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Rezensionen zu
The Couple

Araminta Hall

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Was für ein Pageturner. Ich bin noch immer total gefesselt und begeistert von diesem Thriller. Die Autorin hat mich von Anfang an mit ihrem absolut fesselnden und sehr authentischen Schreibstil für sich begeistern können. Die Geschichte ist ausschließlich aus Mikes Sicht erzählt und das so intensiv und glaubhaft, sodass ich in der Story derart gefangen war und meinen Kindle kaum zur Seite legen konnte. Mike hat mich fasziniert. Was er alles schildert und erzählt ist sehr krank aber man schwankt immer wieder zwischen, was ist wahr und was ist Wahn. Er ist obsessiv was seine Liebe zu V angeht. Er glaubt sie besser zu kennen als sie sich selbst.Ich muss zugeben, auch wenn Mike mir manchmal mit seinen Gedankengängen und Vorstellungen Angst eingejagt hat, mochte ich ihn und er war mir ehrlich gesagt auch sympathisch. Durch die Erzählperspektive war mir Mike immer sehr nah und auch authentisch. Manchmal tat er mir auch sehr leid, was nicht nur an seiner Kindheit lag, sondern auch an Äußerungen seiner heißgeliebten V. Verity von ihm V genannt ist seine große Liebe, für die Mike alles tun würde. Sie hat ihn geleitet und angeleitet wie man lebt und sich in der Welt zurechtfindet. Dadurch hat sie einen sehr großen Einfluss auf ihn, der ihn in gewisser Weise auch abhängig von ihr macht und seine Handlungen stark beeinflusst. Hinzu kommt das Ausschlaggebende für den Plot, ist ihr sexuelles Spiel Crave (Gier). Mike ist nun davon überzeugt, dass sie genauso ein Crave machen und sich mitten in einem befinden. Ich möchte hier nicht zu viel verraten was für die beiden ein Crave ist, denn das würde die Spannung nehmen und Mike erzählt genau was es bedeutet. Es ist genial gemacht, dass ich als Leser oft gedacht habe, ja er hat recht ich glaube es ihm und zum anderen was ist Real und was ist Wahn. Es lässt sich schwer in Worte fassen, Thriller Fans sollten sich Couple nicht entgehen lassen. Ein gelungener Psycho Thriller der mich absolut begeistert hat und jetzt noch beschäftigt. Ein wahrer Pageturner der die 5 Sterne absolut verdient hat.

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Mike und Verity waren neun Jahre ein Paar. Es passte quasi kein Blatt zwischen die beiden, sie waren glücklich und vor allem Mike fühlte sich seiner Traumfrau extrem verbunden. Die beiden spielten ihre sexualisierten Spielchen mit Fremden und waren recht enthemmt. „Crave“ nennen sie ihr Spiel, wenn sich Verity von Männern anbaggern lässt, bevor der starke und extrem muskulöse Mike sie „rettet“. Doch dann kommt es zum Bruch zwischen den beiden und Mike kann es kaum fassen, als Verity nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte und sich sogar in einen anderen Mann verliebt. Mike kann es nicht glauben, dass sie ernsthaftes Interesse an ihrem Verlobten und späteren Ehemann hat, sieht darin ein ausgeklügeltes Crave und so nimmt das Geschehen seinen Lauf… Der Start war ein wenig schleppend, da ich mit dem Ich-Erzähler Mike zu Beginn noch so gar nichts anfangen konnte. Er war mir schlicht unsympathisch, seine, als auch Veritys Lebenswelt, war einfach nicht so richtig nachvollziehbar, entsprechend wenig Interesse hatte ich an seiner Person, aber da bekannt war, dass er irgendwas verbrochen haben muss, wollte ich dann doch mehr wissen. Und ich muss sagen – es lohnt sich Mike und seine Welt kennen zulernen. Was sich da tut ist kaum zu glauben und trotzdem kann man sich gut vorstellen, dass sowas passieren kann. Er zählt mit Rückblicken in seine frühste Kindheit sein Leben recht detailliert. Dabei weckt er beim Leser sehr ambivalente Gefühle, denn einerseits leidet man mit ihm und würde ihm am liebsten die Hand reichen, um ihn aus dem ganzen Dreck zu ziehen, doch nur wenige Momente später wird man von seinen beängstigenden Gedanken und Taten abgestoßen. Manchmal passiert beides gleichzeitig - echt beeindruckend geschrieben! Besonders gefiel mir auch, dass hier mal der Mann im Fokus stand und seine ganz spezielle – man kann auch gestörte – Weltsicht zum Besten gegeben wird. Die Ursache für dieses spezielle Verhalten wird deutlich und manches wird dadurch auch verständlicher, wenn auch in Summe nicht weniger abscheulich. Je weiter das Buch voranschreitet, desto mehr fesselt es den Leser. Das Buch birgt einiges an Nachdenkpotential (ich möchte das nicht näher ausführen, denn es würde unweigerlich zu Spoilern führen) und die Geschichte lässt einen so schnell nicht mehr los. Zu Beginn hätte ich so einen psychologischen Knaller im Leben nicht erwartet, und daher kann ich den Kauf nur ans Herz legen und jenen, denen der Beginn auch nicht so zusagt, das Durchhaltevermögen, denn es lohnt sich diesen Thriller, der alles außer 08/15 ist, zu lesen.

