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Rezensionen zu
Vatermörder

Jeffery Deaver

Die Colter-Shaw-Reihe (3)

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Ein neues Abenteuer für Colter Shaw und mich! Und was soll ich sagen? Es wird anders als erwartet. Nur wenige Tagen, nachdem Shaw eine Sekte zu Fall gebracht hat ("Der böse Hirte") begleiten wir ihn nach San Francisco um den Tod seines Vaters aufzuklären. Allerdings ist das nicht der einzige Punkt, mit dem sich unser Protagonist konfrontiert sieht. Wir werden in eine Welt der Korruption, Entführung, Mord und deren Vertuschung im großen Stil hineingesogen. Mit mehreren Handlungssträngen lohnt es sich bei dem dritten Teil definitiv am Ball zu bleiben, sonst verliert man etwas den Überblick um welchen Fall wir uns denn aktuell überhaupt kümmern. Dank des lockeren Schreibstils und toll gezeichneten Charakteren fällt das aber gar nicht schwer. Die Spannung flachte zwischenzeitlich etwas ab, aber das ließ mich eher einmal aufatmen zwischen dem angespannten Umblättern der Seiten. Ich mag Colter Shaw weiterhin super gerne. Er ist nicht der abgebrühte, "klassische" Ermittler/Prämienjäger, sondern sensibel und verarbeitet auf eigene Art und Weise seine nicht ganz leichte Kindheit. Auch im dritten Teil erfahren wir mehr und mehr über seine Vergangenheit. Mit viel Fingerspitzengefühl und einer beeindruckenden Auffassungsgabe gelingt es ihm oft seinen Gegnern einen Schritt voraus zu sein. Auch der dritte Teil rund um den sympathischen Prämienjäger konnte mich überzeugen. Es wurde persönlich, spannend und alle Handlungsstränge wurden schlüssig aufgelöst. Die Reihe lässt sich auch soweit super unabhängig voneinander lesen, aber mein innerer Monk möchte euch dennoch ans Herz legen, bei Band 1 anzufangen. 

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Familienaufstellung statt Thriller

Von: katikatharinenhof

07.10.2023

Colter Shaw wird vom Jäger zum Gejagten, denn sein neuer Fall hat es wirklich in sich. Nur wenn es ihm gelingt, innerhalb von 48 Stunden die Drahtzieher von BlackBridge auszuschalten, kann er nicht nur sein Leben, sondern dass einer ganzen Familie retten. Es ist ein Puzzle , dass mit kleine Hinweisen versehen, eine Art Vermächtnis seine Vaters ist und doch kommt Shaw einfach nicht weiter. Bis er jemandem gegenüber steht, mit dem er so ganz und gar nicht gerechnet hat... Ich muss zugeben, dass ich mich vom Coverfoto und dem Titel habe verleiten lassen, den Klappentext zu lesen. Was dort in wenigen Worten zusammengefasst ist, klingt nach Spannung, Nervenkitzel und einer Art Exit-Game - also ein Must-read. Aber schon nach wenigen Seiten ist dermaßen die Luft raus, dass ich immer wieder kurz davor gestanden habe, das Buch abzubrechen. Warum ? Ganz einfach: Es gibt zu viele Ungereimtheiten, zu viele Zufälle und eine Art Familienaufstellung als Therapie für alte Wunden, die nicht ganz verheilt sind. Alles in allem stehen hier ganz viele Menschen in Heldengestalt zur Verfügung, die sich gegenseitig an Erfolgserlebnissen übertrumpfen. Was mir aber am meisten negativ auffällt ist die Tatsache, dass Colter Shaw ein Meister darin ist, Menschen, die sich jenseits des Radars bewegen zu finden, es aber bei seinem eigenen Bruder nicht auf die Reihe bekommen hat. Da bröckelt dann doch sein glänzendes Image und es macht ihn unglaubwürdig. Überhaupt ist das Buch eher eine Art Selbstbeweihräucherung von Shaw und seinem Bruder, wirkt oftmals zu dick aufgetragen und zu gewollt. Ein Thriller muss an den Nerven reissen,sie immer wieder ankratzen, um die Spannung auf dem obersten Level zu halten. Hier galoppieren die Ereignisse immer von Seite zu Seite, aber nichts erschließt sich mir wirklich. Der Wettlauf gegen die Zeit wäre ein gutes Mittel gewesen, um klaustrophobische Enge zu erzeugen, um mit schweißnassen Händen die Seiten umzublättern. Die Geheimnisse sind alle irgendwie doch keine und so wird aus dem gut gemeinten Plot eher ein seichtes Geplänkel mit vorhersehbarem Ausgang. Ich habe im letzten Drittel nur noch quer gelesen, um endlich das Buch beenden zu können.

