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Rezensionen zu
Die geheimen Leben der Schneiderin

Angelika Waldis

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Einfach bezaubernd & klug

Von: MD

07.08.2019

Im "geheimen Leben der Schneiderin" offenbaren sich im Alltäglichen immer wieder kluge Lebensweisheiten. Aus einem an sich einfachen Plot entwickelt sich eine Geschichte, die den Leser/die Leserin in ihren Bann zieht. Je mehr Schichten Jolie frei legt, umso mehr möchte man über ihre Lebensgeschichte erfahren. Weisheiten wie "Man sollte nur mit einem Gummiseil in die Vergangenheit springen" werden immer wieder in die Erzählung der "einfachen" Schneiderin eingeflochten, die sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sowie auf der Suche nach ihrem mit 17 Jahren verschwundenen Bruder Franz befindet. Ein Buch, das man nur schwer aus der Hand legen kann und welches ich nach nur 2 Tagen ausgelesen hatte. "Ganz großes Kino"!. Freuen Sie sich auf einen Text, der immer wieder Überraschungen, Unerwartetes aber auch ganz viel Kluges beinhaltet!

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Als Jolies Bruder Franz 17 war, verschwand er eines Tages spurlos. Seine Kleidung wurde an einem Badesee gefunden, seine Leiche jedoch niemals. Das ist nun 36 Jahre her, Jolie ist mittlerweile 47 Jahre alt, doch den Verlust des Bruders konnte sie nie ganz verkraften. Sie hält sich mit einem Nähatelier mehr schlecht als recht über Wasser und bezieht Zahlungen von ihrem Exmann, mit dem sie eine gemeinsame, mittlerweile erwachsene Tochter hat. Doch nie konnte sie sich ganz von Franz loseisen und glaubt tief in sich drin, dass er noch leben könnte, dass er einfach gegangen sei damals. Im Internet inseriert sie eine Suchmeldung nach ihm und erhält viele Zuschriften, die ihr Hoffnung machen. Im Hause Hansen waren sie fünf Geschwister, Franz war mit seinen 17 Jahren damals der älteste. Neben Jolie gab es noch Frido, Rina und Vinz. Nun sind sie nur noch viert und anlässlich des 80. Geburtstags der Mutter hat Jolie die Hoffnung, man könne die komplette Familie wieder vereinen. Auch Franz soll zu Mutters Geburtstag kommen und sie plant fest einen Stuhl für ihn ein. Denn sie kann einfach nicht glauben, dass er wirklich tot sein soll. Angelika Waldis Roman „Die geheimen Leben der Schneiderin“ wurde erstmals bereits 2014 veröffentlicht und ist somit bereits vor ihrem anderen Roman „Ich komme mit“ aus dem Jahr 2018 erschienen. Das macht ihn aber keinesfalls schlechter, denn schon damals konnte die Autorin toll schreiben. Jolie, die mit vollem Namen Jolanda heißt, hat ein kleines Auftragsbuch. Auf den hinteren Seiten dieses Büchleins führt sie Aufzeichnungen über Dinge, die sie beobachtet hat. Dadurch kommen einige tiefgründige, oft so wahre Zitate zusammen. Auch verfasst sie in Gedanken mehrere Anzeigen fürs Internet, bevor sie dann tatsächlich eine von ihnen veröffentlicht. „Lieber Franz, […] Solltest du nicht im dunklen Wasser verfault, sondern noch am Leben sein, dann melde dich bei mir. Du weißt, dass ich Geheimnisse für mich behalten kann. Ich stelle mir vor, wird könnten zusammen Blumen vor deinen Grabstein legen.“ Der Roman ist geprägt von all diesen besonderen, tiefgründigen Worten und geht in seiner Kürze von nicht einmal 200 Seiten doch sehr in die Tiefe. Man erfährt sehr viel über Jolie und ihre Beziehung zu all den Menschen in ihrer Umgebung. „Das geheime Leben der Schneiderin“ ist ein besonderer Roman, der von den ungesagten Dingen zwischen den Zeilen lebt und ein weiteres Mal beweist, dass Angelika Waldis sehr talentiert ist.

