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Rezensionen zu
Finderlohn

Stephen King

Bill-Hodges-Serie (2)

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Mit Finderlohn legt der Autor den zweiten Band der Bill Hodges Trilogie vor. Es ist wie schon Mr. Mercedes kein typischer King-Thill, aber ein wie von Stephen King gewohnt gut geschriebener Krimi, mit dem einen oder andere mystischen Detail. Diese Details allerdings, lassen auf einen typischen King-Horror für den dritten Band der Trilogie hoffen. Auch wenn es sich „nur“ um einen Krimi mit den alten Bekannten aus Mr. Mercedes handelt, ist Stephen King wieder ein Klassebuch gelungen. Über seinen Schreibstil, der mich immer wieder aufs Neue, von der ersten bis zu letzten Seite zu fesseln vermag, muss man sich, so glaube ich, nicht mehr unterhalten. Neben seinem Schreibstil sind es, die immer wiederkehrenden Wendungen, die den Leser fesseln und es zugleich dem Leser fast unmöglich machen, vor der letzten Seite die Story auszulöschen. Das ist in meinen Augen immer wieder neu, ganz großes Kino. Auch gelingt es Stephen King immer wieder, vor dem inneren Auge des Lesers, die Schauplätze und Figuren wie er sie sich vorstellt, entstehen zu lassen. Und so ist es dann bei mir immer wieder dasselbe und die Bücher des Meisters laufen vor meinem inneren Auge wie ein farbenfroher Kinofilm ab. Für mich war auch dieses Buch, mein inzwischen etwa 50. Titel, wieder wie ein neuentdecken von Stephen King, dessen viele Facetten mich immer wieder flashen, die mich mit jedem neuen Buch aufs Neue zu seinem Fan machen. Finderlohn ist für mich noch besser als der erste Band der Reihe, Mr. Mercedes, und so ganz klare und hochverdiente 5 Sterne, sowie eine Leseempfehlung. Und das diesmal nicht nur für die Fans von Stephen King, sondern auch für den „normalen Krimileser“.

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Kurzbeschreibung Der Autor John Rothstein veröffentlichte zuletzt in den 60er Jahren drei großartige Romane. Morris Bellamy, ein psychopathischer Fan, ermordet den Autor aus Wut und wegen Verrat. Dabei erbeutet er nicht nur eine große Summe Geld, sondern auch Notizbücher des Autors, die weitere Romane der damaligen Reihe beinhalten. Er vergräbt diese und wandert aufgrund eines anderen Verbrechens in den Knast. Jahre später findet der junge Peter Saubers diesen Schatz. Morris kommt ihm nach seiner Entlassung auf die Spur und jagt ihn. Kann Bill Hodges den Jungen retten? Eindruck Achtung, da es sich hier um den zweiten Band der „Bill Hodges – Reihe“ handelt, können Inhalte aus dem ersten Band „Mr. Mercedes“ gespoilert werden. Im zweiten Band mit Bill Hodges geht es hauptsächlich um die Faszination die Romane und ihre Protagonisten beim Leser auslösen können und einen verrückten Leser, der einen Autor umbringt. So ähnlich hat Stephen King ja schon mal eine seiner Geschichten geschrieben aber hier verknüpft Stephen King eine weitere Handlung, die an Mr. Mercedes anlehnt, sich aber eigenständig aufbaut. Somit könnte dieser Band theoretisch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, dennoch rate ich dazu „Mr. Mercedes“ vorher zu lesen, nicht nur weil mir dieser ebenfalls gefiel, sondern weil er im Vorfeld einiges erklärt. Tiefer auf den Inhalt von „Finderlohn“ mag ich ehrlich gesagt kaum eingehen, denn das nimmt meines Erachtens den Spaß, sich auf den neuen Roman einzulassen und auch das Risiko des Spoilers ist mir diesmal zu hoch. Die Kurzbeschreibung weiter oben verrät aber auch schon genug und soviel sei schon mal verraten. Natürlich trifft man auch in dieser Geschichte wieder auf alte Bekannte und auch hier braucht die Handlung ihre Zeit, um richtig spannend zu werden, bleibt aber von der ersten Seite an fesselnd, und wenn sie sich zuspitzt, ist ein gruseliger Schauer vorprogrammiert! Figuren Erneut hat der Autor interessante und faszinierende Charaktere geschaffen. Alle Personen sind greifbar beschrieben, gut ausgearbeitet und es ist ein Leichtes mit ihnen zu leiden und zu bangen. Vor allem die Beschreibung von Pete Saubers aber auch Morris Bellamy hat mir sehr gut gefallen. Während ich mit dem Jungen mitfieberte, schaffte die Figur Morris es, mich schaudern zu lassen. Schreibstil Der Schreibstil ist wieder sehr detailliert aber eben auch bildhaft und fesselnd. Es war ein Leichtes, in die Handlung einzusteigen, mir die Umgebung, Szenen und Figuren bildlich vorzustellen und ich war von Anfang an in den Bann gezogen. Stephen King schaffte es, immer wieder Spannung aufzubauen, kleine unheimliche und beklemmende Szenen darzustellen und selbst wenn der Roman ruhigere Strecken zurücklegte, trieb mich die Geschichte nur so voran. Fazit: „Finderlohn“ hat mir als Fortsetzung noch besser als „Mr. Mercedes“ gefallen und lässt sich mit wenigen Sätzen abschließend beschreiben: Wenn du auf den letzten 150 Seiten die Luft beim Lesen anhältst, hast du mit King erneut dein Ziel erreicht! Fesselnd, unheimlich, spannend und tiefgründig, einfach King! Hoffen wir, das der dritte Band nicht zu lange auf sich warten lässt! © Michaela Gutowsky