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Colter Shaw ist besessen davon, die Mission seines Vaters fortzusetzen. Leider ist dies alles andere als einfach. Wieder werden wir auf die Probe gestellt, genau wie Colter, diesem Katz- und Mausspiel zu folgen. Nicht nur diese Aufgabe hat Colter zu bewältigen, denn zwischendurch werden andere Dinge plötzlich wichtiger. Die Suche nach einer Familie, die getötet werden soll, steht an Nummer 1 und auch gibt es einen Kopfgeldjägerfall, der sich dazwischen drängeln will und dann ist da noch die Geschichte vom „Heiligen Gral“, einem uralten Dokument, das irgendwo versteckt ist. Die Gefahren, in die sich Colter begibt, häufen sich und plötzlich ist er in Lebensgefahr. Zitat Seite 31: „Ziehe niemals eine Waffe, wenn du sie nicht benutzen willst.“ Hilfe kommt, aber mit dieser Person hatte Colter im Leben nicht gerechnet. Aber die Zusammenarbeit läuft einfach prima. Werden alle Fälle aufgeklärt und kommen die Beteiligten mit dem Leben davon? Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen und immer wieder ist Gefahr in Verzug. Kann letztendlich der Mörder von Ashton Shaw nun endlich zur Rechenschaft gezogen werden? Fazit: Der Thrillerautor Jeffery Deaver schafft es auch mit „Vatermörder“, dem 3. Fall für den Kopfgeldjäger Colter Shaw wieder, mich voll und ganz in die Geschehnisse zu reißen. Er nimmt mich mit in die Welt von Korruption, Entführung, Vertuschung und Mord. Der Schreibstil ist dabei wie immer leicht und flüssig lesbar. Es gibt verschiedene Handlungsstränge und als Leser muss ich wirklich am Ball bleiben, um die vielen Hinweise richtig zu deuten. Die Spannung ist dabei nicht immer auf höchstem Niveau, muss sie aber auch nicht, denn ich muss ja zwischendurch auch mal Luftholen, genau wie die Figuren eben auch. Mir gefällt der Charakter Colter Shaw weiterhin sehr gut. Er ist nicht der Null-Acht-Fünfzehn-Mann, nein er ist ein tiefgründiger Mensch mit vielen Erfahrungen und einer Kindheit, die nicht einfach war. Wieder erfahren wir mehr aus dieser Zeit und das gefällt mir einfach gut. Alle anderen Protagonisten fügen sich absolut ins Bild und sind allesamt gut beschrieben. Die verschiedenen Handlungsstränge werden zum Schluss gut miteinander verbunden und allesamt aufgelöst. Hier gibt es keine offenen Fragen. Diesen Thriller habe ich gerne gelesen und konnte ihn kaum aus der Hand legen, denn wieder konnte mich mein Lieblingsautor, Jeffery Deaver, voll und ganz überzeugen und daher kommt von mir hier eine klare Leseempfehlung und 5 verdiente Sterne.

