehr er unter seiner „Andersartigkeit“ zu leiden hatte. Es ist erschreckend zu sehen, wie Menschen, einfach nur auf Grund einer anderen Hautfarbe, ausgestoßen werden. Aber auch die Sprache, sowie die viele verschiedene Ethen die in Südafrika vorherrschen, stellen die Menschen offenbar vor Herausforderungen. „In Soweto waren alle Menschen schwarz, nur ich nicht. In der Schule waren alle weiß, nur ich nicht.“ Mit solchen und anderen Aussagen hat Trevor es geschafft mir, mit Geschichten aus seinem Leben, eine wahre Gänsehaut zu bescheren. Eine tragische, aber auch aufrüttelnde Biographie.

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Trevor Noah erzählt in seiner Biografie, wie er die Apartheid erlebt hat und trotz der Probleme seinen Platz im Leben gefunden hat. Dieses Buch gewährt tiefe Einblicke in das Apartheidsystem Südafrikas, erklärt Stammesrivalitäten und zeigt Diskriminierung aus nächster Nähe. Das Buch beginnt mit dem Immorality Act, das Unsittlichkeitsgesetz von 1927. Dieses verbot außerehelichen Geschlechtsverkehr zwischen, ich zitiere wörtlich: "Europäern und Eingeborenen". Bei Zuwiderhandlung war mit Freiheitsstrafe zu rechnen. Trevor wird nicht nur in einem Land mit extremer Rassentrennung groß, er ist auch noch ein Mischlung und gehört damit nicht zu den Schwarzen und nicht zu den Weißen. Das macht seine Situation so schwierig, dass seine Mutter ihn als Kind verstecken muss. Schliesslich hat sie gegen das Gesetz verstoßen. Man kann es kaum glauben, denn Trevor Noahs Kindheit ist kaum 30 Jahre her und doch erlebt der Mischlingsjunge am eigenen Leib Rassendiskriminierung. Er erklärt, wie Schwarze, Farbige, also Mischlinge, Inder und Weiße jeweils als eigene Rasse gesehen wurden und sogar die Toiletten danach gekennzeichnet wurden. Doch nicht nur nach der Hautfarbe wurde unterschieden, auch sprachlich gesehen gibt es in Südafrika eine Vielzahl verschiedener Ethnen und Sprachen. Trevors Schilderungen berühren, klären auf und zeigen tragische Einblicke in sein Leben. Er ist kein einfach zu bändigendes Kind, seine Erlebnisse sind von der Gewalt des prügelnden Stiefvaters geprägt und er hat große Probleme mit seiner eigenen Identität. Zu welcher Gruppe von Menschen gehört er? Schliesslich ist er ein Mischling, auch wenn er sich als Schwarzer sieht. Gemeinsam mit seiner Mutter und einer ordentlichen Portion Humor meistert Trevor viele Schwierigkeiten. Sie sorgt dafür, dass er Englisch und andere Sprachen spricht. Bei dieser Lektüre ist man von einigen Erlebnissen erschüttert, sieht wie Trevor selten Anschluss findet und dank seiner Sprachkenntnisse eigentlich Zugang zu verschiedenen Gruppen findet. Um Geld zu verdienen, erstellt er illegale Raubkopien und verkauft sie, ohne sich einer Schuld bewusst zu sein. Dennoch findet er seinen Weg im Leben. Seine komische Ader macht ihn zu einen unterhaltsamen Erzähler, doch nicht alle Kapitel des Buches haben mich gleichermaßen interessiert und unterhalten. Was mich aber fasziniert hat, ist seine im Buch zum Ausdruck gebrachte Liebe zu seiner Mutter. Am aufschlussreichsten finde ich die Erklärungen über die vielen Sprachgruppen Südafrikas, die Stammeskonflikte dieser Gruppen untereinander und die Probleme, sich gemeinsam als ein Volk zu fühlen. Diese Biografie zeigt emotionale, persönliche und tragische Momente im Leben des Trevor Noah, der seinen Lebensweg mit Mut, Humor und einem gefestigten Charakter eingeschlagen hat.

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