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Rezensionen zu
Töchter des Aufbruchs

Marie Pierre

Das Pensionat an der Mosel (1)

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€ 16,00 [D] inkl. MwSt. | € 16,50 [A] | CHF 22,50* (* empf. VK-Preis)

Mit „Töchter des Aufbruchs“ öffnen sich die Tore des Pensionat an der Mosel. Marie Pierre ist ein eindrucksvoller und geschichtsträchtiger Auftaktband dieser insgesamt dreiteiligen Reihe gelungen. Marie Pierre ist übrigens das offene Pseudonym für Maria W. Peter, die mich schon mit vielen historischen Romanen begeistern konnte. Wir reisen ins Reichsland Elsaß-Lothringen ins Jahr 1910: Und zwar nach Diedenhofen - ein kleines Moselstädchen mit einer bunt gemischten Bevölkerung aus Deutschen, Franzosen, Hüttenarbeiter und Militär. Pauline führt dort ein Mädchenpensionat. Ihr ist es wichtig, ihre Schützlinge zu eigenständigen und selbstbewussten jungen Frauen zu erziehen. Ihr neuester Schützling Suzette bringt ordentlich Wirbel ins Haus, da sie sich heimlich mit einem deutschen Soldaten trifft und später spurlos verschwindet. Pauline holt sich Hilfe beim preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz. Ihre enge Zusammenarbeit sorgt für Wirbel, werden sie die Schülerin finden und vor allem den guten Ruf des Pensionats erhalten? Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen. Es gibt mehrere Perspektivenwechsel, den ich richtig gut fand. So erhält man mehre Sichtweisen zu den Handlungen. Des Weiteren wird hier von Anfang an eine Riesen-Spannung aufgebaut, dass man das Buch nicht weglegen mag. Das Setting ist geprägt von den Auswirkungen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71. Damals fielen ganze Landstriche - so Elsaß-Lothringen an das Deutsche Kaiserreich und zerriss ganze Familienzweige auseinander. Das preußische Militär war sehr präsent und es gab stets und ständig Spannungen in der Bevölkerung. Marie Pierre gibt uns im Nachwort einen ausführlichen Einblick in die damalige Historie. Überhaupt liegt dem Roman eine hervorragend historische Recherche zugrunde. Auch die Figuren sind der Autorin sehr gut und authentisch gelungen. Zuallererst Pauline, eine selbstbewusste junge Frau, die ihren Schützlingen eine eigene Meinung zulässt. Ihre Begegnung mit Erich ist zunächst etwas holprig, er hat so gar nichts am Hut mit dem weiblichen Geschlecht, aber irgendwann geht beiderseitig Respekt und Sympathie aus. Ich bin sehr gespannt, wie die beiden in den Folgebänden aufeinander treffen. Auch die Nebenfiguren überzeugen in ihrer jeweiligen Art. z. B. Vincent Lehmann, der als Gärtner im Pensionat anheuert, hat immer noch etwas geheimnisvolles an sich - auch hier bleibt es spannend. Das Buch selbst ist optisch richtig gut gelungen. Das Cover passt perfekt zur Geschichte. Im Buchdeckel vorn ist ein Übersichtsplan von Diedenhofen um 1910 enthalten. Ein paar Seiten später gibt es ein ausführliches Personenverzeichnis und nach dem Roman gibt es wie oben erwähnt ein aufschlussreiches Nachwort. Hinzu kommen Glossar (Fachbegriffe und Fremdsprachlich), Wissenschaftliche Beratungen und Reise und Stöbertipps zu den Schauplätzen und Hintergründen. Im Buchdeckel hinten ist die komplette Buchreihe mit den Covern in seiner ganzen Pracht enthalten. Auf jeder Seite steckt außerordentlich viel Liebe zum Detail. Insgesamt ist es ein wunderbarer Auftakt mit einer sehr spannenden Story vor einer imposanten historischen Kulisse. Ich gebe eine klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Lothringen 1910: So malerisch das kleine Moselstädchen Diedenhofen auch sein mag, aber es nach wie vor Brennpunkt von Deutschen und Franzosen, deren Vergangenheit immer noch politisch als auch in der Bevölkerung brodelt. Hier führt die junge, motivierte Pauline Martin ein Pensionat für höhere Töchter, um ihnen dabei zu helfen, eigenverantwortlich, selbstständig und selbstbewusst zu handeln, egal wohin ihr Weg sie auch führen mag. Doch schon bald wird ihre Geduld auf eine harte Probe gestellt, als sich ausgerechnet ihre Nichte auf einen Soldaten einlässt und kurze Zeit später verschwindet. Ausgerechnet den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz, selbst gezeichnet vom Leben und voller Verachtung für Frauen, die nach höherem Streben und doch so gedankenlos handeln, bittet Pauline um Hilfe, da sie von der hiesigen Polizei keinerlei Hilfe erwarten kann, viel zu sehr ist sie im Fokus von Argwohn und Vorurteilen. Der Auftaktband der Trilogie um das Mädchenpensionat ist erfolgreich gestartet und bietet erstmal einen Überblick über die politischen Verhältnisse zur damaligen Zeit, in der Saarland, Luxemburg und Elsass immer wieder in Konflikten stand und sich dies auf den Zusammenhalt der Bevölkerung und die gegenseitige Achtung auswirkte, aber auch auf Lehrinhalte, Ansichten und Sprache. Genau hier gerät Pauline immer wieder zwischen die Fronten, möchte sie doch ihren Mädchen mit Verstand, Liebe und Mitgefühl helfen, richtige Entscheidungen zu treffen, Handlungen und Folgen zu bedenken und Selbstbewusstsein zu lernen, ohne Disziplin einzuprügeln, wie es damals häufig der Fall war. Mit viel Geduld und einem starken Glauben an diese Mädchen erlebt man hier viele Aufs und Abs, eine spannungsgeladene Geschichte, da es etliche Freigeister, Andersdenker unter den Mädchen gibt, aber auch solche, die sich eingeengt und bevormundet fühlen und teilweise einen gefährlichen Weg einschlagen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, ich mag historische Romane, die einen in eine Zeit versetzen, die einem völlig fremd und doch interessant vorkommt. Mit einem Hauch Crime gespickt, charakterlich besonderen, teils geheimnisvollen und grundverschiedenen Persönlichkeiten und Einblicken in die Abläufe im Pensionat erlebt man einen gelungenen Roman mit zeitweise ein paar kleineren Längen und Wiederholungen, die aber trotzdem Vorfreude auf die Fortsetzung wecken und ich bin sehr gespannt, wie es in dem berühmt berüchtigten Pensionat weitergeht.

