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Rezensionen zu
Klytämnestra

Costanza Casati

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€ 25,00 [D] inkl. MwSt. | € 25,70 [A] | CHF 34,50* (* empf. VK-Preis)

Momentan ist das Angebot an feministischen Retellings griechischer Mythologie ziemlich angesagt. Der Markt wird schier überschwemmt und es ist schwierig, die guten Geschichten herauszupicken. Mit ‚Klytämnestra‘ von Costanza Casati, übersetzt von Sibylle Schmidt, hatte ich Glück und eine jener Geschichten erwischt, die mir gefallen haben – selbst wenn es für mich nicht perfekt war. Casatis Schreibstil hatte einen unglaublichen Sog, der mich total in die Story gezogen hat. Ich konnte mich schwer von den Seiten lösen. Sparta und Mykene erwachten vor meinem inneren Auge zum Leben, bei einer bildhaften Beschreibung eines Tanzes ist mir besonders aufgefallen, wie gut und detailliert Casati beschreiben kann. Die Liebe Klytämnestras zu ihren Geschwistern ist spürbar, die indifferenten Gefühle ihrer Eltern gegenüber ebenso. Alle Figuren sind vielschichtig dargestellt, selbst die Bösen der Geschichte sind nicht nur böse und gewalttätig. Und selbst die vermeintlich Guten sind nicht gefeit vor Fehlern und unentschuldbaren Taten. Und doch hätte ich mehr gewollt. Mehr Wut, mehr Feminismus. Was Klytämnestra erleiden muss, ist unfassbar. Ihr Ehegatte wird ermordet, ihr Sohn ebenfalls. Dann wird sie mit einem grausamen Mann verheiratet, der sich zum Ziel gesetzt hat, sie zu brechen. Ihre Tochter wird bekanntermaßen geopfert, um von den Göttern günstige Winde nach Troja zu erbitten – um Klytämnestras Schwester Helena aus den Fängen von Paris zu befreien, der sie aus einer unglücklichen Ehe „entführt“ hat. Viele dieser grausamen Szenen passieren mehr oder weniger im Off. Doch Casati lässt Klytämnestra ihre Wut nicht ausleben, vielmehr gibt es nach diesen tragischen Ereignissen Zeitsprünge, die die Trauer ausblenden, den unbändigen Zorn. Zwar wird Rache am besten kalt serviert, aber zehn Jahre schwelende Vergeltungspläne waren mir dann einfach zu zeitverzögert. Meine Kenntnisse über die griechischen Sagen sind eher rudimentär, darum kann ich nicht beurteilen, wie getreu Casati erzählt hat. Doch das Ergebnis hat mich total gut unterhalten. Wer aber auf der Suche nach Female Rage ist, wird von ‚Klytämnestra‘ eher enttäuscht werden. Hier wird die Rache sehr kalt serviert und verliert dadurch an Dringlich- und Glaubwürdigkeit. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte nicht nur wegen Casatis Schreibstils lesenswert. Auch die Figuren sind so lebensnah und vielschichtig beschrieben, dass ich mich kaum von den Seiten lösen konnte. 4,5 Sterne.

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Die Geschichte "Klytämnestra" von Constanza Casati, übersetzt von Sybille Schmidt, hat mich auf jeden Fall sehr unterhalten können. Die Autorin erzählt hier die Geschichte der gleichnamigen Klytämnestra, Tochter des Königs von Sparta. Auf eine authentsich geschriebene und mit einem Einschlag feministischer Einblicke lernen wir ihre Welt und die Welt der Unterdrückung in der sie lebt kennen. Sie selbst ist eine starke Protagonistin, die sich gegen die Männer in ihrem Umfeld behaupten muss und dies auch tut. Trotzdem kommt es natürlich zu einigen Stolpersteinen dabei. Die Beweggründe von Klytämnestra bringt die Autorin gelungen zu Papier und bis auf ein paar Längen und ein etwas offen wirkendes Ende, hat das Buch mich unterhalten können.