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Da ist sie wieder. Diese Menschenmasse vor dem „City Center“. Die sich schon im Lauf der Nacht ansammelt. „1000 Jobs“, das ist klar, die werden nicht reichen bei den vielen Arbeitssuchenden. Wer „Mercedes“ gelesen hat, weiß auch, dass sie gar nicht reichen müssen, denn dieser Mercedes mit laufendem Motor am Rande des Geländes wird für eine ganz andere Art der „Beschäftigung“ sorgen. Und die beiden Männer, Freunde, Tom Sauber und sein Freund Todd, die sind ebenfalls nicht ganz unbekannt. Denn in „Mercedes“ wurden sie am Rande erwähnt. Kurz bevor der Mercedes sich seinen Weg durch die Menschenmenge fräste. Eine Linie, die King nun in diesem neuen Roman aufgreift und sich an die Spuren Tom Saubers und seiner Familie heftet. Denen es noch lange nicht gut gehen wird. Die Folgen des Attentats für Toms Gesundheit, der schwierige Job Markt, die Spannungen in der Ehe, Jahre gehen ins Land. Jahre, in denen die Kinder Toms größer werden und sein Sohn Pete Tag und Nacht überlegt, wie er seinen Eltern helfen kann. Bis er einen Schatz findet. In einem altem, vergrabenen Koffer. Bargeld und über 150 Notizbücher. Er wird zum Heimlichen Wohltäter seiner Familie, aber der Barbetrag ist begrenzt und um seiner Schwester zu helfen, dass College bezahlen zu können, fasst Pete einen Plan, was die Notizbücher angeht. Hinterlassenschaft eines angesehen Autors, der seit Jahrzehnten nicht mehr veröffentlicht hatte, bevor er ermordet wurde. Literarisches Gold ist es, das Pete in den Händen hält. Aber er hat die Rechnung ohne den ursprünglichen Dieb von Geld und Notizbüchern (und Mörder des Schriftstellers) gemacht, denn dieser kommt nach Jahrzehnten aus dem Gefängnis frei (ein dummer Zufall eher, der mit dem Verbrechen an jenem Autor nichts zu tun hatte). Ein Mann, der fanatisch in der literarischen Welt des Autors lebt, der sich mit dessen wichtigster Figur identifiziert, der den Mann wegen seines literarischen Schaffens letztendlich getötet hat (und vielfach nutzt King gerade diese Szenen im Buch als allegorische Schilderungen der „Lebendigkeit von Literatur“, der Wichtigkeit von Geschichten). Und natürlich wird sich so ein Mann nicht von einem pubertierenden Jungen um seinen inneren Finderlohn bringen lassen. Er nimmt die Spur des „gestohlenen Diebesgutes“ auf, ob mit Beil oder mit der Pistole, nichts darf sich ihm ungeschoren in den Weg stellen. „Er war tatsächlich ein Liebhaber. Seine Liebe war echt“. Aber nicht echt genug, dem anderen zu verzeihen, es anders zu denken und, vor allem zu schreiben, als Morris es gefällt. Da ist es gut, dass der Ermittler aus „Mercedes“, Bill Hodges, schlank, gesundet und fit, von Petes Schwester eingeschaltet wird. Immer noch glimmt der Funke bei King, auch wenn „die andere Seite“, die so oft für Grusel und das leibhaftige Böse gesorgt hat, in diesem Werk kaum noch eine Rolle spielt (zumindest nicht b ei den Hauptfiguren dieser Geschichte, nur kurz tritt die „außerordentliche Existenz des Bösen“ am Ende des Buches in den Raum. Auch Morris Bellamy, trotz seiner Brutalität und des Gemetzels, dass er hier und da anrichtet (und das King wie immer mit Genuss farbenfroh und äußerst plastisch zu schildern versteht) ist nicht einfach irgendetwas tumbes Böses (auch das, aber eben nicht nur), sondern wird von King mehr und mehr in der Tiefe ergründet. In der Macht der Literatur, diesen Mann ganz gefangen nehmen wird. Wie Kind seinen empathischen Blick für seine Figuren weiterhin aufzeigt und diese immer wieder emotional nahe und präzise fassbar zu zeichnen versteht. Motive, die nicht unbedingt unbekannt sind bei Stephen King, eine fließende Erzählweise, die immer souveräner im Raume steht, eine Geschichte aber, die nicht unbedingt von Anfang bis Ende fesselt und doch einige Längen auch aufweist. Die zum Finale hin aber das Tempo deutlich anzieht, für einige Schreckensmomente sorgt, dem Feuer wieder einmal eine vernichtende Rolle einräumt und, ganz am Ende, Fast eine Art Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung eröffnet. Eine, wie immer und immer noch empfehlenswerte Lektüre mit dennoch einigen Schwächen in den teils zu großen Zufälligkeiten der Zusammenhänge.

