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Rezensionen zu
Alles richtig gemacht

Gregor Sander

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Thomas und Daniel. Zwei Freunde seit Kindertagen. Zwei, die lange Zeit gemeinsam ihren Weg gegangen sind. Die Jugend in Rostock, nach der Wende dann zusammen in Berlin. Aber irgendwann verschwindet Daniel. Thomas wird Rechtsanwalt, mit Frau und Kindern. Daniel ist plötzlich wieder da, genau in dem Moment, als Thomas Frau ihn verlässt. Zufall? Gregor Sanders Roman ist mir gleich ins Auge gestochen. Die große, markante Schrift, die an Wunderkerzen erinnert und das gesamte Cover einnimmt, sieht man nicht alle Tage. Die Geschichte selbst ist dann eigentlich eine Aneinanderreihung von kleinen Episoden, von Nebensächlichkeiten. Wild gemixt. Der ständige Perspektivenwechsel verwirrt anfangs und fordert höchste Aufmerksamkeit. Überhaupt bleiben die Protagonisten seltsam blass, fast wie hinter einer Nebelwand. Sie sind schwer greifbar und als Leser fragt man sich oft, warum und wieso? Eine Antwort bekommt man meistens nicht. Aber dennoch übt das Buch einen ganz besonderen Reiz auf mich aus. Denn der Autor schreibt brilliant! Seine Sprache ist modern und er schafft es, mir genau dieses Gefühl zu vermitteln, das man wohl damals haben musste. Ich kenne die DDR nicht, hatte zur Zeit der Wende auch gerade meine beiden Töchter bekommen, keinen Fernseher, dazu noch zwei kranke Großmütter, die ebenfalls viel Aufmerksamkeit brauchten und deshalb sehr wenig Zeit, mich mit der Politik zu befassen. Als ich aber jetzt, parallel zur Lektüre des Buches, die Dokumentationen zum 30. Jahrestag der Wiedervereinigungen gesehen habe, bekam ich eine Ahnung, was damals mit den Menschen passiert ist. Allein aus diesem Grund ist das Buch sehr gut gelungen und Gregor Sander hat in meinen Augen "alles richtig gemacht".

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Mittendrin

Von: Doreen L.

14.03.2020

Eine aufregende Zeit und ich war selber wieder mittendrin. Mit viel Charme und Witz geschrieben. Danke!

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Die Drogerie Piepenburg ist nicht nur Goldgrube, sondern Institution. Betrieben von Großvater Piepenburg und Papa Piepenburg, soll Thomas Piepenburg, einziger Spross der Familie, die Drogerie selbstverständlich übernehmen. Die Drogerie Piepenburg samt Haus und Familie ist ein Überbleibsel hanseatischer Bürgerlichkeit. Die Herderstraße zwischen Hauptbahnhof und Altstadt – weit weg von Lütten Klein und Groß Klein und Lichtenhagen. Als Herr Seiters en passant im Bonner Heli sitzt und die BILD vom vollen Boote titelt, sitzen Thomas und sein Freund Daniel irgendwo in der Fischbank und trinken Hafenbrühe. Hafenbrühe, die jetzt Lübzer heißt. Szenenwechsel: Kriminalgericht Moabit! Dr. Piepenburg verhandelt und gewinnt. Als seine Kollegin ihm beim Mittagstisch in der Kirchstraße eröffnet, er möge sich dem Dicken Iwan annehmen, beginnt eine Woche von rosig-heiß bis feucht-fröhlich und zurück. Feucht-fröhlich in Lübars. Auf Entschlackungskur für Semikriminelle. Was solls, Dr. Piepenburg! Frau weg, Kinder weg. Dafür mit Wein in fragwürdiger Gesellschaft, die – ganz klar – alles richtig macht. 30 Jahre nach dem Mauerfall haben Ost-Romane Hochkonjunktur. Und das zu Recht. Denn was Thomas Piepenburg zu berichten hat, ist ehrliches Leben der 2½.-Generation Ost. Geboren in den Restbeständen behaglicher Bürgerlichkeit. Aufgewachsen und sozialisiert im linksliberalen Studentenmilieu der Hansestadt Rostock. Und später der großen Stadt Berlin. Thomas Piepenburg lebt das Leben einer Generation mit Brüchen, die er recht schadlos übersteht. Gregor Sander schreibt auf 239 Seiten von der Jugend in der untergehenden DDR. Vom alten Ostberlin, dass immer hipper und hipper wurde: „Da haben sie letztes Jahr Town Houses in den Garten gestellt. So Schlumpf-Einfamilienhäuser mit jeweils einem tischtennisplattengroßen Garten. Warum wollen eigentlich die Leute in Berlin Mitte wie am Stadtrand von Hannover wohnen?“ (S. 199). Gregor Sander stellt große Fragen im Kleinen. Packt in ‚Alles richtig gemacht‘ nicht zu viel und nicht zu wenig. Klug erzählt der Autor von zwei Freunden, die im Grund ihr Leben zusammen verbringen. Der eine hier – der andere dort. Und dazwischen Frauen, Kinder, die U-Bahn über der Schönhauser und das neue alte Botschaftshaus in der Esplanade. ‚Alles richtig gemacht’ ist ein Roman, der nicht nur im Herbst Spaß macht. Sanders Sprache besitzt genügend Humor, um den ganzen Osten über den Winter zu bringen. Geschichten ohne Wehmut. Und wenn doch, dann so subtil, dass selbst Wehmutsliebhaber sie suchen, um zu lachen. ‚Alles richtig gemacht‘ ist kein Scherz. ‚Alles richtig gemacht‘ ist ein Roman über Jugendkultur in den 80ern. Über den langweiliges Mitte-Mitte und den Prenzlauer Berg, bevor er Ödland wurde. Über den Wedding und die Insel Moabit. Über (Ost-)Berlin, über gaaaaanz viel Familie und gaaaaanz viel Menschelei. Über ein schönes Leben in warmherziger Selbstironie, dass dieser Roman unter Weihnachtbäumen liegen sollte und wird!

