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Rezensionen zu
Jonathan Strange & Mr. Norrell

Susanna Clarke

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Freunde der Fantasy sperrt die Augen auf und lest aufmerksam, denn hier schlummert eine Geschichte voller Potenzial. „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ ist ein 1051-seitiges Werk voller Details, Informationen und Geheimnissen. Susanna Clarke erzählt die Geschichte der englischen Zauberei, die Anfang des 19. Jahrhunderts durch zwei englische Zauberer wieder erweckt wird. Dafür spart sie keine Scheu und Mühe und liefert detailreiche, lange und informative Szenen. Ausgeschmückt wird die Handlung mit Fußnoten, die weitere Geschichten erzählen oder Literaturhinweise geben, um auch uns Unwissende über die Zaubereigeschichte zu belehren. Ein Manifest des Anfangs der Wiederentdeckung verbirgt sich hinter dem schwarzen Umschlag dieses Werkes. Doch wie liest sich so ein umfangreiches Buch? Zu Beginn erweckt es die Neugier und man wird in den Sog der Erzählung mitgerissen. Die Art und Weise der Darstellung hat etwas Magisches und man bekommt gleich dieses zauberhafte Gefühl, welches von anderen großartigen Fantasy-Werken bekannt ist. Dadurch wird einem bewusst, dass hier ein Schatz verborgen liegt. Aber dann stören lange und ausführliche Berichte über militärische Strategien und Erfolge, die dank der Zauberer ermöglicht werden. Für einige bestimmt durchaus interessant, für mich jedoch langatmig, nervtötend und anstrengend. Dieser kurze Tiefpunkt wird dann wieder auf den letzten 400 Seiten wettgemacht. Nun hat die Geschichte wieder diese magische Anziehungskraft und lässt einen nicht los. Nach und nach werden die Verwirrungen der Geschichte gelöst und der/die Lesende erfasst die gesamte brillante Entwicklung der Geschichte. Spannung, Abenteuer und Aktion treten in den Vordergrund und die letzte Hälfte des Buches lässt sich weginhalieren, als wären es locker-leichte 150 Seiten. Die Figuren sind vielseitig und durchaus merkwürdig, was ich besonders mochte. Die Sympathien sind dadurch nicht leicht herzustellen, aber manchmal ist es auch gerade diese Antipathie, die den Charme der Geschichte ausmacht. Das Buch ist voller eigenartiger Gestalten, von denen man unbedingt mehr erfahren möchte. Dadurch, dass das Buch sehr lang ist, wird einem die Geschichte vertrauter und man fürchtet sich etwas vor dem Ende, da man einen guten Freund gehen lassen muss. Aber während des Lesens dachte ich dauernd, dass die Handlung sich bestens für eine Serie eignen würde. Und siehe da: Eine Serie wurde 2015 veröffentlicht! Doch da sich hier nur wahre Bücherwürmer tummeln, rate ich dazu, zunächst dem Werk von Clarke die Chance zu geben, um auch dich zu verzaubern. Mein Herz hat es trotz der etwas langatmigen Mitte doch gewonnen und ich bin ganz vernarrt in die Schreibweise und die große Kreativität von Susanna Clarke.

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Zauberhaft!