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Mike und Verity, kurz V, haben sich während ihres Studiums kennengelernt. Während Mike eher der Einzelgänger und zurückhaltend ist nimmt ihn V an die Hand und gibt ihm Selbstvertrauen, die beiden werden unzertrennlich. Ihr gemeinsames Spiel „Crave“ erregt sie beide und steigert ihr Sexualleben. Doch als Mike beruflich nach Amerika geht verändert sich die Beziehung, der grosse Bruch erfolgt als Mike V beichtet einen Seitensprung gehabt zu haben.... doch Mike nimmt die Trennung nicht hin, schließlich ist es nur eine Erweiterung ihres „Crave“... Das Cover ist ein Blickfang auch wenn die Story vielleicht nicht neu klingt, jedoch war ich neugierig was die Autorin wie umgesetzt hat. Der Schreibstil ist leicht, flüssig, gut zu verfolgen und zu verstehen. Die ganze Geschichte wird nicht aus der Sicht der Frau, hier Verity, beschrieben sondern aus der alleinigen Sicht von Mike und das macht dieses Buch so unglaublich spannend und interessant. Meist liest man ja dass die Frauen eher verrückt nach Liebe sind, sich Rachegelüsten und sexuellen Freiheiten hingeben und sich ihre Traumwelt „zusammenbasteln“. Hier ist jetzt mal der Mann an der Reihe und in meinen Augen hat die Autorin gekonnt die ganze Story umgesetzt. Ich war oft in einem Wechselbad der Gefühl, man lernt Mike kennen als er im Gefängnis sitzt und seine, und die Geschichte mit V, aufzuschreiben beginnt, sein Anwalt hat ihm dazu geraten. Schon da fängt man als Leser an zu grübeln was denn passiert sein könnte. Und dann fängt Mike mit seiner Geschichte an, aber nicht alles erfährt man auf einen Schlag sondern die Autorin lässt immer wieder kleine Einblicke geschehen, gerade was die Kindheit von Mike betrifft. Ich war ständig zwischen Mitleid für Mike und dann wieder schockiert, geschockt und ich muss ehrlich gestehen – ich hatte Angst vor diesem Protagonisten. Mit ihm macht man fast alle Wechselbäder der Gefühle durch und kann sich doch nie sicher sein was jetzt genau die Wahrheit ist und was hier zusammengereimt wurde, hauptsächlich von Mike. Aber auch V, Verity, ist interessant, sie spielt zwar nicht die Hauptrolle, aber auch hier streut die Autorin die ein oder andere Begebenheit ein wo man als Leser sich dann schon anfängt zu fragen was sie nun für ein Mensch ist, welche dunklen Geheimnisse verbirgt eigentlich V? Tut sie nur so unschuldig? Spielt sie mit Mike? Oder denkt sich Mike einfach zu viel aus? In diesem Thriller erlebt man regelrecht ein Wechselbad der Gefühle, das Ende hat mich persönlich sehr schockiert und fassungslos gemacht. Aber gekonnt umgesetzt und auf jeden Fall ein Buch welches man gar nicht mehr aus der Hand geben möchte. Im Nachwort, welches ich empfehlen kann, erklärt die Autorin was sie mit ihrem Buch bezwecken wollte, was sie auf diese Idee gebracht hat. Und mit diesem Nachwort und den Tatsachen zeigt sie auf jeden Fall Missstände in Punkto Gleichberechtigung, sexuelles Verhalten vor Gericht bei Frauen und Männer auf und wie hier der Augenmerk der Gesellschaft ist. Nicht nur für Thrillerfans ein „must read“!