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Bill Hodges ist zurück. Der ehemalige Detective, der es in „Mr Mercedes“ noch mit einem wahnsinnigen Killer aufnehmen musste, arbeitet nun – mit frischem Selbstbewusstsein und Salat gestärkt – als Privatermittler. Wieder muss er sich mit einem Psychopathen beschäftigen. Mit Morris Bellamy nämlich, der seinen Lieblings-Schriftsteller John Rothstein tötet: Aus Wut, weil dieser nach seinen berühmten drei Werken in den sechziger Jahren nie wieder ein Buch veröffentlicht hat. Dabei gerät Bellamy an eine große Menge Geld und einen beinah noch wertvolleren Schatz, einige Notizbücher des Autors, und all das versteckt er in einem Koffer. Dann wird er – wegen eines ganz anderen Verbrechens – verurteilt und geht ins Gefängnis ... Vollständige Rezension unter: http://www.buecherserien.de/rezension-finderlohn-stephen-king/

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Wer's findet ...

Von: NiWa

18.09.2015

Der Junge Peter Saubers findet einen Koffer voller Geld, der ihm und seiner Familie wie gerufen kommt. Neben dem Geld befindet sich ein Haufen teurer Notizbücher in dem Koffer, die Peter aus Neugier zu lesen beginnt und feststellt, dass er die unveröffentlichten Werke eines berühmten Autors enthält. Eben dieser Autor - John Rothstein - wurde Ende der 70er-Jahre ermordet. Nach seiner bekannten Läufer-Trilogie hat er allerdings keine weiteren Werke veröffentlicht und die literarische Nachwelt würde sich bei neuentdeckten Manuskripten gierig die Hände reiben … 
 Rothsteins Mörder wurden nie gefasst und damit fehlt auch von dem Geld und seinen bedeutenden Notizen jede Spur. Dass die Notizbücher gar nicht verschollen sind, weiß außer dem unbedarften Jungen nur einer: Morris Bellamy, der nach einer jahrzehntelangen Haftstrafe wegen Vergewaltigung endlich aus dem Gefängnis entlassen wird und nun hoffnungsvoll seinen Schatz an sich nehmen will. Kann man sich die Wut vorstellen, als Bellamy mit offenem Mund vor dem leeren Koffer steht? Ja, dank Stephen King kann man das sehr wohl! 
Gleich zu Beginn hat man es in den 70ern mit Rothsteins Mörder zutun. Bellamy, ein Wahnsinniger, der vom geschriebenen Wort besessen ist, vor allem, wenn es aus der Feder Rothsteins stammt. 
Danach ist man in der Gegenwart. Peter Saubers Familie leidet unter einer finanziellen Misere, die sich langsam auf die Stimmung schlägt. Wie praktisch, wenn man bei einem Waldspaziergang einen richtigen Schatz entdeckt? Hand auf’s Herz, nicht nur Peter, jeder andere hätte ihn genauso an sich genommen! 
Und erst dann breitet die Geschichte ihren Schrecken aus. Zuerst habe ich mich mit Peter so sehr über den Fund gefreut - ich wusste ja schon, was es mit den Notizbüchern auf sich hat - während Peter Rothsteins Werke nach und nach für sich entdeckt. Mittendrin denkt man, alles wird gut, Peter lässt sich nicht hinreissen, er packt die Sache schon, aber dann kriegt man es doch mit der Angst zutun. 
Denn nebenher begleitet man noch den wahnsinnigen Morris durch seine Gefängnisstrafe und merkt erst hier so richtig, wie dem Typen der Irrsinn aus den Augen springt. Ruhig, vorbildlich und entsetzlich gefährlich - der Typ Mann, der nichts mehr zu verlieren hat. 
King hat dem Setting richtig Leben eingehaucht. Blutig-brutale Szenen, von Spannung und brenzligen Situationen umrahmt, lässt er den Leser auf eine Finale zusteuern, dass man schon während des Lesens zu fürchten beginnt. 
Bisher unerwähnt blieb noch unser Reihenheld - Bill Hodges, der Detective a.D. - mit dem man im Vorgängerband „Mr Mercedes“ erstmals ermittelt hat. Er tritt ziemlich spät in der Geschichte auf, betritt allerdings zur rechten Zeit das Parkett, dass man ihn meiner Meinung nach nicht missen braucht. 
Meiner Ansicht nach hat Stephen King mit „Finderlohn“ ein wahres Glanzstück geschaffen. Wer, wenn nicht er, der es schafft, einen guten Krimi auf die Beine zu helfen, und ihn derart in Szene zu setzen, dass es zum horrormäßigen Leseerlebnis wird? 
Während mich die Krimihandlung durch den grandios fesselnden Stil kaum atmen ließ, habe ich am Ende noch einmal ganz erstaunt die Augen aufgerissen und in mich hinein gelacht. Denn dezent weist der Autor zu guter Letzt noch darauf hin, dass er zwar einen guten Krimi zustande bringt, dennoch nach wie vor als Meister des Horrors gilt. © NiWa

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Wirr erzählt und kein roter Faden