Von: Wuschel

07.06.2021

Erst wollte ich das Buch lesen, dann sah ich die Serie und dann wollte ich UNBEDINGT das Buch lesen. Ich liebe es. Wirklich. Okay, manchmal ist es vielleicht etwas zäh, aber das war bei einem Vergleich mit Tolkien und der Seitenanzahl auch zu erwarten. Zudem wusste ich aus der Verfilmung schon, dass die Handlung mitunter recht ruhig ist. Im Buch holt die Autorin selbstverständlich noch weiter aus, was aber absolut großartig ist. Oftmals geschieht dies über Fußnoten - es sind über 180 im gesamten Buch. Hier möchte ich anmerken, dass ich phasenweise auch anfing das Buch zu hören, einfach weil ich wissen wollte wie es weiter geht als ich unterwegs war. Die Fußnoten sind einfach richtig gut integriert, sodass sie in der Vertonung oft gar nicht auffallen. Wie so oft gibt es im Buch natürlich Dinge, die dort einfach viel besser zur Geltung kommen, wie beispielsweise die Beziehung zwischen dem Herrn mit Haar wie Distelwolle und dem Diener. (Keine Angst, das ist kein wirklicher Spoiler.) Oder auch die Spannungen zwischen Norrell und Strange. An sich fand ich allerdings, dass die Charaktere von Childermass und Drawlight in der Serie sogar fast besser rüber kamen. Egal wie, es mir ein absolutes Fest die Geschichte dieser zwei grundverschiedenen Zauberer zu lesen. So viel Emotionen, Atmosphäre und Zauber sind zwischen den Seiten zu finden. Die Autorin hat sich wirklich große Mühe gegeben jedem Protagonisten ein passendes Gesicht zu geben. Jedem einen einen Charakter anzudichten und sie greifbar zu machen. Zuerst hatte ich bedenken ob mir der Schreibstil zusagen würde, aber das war so gar kein Problem. Wenn ich nicht gerade zermürbt war von einem harten Geschäftstag, dann flog ich förmlich über die Seiten. Eine besondere Form der Zauberei integriert in das alte England. Geschichten, die darum gesponnen werden und die "aktuelle" Zeit beeinflussen. Einzig den Schluss fand ich im geschriebenen Wort etwas verwirrend umgesetzt, aber vielleicht lag das auch an meiner Tagesverfassung. Auf der einen Seite würde ich unglaublich gerne noch mehr über diese grundverschiedenen Zauberer lesen, aber auf der anderen Seite rundet die Autorin die Geschichte so gut ab, dass man einfach nur das Buch zuschlagen möchte mit den Worten: "Und wenn sie nicht gestorben sind,....". Aus meiner Sicht ein Buch, mit dem man entweder nur wenig anfangen kann oder es schlicht und ergreifend liebt. Fazit: Eine zauberhafte Geschichte mit unfassbar viel Inhalt über zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber die dennoch durch eine große Leidenschaft miteinander verbunden sind.

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England, 1806: In York lebt eine Gilde von Zauberern. Sie forschen über Zauberei, lesen alte Werke und veröffentlichen neue, nur eins tun sie nie: zaubern. Sie sind theoretische Zauberer, und in der britischen Gesellschaft ist dieser Berufsstand hoch geachtet. Praktische Zauberei gibt es schon lange nicht mehr – glaubt man zumindest. Auftritt Mr. Norrell: Der ältere Mann lebt zurückgezogen auf dem Land, ist – Überraschung! – praktischer Zauberer und scheint auch noch ein besonderes Talent für diese Kunst zu haben. Als die Gilde von seiner Zauberei erfährt und ihn herausfordert, tritt Mr. Norrell aus den Schatten und wird schnell in ganz England zur Berühmtheit. Er zieht nach London, wird Teil der High Society und lernt Jonathan Strange, einen zweiten praktischen Zauberer, kennen. Viele bedeutende Persönlichkeiten fordern jetzt die Unterstützung der beiden Zauberer, bei scheinbar trivialen persönlichen Anliegen, aber auch beim zukunftsentscheidendem Krieg gegen Napoleon. Erst nach und nach wird klar, wie mächtig die Zauberei dieser zwei Männer wirklich ist ... Was Susanna Clarke hier genial macht: Sie entführt ihre Leser:innen in eine alternative Realität, die vollkommen echt wirkt. In langen Fußnoten teilt sie historische Informationen zum England der Zauberer, lässt immer wieder Personen auftreten, die es wirklich gegeben hat, und schreibt dabei so, dass man glaubt, das Buch sei wirklich im 19. Jahrhundert entstanden. Dabei verwebt sie geschickt fantastische Elemente mit den großen Fragen des Lebens, diskutiert die Grenze zwischen Gut und Böse oder Genialität und Wahnsinn. Scheinbar nebenbei äußern die Charaktere außerdem immer wieder Gesellschaftskritik, sei es in Bezug auf die Wahrnehmung der Frau um 1800, die britische Klassengesellschaft oder Rassismus in der Politik. Trotzdem hatte für mich insbesondere der zweite Teil einige Längen und ja, vielleicht hätte man die 1.050 Seiten doch ein bisschen kürzen können – wer hier also etwas Kurzweiliges wie „Piranesi“ erwartet, wird vermutlich enttäuscht werden. Was aber die Sogwirkung und die absurde Genialität angeht, steht Clarkes Debüt ihrer zweiten Veröffentlichung in nichts nach. Ein richtig gutes Buch, um sich an einem regnerischen Wochenende von Samstagfrüh bis Sonntagabend in eine andere Realität zu lesen!

