Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Good as Gone

Amy Gentry

(33)
(53)
(25)
(9)
(0)
€ 5,99 [D] inkl. MwSt. | € 5,99 [A] | CHF 9,00* (* empf. VK-Preis)

Acht Jahre ist es nun her, dass Annas Tochter Julie aus dem Haus entführt wurde. Die einzige Zeugin der Tat ist ihre kleine Schwester Jane. Doch dann steht Julie plötzlich wieder vor der Tür. Aber Anna ist sich nicht sicher, ob es wirklich ihre verschwundene Tochter ist. Das Cover gefällt mir sehr gut. Obwohl es eigentlich nur fast nur schwarz ist, gibt es einige Highlights, die es sehr aufwerten. Der Titel und der Schatten oben in der Ecke. Auch der Schreibstil sagt mir direkt zu und gefällt mir gut. Nur Anna, die die Ich-Erzählerin ist, wirkt sehr gefühlskalt und abgestumpft. Irgendwie konnte ich im ganzen Buch keinen Draht zu ihr finden. Und das ist auch mein einziger Kritikpunkt, denn klar ist die Situation nicht leicht, aber irgendwie hätte ich mir mehr Emotionen von ihr als Mutter erhofft. Denn auch gegenüber ihrem Mann und ihrer anderen Tochter ist sie abweisend. Für eine Ich-Erzählerin fand ich das sehr eigenartig, denn da denkt man doch, dass man die Gefühle hautnah miterleben kann, aber hier kam rein gar nichts rüber. Ansonsten ist die Geschichte einfach nur klasse. Denn obwohl das Thema durchaus ein bekannteres ist, ist die Story schon neu und die Autorin lockt den Leser so oft auf eine falsche Fährte, ich kann das gar nicht mehr aufzählen. Und der Wechsel zu Julies Perspektive gibt dem ganzen dann auch noch das gewisse Etwas. Denn man kann auch trotzdem nicht herausfinden ob Julie einfach an einem Stockholm Syndrom leidet oder wirklich eine Schwindlerin ist. Man weiß nur, da geht irgendwas vor. Und im Laufe der Geschichte taucht man dann immer tiefer ein in Julies Welt. Und genau das macht diesen Roman vielschichtiger als andere Bücher mit ähnlichem Thema, denn das interessante ist, dass es nicht nur um eine Wiederkehr geht, sondern auch um Schuld und Schuldzuweisungen innerhalb der Familie. Und diese Andersartigkeit ließ mich bis zum Ende nicht los und ich war einfach nur geflasht, wie mich die Autorin immer wieder auf die falsche Fährte gelockt hat. Denn das Ende ist auch wirklich klasse und es gibt für mich eine große Überraschung. Mein Fazit: Ein bekanntes Thema für mich neu und sehr spannend verpackt. Obwohl ich Anna als Hauptcharakter nicht wirklich nett fand, war ich durchaus sehr gefesselt, denn die Geschichte hinter Julies Verschwinden ist einfach nur klasse. Ein sehr gutes Buch und wirklich empfehlenswert!

Lesen Sie weiter

Der Verlag verspricht: Spannend, beklemmend, überraschend. Und ich muss sagen, dieses Versprechen wird gehalten. Amy Gentry erschuf hier eine Story, die wirklich gut ist. Als wäre das Verbrechen an sich, die Entführung eines 13-jährigen Mädchens, nicht schon Stoff genug für eine Geschichte, geht es hier zusätzlich um die Rückkehr in den Schoss der Familie. Oder doch nicht? Ist Julie wirklich Julie? Oder tut sie nur so? Und was ist damals eigentlich genau passiert? Und in den 8 Jahren, in denen Julie verschwunden war? Was ist wahr, was ist es nicht? Ich war felsenfest davon überzeugt die Geschichte durchschaut zu haben, zu wissen, wer wann was getan hatte… und dann kam alles anders. Komplett aufs Glatteis geführt. Die Story ist aber nicht nur spannend, sie hat auch die richtige Dosis Gefühl, damit man in sie hinein gezogen wird. Die Zweifel und Gedanken der Mutter von Julie und Julies (wenn sie es denn ist) eigene Gedanken und Erlebnisse. Es ist nicht alles schrecklich, es werden keine grausamen Szenen detailliert geschildert, aber es sind die kleinen Andeutungen, die einem die Tränen in die Augen treiben. Mir zumindest. Dazu tragen auch die wunderbaren Stimmen von Anna & Nellie Thalbach bei. Sie passen einfach. Sie lenken einen nicht von der Story ab, sie sind die Story. Klar verständlich, nie zu leise oder zu laut, angenehm zu hören, aber trotzdem voller Gefühle. Mal geflüstert, mal geschrien, aber immer auf den Punkt. Ehrlich gesagt: Ich habe gar nicht gemerkt, dass es tatsächlich zwei Personen waren. Die Geschichte selbst hat mich so gefesselt, dass ich wahrscheinlich nur auf die Stimmen geachtet hätte, wenn mir irgendetwas störend aufgefallen wäre. So ist die Aussage: „Ich habe sie nicht weiter beachtet.“, das größte Kompliment, das ich vergeben kann. Sowohl an die Autorin, als auch an die Sprecherinnen.