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„Töchter des Aufbruchs“ ist der 1. Band der Trilogie „Das Pensionat an der Mosel“ von Marie Pierre. Die Autorin ist mir unter dem Namen Maria W. Peter gut bekannt, ich habe schon einige ihre Werke gelesen. Marie Pierre entführt ihre Leser*innen in die Stadt Diedenhofen/Thionville in das Jahr 1910. Das Städtchen liegt an der lothringischen Mosel und ist mit „Elsass-Lothringen“ nach der französischen Niederlage 1871 an das Deutsche Kaiserreich gefallen. In diesem Städtchen ist das Mädchenpensionat ansässig. Die Leiterin des Instituts, Pauline Martin hat für diese Zeit moderne Ansichten. Sie möchte die Mädchen zum selbstständigen Denken erziehen. Die Mädchen kommen aus verschiedenen Regionen, Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Gelehrt wird nicht nur Konversation, Handarbeit und wie man später den Haushalt führt. Es stehen Sprachen, Mathematik und Naturwissenschaften auf dem Plan. Pauline Martin ist ein so liebenswerter Charakter, nach wenigen Seiten hat sie es tief in mein Herz geschafft. Auch die Schülerinnen in ihrer unterschiedlichen Art sind sehr gut gezeichnet. Es gibt stille Charaktere, vorwitzige und es gibt Suzette die Pauline Marin in diesem 1. Band so einige Probleme bereitet. Ein weiterer, sehr sympathischer Charakter ist Erich von Pliesnitz, auch genannt Hauptmann Gnadenlos. Er ist ein Eigenbrötler und hat Frauen gegenüber keine hohe Meinung. Entsprechend ist auch das Aufeinandertreffen mit Pauline Martin. Es ist so schön zu lesen wie Pauline sein Herz langsam aufweicht. Dann ist da noch Vincent Lehmann, der neue Gärtner im Pensionat. Er ist geheimnisvoll, man weiß nicht viel von ihm. Das sorgt auch für einige Aufregung in Laufe der Geschichte. Marie Pierre führt diese und einige andere Charaktere mit einer Leichtigkeit durch die Geschichte deren Hintergrund voller Historik ist. Ich habe selten ein Buch mit so großer Freude gelesen was so geschichtsträchtig ist. Die Region Elsass-Lothringen war zu dieser Zeit dem deutschen Kaiser unterstellt, was in diesem Buch immer wieder eine Rolle spielt. In einem Nachwort erklärt die Autorin noch einmal ausführlich die politische Lage der Region. Marie Pierre hat einen flüssigen, unterhaltsamen und gut verständlichen Schreibstil. Die französischen Worte die sie einfließen lässt machen die Geschichte authentisch genauso wie die Worte im Dialekt die sie ihren Charakteren in den Mund legt. Zum besseren Verständnis gibt es im Anhang noch ein Glossar für die Fremdsprachen. Das Nachschauen ist aber kaum nötig da sich die Worte eigentlich selbst erklären. Ich bewundere die Autorin für ihre sehr umfassende Recherchearbeit die, dieser Geschichte zu Grunde liegen. „Töchter des Aufbruchs“ gehört für mich jetzt schon zu meinen Highlights des Jahres. Ich freue mich schon auf den 2. Band „Schwestern im Geiste“ der im August diesen Jahres erscheinen soll.