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Erneut hat Gregor Sander mit seinem Roman „Alles richtig gemacht“: Der handelt von einer Männerfreundschaft und Prenzlauer Berg. Klar ist es eine schöne Sache, wenn ein Buch in meiner unmittelbaren Umgebung spielt und die Protagonisten vertraute Straßenzüge entlang laufen, die man beim Lesen dann lebhaft vor dem inneren Auge sehen kann. Und obwohl der Großteil von Alles richtig gemacht in Prenzlauer Berg spielt handelt es sich bei der Geschichte nicht ausschließlich um einen Berlin-Roman. Über drei Zeitebenen spannt Gregor Sander das Geflecht einer Freundschaft zwischen Thomas und Daniel, wir treffen sie als erstes in der Gegenwart: Thomas ist fünfzig und semi-erfolgreicher Strafverteidiger, er wohnt mit seiner Frau und den beiden Töchtern in einem umgebauten Botschafts-Gebäude aus DDR-Zeiten in Pankow. Eigentlich: Denn seine Frau ist klammheimlich ausgezogen, hat die Mädchen mitgenommen – Thomas hat keinen blassen Schimmer, wieso sie gegangen ist und hakt auch erstmal nicht nach. Während seine Ehefrau das Weite sucht, kehrt mit einem Knall ein anderer Protagonist in sein Leben zurück: Daniel, gleiches Alter, aber schon immer viel draufgängerischer. Mehrere Jahre hatten sie nichts voneinander gehört, Daniel war damals mit Thomas‘ Reisepass nach einer zwielichtigen Fälschungsgeschichte ins Ausland verschwunden. Plötzlich ist er wieder da und will an alte Zeiten anknüpfen. Prenzlauer Berg Denn ihre gemeinsame Geschichte reicht mehrere Jahrzehnte zurück: Die beiden wachsen in Rostock auf, da steht die Mauer noch und Thomas auf die unkonventionelle und bildhübsche Mutter seines besten Freundes. Mit den politischen Umbrüchen ziehen die beiden jungen Männer – der eine draufgängerisch und exzessiv, der andere zurückhaltend und diszipliniert – nach Berlin, in eine große Altbauwohnung auf der Schönhauser Allee. Sie eröffnen eine Bar, die nur einmal in der Woche geöffnet hat und für ihre ausufernden Parties bekannt sind, sie ver- und entlieben sich und lassen sich durch die Stadt treiben. Das führt zu sehr humorvollen Szenen, etwa wenn Thomas just in dem Moment Besuch von seiner Mutter bekommt, als er gerade eine Ecstasy-Pille eingeworfen hat. Gregor Sander, das hatte er schon mit seinem Roman Was gewesen wäre bewiesen, ist ein Meister im Formulieren zwischenmenschlicher Zwischentöne; das Beschreiben von Beziehungsstrukturen hat er einfach drauf, könnte man flapsig sagen. Auch vermeidet er jeglichen Griff in die Klischeekiste, was das Berlin der 1990er Jahre angeht: Er verklärt und idealisiert nicht, er beschreibt lediglich – aber das auf eine gleichsam nüchterne wie intensive Art und Weise, das man als Leser*in gleich mit der ersten Seite mit Haut und Haaren in die Geschichte gezogen wird. Alles richtig gemacht ist kein Roman, in dem man sich unkonventionell ausformulierte Sätze anstreicht – dieser Text funktioniert vielmehr in seiner Gesamtheit: als Mischung aus watteweicher Coming-of-Age-Geschichte und lebenslanger Männerfreundschaft, verfeinert mit einer Prise Midlife-Crisis und einem Löffel Berlin-Nostalgie. Haben die Hauptfiguren „alles richtig gemacht“? Ziemlich sicher nicht – aber das wäre letztendlich wohl auch kein Stoff für einen Roman.