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„Vatermörder“ ist der dritte Teil der Reihe um Colter Shaw und Nachfolger von „Der Todesspieler“ und „Der böse Hirte“, die mich beide total begeistert haben. Auch in diesem Teil versucht Colter, das Rätsel um den Tod seines Vaters zu lösen und kommt dicht an die mysteriöse Firma BlackBridge heran, die mit dubiosen Machenschaften, die Colters Vater aufklären wollte, ihr Geld verdient. Als er BlackBridge zu nahe kommt, zieht sich die Schlinge um ihn zu und die Firmenobersten versuchen ihn zu töten. Er erhält jedoch Hilfe von unerwarteter Seite, als überraschend sein Bruder auftaucht. Zusammen begeben sich die Brüder in einen spannenden Fall und arbeiten nebenbei noch an ihrer Familiengeschichte. Der BlackBridge-Fall ist sehr spannend und deckt Verwicklungen auf, die sich bis in obere Regierungsebenen ziehen. Die Geschichte ist sehr actionlastig und die Brüder müssen das ein oder andere Mal flüchten, um den Killern zu entkommen. Dabei entstehen Atmosphäre und Spannung und der Hörer ist von Anfang bis Ende von der Geschichte gefesselt. Mir hat „Vatermörder“ sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den nächsten Band, in dem vermutlich die Familiengeschichte von Colter abschließend erzählt wird. Dietmar Wunder leiht seit Jahren Hollywoodstars wie Adam Sandler, Cuba Gooding Jr. und Daniel Craig seine Stimme. Außerdem ist er als Dialogregisseur tätig und ein gefragter Hörbuchsprecher. Er ist Jeffrey Deaver-Stammsprecher und auch in diesem Roman verleiht er Colter Shaw gekonnt Stimme und schafft es, eine spannende Atmosphäre zu schaffen, der man atemlos zuhört und nicht aufhören kann. Seine charismatische Stimme macht den Thriller noch besonderer und hebt die Spannung zusätzlich an. Fazit Hervorragender Thriller mit fesselndem Thema, der von vorn bis hinten die Spannung hält. Der ausgezeichnete Sprecher schafft Atmosphäre und eine bildhafte Stimmung, die ihresgleichen sucht. Von uns gibt es gern die volle Punktzahl.