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„Einen Sack Flöhe hüten ist leichter!“ Dieser und ähnliche Gedanken müssen der jungen Schulleiterin Pauline täglich durch den Kopf gehen, so sehr sie ihre Schützlinge auch liebt. Gleich zu Anfang gibt ihr Suzette, eines der zehn Mädchen und zugleich ihre Nichte, einen dicken Grund zur Sorge. In ihrer jungen Verliebtheit fällt diese auf das Werben eines zwielichtigen preußischen Leutnants rein und verlässt bei Nacht und Nebel das Pensionat. Eine schnell eingeleitete Suchaktion kann Schlimmstes verhindern, doch hat Suzette daraus gelernt? Während Pauline und ihre leider einzige Lehrerkollegin alle Hände voll zu tun haben, bekommen sie überraschend ein wenig Schützenhilfe von dem eher steifen und trockenen preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz, der in Thionville stationiert ist. Doch auch er muss nicht nur bei dieser einen Baustelle assistieren, denn was hat es mit dem Gärtner Vincent auf sich? Stellt er mit seiner Geheimniskrämerei eine Gefahr für die Bewohner des Instituts dar? In gewohnt flüssiger Art bringt uns Marie Pierre, vielen vielleicht besser bekannt als Marie W. Peter, nicht nur die Charaktere, sondern auch die wunderschöne Gegend näher. Diedenhofen war und ist ein multikulturelles Städtchen in Lothringen und Dank ihrer ausgiebigen Recherche macht mir die Autorin Lust auf eine Reise in diese Region. Geschickt wird in der Geschichte nach dem „Kennenlernen“ der verschiedenen Personen ein Spannungsbogen aufgebaut, der mich als Leserin nach Beendigung des Buchs mehr als zufrieden und zugleich neugierig auf den nächsten Teil zurückließ. Von mir gibt es hier mit fünf Sternen die mehr als verdiente Bestbewertung und eine Leseempfehlung an alle, die einem spannenden Roman mit einer gleichzeitig lehrreichen aber dennoch sehr viel Vergnügen bereitenden Geschichtsstunde Spaß haben. Beide Daumen hoch für Maria und ihr Mädchenpensionat !!!