Lesen Sie weiter

Ein geniales Buch!

Von: Lilja

28.10.2017

Von der ersten bis zur letzten Seite hatte ich mit "Good as Gone" ein sehr spannendes Buch vor mir, welches ich kaum aus der Hand legen konnte. Ich wollte einfach wissen, wie es weitergeht. Und obwohl es seit langem mal wieder ein englisches Buch war, konnte ich es sehr schnell beenden. Ich mag es sehr gern, wenn der POV in einem Buch wechselt, womit das Buch für mich einen weiteren Pluspunkt hat. Die Perspektive wechselt so, dass man nicht gleich weiss, wessen Geschichte man nun eigentlich gerade folgt. Beim Wechsel der Erzählperspektive gehen wir in der Zeit immer weiter zurück, sodass sich die Puzzleteile im Verlauf des Buches zusammenfügen. Somit bekommt der Leser ein Bild davon, wer "Julie" eigentlich ist. Auch bei diesem Buch konnte ich es nicht vermeiden, dass ich ein bestimmtes Ende erwartete. Als sich meine Vermutungen als falsch herausstellten, war ich geradezu erleichtert. Denn nichts ist schlimmer, als ein Ende, welches man schon nach 10 Seiten kennt. Mit einigen unerwarteten Wendungen konnte mich das Buch gänzlich überzeugen. Zum Schluss bleibt noch zu sagen, dass "Good as Gone" eigentlich kein klassischer Thriller ist, wie man ihn erwartet. Viel mehr ist es eine Geschichte über eine Entführung und darüber, wie eine Familie daran zerbricht.