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Wer mich kennt weiß, ich liebe griechische Mythologie und dann auch noch feministische Nacherzählungen, da stehe ich in der ersten Reihe und rufe:"Ja ich will, einmal zum Mitnehmen Bitte“. So habe ich schon einige solcher Geschichten gelesen und in diesem kam auch immer wieder Klytämnestra vor, umso freudiger war ich, dass ihr nun ein ganzes Buch gewidmet wurde. Klytämnestra, puh, was soll ich zu ihr sagen. Sie hat es wahrlich nicht leicht. Ihr Mann ist Agamemnon, der, wenn er die Wahl zwischen Wind und dem Leben seiner Tochter hat, sich für den Wind entscheidet. Wie habe ich ihn schon in anderen Romanen verflucht. Ihre Schwester ist die schöne Helena. Tja, auch nicht so einfach, die schönste Frau der Welt als Schwester zu haben. Das Schicksal ihrer Tochter erwähnte ich bereits und von ihrem Erstgeboren fange ich lieber erst gar nicht an. Da ist es kein Wunder, dass Klytämnestra wütend ist und auf Rache aus ist. Ich liebe ja Rage als Motiv für Handlungen bzw. als Element einer Geschichte. Und ich konnte ihre Wut sehr gut nachvollziehen und auch fühlen. Ich war auch wütend beim Lesen und habe mit ihr mitgefiebert und gelitten. Die Geschichte ist wirklich sehr eindringlich erzählt. Man fühlt mit Klytämnestra und kann ihre Entwicklung wirklich gut nachvollziehen. Fazit: Falls du griechischen Mythologie magst und auch "female Rage" als Element in Geschichten, dann Go. Ich finde es wunderbar, dass in diesem Roman Klytämnestra eine Stimme verliehen wurde.

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Mutter. Monarchin. Mörderin. Für mich ist Klytämnestra nach dieser Lektüre vor allem eine Überlebende. Die Prinzessin von Sparta muss schon seit Kindertagen so viel Gewalt im patriarchalen System ertragen, dass ich zum Ende des Buches hin einfach genug von männlichen Egos hatte. Klytämnestra ist eine Geschichte voll von Grausamkeiten und der Stärke einer Frau, die sie alle überlebte. Dabei ist die Protagonistin aber keine makellose Heldin oder weise Heilige - auch ihre Taten strotzen nur so vor Wut, Hass und Machtdemonstration. Das Buch hat definitiv seine Längen, an denen ich manchmal etwas abgedriftet bin und kommt dann wieder mit spannenden Szenen um die Ecke. Etwas schwer zu verfolgen war das Geschehen an Stellen, die ohne große Kennzeichnung plötzliche Zeitsprünge gemacht haben. Hier war mir der Erzählstrang oft ein bisschen zu wirr aber nicht unverständlich. Klytämnestra lesen ist auf jeden Fall keine luftig-leichte Angelegenheit. Leser*innen sollten viel Brutalität aushalten können und Durchhaltevermögen mitbringen.