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In dem kleinen Ort Diedenhofen in Elsaß-Lothringen führt Pauline Martin im Jahr 1910 ein Mädchenpensionat. So vielfältig wie die Bevölkerung in dieser Region, sind auch ihre Schülerinnen. Pauline ist es wichtig, daß die ihr anvertrauten Mädchen zu selbstbewußten und gebildeten jungen Frauen heranwachsen. Daß eine ihrer Schülerinnen sich heimlich mit einem jungen Soldaten trifft, geht ihr allerdings zu weit. Sie verbietet Suzette energisch diese Liebelei. Als das Mädchen eines morgens nicht in ihrem Bett liegt, ist die Aufregung groß. In ihrer Not bittet Pauline den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe. Ihre gegenseitigen Vorurteile geraten dabei nach und nach ins Wanken und es entsteht sogar so etwas wie Freundschaft. Das wird im prüden Kaiserreich nicht gern gesehen. Für Pauline steht alles auf dem Spiel: Ihr guter Ruf als Frau und Lehrerin, sowie der Fortbestand ihres Pensionats. Marie Pierre oder Maria W. Peter hat sich diesmal etwas besonderes einfallen lassen. Mit dem Titel "Töchter des Aufbruchs" erschien ihr erster Teil der Trilogie "Das Pensionat an der Mosel". Es geht ziemlich turbulent zu in diesem Mädchenpensionat. Deshalb wird die Geschichte auch nir langweilig. Heute kann man über die prüden Anstandsregeln in der Kaiserzeit nur Schmunzeln, doch damals machten diese das Leben bestimmt nicht einfacher. Marie Pierre schreibt diese Geschichte mit viel Herz. Sie bringt den Lesern den Ort Diedenhofen so nahe, daß man glaubt, selbst dagewesen zu sein. Auch die Personen werden so echt beschrieben - man hat sofort ein Bild von ihnen vor Augen. Sogar für Spannung ist gesorgt, denn es gibt auch einen Bösewicht. Doch der muß erst einmal enttarnt werden, wodurch einige Turbulenzen entstehen. Diese neue Reihe verspricht gute Unterhaltung. Der Auftakt ist schon einmal mehr als gelungen!