Von: hessen liest

17.09.2015

Ich habe Jahre kein Buch mehr vom "Meister" angerührt weil ich immer weniger mit seinen Büchern anfangen konnte. Jetzt dachte ich es sei Zeit ihm noch mal eine Chance zu geben und bei "Finderlohn" hat mich die Inhaltsangabe sehr angesprochen. John Rothstein hat drei berühmte Romane geschrieben und sich danach zur Ruhe gesetzt. Morris Bellamy ist darüber so sauer das er mit zwei anderen zusammen in das Haus des Schriftstellers einbricht, den Safe mit jeder Menge Bargeld und ganz viele Notizbücher mit unveröffentlichten Büchern mitgehen lässt, und dann erschießt er den alternden Schriftsteller. Irgendwann, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, will er die Notizbücher zu Geld machen und solange vergräbt er sie. Soweit kommt es aber nicht, denn er bekommt wegen Vergewaltigung lebenslänglich. Ein anderer findet die vergrabenen Notizbücher, hat aber nicht lange Freude daran weil Bellamy vorzeitig entlassen wird und ihm auf die Schliche kommt. Hört sich spannend an, ist aber so wirr erzählt das ich Schwierigkeiten hatte den Faden nicht zu verlieren. Richtig spannend fand ich nur den Einbruch am Anfang und dann wusste ich wieder warum ich die Bücher von King nicht mag. Ich komme mit seinem Schreibstil und seinen wirren Gedankengängen nicht klar. Für mich ist damit klar das es einen Versuch wert war, es für mich aber kein weiteres Buch von ihm für mich geben wird. Ich denke man muss schon ein ausgesprochener Fan des Meister sein um seine Bücher gut zu finden und sie zu mögen. Ich gehöre leider nicht dazu.

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In gewisser Weise ist Finderlohn eine Fortsetzung. Es ist eine eigene Geschichte mit einem eigenen Fall und eigenen Verbrechern: aber Bill Hodges, den Detektiv, den kennen wir bereits aus Mr. Mercedes. Und ich denke, wer wirklich alle Zusammenhänge verstehen möchte - und ohnehin vorhat Mr. Mercedes zu lesen - der sollte auch mit Mr. Mercedes beginnen. Finderlohn schlägt wie schon Mr. Mercedes eine andere Richtung ein, als man sie von King kennt. Es ist kein offensichtlicher Horrorroman, sondern weist viel mehr Krimi- bzw. Thrillerelemte auf. Es geht um einen Fan, der aus lauter Fanatismus seinen Lieblingsautor umbringt, weil dieser nicht mehr publiziert. Er stielt Notizbücher mit unveröffentlichen Romanen, vergräbt diese - und landen wegen eines anderen Delikts lebenslänglich im Gefängnis. Der junge Peter findet die vergrabenen Notzibücher Jahre später, ohne zu wissen, dass der Mörder wieder auf freiem Fuß ist und Jagd auf ihn mache wird. Damit ist das Grundgerüst des neues Kings gelegt. Was so faszinierend an dieser Geschichte ist, sind die Figuren. Sowohl Teenager Peter wie auch der alte Morris Bellamy wirken lebhaft und echt, die Sprache in den Perspektiven ist dem Alter der jeweiligen Figur angepasst. Je länger man liest, desto mehr hat man das Gefühl, die Menschen zu kennen, bei ihren Erlebnissen dabei gewesen zu sein. Als wäre all das tatsächlich passiert. Vielleicht liegt darin der Horror dieser Geschichte: dass man das Gefühl hat, über ein Ereignis, das tatsächlich passiert ist, zu lesen. Aber in diesem Roman geht es um vielmehr als einen Mord und eine Jagd. Es geht darum, was Literatur mit uns machen kann, welche Macht Bücher und das gedruckte Wort im Allgemeinen besitzen. Es geht darum, was das Gefängnis aus einem Menschen macht, wie sie sich dort veränderrn, was sie lernen. In gewisser Weise erinnert Bill Morris an Misery aus dem gleichnamigen Roman, die ihren Lieblingsautor gefangen nahm und ihn zwang, ihre Lieblingsgeschichte weiterzuschreiben, weil sie mit dem eigentlichen Ende nicht zufrieden war. Die Prämisse ist sehr ähnlich, die eigentliche Geschichte eine ganz andere. Deute ich die Anspielungen richtig, so scheint es einen dritten Band mit Bill Hodges zu geben, der hier keine Haup-, aber trotzdem eine wichtige Rolle spielt. Im Grunde spiegelt Finderlohn vor allem eine ganz bestimmte Angst: die, dass Menschen den Unterschied zwschen Fiktion und Wirklichkeit nicht mehr erkennen können. Die Angst vor der Macht von Büchern und ihrer Fähigkeit, so realistisch zu erscheinen, dass Menschen sie als Realität anerkennen. Ich bin eigentlich keine Krimi-Leserin, aber was King aus diesen Romanen macht ist einfach grandios.