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Dieses Buch und die Autorin Angelika Waldis sind eine echte Entdeckung für mich. In kurzen, klaren Sätzen formuliert sie oft voller leiser Poesie und mit subtilem Humor. Das Buch ein sprachliches Kleinod. Sätze wie " Es ist schön, wenn die Zeit und der Regen gleich schnell laufen" oder "Es ist alles entweder Augenblick oder längst gewesen." zeigen eine Autorin, die die Sprache liebt und mit ihr umzugehen weiß. Für mich ist es das Besondere an dem Buch, neben einer Geschichte die mich gefesselt hat und Figuren, die ich gerne kennen gelernt habe. Mit wenigen Sätzen beschreibt Angelika Waldis ihre Protagonisten treffend, man hat sogleich eine Vorstellung von Ihnen. Auf eine ruhige, unaufgeregte Art beobachtet Jolie die Welt. Sie hat eine Distanz zu allen Menschen ihrer Umgebung, seit ihr geliebter Bruder Franz im Alter von 17 Jahren vermeintlich im See ertrunken ist. Sie war damals 11 Jahre alt und aus einem wilden, fröhlichen Kind, das im Bruder einen Verbündeten hatte, wird eine ernste, angepasste, unauffällige Erwachsene, die sich nur gelegentlich kleine Ausbrüche aus dem Alltag erlaubt. Jolie beobachtet mit genauem, manchmal unbarmherzigen Blick die Menschen, die täglich in ihr Nähatelier kommen. Der 80. Geburtstag der Eltern ist Anlass alle Geschwister und Enkel einzuladen. Ein schwieriges Unterfangen, da die Mutter an Alzheimer erkrankt ist und der Vater zu Stein geworden, seit Franz verschwunden ist. Die Geschwister sind sich fremd, in der Welt verstreut und sehr verschieden. Gleich zu Beginn des Buches wird klar, dass es ein Familiengeheimnis um diesen toten Bruder gibt. Ist er wirklich tot, oder damals nur verschwunden? Und wenn er verschwunden ist, was war dann der Grund dafür? Diese Fragen und noch andere Familiengeheimnisse haben mich gefesselt. Es gibt nicht auf alle Fragen eine Antwort und so wünschte ich mir, dass es weiter geht. Ein Buch, das ich nur ungern aus den Händen gelegt habe, als es zu Ende war.

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Die Schneiderin Jolie lädt anlässlich des 80. Geburtstags ihrer Eltern die versprengte Familie ein, um gemeinsam ein Fest zu feiern. Dabei redet die Familie schon lange nicht mehr wirklich miteinander, schon seit Jolies Lieblingsbruder Franz mit siebzehn von einem Badeausflug nicht zurückkehrte. Je näher das Fest rückt, desto entschlossener ist Jolie, das Schweigen zu durchbrechen und mit Lebenslügen aufzuräumen... Angelika Waldis sitzt ihrer Hauptfigur als allwissende Beobachterin im Nacken und nimmt den Leser wie einen zufälligen Voyeur mit in deren Leben. Und da hockt man dann, staunend, manchmal kichernd über Jolies skurille Sicht auf die Welt. Faszinierend, wie es der Autorin immer wieder gelingt, mit wenigen kurzen, sehr präzisen Sätzen die Geschichte einzelner Figuren im Kopf entstehen zu lassen. Die Schneiderin Jolie ist mir so ans Herz gewachsen, dass ich mich tatsächlich dabei ertappt habe, mir nach dem Lesen der letzten Seite die Fortsetzung der Geschichte vorzustellen. Ich mochte Jolie nicht gehen lassen... Von meiner Seite: eine unbedingte Leseempfehlung! Dieses Buch legt man nicht mehr aus der Hand!

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Sehr empfehlenswert

Von: wetterfrosch

19.04.2019

Die geheimen Leben der Schneiderin ist ein anrührendes Buch über die Schneiderin Jolie Hansen, die ihre Familiengeschichte reflektiert und dabei die Eigene Persönlichkeit neu entdeckt. Das Buch ist gut zu lesen und ist empfehlenswert.

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Rezension

Von: Jay

19.04.2019

Ich fand das Buch richtig gut. Sehr überraschend an manchen Stellen. Die Story war wunderbar

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Empfehlenswert

Von: Ute St.

18.04.2019

Gleich mit den ersten Zeilen ist man mittendrin in Jolie Hansens Schneideratelier und erlebt ihren Alltag, ihre Gedanken und Handlungsweisen mit. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt zum 80. Geburtstag ihrer Eltern ein großes Familienfest mit all ihren Geschwistern und deren Familien zu organisieren. Zudem fragt sie sich, ob ihr einst ertrunkener groβer Bruder Franz vielleicht doch noch lebt? Jolie macht sich an die Arbeit und stellt sich den Herausforderungen dieser nicht gerade leichten Aufgabe. Der Schreibstil der Autorin ist eigen und der Roman flüssig geschrieben. Gerade die Banalitäten des alltäglichen Wahnsinn machen es einem leicht sich in die liebenswerte Hauptfigur und ihre Familie hinein zu versetzen. Die Geschichte entwickelt wider erwarten eine eigene Dynamik und wurde immer spannender, so das ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Mein Fazit: Auf alle Fälle lesenswert!

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Sätze wie "Hoffnung vergrößert die Flügelspannweite" die Jolie knetet und auf die hinteren Seiten des Arbeitsjournals schreibt, bereichern diese Geschichte und verleihen ihr den gewissen Humor. In diesem Buch geht es um Wunsch, Vergangenheit, Traum, Vergänglichkeit und Realität. Die Geschichte einer Familie, von Jolie und ihre demente Mutter und im wesentlichen um den ertrunkenen Bruder Franz. Schön zu lesen, erquickend anders. Besonders gelungen ist auch der wertige Einband.

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