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Tolle, leichte Unterhaltung

Von: Natascha

19.09.2019

"Alles richtig gemacht" war seit Langem mal wieder eines der Bücher, die ich (mehr oder weniger) in einem Rutsch gelesen habe. Der Schreibstil ist leicht, ohne dabei "billig" zu wirken und die Handlung hat mich relativ schnell gefesselt. ACHTUNG, DIE NACHFOLGENDE BEWERTUNG KANN EVENTUELL SPOILER ENTHALTEN: Im Zentrum der Handlung stehen zwei Freunde die eigentlich kaum unterschiedlicher sein könnten: Thomas aus einem intakten Elternhaus, der später die Drogerie seines Vaters übernehmen soll, und Daniel, der bei seiner alleinerziehenden Mutter, die teilweise mehr Schwester als Mutter zu sein scheint, lebt. Das Buch beginnt in den letzten Jahre der DDR und wie sich die beiden Jungs zu Männern entwickeln - aus der Sicht von Thomas. Daher fand ich es leider schade, dass Daniel stellenweise ein bisschen auf der Strecke geblieben ist. Ich fand es einfach wundervoll, wie Sanders hier aufzeigt, wie wahre Freundschaft den Untergang eines Staates, soziale Gefälle, charakterliche Unterschiede (manchmal scheinen zwischen dem fast schon biederen Anwalt Thomas und dem Lebenskünstler Daniel Welten zu liegen) und den schwierigen Prozess des Erwachsenwerdens und des Sich-selbst-Findens überleben kann. Ganz toll fand ich auch, wie hier Fiktion und Wahrheit miteinander verwoben wurden, dazu möchte ich nur auf den Gastauftritt der Brüder Posin hinweisen. :) Das Buch würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen!

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Die beiden ungleichen Freunde Thomas und Daniel lernen sich in der Schule in Rostock in den letzten Jahren der DDR kennen. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft, Thomas stammt aus einer gutbürgerlichen Familie, während Daniel das uneheliche Kind seiner noch sehr jungen Mutter ist, haben die beiden sofort eine Verbindung zueinander. Während sich das Land um sie herum verändert, verändert sich auch ihr Leben. Man begleitet die beiden durch turbulente Zeiten in Berlin, einen Backpacker Urlaub in Irland und schließlich einem Trip nach New York. Viele Frauen kommen und gehen, nur eine bleibt. Die beiden Hauptfiguren sind sehr realistisch gestaltet und auch die anderen Personen, wie Thomas Ehefrau Stephanie oder seine langjährige Freundin Kerstin, sind gut gelungen. Sander flicht in die Geschichte der beiden Freunde gekonnt die gesellschaftlichen Umwälzungen der Zeit ein, egal ob es um das Erstarken der Skinhead Bewegung nach der Wende geht oder um die existenziellen Veränderung für kleine Unternehmen aus der DDR nach der Wende. Es gibt gerade so viel Hintergrundgeschichte, dass sie die Erzählung glaubhaft und real macht, aber eben auch nicht zu viel, so dass Thomas und Daniels Freundschaft und Entwicklung immer der Mittelpunkt des Romans bleibt. Erzählt wird die Geschichte rückblickend von Thomas, der in der Gegenwart ein erfolgreicher Anwalt in Berlin ist. Während der Lektüre habe ich mich keine Minute gelangweilt, sondern wollte immer wissen, wie es weiter geht,. Meiner Meinung nach hat Gregor Sander mit diesem Roman wirklich "Alles richtig gemacht". Ein wirklich mitreißender Coming-of-age Roman. Es wird sicher nicht das letzte Buch sein, dass ich von ihm gelesen habe.

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Freundschaft

Von: Uulika

18.09.2019

Eine Freundschaft über Jahre hinweg in der Zeit der Wende und dem Wandel, aus der Sicht des Erzählers. Die Schreibweise in der Ichform finde ich sehr gelungen. Das Buch liest sich gut, da der Schriftsteller Georg Sander es locker und leicht geschrieben hat.

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Alles richtig gemacht? ...

Von: Elle

15.09.2019

In diesem Gregor Sander Roman wird man sofort von dem guten Schreibstil gefangen genommen. Das Buch liest sich leicht, ist gut verständlich. Man fühlt sich sofort inmitten der Handlung. Wie war es vor der Wende, vor der deutsch/deutschen Grenzöffnung. Welche Chancen hatte und hat man. Und wie sieht es jetzt nach der Vereinigung noch in den Familien und Köpfen aus. Man bekommt alles sehr gut beschrieben und ist wirklich rundum dabei. Ein Roman, wo der Titel Programm wird..... Alles richtig gemacht!!!

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