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Der Roman spielt im Jahr 1910 im Reichsland Elsaß-Lothringen: gebildet aus Teilen der Landschaften Elsaß und Lothringen, und nach der Abspaltung von Frankreich als Verwaltungsgebiet des Deutschen Reiches seit 1871 dem Deutschen Kaiser unterstehend. Das Verhältnis der aus Deutschen und Franzosen bestehenden Bevölkerung ist von Spannungen gekennzeichnet, Orte haben meist einen deutschen und einen französischen Namen. So auch die Garnisonsstadt Diedenhofen / Thionville an der Mosel, wo die aus Metz stammende Lehrerin Pauline Martin ein Pensionat für höhere Töchter leitet. Die Einrichtung wird wegen seines guten Rufs nicht nur von Mädchen aus dem Elsaß und Lothringen, sondern auch aus Luxemburg, Preußen sowie vereinzelt auch aus Frankreich und sogar Bayern besucht. Neben der Vermittlung von Wissen ist es Pauline Martins Anliegen, ihre Schützlinge mit Verständnis und Liebe, aber auch der nötigen Strenge nicht nur zu ehrenhaftem Verhalten zu erziehen, sondern aus ihnen auch selbst-bewusste Frauen zu machen, die selbststständig ihren Weg gehen können. Zu ihren Schülerinnen gehört auch Suzette Manseaux, die Tochter ihrer Cousine aus Avignon. Sie ist mit ihrem ungestümen Temperament ein richtiger Hitzkopf und kann sich nur schwer an Regeln halten. Das bekommt Pauline Martin wieder einmal zu spüren, als die Jugendliche auf einem Sonntagsspaziergang den preußischen Leutnant Hermann Krüger kennengelernt und sich gleich in ihn verliebt hat. Beide wollen sich nun am Samstag erneut treffen. Ein Vorhaben, das die Institutsleiterin auf gar keinen Fall dulden kann – sie verbietet Suzette rigoros den Umgang mit dem Mann. Diese jedoch schleicht sich daraufhin heimlich aus dem Pensionat … und kommt nicht wieder zurück. In größter Sorge bittet Pauline Martin entgegen aller Konventionen den Vorgesetzten Hermann Krügers, Hauptmann Erich von Pliesnitz, um Unterstützung bei der Suche nach ihrer Schülerin. Dem „Capitaine impitoyable“, dem Hauptmann Gnadenlos, widerstrebt die Zusammenarbeit mit einer Frau zwar außerordentlich – aber hier geht es schließlich auch um das Ansehen seiner Truppe. Dies ist jedoch nicht die einzige Sorge der Lehrerin: Als eines Tages ein gewisser Vincent Lehmann bei ihr auftaucht und seine Dienste als Hand-werker und Gärtner anbietet, stellt sie ihn ein. Bald mehren sich allerdings die Anzeichen dafür, dass er ein düsteres, möglicherweise sogar gefährliches Geheimnis mit sich herumträgt. Und Suzettes Zimmergenossin Louise scheint eine schwere Last mit sich herumzutragen, über die sie jedoch aus Angst vor Repressalien mit niemandem redet. Resümee: Der Roman ist streckenweise so spannend wie ein Krimi, denn auch der Leser ist in großer Sorge um die verschwundene Suzette, ahnt er doch bald, dass Leutnant Hermann Krüger keine lauteren Absichten hegt. Mit fortschreitender Handlung verdichten sich die Verdachtsmomente, und man hofft, dass sein Vorgesetzter und die Lehrerin über alle Konventionen und Ressentiments hinweg zusammenarbeiten, die Schülerin wohlbehalten finden und ein Unheil verhindern können. Und was verbirgt Louise? Was für ein Geheimnis trägt sie mit sich herum, mit dem Suzette sie immer wieder erpressen kann? Erst gegen Schluss vertraut sie sich der Pensionatsleiterin an. Vincent Lehmann, den Pauline Martin als Handwerker und Gärtner eingestellt hat, benimmt sich so verdächtig, dass sogar der Wäschejunge Thomas davon überzeugt ist, dass er keine reine Weste hat. Durch Andeutungen, die die Autorin – ihr Klarname ist übrigens Maria W. Peter - einfließen lässt, muss man auch von dieser Seite Unheil fürchten. Stehen letztlich der gute Ruf und gar die Existenz der Einrichtung auf dem Spiel? Diesem historischen Roman, ich würde ihn sogar als historischen Kriminalroman bezeichnen – muss eine enorme Recherchearbeit vorausgegangen sein, die sich aber 100 %-ig gelohnt hat. So ist die Handlung in die historischen Gegebenheiten von Elsaß-Lothringen um 1910 eingebettet, die die Autorin dem Leser in dem Maße vermittelt, wie es fürs Verständnis der Handlungsproblematik nötig ist. Eine längere zusammenhängende Darstellung der geschichtlichen Entwicklung der Region kann man in einem Nachwort lesen. Das der damaligen Zeit entsprechende Agieren der Protagonisten – alle in ihren Wesensmerkmalen klar konturiert - und die Einschübe in französischer Sprache verleihen dem Ganzen die Authentizität. Sehr hilfreich sind außer einem Übersichtsplan, der die Stadt Diedenhofen / Thionville um 1910 zeigt, eine vorangestellte Liste mit den Akteuren des Romans sowie die nachgestellten Glossare mit Fachbegriffen und den verwendeten französischsprachigen Ausdrücken. Passagen aus Victor Hugos Werk „Les Miserables“ („Die Elenden“), das Pauline Martin im Unterricht behandelt, durchziehen den Roman und weisen Parallelen zu dessen Inhalt auf. Fazit: Ich freue mich schon auf die Folgebände!

