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Rezensionen zu
Das Haus der Verlassenen

Emily Gunnis

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Das Haus der Verlassenen spielt im britischen Sussex auf zwei verschiedenen Zeitebenen und erzählt die Geschichte mehrerer Frauen die mehr gemeinsam haben als sie eigentlich wissen. Die Journalistin Sam findet bei ihrer Großmutter alter Briefe, geschrieben von der jungen Ivy die in den 50er Jahren in einem Heim für „junge ledige Mütter“ untergebracht ist um ihr Kind versteck vor aller Augen zur Welt zu bringen. Sam wird von den Briefen in ihren Bann gerissen und sie fängt an zu recherchieren. Dabei läuft die Zeit gegen sie, denn St. Margaret’s das alte Heim für ledige Mütter soll nach vielen Jahren endlich abgerissen werde. Außerdem lernen wir Kitty Canon kennen. Sie ist eine erfolgreiche Moderatorin mit einer langen und auch für sie selbst geheimnisvollen Familiengeschichte. Das Haus der Verlassenen fängt sehr vielversprechend an und reißt den Leser und Hörer direkt mit. Leider war ich zu Beginn teilweise überfordert als die vielen Protagonisten und Nebencharaktere, gefühlt alle zur gleichen Zeit, eingeführt und vorgestellt wurden. Das verfliegt zum Glück schnell und man kann sich von der Geschichte mitreißen lassen. In dieser Geschichte steckt so viel mehr als der Klappentext oder die ersten Kapitel erwarten lassen. Einmal mitgerissen fällt es schwer das Hörbuch lange zu pausieren. Der Hörer weiß von Anfang an, das eine der gerade eingeführten Protagonistinnen in näherem Zusammenhang mit dem Heim für ledige Mütter steht, welche es aber ist und in welchem Umfang erfährt man erst über viele Kapitel hinweg in kleinen Häppchen. Das erzeugt Spannung und auch eine gewisse traurig, bedrückende Atmosphäre. Das hat mir gut gefallen. Nachdem ich dieses Hörbuch beendet hatte, beschlich mich das Gefühl die ganze Zeit gewusst zu haben wie es Enden wird. Das tut dem Hörbuch Genuss aber keinen Abbruch. Ich habe mich in dieser Zeit gut unterhalten gefühlt und würde es auch mit einem weiteren Buch der Autorin versuchen. Von mir bekommt dieses Hörbuch eine klare Empfehlung. Der Plot hat von allem etwas und irgendwie seinen ganz eigenen Charme.