Lesen Sie weiter

Inhalt Julie ist dreizehn als sie entführt wird. Ihre jüngere Schwester Jane ist die einzige Augenzeugin. Im Wandschrank versteckt und vor Angst erstarrt beobachtet sie das Geschehen. Acht Jahre lebt die Familie in Ungewissheit, natürlich wissen sie, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass Julie noch lebt. Immerhin sagen alle Kriminalstatistiken dass die Chancen, ein Entführungsopfer lebend wiederzufinden, bereits nach 24 Stunden drastisch sinken. Doch allen Statistiken zum Trotz steht acht Jahre später plötzlich eine Junge Frau vor der Tür: Julie! Ihre Eltern Anna und Tom können ihr Glück kaum fassen. Bis bei Anna die ersten Zweifel an der Identität der jungen Frau, die sich als ihre Tochter ausgibt, aufkommen. Julie lügt, geht nicht zu ihren Therapiesitzungen und sind ihre Gesichtszüge nicht doch irgendwie fremd? Meine Meinung Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Buch lesen soll. Die vielen Rezensionen zahlreicher Leser, die nach dem Klappentext enttäuscht vom tatsächlichen Inhalt waren, haben mich zunächst davon abgehalten. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass ich mich dazu entschieden habe, es doch zu lesen. Denn es hat meine Erwartungen, besonders nachdem ich die vielen negativen Bewertungen gelesen habe, deutlich übertroffen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Man ist sehr schnell mitten im Geschehen. Als Julie bereits nach etwa zwanzig Seiten schon auftaucht, dachte ich sogar „Halt, das geht doch alles zu schnell!“. Aber dem war nicht so. Die Familie versucht sich langsam wieder aneinander zu gewöhnen, während vor allem die Eltern Tom und Anna natürlich gerne alles darüber wissen wollen, was ihrer Tochter zugestoßen ist und sich andererseits nicht trauen, danach zu fragen, um ihre gerade gerettete Tochter nicht direkt erneut zu traumatisieren und sich vielleicht auch selbst die schlimmsten Vorstellungen zu ersparen. Da kam bei mir sehr schnell der Verdacht auf, dass an Julies Geschichte etwas nicht stimmen kann. Sie erzählt etwas von Menschenhandel und einem mexikanischen Gangsterboss mit riesigem Anwesen und die Eltern nehmen das einfach so hin, weil sie lieber nicht weiter nachfragen wollen. Was ja auch aus psychologischer Sicht erstmal durchaus verständlich ist. Als dann irgendwann auffällt, dass Julie bei Kleinigkeiten gelogen hat und ihre teuren Therapiesitzungen ausfallen lässt, kommen bei Anna erste Bedenken auf. Bald darauf kontaktiert sie ein Privatdetektiv, der damals als Julie entführt wurde noch bei der Polizei arbeitete, und macht sie auf einen anderen Vermisstenfall und eine junge Frau in einem Youtube-Video aufmerksam, die der „Julie“, die vor kurzem wieder bei Anna und Tom auftauchte, ziemlich ähnlich sieht und schon beginnt die Auflösung…aber anders als ich dachte! An diesem Punkt dachte ich wieder einmal, dass das alles viel zu schnell geht und meine Vermutung viel zu schnell bestätigt wurde, denn das alles geschieht in den ersten hundert Seiten. Doch dann setzten immer mehr Perspektivwechsel zwischen bisher offenbar unbekannten Charakteren ein, die sich langsam, rückwärts erzählt, immer weiter zu einer meiner Meinung nach genialen Konstriktion zusammenweben. Dieser Erzählaufbau machte das Buch für mich zu etwas wirklich Besonderem! Julies Charakter, oder der Person von der wir erst einmal annehmen, dass es Julie ist, ist sehr tiefgründig und wird auch aus psychologischer Sicht sehr gut beleuchtet. Die anderen Charaktere, vor allem Anna und Tom blieben mir persönlich etwas zu oberflächlich und vor allem Anna war mir durchweg unsympathisch. Das ist für mich normalerweise kein Grund zur Kritik, aber hier kam diese fehlende Sympathie für mich dadurch auf, dass sie für mich so teilnahmslos und irgendwie kalt wirkte angesichts der Entführung und des Wiederauftauchens ihrer Tochter und auch gegenüber ihrer anderen Tochter. Und das war sie eigentlich nicht, wie durch ihr Trinkverhalten nach der Entführung und ihrer Reaktion bei der Rückkehr ihrer Tochter veranschaulicht werden soll. Das kam für mich aber einfach nicht so rüber. Andererseits soll sie auch eher die etwas unterkühlte Karriere-Mutter darstellen. Tom hingegen ist der liebevolle Elternteil, der immer nur nett und verständnisvoll ist und offenbar für die familiäre Atmosphäre zuständig ist. Sein Charakter wird aber tatsächlich nur angekratzt…Hinter Janes Stirn konnte man kaum blicken. Nicht einmal, ob sie sich wirklich aufrichtig freut, dass ihre Schwester wieder da ist, oder ob auch sie eventuell Zweifel an ihrer Identität hegt wird hier besonders deutlich. Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig und dennoch sehr bildhaft und oft spielerisch, womit er das, worum es in dem Buch geht, an vielen Stellen gut unterstreicht: Die Identität und was sie ausmacht. Der Titel passt ebenso sehr gut zur Thematik. Mehr möchte ich dazu an dieser Stelle nicht sagen. Der Aufbau der Erzählung ist hingegen erst einmal verwirrend und oftmals nicht ganz einfach, was den Lesefluss hin und wieder etwas beeinträchtigt. Doch gerade dadurch entwickelte sich die Spannung sehr gut. Ich wollte unbedingt wissen, was das am Ende alles zu bedeuten hat. Und ich muss sagen, dass dieser Aufbau rückblickend betrachtet perfekt gewählt ist. Fazit Ein Thriller, den ich stellenweise fast lieber als sehr gut konstruiertes Familiendrama bezeichnen würde. An Spannung fehlt es ihm dank zahlreicher Twists und falscher Fährten dennoch nicht. Amy Gentry baut mit rasantem Tempo eine unglaubliche Konstruktion auf, die wunderbar spannend und auch auf psychologischer Ebene interessant mit der Grundthematik der Identität spielt.