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Meine Bewertung: Zum Cover: Das Buchcover finde ich unglaublich gelungen. Es ist düster und sticht mir doch immer wieder direkt ins Auge. Es passt unglaublich gut zur Handlung! Zu sehen sind zwei Gestalten, die einmal sich direkt in die Augen blicken und Rücken an Rücken zueinander stehen. Zum Inhalt: Mike und Verity sind seit neun Jahren ein Paar und leben ein wenig in ihrer eigenen Welt. Es passte quasi kein Blatt zwischen die beiden - sie waren sehr glücklich und vor allem Mike fühlte sich seiner Traumfrau extrem verbunden, würde für sie sogar alles tun. Sie kennen sich sehr gut, haben ihre eigene geheimen Zeichen und ein erfülltes Sexualleben. Beide spielen mit Fremden ihre sexualisierten Spielchen, das sich "Crave" nennt, indem sich Verity von anderen Männern anbaggern lässt bevor Mike sie "rettet". Für seine große Liebe hat Mike sogar ein wunderschönes Haus gekauft. Aus beruflichen Grünen muss Mike für eine Weile nach Amerika und die beiden führen eine Fernbeziehung. Doch nach seiner Rückkehr ist alles nicht mehr, wie es war. Zu Mikes Entsetzen beendet Verity die Beziehung zu ihm, möchte nichts mehr mit ihm zu tun haben und zudem hat sie sich in einen anderen Mann verliebt und möchte diesen auch heiraten. Schon bald ist er davon überzeugt, dass auch dies nur eine Bestrafung sei und Verity ihn prüfen möchte. Er sieht darin eine andere, krassere und doch ausgeklügelte Form ihres "Crave"-Spiels. Doch nun sitzt Mike wegen Mordes im Gefängnis und soll für seinen Anwalt zur Vorbereitung auf den Prozess das ganze Spiel schriftlich erklären. Zum Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin Araminta Hall ist sehr flüssig, detailreich und sehr glaubhaft! Die Handlung wird konsequent aus der Sichtweise von Mike als eine Art innerer Monolog erzählt. Dadurch wissen wir Leser nicht mehr als Mike, haben alles durch seine Augen gesehen und trauen können wir ihm erst recht nicht. Er wird einem an einigen Stellen doch unheimlich. Seine Liebe zu Verity ist obsessiv und seine Interpretation der Dinge, die um ihn herum geschehen, ist mehr als phantasievoll. Aber da Mike einem alles erzählt, werden wir Leser Zeuge seiner fehlenden Empathie und seiner unfassbar innovativen Sicht der Dinge. Er denkt, dass er Verity besser kenne als sie sich selber und er zudem auch als einziger weiß, was gut für sie sei. Seine Obsession trägt deutlich krankhafte Züge. Mike interpretiert Situationen offensichtlich immer anders als alle anderen um ihn herum. Aber genau hier muss man sich fragen, was Realität und was Wahn ist. Im Nachwort erklärt die Autorin, dass sie sich bewusst dazu entschieden hat, die Handlung nur aus Mikes Sichtweise zu schildern. Für Sie ist der Plot in einem Psychothriller weniger wichtig als die Psychologie. Die menschliche Psyche ist enorm komplex und somit beinhaltet dies die Möglichkeit für zahlreiche Handlungsvarianten, denn jeder interpretiert und verhält sich in Bezug auf ein und dieselbe Situation ganz individuell. Dennoch war ich von Mikes innerer Gedankenwelt jedenfalls von der ersten Seite an fasziniert. Mike ist ein sehr gestörter, deformierter Charakter und es was sehr interessant seine Gedanken zu lesen. Erst durch Verity hat er Verhaltensmuster erlernt, zu denen er alleine nicht fähig gewesen wäre. Sie hat ihm oft die Welt erklärt und auch, wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Genau dies ist im Laufe der Geschichte deutlich geworden! Durch die einseitige Erzählform sind einem als Leser bewusst Informationen vorenthalten worden, weshalb man sich am Schluss des Buches eine eigene