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Inhaltsangabe: Sussex, 1956. Als die junge Ivy Jenkins schwanger wird, schickt ihr liebloser Stiefvater sie fort – ins St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Sie wird den düsteren, berüchtigten Klosterbau nie mehr verlassen ... Sechzig Jahre später stößt die Journalistin Sam in der Wohnung ihrer Großeltern auf einen flehentlichen Brief Ivys. Er ist an den Vater ihres Kindes adressiert – aber wie ist er in den Besitz von Sams Großvater gelangt? Sam beginnt die schreckliche Geschichte von St. Margaret's zu recherchieren. Dabei stößt sie auf finstere Geheimnisse, die eine blutige Spur bis in die Gegenwart ziehen. Und die tief verstrickt sind mit ihrer eigenen Familiengeschichte. Meine Meinung zur Autorin und Buch: Emily Gunnis, ist mit ihrem Debütroman ein großartiges, aber auch erschütterndes Werk gelungen. Eine Geschichte die noch lange in mir nachhallen und unvergesslich bleiben wird . Ihr Schreibstil ist sehr flüssig , klar, Bildhaft und Kraftvoll. Sie versteht es einem zu fesseln beim Lesen und in die Geschichte mit hinein zuziehen. Ich habe mit ihren Figuren mitgelitten und geweint. Es war schon schlimm, was im Namen der Kirche in solchen Heimen passierte, wie Nonnen so Eiskalt und unbarmherzig sein konnten. Aber auch die Eltern, und Ärzten tragen Schuld an diesen armen Wesen. Sie hat die verschiedenen Handlungsstränge und Zeitebenen, sehr gut miteinander verwebt. Auch der Spannungsbogen war von der ersten bis zur letzten Seite sehr hoch. Ich bin begeistert von dem Buch und kann es nur jedem ans Herz legen, es zu lesen. Auch wenn es keine leichte Kost ist, denn was dort in dem Heimen passierte, geht unter die Haut. Es war das nicht nur das Tor zur Hölle, es war die Hölle. „ Ein unvergesslicher und bewegender Roman“ 2017, durch Sam die Journalistin ist, die es im Moment alles andere als Leicht hat, tauchen wir in diese tragische Geschichte um 1956 ein. Sie lebt nach der Trennung von Ben, bei ihrer Großmutter Rose, die auch auf ihr Enkelkind aufpasst. Eines Abends als sie bei ihrer Großmutter eintrifft, findet sie neben der Schlafenden Frau, einen Alten schon vergilbten Brief, den sie natürlich liest. Der Brief ist sehr erschütternd, es geht um die schwangere Ivy Jenkins, die ihr Stiefvater , und Doktor Jakobson, ins Heim St. Margaret´s für ledige Mütter in Sussex abgeschoben haben. Was die schwangere Ivy, dort erleben musste, war die reinste Hölle, ich bekam Gänsehaut beim Lesen, wie Unmenschlich es dort zu ging. Das Heim war so abgeschottet wie ein Gefängnis, aus dem es kein entrinnen kam. Die Insassen führten ein elendes Dasein, ebenso die Kinder dort, Schikane und Folter waren an der Tagesordnung. Aber , Ivy, gibt nicht so schnell auf, weiterhin schreibt sie heimlich Briefe, und freundet sich mit dem kleinen Mädchen Elvira an, die sich gegenseitig halt und Stütze geben. Diese Briefe fallen alle in Sams Hände, ihre Großmutter behauptet, ihr Großvater ein Antiquitätenhändler hätte sie gefunden. Der Recherchegeist in Sam ist erwacht, und sie beginnt in der schrecklichen Geschichte um das alte Klostergebäude zu recherchieren. Die Geheimnisse die sie aufdeckt, bringen sie selbst und ihre Großmutter Rose in Gefahr. Eine blutige Spur zieht sich durch das ganze, sie hat damit die Büchse der Pandora geöffnet, und ahnt noch nicht das ihre Großmutter und ihre Familie mit darin verstrickt sind. Eine wirklich zu Herzen gehende Geschichte. Spannend, Aufregend und Erschütternd bis zu Schluss. Den da gibt es noch Kitty, die eine geheimnisvolle Rolle spielt. Lasst euch überraschen beim Lesen.

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Nur noch zwei Tage

Von: Miss Norge

28.03.2019

✿ Meine Meinung ✿ Dieser Roman hat ein Hauptthema welches sehr bewegend hier als Geschichte erzählt wird und zwar geht es um ledige, schwangere junge Frauen in den 1950er Jahren. Zur damaligen Zeit war es "logisch", das man sie wegsperrte, denn wer wollte diese Schande in seiner Familie öffentlich zeigen. Doch was die jungen Mädchen und Frauen in den Mutter-Kind-Heimen damals erlebt haben müssen ist unbegreiflich. In Emily Gunni´s Roman liegt das Heim in Sussex und heißt St. Margaret´s. Die Nonnen dort waren niederträchtig, brutal und herzlos. Für ihre Sünde, schwanger geworden zu sein ohne Ehemann an ihrer Seite, mussten die Frauen erbarmungslose Qualen erleiden. Bei diesen Beschreibungen kann es einem Tränen in die Augen treiben. Unvorstellbar, nach der Geburt das eigene Kind nicht mehr zu sehen, aber weinen zu hören, in einem Raum der nicht von den Müttern betreten werden darf. Sie dürfen ihre Baby´s nicht trösten, sie nicht in den Armen halten, ihnen keine Wärme, keine Nähe und keine Liebe geben, sondern nur ihr Geschrei und Gewimmer hören. Da zerreißt es einem beim Lesen das Herz. Dann werden sie gezwungen sie zur Adoption frei zu geben und spätere Nachforschungen sind verboten. Für den Teil, der im Damals spielt, hat die Autorin gut recherchiert und alles sehr vorstellbar erläutert. Sehr gut gelungen ist wie sich die Kapitel aus den 1950er Jahren mit dem Heute verbinden und welche dunklen Geheimnisse von Sam, der Journalistin, aufgeklärt werden. Zu Beginn hätte sie bestimmt nicht geahnt, wie tief sie selbst in alles verwickelt ist und wie nah ihr das Leid gehen wird. Neben dem Hauptgenre Roman, sind auch kleine Krimi-Elemente eingebaut, die den Plot rasant vorantreiben und mich sehr bei Laune gehalten haben. Als kleine Kritik sehe ich an, das es etwas später im Verlauf der Geschichte sehr viele Personen werden, da die Charaktere aus dem Damals bis ins Heute noch aktiv am Geschehen mitwirken. Trotz der schweren Kost, hat mich das Buch gut unterhalten, wenn man es denn so nennen kann. ✿ Fazit ✿ Ein Roman der schockiert und mich beim Lesen zutiefst bewegt hat.