Lesen Sie weiter

Das Buch hat bereits vor wenigen Monaten in einer Buchhandlung mein Interesse geweckt. Es stand schnell fest, dass ich es in jedem Fall lesen werde, auch wenn die Bewertungen auf Amazon, Goodreads und Lovelybooks nicht so waren, wie ich sie mir vorab gewünscht hätte. Nun habe ich "Good As Gone" innerhalb weniger Tage ausgelesen und kann sagen, dass ich begeistert bin. Einige Leser kritisierten, dass die Handlung vorhersehbar und langweilig ist. Ich lese überwiegend Liebesromane und habe daher keine großartigen Vergleiche. Mir hat das Buch jedoch mit Beginn der ersten Seite sehr gut gefallen. Das ein oder andere Kapitel verwirrte mich für kurze Zeit, bis es dann wenige Kapitel später die Auflösung gab. So konnte ich insgeheim "miträtseln" und das Buch Seite für Seite mitverfolgen. Der finale Countdown kam sehr schnell und überrumpelt, was der Geschichte um Julie jedoch keinen Abbruch getan hat. Das Buch zeigt, wie wenig wir die Menschen kennen, die wir lieben. Der Titel des Buches ist sehr aussagekräftig.

Lesen Sie weiter

Lisa

Von: Bucheulchen Lisa

25.08.2017

Autorin Amy Gentry ist freie Literaturkritikerin und unterrichtet, wie auch ihre Protagonistin, englische Literatur an einer Universität. In ihrem Roman „Good As Gone“ hat das Ehepaar Anna und Tom mit dem wahrscheinlich schlimmsten Schicksalsschlag zu kämpfen, welches Eltern zustoßen kann: Tochter Julie wurde mit 13 Jahren aus ihrem Kinderzimmer entführt. Nur Julies jüngere verängstigte Schwester Jane sieht mit an, wie ein Mann ihre Schwester aus dem Haus führt. Und das ist, der einzigen Augenzeugin zufolge, die Geschichte, wie ich in einer Nacht meine Tochter – nein, meine beiden Töchter, einfach alles – verloren habe. Acht Jahre später ist aus Jane ein rebellischer Teenager geworden, der aufs College geht. Anna kann ihre Tochter nicht mehr erreichen. Neidisch blickt sie auf die Beziehung zwischen Tom und ihrer jüngeren Tochter, die einander sehr nahe stehen. Als Jane zu Besuch kommt und soeben das Abendessen angerichtet werden soll, klingelt es plötzlich an der Tür. Ein verwahrlostes, engelsblondes Mädchen steht vor dem Haus. Julie ist wieder da. Oder wer auch immer das ist, der vor der Tür steht. Denn bald schon beschleichen Anna erste Zweifel an der Identität der jungen Frau. Die in „Good As Gone“ verwendete Sprache ist eindeutig die, einer durch und durch mit der Literatur verwobenen Autorin. Trotz der leicht verständlichen Wortwahl, mangelt es dem Roman an keiner Stelle an Spannung oder Lesegenuss. Nach und nach wird der Leser in die Geschichte eingeweiht, die hinter dem Mädchen steht, welches sich als Julie vorstellt. Dies geht Gentry sehr geschickt an. In die lineare Handlung werden immer wieder Kapitel eingefügt, die ein Puzzlestück aus Julies Vergangenheit beleuchten. So wird der Leser regelmäßig in eine frühere Episode aus dem Leben der jungen Frau versetzt und lernt sie so, nach und nach, kennen. Interessant ist hierbei vor allem, dass diese „Sonderkapitel“ die Geschichte rückwärts aufdecken, beginnend also mit der Gegenwart und immer weiter in die Vergangenheit sinkend. Was wahr scheint, ist falsch. Was falsch scheint, stellt sich als wahr heraus. Geheimnisse werden aufgedeckt. Amy Gentry hat ein phänomenales Konstrukt mit dem ein oder anderen absolut nicht zu erahnenden Plot Twist erdacht. So bleibt die Spannung und des Rätsels Lösung tatsächlich bis auf die letzten Seiten bewahrt. Die Personen im Roman sind sehr schön dargestellt. Wobei hier der Detailreichtum von Person zu Person variiert, je nach spielender Rolle. Das meiste erfahren wir Leser wohl von Julie und Anna. Aus Sicht letzterer sind auch alle Kapitel bis auf jene Rückblenden geschrieben. Jane und Tom hingegen sind etwas weniger plastisch, was aber keinesfalls negativ sein soll. Im Fokus stehen ja Mutter und Tochter. Ja, was lässt sich insgesamt zu „Good As Gone“ sagen? Ich steckte wirklich in einer fiesen Leseflaute, als ich zu diesem Buch griff. Es war nicht recht lang, sah gut leserlich aus und wirkte spannend. Ich hatte einfach die Hoffnung, mal wieder ein bisschen Schwung in die Sache zu bekommen. Zu einem besseren Buch hätte ich wohl nicht greifen können. „Good As Gone“ las sich in einem Rutsch. Ich konnte es kaum aus der Hand nehmen. Ganz gleich wohin ich ging, es steckte in der Tasche, damit ich auch jede freie Minute damit verbringen kann. Spannung hoch unendlich, ehrlich! Und dann dieses Ende, absolut unverhersehbar. Zumindest war es das für mich Ich kann den Roman daher nur absolut empfehlen. Ein klassischer Thriller ist es vielleicht nicht gerade. Aber ein Roman, der auf sehr spannende Art die Psyche eines Entführungsopfers darlegt und eine tragische Familiengeschichte offenbart. „Good As Gone“ wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Lesen Sie weiter