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Klappentext: John Rothstein hat in den Sechzigern drei berühmte Romane veröffentlicht, seither aber nichts mehr. Morris Bellamy, ein psychopathischer Verehrer, ermordet den Autor aus Wut über dessen »Verrat«. Seine Beute besteht aus einer großen Menge Geld und einer wahren Fundgrube an Notizbüchern, die auch unveröffentlichte Romane enthalten. Bellamy vergräbt vorerst alles – und wandert dummerweise für ein völlig anderes Verbrechen in den Knast. Jahre später stößt der Junge Peter Saubers auf den »Schatz«. Nach seiner Haftentlassung kommt Bellamy dem ahnungslosen Peter auf die Spur und macht Jagd auf ihn. Kann Bill Hodges, den wir als Detective a. D. aus Mr. Mercedes kennen, den Wahnsinnigen stoppen? Mein Umriss: Finderlohn ist die Fortsetzung von Mr. Mercedes, die mich leider nur auf den ersten Seiten gepackt hat. King steigt mit dem Einbruch bei dem Autor John Rothstein und dessen brutaler Ermordung durch Morris Bellamy ein. Er schwenkt dann zum Schauplatz der Amokfahrt von Mr. Mercedes vor dem City Center, dem sehr viele Menschen zum Opfer fielen und bezieht sich in diesem Punkt auf den Vater von Pete Saubers, der bei dem Anschlag schwer verletzt wurde. Bellamy wird geschnappt und verurteilt, jedoch nach 35 Jahren begnadigt. Nach seiner Entlassung trifft er auf Saubers und es kommt zur Konfrontation… Mein Eindruck: Nach Mr. Mercedes ist Finderlohn der zweite Teil der Hodges-Trilogie. Dieser Teil der Trilogie dreht sich um den Anschlag am City Center durch Mr. Mercedes und die Folgen für die Familie Saubers, nachdem deren Sohn die Beute des Mörders an Rothstein gefunden hat. Hodges, Jerome und Holly spielen hier erstmal eine untergeordnete Rolle und King läßt hier seinen gewohnten Schwung vermissen, den man von ihm kennt. Er läßt die Geschichte eher lahm dahin dümpeln und ich wartete immerzu darauf, dass er mich endlich mitnimmt, in eine Geschichte voller Spannung und Thrill. Allerdings schaffte er es mit diesem Band leider nicht, mich zu fesseln. Die Story kommt farblos und künstlich daher, sodass es mir schwer fiel, dieses Buch bis zum Ende zu lesen. Wäre der Autor ein anderer als King gewesen, hätte ich das Buch sicher nach spätestens 150 Seiten abgebrochen. Auch wenn dieser Band von mir nicht mit Bestnote belohnt wird, so werde ich sicherlich den dritten Band dieser Reihe auch lesen und hoffe, dass King in dem Fall wieder zu seiner üblichen Form aufläuft. Mein Fazit: Keine Bestleistung von King, aber trotzdem ein Muss für seine Fans Danksagung: Mein Dank geht an den Verlag Heyne bzw. der Randomhouse Verlagsgruppe, die mir das Rezensionsexemplar und das Coverbild zur Veröffentlichung in Verbindung mit meiner Rezension zur Verfügung stellten

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