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Die Geschichte ist nicht das ganze Buch über absolut spannungsgeladen, dennoch ist die Geschichte sehr interessant und auch erschreckend, so dass ich das Buch leicht verfolgen konnte. Emilia Gunnis hat hier ein Thema aufgefasst, was in noch nicht sehr lange vergangener Zeit tatsächlich Realität war. Mütter wurden gezwungen ihre Kinder zur Adoption frei zu geben, damit andere Personen daraus Profit schlagen konnten. Einfach schrecklich und sehr schwer nachzuvollziehen, in Zeiten, in denen Frauen alle Möglichkeiten offen stehen. Den Schreibstil von Emily Gunnis mag ich sehr. Sie schreibt verständlich. Ich kann ihr gut folgen. Das Buch hat eine abwechslungsreiche Sruktur. Emily Gunnis springt zischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Dennoch kann ich den Geschehnissen gut folgen. Die Geschichte umfasst halt mehrere Generationen von Frauen, die durch ihr Schiksal verbunden wurden. Das einzige; was mich an der Geschichte stört sind die sechs Generationen, von denen die älteste und die Jüngste noch leben. Denn auch wenn Frauen 1956 noch sehr früh Kinder bekamen, änderte sich das doch bereits einige Jahre später. Das ist für mich sehr unrealistisch. Mit 400 Seiten hat das Buch eine für mich passende Größe. Nicht zu kurz und nicht zu lang.

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Diese Geschichte geht unter die Haut

Von: Kitty's Kiste

27.03.2019

Als die junge Ivy 1956 erfährt, dass sie schwanger ist, beginnt für sie ein Albtraum. Von ihrem Stiefvater wird sie in ein katholisches Mutter-Kind-Heim abgeschoben, das St. Margaret's Heim für ledige Mütter. Dort erlebt sie unvorstellbares Leid, bis sie für sich selbst nur noch Selbstmord als Ausweg sieht. 2017 findet die junge Mutter und Journalistin Sam bei ihrer Großmutter einen Brief von Ivy, den diese in großer Not an den Vater ihres Kindes geschrieben hat. Daraufhin beginnt sie, sich tiefer mit St. Margaret's zu beschäftigen und stößt auf immer schlimmere und grausamere Geheimnisse, die mehr mit ihrer eigenen Familie zu tun haben, als sie anfangs denkt. Ein riesiges Dankeschön an den Heyne Verlag, welcher mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Ich kann gar nicht so richtig in Worte fassen, wie interessant dieser Roman ist und wie sehr er mich berührt hat. Obwohl es in diesem Buch einige Handlungsstränge und viele verschiedene Erzählperspektiven gibt, hat mich dies überhaupt nicht verwirrt und ich bin super schnell durch die Geschichte hindurch gekommen. Der Schreibstil ist nämlich super, leicht verständlich und ohne unnötige Schnörkel. Dazu kommt die wahnsinnig berührende und schockierende Geschichte rund um Ivy, die so viel Leid erfährt, dass es einem beim Lesen die Kehle zuschnürt und Sam, die einfach nicht locker lässt und einiges auf sich nimmt, um das Geheimnis hinter St. Margaret's aufzudecken. Dabei kommen noch ganz andere Dramen ans Licht, zum Beispiel das Schicksal der kleinen Elvira und Sam's gescheiterte Ehe,sowie ihre Probleme im Job. Dies alles erzählt Emily Gunnis mit viel Wärme und Einfühlungsvermögen, aber dennoch nicht übertrieben sentimental. Im Vordergrund steht aber die ganze Zeit das unbeschreibliche Leid, welches jungen Frauen im Namen des Glaubens angetan wurde, reale Geschehnisse, die die Autorin in ihrem Buch fiktional umsetzt. Dies alles ist super spannend und man will unbedingt wissen, was aus einzelnen Charakteren geworden ist und was Sam tatsächlich mit Ivy verbindet, ebenso, was es mit Kitty und Elvira auf sich hat. Die Auflösung des Ganzen ist zwar nicht wahnsinnig überraschend, aber dennoch gut gemacht. Allerdings fand ich das Ende dann ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen, nachdem alle Geheimnisse bereits gelüftet wurden. Ein prägnanteres Ende hätte mir da ein bisschen besser gefallen. Die Charaktere fand ich ebenfalls sehr gut geschrieben und beschrieben. Für mich war ein jeder der vielen verschiedenen Personen sehr lebensnah und greifbar. Im Vordergrund stehen hier aber Ivy und Sam, zwei Frauen, zwischen denen gewisse Parallelen bestehen, die aber ganz unterschiedliche Schicksale haben. Vor allem aber spielt Sam eine sehr große Rolle, eine Frau, die trotz einiger Probleme sehr stark ist. Und auch Ivy ist etwas ganz Besonderes. Trotz ihrer Qualen ist sie sehr hilfsbereit und mitfühlend. Außerdem gibt es da noch Kitty, deren Geschichte im Laufe der Handlung immer weiter aufgeklärt wird. Für mich war die Geschichte in diesem Roman jedenfalls sehr einprägsam und gut geschrieben. Ich werde sicher noch ganz lange an das denken müssen, was jungen Frauen noch vor wenigen Jahren im Namen der Kirche angetan wurde und kann dieses Buch auf jeden Fall nur weiter empfehlen. Sowieso finde ich es immer wieder gut und wichtig, dass Autoren auch solche schlimmen realen Geschehnisse in ihren Werken thematisieren.