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Das Pensionat an der Mosel

Von: Gudrun aus Düsseldorf

29.01.2024

„Die befestigte Uferpromenade war flankiert von stilvollen alten Gebäuden, darunter eine zweitürmige Kirche, deren Glocken gerade das Tagesende einläuteten.“ (Zitat: Die Töchter des Aufbruchs“ von Marie Pierre) Thionville (Diedenhofen) im Reichsland Elsaß-Lothringen - hier befindet sich das Pensionat von Pauline Martin, einer aus Metz stammenden, jungen Frau. Sie hat das Pensionat von ihrer Tante übernommen und damit auch den damals üblichen Verzicht auf eine eigene Familie gewählt. Im Juni 1910 beherbergt Pauline zwölf Schülerinnen verschiedenster Herkunft und bemüht sich, diesen nicht nur die gängigen Konventionen beizubringen, sondern sie auch zu eigenständigen Gedanken und entsprechendem Handeln anzuregen. Das Leben im Garnisonsstädtchen Thionville gestaltet sich nicht immer leicht, da es auch 40 Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg in der aus Preußen, Bayern und Frankreich stammenden Bevölkerung öfters zu Animositäten kommt. Als die Schülerin Suzette plötzlich verschwindet, ist Pauline auf die Hilfe des preußischen Offiziers Erich von Pliesnitz, der auch als „Hauptmann Gnadenlos“ bekannt ist, angewiesen. Werden sich der Preuße und die Französin zusammenraufen und die junge Schülerin wiederfinden? Und was hat der geheimnisvolle Vincent Lehmann zu verbergen? Lange mussten die Bücherfreunde auf ein neues Werk von Maria W. Peter bzw. hier Marie Pierre warten. Mit „Töchter des Aufbruchs“ ist nun der erste Teil der Trilogie um das Mädchenpensionat an der Mosel erschienen. Das Warten hat sich gelohnt, denn der Roman liest sich hervorragend und macht gleich Lust auf mehr. Neben der spannenden Handlung und der sanften Andeutung einer möglichen Liebesgeschichte, erfährt der Leser historisch Interessantes über das Grenzgebiet Elsaß-Lothringen, dem alltäglichen Leben und dem nicht unproblematischen Miteinander. Fiktion und Historie sind meisterhaft miteinander verknüpft. Man merkt sofort, dass der Autorin sowohl die Moselregion als auch das Deutsch/Französische Miteinander sehr wichtig sind. Die Recherchearbeit muss enorm gewesen sein! Die Protagonisten fügen sich, jede auf ihre Art, nahtlos und glaubhaft in die Geschichte ein. Durch die bildhaften Beschreibungen von z.B. Landschaften, Gerüchen und regionalen Speisen, entsteht sofort ein lebhaftes Kopfkino und man möchte gar nicht aufhören zu lesen. Wie bei allen Büchern von Maria W. Peter/Marie Pierre runden ein Personenregister, eine Landkarte sowie ein Glossar das Buch noch zusätzlich ab. Mir hat die Geschichte um Pauline Martin und ihre Zöglinge sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der im August 2024 erscheinen soll.