Meinung bilden muss. Auch dies machte für mich einen zusätzlichen Reis aus. Obwohl das Geschehen rein fiktiv ist, hatte ich ständig das Gefühl, dass es sich genauso in der Realität ereignen könnte. Nach jeder Eskalationsstufe habe ich gedacht, dass es schlimmer nicht mehr kommen könnte und doch wurde es immer und immer schlimmer, und das auch noch absolut glaubhaft. Mir gefällt es besonders gut, dass kurze Sätze vorhanden sind sowie Absätze, die für einen guten Leseverlauf sorgen. Mein Fazit: Obwohl ich kein großer Fan von Thriller bin und doch andere Genres bevorzuge, hat mich dieses Buch echt überzeugt! Es überzeugt nicht nur durch die Handlungen als solches, sondern vor allem davon, dass der Leser besonders beansprucht wird. Durch die einseitige Erzählform werden dem Leser bewusst Informationen vorenthalten. Und dennoch trotz der Fiktivität erscheint es so unfassbar glaubhaft! Von mir gibt es insgesamt 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung! Vielen Dank an das Bloggerportal und dem Heyne - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

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Nachdem ich das Cover angeschaut hatte und den kurzen Inhalt studierte, war ich davon ausgegangen, dass dieser Thriller sich bis ins Grausamste steigern würde, immer neue Ebenen empor steigen würde. Allerdings wurde ich dem hinsichtlich getäuscht. Vielmehr hat die Autorin Wert auf eine dauerhafte Beklommenheit gelegt. Der Protagonist scheint ständig zu besagter "V" zu sprechen. Fängt die Handlung damit an, dass der Leser unmittelbar in das Spiel Crave miteinbezogen wird, steigt man zunehmend immer mehr hinter die fixierte Art und Weise, mit der Mike diese Verity zu seinem kompletten Lebensinhalt gemacht hat und zunehmend in eine Abhängigkeit gerät. Zwischenseitlich mag man unentschlossen sein, wie ihre tatschliche Haltung zu ihm ist, warum sie ihn nicht konsequenter abweist bzw. was genau in ihr vorgeht, kann man Mike doch scheinbar genau in die Psyche blicken. Aber auch sein Verhalten scheint teils unbegreiflich und an bestimmten Stellen wird deutlich, wie tiefgreifend sein krankhaftes "Gieren" nach V ausgeprägt ist und was seine teils aggressiven Gedanken und nächtlichen Alkoholexzesse mit sich bringen. Alles in allem ein spannendes Buch, überraschend ist allerdings das zum Teil offene Ende, da ich mit einer erneuten Begegnung beider Charaktere hätte rechnen können.

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Mike und Verity sind seit 9 Jahren ein Paar. Sie leben ein wenig in ihrer eigenen Welt. Sie kennen sich sehr gut, haben ihre eigene geheimen Zeichen und ein erfülltes Sexualleben, das sie mit einem kleinen Spielchen gelegentlich aufpeppen. Die beiden gehen dann in einen Club, Verity stellt sich alleine an die Bar und wartet darauf, dass ein anderer Mann sie anspricht und mit ihr flirtet. Dann benutzt sie eines der geheimen Zeichen und Mike kommt und „rettet“ sie. Dieses Spiel macht die beiden unheimlich an. Sie nennen es „Crave“ – Gier. Mike geht aus beruflichen Gründen für eine Weile nach Amerika und die beiden führen eine Fernbeziehung. Als Mike nach einer alkoholisierten Feier mit einer anderen Frau schläft, ist es für ihn selbstverständlich, Verity davon zu erzählen. Aber zu seinem Entsetzten beendet sie sofort die Beziehung zu ihm. Mike ist verzweifelt aber schon bald ist er davon überzeugt, dass das nur eine Bestrafung ist und Verity ihn prüft. Auch als Verity einige Monate später jemanden anderen heiraten möchte, ist für Mike klar, dass es sich dabei um eine andere, krassere Form ihres Crave-Spiels handelt. Und nun ist es an