Das Thriller Debüt von Autorin Amy Gentry liest sich bereits auf dem Klappentext sehr gut. Aus Neugier habe ich mir das Buch gekauft weil ich sehr gespannt auf die Geschichte war. Und ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Ab der ersten Seite nimmt der Thriller Fahrt auf und der Leser bekommt große Lust auf mehr! Für viele denen der Einstieg in ein neues Buch schwerfällt ist das genau das richtige. Die Kapitel sind kurz und die Spannung wird durchgehend gehalten, was es einem unfassbar schwer macht das Buch wegzulegen. Fast schon wie eine Tüte Chips verputzt man den Thriller innerhalb kürzester Zeit. Was mir besonders gut gefallen hat, ist der Erzählstil. Stilistisch sehr interessant beschrieben sind die Rückblenden zu den vergangenen 8 Jahren der Frau die zurückgekommen ist. In jedem 2. Kapitel wird chronologisch rückwärts davon berichtet. Das fand ich sehr ungewöhnlich und hat mir persönlich sehr viel Spaß gemacht. Wie eine Zwiebel kann der Leser Schicht um Schicht, Kapitel um Kapitel, die wahre Identität der Frau entblößen. Ihre Lebensphasen werden genau in der richtigen Dosis erzählt, sodass man als Leser neugierig bleibt und bis zum Schluss nicht weiß woran man ist – wer ist diese Frau wirklich? Was verbirgt sich hinter ihrem Leben? Wie ist sie so geworden wie sie? Dabei erfahren wir während des Thrillers so viel über sie ohne sie jedoch wirklich kennenzulernen. Diese Frage was menschliche Identität eigentlich bedeutet ist eines der zentralen Themen des Buches. Charakterlich gut gefallen hat mir Mutter Anna, ihr steigender Zweifel an der Identität ihrer Tochter wird sehr realistisch rübergebracht. Von Anfang an erschien mir ihre Rolle und ihr Charakter klug und nachdenklich. Sie ist keine Marionette der Story oder Tochter Julies. Ihre Charakterentwicklung ist bis zum Schluss stimmig und realistisch. Weniger gut gefallen hat mir dagegen leider die Darstellung von Vater Tom und der 2. Tochter Janet. Beide treten überraschend weit in den Hintergrund, sodass sie im Grunde nur Randfiguren spielen. Insbesondere Janet. Hier hätte man meines Erachtens etwas mehr aus den Charakteren herausholen können. Allerdings kann ich auch nachvollziehen, dass der Fokus auf Mutter Anna und Tochter Julie sowie ihrer Beziehung liegen sollte. Das Tempo steigert sich nur minimal, was der Tatsache geschuldet ist, dass die Geschichte bereits ereignisreich beginnt und bis zum Schluss auch so bleibt. Der einzige Nachteil an dieser schnelllebigen Erzählung ist der, dass sich nicht für alles genügend Zeit gelassen wird. Bereits zu Beginn befindet der Leser sich mitten im Geschehen, ohne das man etwas über die Zeit erfährt in der noch alles ruhig war. Zwar ändert sich das zum Schluss, allerdings gibt es einige Stellen (hauptsächlich betrifft das die Rückblenden) zu denen ich liebend gerne mehr erfahren hätte. Ich liebe es in Geschichten einzutauchen, und hier hatte ich öfters das Gefühl, dass manche Ereignisse nur in wenigen Sätzen beschrieben wurden. Es wäre schön gewesen mehr zu erfahren. Aber dadurch verliert der Thriller für mich nicht allzu viel im Gesamteindruck, da ich ansonsten ziemlich begeistert bin. Das Ende dieser durchgehend fesselnden Geschichte hat mich dazu nochmals überrascht, denn mit dieser Auflösung hatte ich nicht gerechnet. Dafür gab’s von mir Pluspunkte! Oft kann man Thriller und Krimis zu schnell durchschauen oder sie sind so verwirrend, dass das Ende zwar eine Überraschung ist aber nicht logisch erscheint. Dies hingegen war ein wirklich gelungenes Ende! Was mir besonders gefiel: Der Thriller liest sich sehr schnell und ist wirklich durchgehend spannend. Die Protagonistin ist faszinierend und der Leser rätselt bis zum Schluss woran er ist. "Good as Gone" ist kein knallharter und blutiger Psychothriller, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Was mir fehlte: Hin und wieder bekommen manche Ereignisse zu wenig Aufmerksamkeit. Gleiches gilt für die Nebencharaktere die spannend eingeleitet werden zu denen dann aber weiter nicht mehr erzählt wird. Mein Gesamteindruck: Durchgehend fesselnder Thriller mit mitreißender und außergewöhnlicher Erzählweise sowie einem überraschenden Ende. Wirklich gelungen!