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Im Reichsland Elsass-Lothringen im Jahr 1910, führt Pauline Martin in Diedenhofen ein Mädchenpensionat. In der Mischung von Deutschen und Franzosen die diesen Landstrich nun gemeinsam bewohnen ist nicht alles einfach und Pauline hat alle Hände voll zu tun ihre Schützlingen im Zaum zu halten. Suzette trifft sich mit einem deutschen Soldaten und verschwindet kurz darauf, aus diesem Grund muss Pauline den preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz um Hilfe bitten. Aber als ob dies nicht schon genug Ärger wäre hat ihr neuer Gärtner Vincent ein Geheimnis und alles zusammen raubt Pauline alle Kraft um doch noch alles in Ordnung zu bringen. Bei diesem historischen Roman hatte mich die Region in der der Roman spielt genauso angesprochen wie die Handlung in einem Mädchenpensionat. Der Name der Autorin hat mich ehrlich wenig gesagt bis es sich dann im Nachwort geklärt hat und man wusste, dass es sich um das Pseudonym einer bekannten Autorin handelt. Wenn man den Klappentext liest denkt man an einen historischen Roman, ich persönlich würde ihn als historischen Kriminalroman beschreiben, da doch einiges passiert ist was in diese Richtung geht. Wenn ich es mit eigenen Worten beschreiben sollte dann würde ich es so beschreiben: Rund um das Pensionat von Pauline Martin passiert manches was nicht zu einem Pensionat passt. Nicht alles ist Positiv und sie muss gewaltig um den Ruf ihres Instituts fürchten bis es dann zum Knall kommt und sich fast alles aufklärt. Ich muss gestehen, der Einstieg ins Buch ist mir sehr schwer gefallen und irgendwie wurde ich nie vollständig warm mit der Geschichte auch wenn es eins meiner Lieblingsgenre ist, was aber nicht heißt dass mich die Geschichte nicht angesprochen hat nur der Funke ist irgendwie nicht so richtig übergesprungen. Was mich wirklich extrem durcheinandergebracht hat waren die fünf Handlungsstränge die zwar innerhalb eines Kapitels durch Absätze gekennzeichnet waren aber man wusste nie so richtig wenn man an einen neuen Absatz kam aus wessen Sicht er denn nun erzählt wird. Zusammengenommen wird aber durch die Handlungsstränge die Geschichte richtig rund und stimmig. Auch ist es mir wirklich scher gefallen dem Handlungsverlauf gerade nach einer Pause zu folgen, wobei ich einige aber wirklich nicht alle Entscheidungen die getroffen wurden nachvollziehen auch wenn ich die damalige Zeit miteinbeziehe. Für mich war der Spannungsbogen auch immer gut gespannt und so war ich mir nie Sicher wie es weitergeht, auch Längen gab es für mich nicht beim Lesen. Mit den französisch sprachigen Einschüben hatte ich ab und zu etwas Probleme diese zu Übersetzen, da ich das Buch als Ebook gelesen habe konnte ich auch nicht nachschlagen, jedenfalls klicke ich mich nicht so gerne durch wenn ich am Reader lese. Auch hat mich dies dann auch immer etwas im Lesefluss behindert, wobei es natürlich völlig zur Handlung gepasst hat. Für mich waren alle Handlungsorte sehr bildlich beschrieben, manches habe ich auch im Internet nachgeschlagen um mich besser Orientieren zu können. Alle Figuren empfand ich während des Lesens als so anschaulich beschrieben, dass ich sie mir sehr gut bei der Lektüre vorstellen konnte. Wie üblich waren mir manche Figuren sympathischer als andere wie z.B. Louise und Pauline, mit Suzette konnte ich gar nichts anfangen. Die Lesezeit mit dem Buch empfand ich als unterhaltsam auch wenn ich länger für den Roman gebraucht habe als gedacht. Nachdem ich das gelesene sacken gelassen habe, habe ich mich dazu entschlossen vier Sterne für das Buch zu vergeben.

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