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„Vatermörder“ ist der dritte Roman mit dem Überlebensexperten Colter Shaw. Nach den beiden erfolgreichen Titeln: „Der Todesspieler“ und „Der böse Hirte“ von Jeffery Deaver wird es nun sehr persönlich für unseren Experten für vermisste Personen. Noch immer will er das Rätsel um seinen „ermordeten“ Vater lösen. Dieser war nicht nur ein Überlebensexperte und bildete seine drei Kinder in verschiedenen Fachrichtungen aus; Waffen, Infiltration, Selbstverteidigung, Tarnung, etc., sondern auch ein extrem motivierter Historiker, der überall Verschwörungen sah, und die Macht von einflussreichen Großkonzernen in Verbindung mit der Politik und anderen Institutionen sehr kritisch bewertet. Auf diesem Kreuzzug begibt sich jetzt auch Colter Shaw. Allerdings will er nur die Vergangenheit seines Vaters aufarbeiten und keinen, persönlichen Kleinkrieg starten. In San Francisco ist Colter Shaw in einer ganz persönlichen Mission unterwegs. Er setzt die letzte Ermittlung seines ermordeten Vaters fort. Dieser sammelte Beweise gegen die mysteriöse Firma BlackBridge, die als »Problemlöser« ihrer Kunden agiert und für Hunderte von Drogentoten verantwortlich ist. Den rätselhaften Hinweisen folgend, die sein Vater hinterlassen hat, findet sich Shaw in einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel wieder. Das Unternehmen hat Killer auf ihn angesetzt und ihm läuft die Zeit davon. Denn nur wenn er die Machenschaften der Firma auffliegen lassen kann, wird er auch den Mord an einer ganzen Familie verhindern können, die in achtundvierzig Stunden sterben soll. Unerwartete Hilfe bekommt er dabei von jemandem aus seiner Vergangenheit ...(Verlagsinfo) „Vatermörder“ ist eine Familiengeschichte und geht tief in die Vergangenheit von Colter Shaw und seinem Bruder Russel, der ebenfalls hier das erste Mal auftaucht und seinem jüngeren Bruder Schützenhilfe gibt. Auch er hat eher einen unkonventionellen Beruf und arbeitet für eine Geheimorganisation der Regierung. Die Familiengeschichte zeigt sich als ein erzählerisches Labyrinth, aber noch längst werden abschließend alle Fragen eine Antwort bekommen. Die Beziehungsebene der beiden Brüder ist im vorliegenden Buch allzu oberflächlich behandelt, was ein deutlicher Kritikpunkt ist. Auch die eigentliche Story ist inhaltlich viel weniger spannend, wie in den beiden vorherigen Titel. Dieser psychologische und physische Kraftakt, sich mit dem Unternehmen zu befassen, die scheinbar mehrere Personen ermorden ließ – darunter auch den Vater der Shaws, geht nicht wirklich erzählerisch in die Tiefe. Dieses Hin und Her – auf und ab – verstecken, flüchten, nachjagen…erzeugt keine Atmosphäre, die den Leser einzufangen vermag. Perspektivisch wird die gesamte Story aus dem Blickwinkel von Colter Shaw geschildert. Es gibt wie immer satte Actionszenen – aber die Originalität vermisst man. Es gibt wenige bis gar keine Überraschungen. Wie kann es denn nun weitergehen, mit einem ggf. vierten Band! Ich denke, die Familiengeschichte sollte jetzt beendet sein – diese Konzentration war viel zu viel. Damit ist der vorliegende Roman: „Vatermörder“ der bisher schwächste Band der Reihe und nicht unbedingt zu empfehlen. An die beiden vorherigen Teile kommt dieser keinesfalls gemessen an inhaltlicher Spannung und Unterhaltung nicht heran. Fazit Durchschnittlicher Thriller. Manchmal sehr langatmig und viel überflüssige Szenen. Zu empfehlen sind die beiden Vorgängerromane in jedem Fall: „Todesspieler“ und „Der böse Hirte“ – dieser leider nicht. Michael Sterzik

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Colter Shaw ist in San Francisco auf einer persönlichen Mission: Er will die Mörder seines Vaters stellen. Sein Vater Ashton starb bei seinen Ermittlungen gegen die Firma BlackBridge. Colter setzt die Ermittlungen fort. Und gerät unter Beschuss… „Vatermörder“ ist der dritte Fall für Colter Shaw und auch der durchwachsenste. Ich mag Jeffery Deavers Stil sehr. Doch dieser Thriller war eine Herausforderung. Denn die Story ist ein Auf und Ab und kommt nicht in Schwung. Der Autor streut zwar immer wieder kleine Spannungskrümel ein, jedoch fehlte mir das gewohnt hohe Niveau an Geschwindigkeit und Rätseln. Colter Shaw als Hauptfigur hat mir wieder sehr gut gefallen. Ruhig, bedacht und mit einem Auge für Details war er der Hauptgrund, warum ich den Roman zu Ende gelesen habe. Das Finale hat mich etwas mit dem Gesamtwerk versöhnt. Es war spannend, toll hergeleitet und bot Überraschungen. Insgesamt leider keine Glanzleistung von Deaver.