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Sie kam, sie sah, sie girlbosste. Constanza Casati bringt hier eine der weiblichen "Randfiguren" aus der griechischen Mythologie zum Leben und gibt ihr Agency: Klytämnestra, die Schwester von Helena, Frau des Königs Agamemnon und Mutter von Elektra, Iphigenie, Orestes und Chrysothemis. Eine kurze Zusammenfassung von Klytämnestras Geschichte: Sie war eine der wenigen (oder sogar die einzige?) Frauen der griechischen Mythologie, die sich nicht vor Trauer über das ermordete Kind in einen Hund, Stein oder ähnliches verwandelt hat, sondern Rache sucht - und stolz darauf ist. Während ihr Mann Agamemnon im Trojanischen Krieg war, hatte sie Zeit, ihren Groll gegen ihn zu schüren - eine quasi jahrzehntelang gewachsene, antike weibliche Wut. In der Popkultur ist Klytämnestra der Inbegriff der mörderischen, machtbesessenen und "verrückten" Gemahlin - inzwischen ein beliebter Archetypus. Madeline Miller schreibt in ihrem Essay: “Sexually faithless, deceitful, murderous: Clytemnestra is the incarnation of ancient anxieties about women and power”. Konnte Casati diese Themen nun umsetzen? Meiner Meinung nach ist ihr das einerseits wunderbar gelungen, andererseits blieb ich aufgrund meines persönlichen Lesegeschmacks zu distanziert - es war mir tatsächlich ein wenig zu lasch. Der Schreibstil hat mich schon in der Leseprobe überzeugt. Kleine Metaphern und spielerische Umschreibungen vermittelten mir eine dichte Atmosphäre. Besonders gefallen hat mir, wie detailliert die spartanische Gesellschaft gezeigt wurde - wie liebevoll, aber gleichzeitig grausam sie ist; wie die patriarchalen Herrschaftsstrukturen über Generationen hinweg durchsetzen und die Figuren beeinflussen. Leider haperte es für mich an der Strukturierung. Insgesamt war es mir zu plotgetrieben. Teilweise hat es sich sogar wie eine Telenovela oder Familiensaga angefühlt - es passiert etwas off-screen, dann wird kurz darüber geredet, dann passiert wieder etwas und das Ganze ist gespickt mit langen Zeitsprüngen, die eigentlich dazu nötig gewesen wären, um die Figuren besser zu verstehen. Für mich persönlich wurde auch die moralische Ambiguität der Figuren, insbesondere die von Klytämnestra selbst, nicht ausreichend ausgereizt. Es ist in Ordnung, wenn aktuelle feministische Themen in solchen Büchern behandelt werden, aber hier war es mir zu simpel. Casati wollte Klytämnestra in möglichst gutem Licht darstellen - und am Ende war sie zu sehr Girlboss statt komplexe Frauenfigur. Ich hätte mir mehr Extreme und eine stärkere Ausreizung gewünscht. So blieb alles für mich recht auf einer Linie, ohne viele Höhen oder Tiefen - und gerade das wünsche ich mir von den dramatischen Geschichten der griechischen Mythologie. Ich vergebe ausgewogene 3,5 ⭐ Vielen Dank an das Bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar.

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Die geb. Texanerin Costanza Casati wuchs in Italien auf und studierte dort antike griechische Literatur, KLYTÄMNESTRA ist ihr Debüt als Autorin. ➡️Klytämnestra ist die Frau von Agamemnon, der mit den Heeren Griechenland in den Krieg gegen Troja zieht, um Helena, die Frau seines Bruders und Klytämnestras Schwester zurückzuholen. Wie manch andere Autorinnen gibt Casati den weiblichen Figuren der griechischen Mythologie und Historie eine Stimme. Manchmal geht das ziemlich nach hinten los, hier aber war ich voll und ganz überzeugt! Der Roman ist wirklich gut gelungen und fesselt von Anfang bis Ende. Wir lernen Klytämnestra als starke junge Frau und Kriegerin von Sparta kennen. In der Version der Autorin kämpfen die Frauen auch dort, werden also wie die Jungen von klein auf im Nahkampf ausgebildet. Schon früh wird ihr Leben geprägt von furchtbaren Verlusten, Demütigungen und Missbrauch und wird schließlich an den Mörder ihres Mannes und Kindes verkauft. Trotz allem entwickelt sich Klytämnestra über die Jahre hinweg zu einer furchtlosen Königin, die während des 10jährigen trojanischen Krieges über Mykene regiert und am Ende ihre Rache bekommen soll. Ihr Handeln ist stets nachvollziehbar. Obwohl die Welt sie in eine Opferrolle drängen will, gibt sie dem nicht nach. Sie ist eine bemerkenswerte, intelligente, mutige Frau. In einer Zeit, in der Frauen objektiviert werden und rein gar nichts wert sind, behauptet sie sich gegenüber dem Patriarchat. Der Roman und die Intention dahinter werden ihr durchweg gerecht. Der Schmerz, der ihr durchweg zugeführt wird, besonders durch die absolut sinnfreien Ermordungen ihrer geliebten Kinder, geht einem tief ins Herz. Der Roman klingt noch lange nach Beenden nach. Ich habe das Buch in Griechenland gelesen, tatsächlich in der Nähe Mykenes. Jeder bei den Grabstätten und Palastruinen weiß, wer König Agamemnon war. Niemand ist sich seiner grausamen Taten bewusst, niemand kennt seine trauernde, starke Frau Klytämnestra. Aus diesem Grund finde ich es immer wieder großartig, wenn Nacherzählungen aus der weiblichen Perspektive verfasst werden. Obwohl ich die Geschichte in ihrem Ursprung kannte, empfand ich den Roman von der ersten bis zur letzten Seite wahnsinnig spannend und fesselnd! Auch der Schreibstil ist super - direkt, ungeschönt und doch gleichzeitig mit poetischem Touch. Das Buch ist als hochwertiges Hardcover gestaltet mit einem wunderschönen, perfekt passenden Cover, das eine griechische Bogenschützin zeigt. Auf der Innenseite findet sich eine Karte von Griechenland bis nach Troja, sodass man die Schauplätze stets direkt einordnen und nachvollziehen kann. Im Anhang gibt es ein Personenverzeichnis, allerdings konnte man diesen innerhalb des Textes bereits sehr gut folgen. Trotzdem ist es nochmal eine großartige Übersicht, genau wie die Liste an Begriffen der griechischen Antike. Insgesamt hat mir der Roman wirklich gut gefallen, man merkt die ausführliche Recherche der Autorin. Von mir eine klare Leseempfehlung, 5 ⭐