ihm, das Spiel mitzuspielen. Die Story wird konsequent aus Mikes Sicht erzählt. Es ist mehr ein innerer Monolog. Die Rahmenhandlung ist, dass Mike im Gefängnis sitzt (warum wissen wir noch nicht) und für seinen Anwalt seine Geschichte aufschreibt. So sind wir immer nahe an Mike. Aber er ist ein nicht besonders vertrauenswürdiger Erzähler und schon bald wurde er mir unheimlich. Seine Liebe zu Verity ist obsessiv und seine Interpretation der Dinge, die um ihn herum geschehen, ist mehr als phantasievoll. Mike hatte eine schwere Kindheit, seine Mutter war alkoholkrank und er wurde stark vernachlässigt. Viele unschöne Dinge hat er einfach verdrängt und tut es auch noch heute. Aber da er uns ja freimütig alles erzählt, werden wir auch Zeuge seiner gänzlich fehlenden Empathie und seiner unfassbar innovativen Sicht der Dinge. Er denkt, dass er Verity besser kennt als sie sich selber und auch als einziger weiß, was gut für sie ist. Seine Obsession trägt deutlich krankhafte Züge. Er interpretiert Situationen offensichtlich immer anders als alle anderen um ihn herum. Trotzdem kann man viel an seinem Verhalten auch nachvollziehen und im Laufe der Zeit kamen bei mir auch Zweifel auf, was da wirklich vor sich ging. Einige der Dinge, die zwischen ihm und Verity während ihrer Beziehung abliefen, kennt man vielleicht selber. Die Fixierung auf den Partner, das Gefühl, das kein anderes Paar so ist wie man selber oder niemand eine so tolle Verbindung hat. Vielleicht sogar kleine Spielchen, instinktiv verstehen, was der Partner fühlt oder auch Dinge, die einen sexuell anmachen und die man nur mit diesem Partner teilt. All die kleinen Dinge, die zwischen einem Paar laufen und von denen niemand weiß oder sie verstehen würde. Der Grad bei Mike, ob es vielleicht doch anders sein könnte, er sich nur alles einbildet, ist manchmal schmal und manchmal eben auch nicht. Im Nachwort erklärt die Autorin, das sie bewusst nur Mikes Sichtweise schildern wollte. Für sie ist das wichtigste an einem Psychothriller nicht der Plot sondern die Psychologie. Ich war sofort gefangen von Mikes innerem Monolog. Für einige Thrillerleser mag die die Story zu langsam oder auch zu handlungsarm sein und diesen Lesern wird das Buch wahrscheinlich nicht gefallen. Ich war von Mikes innerer Gedankenwelt jedenfalls von der ersten Seite an gefangen. Mike ist ein sehr gestörter, deformierter Charakter und ich fand es faszinierend, seine Gedanken zu lesen. Dank Verity hat er Verhaltensmuster erlernt, zu denen er alleine nicht fähig gewesen wäre. Sie hat ihm oft die Welt erklärt und wie man sich in bestimmten Situationen verhält. Nach der Trennung fehlt sie ihm um ihm zu sagen, wie er weitermachen soll. Seine extreme Fixierung auf sie hat ihr einst geschmeichelt, wurde aber erdrückend und nun ist es eher unangenehm. Aber für Mike gibt es kein Leben ohne Verity und er ist sicher, dass sie auch nicht ohne ihn leben kann. Am Schluss des Buches bleibt ein winzig kleiner Zweifel, was passiert ist. Man muss sich als Leser eine eigene Meinung bilden und ich habe das Gefühl, das mir als Leser bewusst Informationen vorenthalten wurden durch die einseitige Erzählform. Wir wissen nicht mehr als Mike, haben alles durch Mikes Augen gesehen aber wir können ihm nicht trauen. Das machte für mich einen zusätzlichen Reiz aus. Manchmal ist sein Monolog ein wenig anstrengend und repetitiv. Aber ich fand es durchgängig fesselnd und das Buch las sich durch seinen angenehmen Fluss fast von alleine. Und fast wie nebenbei zeigt uns die Autorin auch noch mit großer Wucht, wie ungleich Männer und Frauen immer noch vor dem Gesetz wahrgenommen werden.