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Colter Shaw befindet sich in San Francisco im sicheren Haus seines Vaters. Sein Ziel ist es, dessen letzte Ermittlung fortzusetzen. In dieser ging es um eine ominöse Firma namens Black Bridge, die für ihre Kunden Probleme aus der Welt schafft. Allerdings hat Black Bridge bereits zwei Agenten auf ihn angesetzt. Ebbit Droon und Irena Braxton haben ihn ins Visier genommen. Während er nach der Tasche eines Whitstleblowers mit Beweisen sucht, zieht sich die Schlinge um seinen Hals stetig fester zu. Hilfe bekommt Shaw von einer Person aus seiner Vergangenheit, von der er es nicht erwartet hat und die ihm im Kampf gegen die Organisation immer wieder zur Seite stehen wird. Dabei ist Eile geboten, denn ihm bleiben letztlich nur achtundvierzig Stunden, um eine ganze Familie vor dem Ausrotten zu bewahren. Kritik zu dem Buch von Jeffery Deaver: Mit „Vatermörder“ legt der amerikanische Bestsellerautor Jeffery Deaver den dritten Roman seiner Colter-Shaw-Serie vor und stellt dabei all seine Qualitäten als erfahrener, geschickter und spannender Thrillerautor unter Beweis. Das Buch knüpft an den Tod von Shaws Vater Ashton an, der ihn, seinen älteren Bruder Russell und seine Schwester Dorian zusammen mit seiner akademischen Mutter Mary Dove auf einem isolierten Gelände als Überlebenskünstler großgezogen hatte. Nach den Ereignissen in „Der Todesspieler“ und „Der böse Hirte“ (den ersten beiden Bänden dieser Serie) ist nun klar, dass sein Vater von der Black Bridge Corporate Solutions und ihrem Chef Ian Helms ermordet wurde, einer Organisation, die Ashton und andere vergeblich zu Fall gebracht hatten. Im Mittelpunkt des Romans steht daher die Frage, ob es Colter Shaw gelingt, sich gegen diese Krake zu behaupten. Angesichts der zugrunde liegenden Geschichte des Geheimnisses um Shaws Vater und der Familienversöhnung, die dabei zustande kommt, kann man sich die Frage stellen, ob Jeffery Deaver beabsichtigt hat, dass dies eine Trilogie wird. So könnte es durchaus sein, dass „Vatermörder“ der letzte Teil ist. Das wäre allerdings sehr schade, denn er hat mit Colter Shaw einen überzeugenden Protagonisten geschaffen, der die Wahrscheinlichkeitstechnik als Leitfaden für sein weiteres Vorgehen nutzt und dadurch ein Alleinstellungsmerkmal in der Thrillerszene eingenommen hat. Hinzu kommt, dass Jeffery Deaver ein wunderbar fesselnder und unterhaltsamer, rasanter Thriller voller Spannung und Wendungen gelungen ist, der viele Krimi- und Thrillerleser ansprechen wird. Auch kehren bekannte Charaktere in „Vatermörder“ zurück, darunter Victoria Lesston, was insbesondere für die Leser interessant ist, die die ersten beiden Bände kennen. Zudem handelt es sich, wie bereits gesagt, um einen ununterbrochenen Wettlauf gegen die Zeit. Die Verschwörung aus den vorherigen Teilen wird diesmal ausschließlich aus Colters Perspektive erzählt, was dem Roman ausgesprochen gut tut. Natürlich gibt es spannenden Actionszenen, Intrigen, Komplikationen, brandheiße Gefahren sowie Überraschungen und Täuschungen in Hülle und Fülle. Ein fesselnder und raffiniert gewebter Thriller, der sowohl teuflisch als auch hinterhältig ist und in dessen Mittelpunkt ein interessanter, gut entwickelter Held steht. Der Roman ist voller Wendungen, irreführender Hinweise und schwindelerregenden Ködern und Tricks. Sicher ist das alles nicht neu, aber wenn es so gut umgesetzt ist, macht ein solcher Thriller richtig viel Spaß.