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Es ist geschafft! Mit „Klytämnestra“ habe ich Ende November mein Jahresziel von 102 gelesenen Büchern erreicht. Gleichzeitig habe ich mit diesem Roman ein Buch gelesen, das sich eher außerhalb meiner Genre-Komfortzone befindet. Denn mit dem Debütroman von Costanza Casati tauchen wir tief ein in die griechische Mythologie – für mich eher neues Terrain, das ich aber zugleich fasziniert und schockiert erkundet habe. Der Roman ist dabei eine Nacherzählung der Geschichte der spartanischen Prinzessin Klytämnestra, Tochter des Tyndareos und der Leda und Schwester der schönen Helena, deren ‚Entführung‘ durch den trojanischen Prinzen Paris der Sage nach den Trojanischen Krieg ausgelöst hat. Und tatsächlich spielt dieses Ereignis auch in „Klytämnestra“ eine nicht unwesentliche Rolle und so begegnen wir bekannten Figuren der griechischen Mythologie wie Odysseus, Agamemnon, Menelaos, Achilles, Paris und Helena, und werden tief hineingezogen in die Machtspiele und Intrigen des antiken Griechenlands. Im Vordergrund steht dabei aber, wie der Titel vermuten lässt, die Geschichte von Klytämnestra, die jung an den grausamen Heerführer Agamemnon verheiratet wird und während dessen Beteiligung am Trojanischen Krieg als Königin über Mykene herrscht. Casati beginnt dabei in Klytämnestras Jugend, erzählt, wie sie als Königstochter in Sparta aufwächst, wie sie entgegen ihrem Willen verheiratet wird und wie sie sich schließlich zur gerechten, aber unbarmherzigen Herrscherin entwickelt. Es ist eine Geschichte voller Grausamkeit, Rache und Unbarmherzigkeit, aber auch eine Geschichte über weibliche Stärke, Emanzipation und bedingungslose Liebe. Casati gibt ihrer (Anti-)Heldin Klytämnestra viel Raum, sich in der männerdominierten Welt der Antike zu entwickeln, stellt sie dabei aber nicht auf ein Podest, sondern zeigt auch sehr eindrucksvoll, was Wut, Hass und der Wunsch nach Rache aus einem Menschen machen können. Auch wenn Klytämnestra daher nicht immer alle Sympathien auf ihrer Seite hat (welche Figur aus der griechischen Mythologie hat das schon?), wirkt die Nacherzählung ihrer leidvollen Geschichte doch wie ein Befreiungsschlag. Man kann nicht umhin, ihren Rachedurst zu teilen und all den grausamen Männern in ihrem Leben einen ebenso grausamen Tod zu wünschen. Bei 560 Seiten hatte der Roman für mich zwar ein paar Längen, insgesamt aber hat er mich schwer beeindruckt. Nicht nur mit seiner kraftvollen Erzählgewalt, sondern auch mit dem Detailreichtum, mit dem Casati die Welt von Sparta, Mykene und Troja auferstehen lässt. Man merkt dem Buch an, dass es von einer Autorin verfasst wurde, die nicht nur fesselnd schreiben kann, sondern sich auch hervorragend in der griechischen Sagenwelt auskennt. Für mich ist „Klytämnestra“ daher ein sehr eindringliches und absolut überzeugendes Debüt und ich bin sehr gespannt darauf, was wir wohl zukünftig aus Casatis Feder lesen dürfen.