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Mike (30) und Verity (29) sind seit vielen Jahren ein Paar, und Mike liebt seine Traumfrau abgöttisch. Alles würde er tun, um sie glücklich zu machen. Auch sexuell führen sie ein erfülltes Leben, nicht zuletzt, weil sie ein Spiel erfunden haben, das sie "Crave" (Gier) nennen: Von Zeit zu Zeit gehen sie zusammen in einen Club, wo die bildhübsche Verity sich von einem anderen Mann anflirten und später auf ein geheimes Zeichen hin von Mike "retten" lässt. Das stimuliert beide derartig, dass sie den gemeinsamen Sex kaum erwarten können. Doch nachdem er von einem längeren beruflichen Amerika-Aufenthalt zurückgekehrt ist, trennt sich Verity scheinbar aus heiterem Himmel von dem fassungslosen Mike: Sie hat sich in einen anderen Mann verliebt, den sie demnächst heiraten wird. Mike verliert den Halt und kann nicht glauben, dass sie mit ihrem Zukünftigen ernsthafte Absichten hat. Doch dann wird ihm plötzlich klar, dass es sich um ein neues, viel komplexeres "Crave" handelt, das Verity mit ihm nach ihren Regeln spielt, damit er ihr seine Liebe beweisen kann. Resümee: Ich kann gut verstehen, wenn dieser Thriller auf sensible Gemüter verstörend wirkt. Denn das Geschehen ist zwar fiktiv, aber man hat ständig das Gefühl, dass es sich genauso in der Realität ereignen könnte - eine Horrorvorstellung. Dabei habe ich nach jeder Eskalationsstufe gedacht, dass es schlimmer nicht mehr geht - doch, es ging, und zwar absolut glaubhaft! Die Autorin liefert hierzu ein treffendes Shakespeare-Zitat: "Zur Grausamkeit zwingt bloße Liebe mich. Schlimm fängt es an, und Schlimmeres nahet sich." (E-Reader Pos. 4888) Die Handlung ist durch eine große Dynamik gekennzeichnet. Dabei wird sie einerseits durch den straffen Plot, vor allem aber durch die Psychologie vorangetrieben, also durch individuell ganz unterschiedliches Erleben, Interpretieren und Verhalten in Bezug auf ein und dieselbe Situation. Da die menschliche Psyche enorm komplex ist, beinhaltet dies die Möglichkeit für zahlreiche Handlungsvarianten sowie überraschende und dramatische Wendungen. Aus dem im vorangegangenen Absatz Gesagten resultiert die Frage: Was ist die Wahrheit? Ist Verity gemäß ihrem Namen diejenige, die die Wahrheit erzählt und Mike derjenige, der ihr Verhalten falsch interpretiert? Oder verhält es sich umgekehrt? Oder liegt sie vielleicht in der Mitte? Klar wird in diesem Psychothriller, dass die Wahrheit viele Gesichter und jeder Mensch seine eigene hat; denn "Wir müssen uns die Wahrheit so zurechtbiegen, wie wir sie brauchen." (E-Reader Pos. 4888). Zusätzlich stellt man sich in Bezug auf Mike, aus dessen Sicht das Geschehen in der Ich-Form erzählt wird, als Variante noch die Frage: Was ist Realität, was Wahnvorstellung? Motiviert durch seine obsessive Liebe zu Verity ist er bei allem, was er tut, felsenfest davon überzeugt, dass es das Richtige ist und zu ihrem Besten geschieht. Denn letztlich "weiß" er, dass auch seine Traumfrau sich beide als perfektes Paar sieht, sie zur Krönung ihrer Beziehung nur ein allerletztes, sehr komplexes Spiel mit ihm spielt, in dem er seine Liebe beweisen soll. Dass er dabei unaufhaltsam auf eine furchtbare Katastrophe zusteuert, von deren Auswirkungen auch sein Umfeld nicht verschont bleibt, kann er nicht erkennen. Mike ist eine ambivalente Figur: weder gut noch böse, weder sympathisch noch unsympathisch. Denn sein Charakter ist so angelegt, dass man aufgrund seiner schlimmen Kindheit und Jugend sein Verhalten zwar schrecklich findet, es aber durchaus nachvollziehen kann. Fazit: Dieser Psychothriller ist ein absolutes Lese-Highlight!

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