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Mit seiner 1997 initiierten Reihe um den querschnittsgelähmten Forensik-Experten Lincoln Rhyme und seiner Assistentin, der jungen Polizistin Amelia Sachs, hat Jeffery Deaver längst ein internationales Publikum in den Bann gezogen, zog eine Kinoadaption mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen ebenso nach sich wie eine zehnteilige Fernsehserie, die allerdings nach einer Staffel abgesetzt worden ist. Ähnlich wie sein Kollege David Baldacci hat Deaver aber längst weitere Romanreihen entwickelt und schreibt davon unabhängige Werke. Nach „Der Todesspieler“ und „Der böse Hirte“ legt der US-amerikanische Bestseller-Autor nun mit „Vatermörder“ den dritten Band um Colter Shaw vor, dessen Profession darin besteht, vermisste Personen aufzuspüren. Colter Shaw will die Mission seines ermordeten Vaters Ashton fortführen. Also legt er mit seiner Yamaha eine weite Reise bis zum Mission District von San Francisco zurück, wo sich in der Alvarez Street das Versteck des ehemaligen Fachmanns fürs Überleben befindet. Colters Vater hatte als Professor und Amateurhistoriker ein immenses Misstrauen gegenüber einflussreichen Konzernen, Unternehmern, Politikern und Institutionen entwickelt, die die Grauzone zwischen Legalität und Illegalität ausnutzen, um ihre ganz eigenen Interessen durchzusetzen. Im Kampf gegen diese Art der Korruption war Ashton Shaw mit einigen Freunden und Kollegen auf die BlackBridge Corporate Solutions gestoßen, die nicht nur im Bereich der Wirtschaftsspionage tätig ist, sondern auch einen besonders schmutzigen „urbanen Image-Plan“ verfolgt, bei dem ganze Stadtviertel mit kostenlosen Drogen überschwemmt werden, um die Kriminalitätsrate in die Höhe und die Grundstückspreise in den Keller schießen zu lassen, worauf die Bauunternehmen die begehrten Objekte zu Spottpreisen aufkaufen können. Wie Colter bei seinen weiteren Recherchen erfährt, ist BlackBridge hinter einem Dokument her, das Amos Gahl, ein ebenfalls getöteter Freund von Colters Vater, in einer BlackBridge-Kuriertasche entwenden konnte. Während BlackBridge nichts unversucht lässt, um an dieses Dokument zu gelangen, bekommt Colter unerwartete Schützenhilfe von seinem Bruder Russell, den er immer verantwortlich für den Mord an Ashton Shaw gehalten hat. Gemeinsam machen sie sich auf eine ungewöhnliche Schnitzeljagd. „Bevor sein Vater zum Anwesen zurückgekehrt und wenig später ums Leben gekommen war, hatte er sich ein letztes Mal in San Francisco aufgehalten. Womöglich hatte er genau in diesem Sessel die Hinweise zusammengetragen, die jemanden – seinen Sohn, wie sich herausstellt – dazu bringen sollten, seine Mission fortzuführen und BlackBridge Corporate Solutions zu Fall zu bringen, sofern Ashton keinen Erfolg haben würde.“ (S. 370) Mit dem dritten Band um den Vermissten-Aufspürer und Spurenexperten Colter Shaw präsentiert Jeffery Deaver nicht nur einen gewohnt spannenden Thriller-Plot, sondern taucht auch tiefer ein in die bislang kaum entschlüsselte Familiengeschichte. Auch in „Vatermörder“ erinnert sich der Serienheld an das Überlebenstraining, das Ashton Shaw seinen beiden Söhnen und deren Schwester angedeihen ließ, aber vor allem rückt das schwierige Verhältnis zwischen Colter und seinem älteren Bruder Russell, der mittlerweile seine eigenen Wege geht und für eine geheime Regierungsorganisation arbeitet, in den Fokus. Allerdings geht Deaver dabei nicht besonders in die Tiefe. Da die beiden Brüder kaum ein Wort miteinander reden, gewinnt ihre Beziehung noch kein tiefes Profil, bietet aber Raum für Entwicklung in den nachfolgenden Romanen. Die Thriller-Handlung rund um BlackBridge ist zwar actionreich und spannend, folgt aber durchweg konventionellen Pfaden und bietet kaum Überraschungen. Dass Colter nebenbei noch versucht, das Leben einer ganzen Familie zu retten, für die ein Tötungsbefehl existiert, sorgt zwar für Abwechslung, zerfasert aber auch die dramaturgische Stringenz. An die Klasse der ersten beiden Colter-Shaw-Bände kann „Vatermörder“ nicht ganz anknüpfen, doch bewegt sich der Thriller leicht über dem Genre-Durchschnitt.

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