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Mein Eindruck: Ich muss zugeben, dass ich selten Bücher lese, in denen Mythologien ein Thema sind, aber als ich dieses hier entdeckte, wurde ich tatsächlich neugierig. Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut und nach wenigen Seiten war ich schon mittendrin und regelrecht gefesselt. Der Schreibstil der Autorin ist bemerkenswert, denn er ließ sich wunderbar leicht lesen, was das Eintauchen in die Erzählung zu einem angenehmen Erlebnis machte. Wir begleiten Klytämnestra von Kindesbeinen an. Wie sie aufwächst, die Beziehung zu ihren Eltern und Geschwistern, ihre Entwicklung vom Kind zu einer starken Frau. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, denn dieses Buch hat mich tatsächlich schwer beeindruckt. Die Art und Weise wie die Autorin Klytämnestra als eine faszinierende Persönlichkeit darstellt – gütig, hin und wieder hart, aber gerecht und liebevolle Mutter – hat mir außerordentlich gut gefallen. Zitat (S. 29): „‘Ehrgeiz, Mut, Misstrauen‘, fuhr Gorgophone fort. ‚Das braucht ihr, wenn ihr bald Königinnen sein werdet. Nur damit könnt ihr die Männer überleben, die euch beseitigen wollen‘“ Die Geschichte offenbarte mir eine ganz andere Seite Klytämnestras, die von mächtigen Männern beherrscht und zu Unrecht angeklagt wird. Man wird auf eine Reise durch Wut und Trauer mitgenommen, während sich die Protagonistin gegen das ihr zugefügte Unrecht wehrt. Es ist beeindruckend, wie sie sich im Laufe ihres Lebens entwickelt und trotz aller Widerstände zu einer starken, unabhängigen Frau und Königin heranwächst, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt und bereit ist um das zu kämpfen, was ihr lieb und teuer ist. Die Autorin zeichnet sie zudem als gebildet, aber auch berechnend, was Klytämnestras Charakter eine faszinierende Komplexität verleiht. Klytämnestras Sehnsucht nach Liebe inmitten von Misshandlung und Missachtung verleiht ihrer Figur eine tiefgreifende emotionale Nähe, die den Leser mitnimmt. Man kann nicht anders, als mit ihr gemeinsam zu lachen, zu weinen, mit ihr zu leiden und zu hoffen. Meiner Meinung nach ist „Klytämnestra“ nicht nur ein historischer Roman, sondern auch ein kraftvolles Plädoyer für Selbstbestimmung und Widerstand. Constanza Casati hat hier ein tiefgründiges Werk erschaffen, das mich von Anfang bis Ende in den Bann gezogen hat. Zitat (S. 214): „Sie sah ihren Vater an und sagte: „Früher oder später wirst du sterben. Und ich werde nicht um dich trauern. Ich werde auf die Flammen schauen, die dich verzehren, und jubilieren.“ Fazit: Constanza Casati hat mit “Klytämnestra“ ein fesselndes Porträt geschaffen, das die Tiefe und Vielschichtigkeit dieser starken Frau auf beeindruckende Weise einfängt. Dieses Buch hat mich so dermaßen gepackt, gefesselt und begeistert und zählt damit zu meinen Highlights 2023. Und falls es bis hier hin noch nicht ersichtlich ist: Unbedingt lesen! Ein Buch, das in keinem Regal fehlen darf.

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