Lesen Sie weiter

Good as gone

Von: Merendina

27.07.2017

Heute möchte ich euch einen Thriller vorstellen, von dem ich so fasziniert war, dass ich ihn kaum mehr aus den Händen legen konnte und ihn in zwei Tagen ausgelesen hatte: Amy Gentrys „Good as gone – Ein Mädchen verschwindet. Eine Fremde kehrt zurück“. Schon der Klappentext gefiel mir sehr gut und auch das Buchcover ist interessant. Es ist komplett schwarz gehalten. Der Titel ist in Gelb aufgedruckt. In einem O sieht man die Schemen einer Frau. Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Romans. Amy Gentry kannte ich als Autorin noch nicht, aber ihre bestens lesbare Sprache gefiel mir schon nach wenigen Zeilen sehr gut. Die Spannung steigt schon auf der ersten Seite und man kann mit dem Lesen deswegen gar nicht mehr aufhören. Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven und es gibt viele unerwartete Wendungen, die das Buch ebenfalls sehr interessant und fesselnd machen. Die kleine Jane bekommt hautnah mit, wie ihre 13-jährige Schwester Julie zu Hause entführt wird. Wer ist der Täter, der nachts so einfach ins Haus kommen konnte? Natürlich wird gleich ermittelt, aber man kommt dem Täter leider nicht auf die Spur und auch Julies Leiche wird – zumindest in den ersten Jahren nach der Entführung – nicht gefunden. Nach vielen Jahren steht plötzlich eine junge Frau vor der Tür des Elternhauses und behauptet Julie zu sein. Doch ist sie es auch wirklich? Anfangs geht man davon aus, doch nach und nach verwickelt sich „Julie“ in viele Widersprüche und deswegen ist auch ihre eigene Mutter gar nicht mehr so sicher, ob es sich bei dieser Frau tatsächlich um die vor acht Jahren entführte Tochter handelt. Mit Hilfe eines Privatdetektivs versucht Julies Mutter, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Und was hat dieser seltsame Prediger mit der ganzen Geschichte zu tun, dessen Versammlungen „Julie“ immer wieder heimlich aufsucht? Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten… Ich finde diesen Thriller einfach nur wahnsinnig interessant. Man rätselt mit, zweifelt mehrmals an der Identität Julies und ist auch oft von dieser unendlich traurigen und schockierenden Geschichte betroffen. Die Figuren werden von der Autorin bestens herausgearbeitet, die Geschichte wirkt äußerst authentisch. Viele der Personen waren mir von Anfang an sympathisch, es gibt aber auch dubiose Gestalten, die viele Fragen aufwerfen. Am Ende des Buches bekommt man dann eine schlüssige Lösung präsentiert und denkt noch nach der Lektüre lange darüber nach. Denn ein Fall wie dieser könnte sich durchaus ereignen. Man ist regelrecht schockiert und ergriffen. Ich kann dieses wahnsinnig spannende, fesselnde Buch bestens weiterempfehlen und vergebe volle Punktzahl: fünf Sternchen! Ich hoffe nun auf weitere packende Romane dieser Autorin.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.