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Mir gefällt das Cover des Buches richtig gut! Es ist eher schlicht, aber passt perfekt zu der Geschichte. Es sticht zwar nicht sofort ins Auge unter der Menge an wunderschönen Covern, aber wenn man es entdeckt, macht es definitiv neugierig. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, der zugegebenermaßen nicht immer einfach zu lesen ist. Es ist sehr bildlich geschrieben, sodass der Leser komplett in die Welt abtauchen kann. Allerdings fand ich es stellenweise langatmig, was mich daran zweifeln ließ, ob ich es weiterlesen oder abbrechen soll. Außerdem verwendet die Autorin einige Fußnoten, die dem Leser noch mehr Informationen bieten und der Welt eine Tiefe geben. Ich mag die Fußnoten und finde es besonders, aber manchmal haben sie den Lesefluss unterbrochen. Die Geschichte ist unfassbar detailliert ausgeschmückt und ein wahres Abenteuer. Wenn man diesen dicken Wälzer vor sich liegen hat, denkt man im ersten Moment, das schaffe ich nie. Aber die Autorin hat mich von der ersten Seite an verzaubert. Die Handlung und die Charaktere sind so einzigartig, dass es einfach ein tolles Leseerlebnis ist. Leider fand ich es stellenweise zu detailliert, was es anstrengend gemacht hat weiterzulesen, aber insgesamt bin ich froh, durchgehalten zu haben. Es ist eine tolle Geschichte mit schrägen Charakteren und Humor. Manchmal hätte ich mir gewünscht, dass die Nebenhandlungen nicht so umfassend erzählt wären und sich mehr auf die Haupthandlung konzentriert wäre, aber ansonsten hat mir die Geschichte gefallen. Fazit Es ist nicht einfach das Buch zu lesen, aber es lohnt sich. Eine einzigartige Geschichte mit tollen Charakteren, die sehr detailliert ausgeschmückt sind. Die Autorin schreibt sehr bildlich, was den Leser in die Geschichte zieht. Man sollte Fußnoten mögen, wenn man sich an dieses Buch wagt, denn davon werden einige verwendet.

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Das Thema des Buchs klingt auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich. Die Magie ist aus England verschwunden und wird nur theoretisch gelehrt. Der Zauberer Norrell macht es sich zur Aufgabe, diese wieder nach England zurückzubringen. Auf dem zweiten Blick bleibt die Zauberei in dem Buch ungewöhnlich, denn es können nur ganz bestimmte Zauber gewirkt werden. Es dauert eine ganze Weile, bis mit Mr. Strange die zweite Hauptfigur die Bühne betritt. Dies ist nämlich das Wesen des Buchs, dass Susanna Clarke die Sprache sehr ausufernd einsetzt und die Geschichte ganz besonders ausmalt. Dabei holt sie gerne sehr weit aus und spinnt den Plot sehr ausufernd. Und zwar so sehr, dass es mit Sicherheit nicht jedem gefallen wird, denn es ist eine eher ruhige Fantasy-Erzählung, die ohne epischen Schlachten auskommt. Auch wenn in dem Parallel-Universum der Krieg zwischen England und Frankreich thematisiert wird. Wenn ich mir englische Meinungen und Reviews anschaue, so wird immer wieder die wunderbare Sprache hervorgehoben und dass das Buch in einem ganz besonderen Englisch geschrieben ist. Dies lässt sich in der deutschen Übersetzung so nicht sagen, auch wenn das Buch durchaus sprachgewaltig ist. Wer die Möglichkeit hat, sollte das Buch vielleicht im englischen Original lesen. Die Welt, die Susanna Clarke mit diesem Roman erschaffen hat, malt sie zudem noch weiter aus, in dem sie 185 (teils sehr umfangreiche) Fußnoten nutzt, die noch mehr Hintergrundinformationen liefern. Wer mit Fußnoten auf Kriegsfuß steht, sollte das Buch besser meiden. Fazit Dieser Fantasy-Roman gehört zu jenen, die ihren Fokus auf die Ausarbeitung der Figuren und der Welt wert legen und zu jenen, in denen sprachgewaltig erzählt wird. Allerdings in einer Art und Weise, die nicht jedem Fantasy-Freund liegen wird, weshalb ich unbedingt empfehle, zuerst die Leseprobe zu lesen. Wer von den ersten Seiten des Romans verzaubert wird, der wird es auch vom Rest des Buchs. Wer nicht, sollte besser zu einem anderen Buch greifen.

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