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Im Februar 1959 wird Ivy in die Klinik St. Margaret’s in Südengland eingewiesen. Sie ist schwanger und soll dort ihr Kind entbinden. Zu dieser Zeit ist es ein gesellschaftlicher Makel, wenn Frauen zwar ein Baby aber keinen Ehemann haben. So entscheidet auch Ivys Stiefvater, dass sie in der klösterlichen Abgeschiedenheit bleiben soll, bis alles geregelt ist. Fast drei Jahre erlebt Ivy hinter den Mauern körperliche und seelische Qualen. Ihre Tochter wurde schon kurze Zeit nach der Geburt zur Adoption freigegeben und seitdem schuftet sie in der Wäscherei für ihren Schlafplatz und das karge Essen. Auch die anderen Mädchen verwahrlosen zunehmend. Es ist ihnen verboten zu sprechen. Doch Ivy freundet sich mit der sechsjährigen Elvira an und verhilft ihr zur Flucht. Emily Gunnis zeigt in ihrem Debütroman die unmenschlichen Verhältnisse auf, unter denen ledige Mütter noch lange zu leiden hatten. Im Nachwort erwähnt sie, dass Ende der 60-er Jahre rund 16.000 Adoptionen auf diese Weise bewilligt wurden. An Ivys Geschichte darf der Leser an den Vorkommnissen teilhaben. Ivy schreibt flehentliche Briefe an den Vater ihres Kindes, der sich allerdings zugunsten seiner Karriere von ihr abwandte. Man spürt auch ohne Worte, wie ihre Hoffnung schwindet, ihr Selbsterhaltungstrieb allerdings immer wieder nach Wegen aus der Gefangenschaft sucht. Hilflos beobachtet man, wie die grausamen Züchtigungen vollzogen werden. Es gibt aber auch Abschnitte in dem Buch, die man eigentlich nur in einem Krimi erwartet. Einzeln betrachtet erregen die Todesfälle keinen Verdacht. Sie führen aber alle zu einem Zeitpunkt zurück, der weit in der Vergangenheit liegt. Gunnis Schreibstil ist fraglos kraftvoll und treibt die düstere Geschichte voran. Schon nach wenigen Seiten nimmt sie für sich ein und man legt das Buch nur widerwillig aus der Hand. Die 400 Seiten sind demnach schnell beendet, allerdings bewegt die Handlung auch noch nach der letzten Seite. Die Figuren sind glaubhaft angelegt. Die alleinerziehende Sam stellt die veränderte Sicht der Gesellschaft in der Gegenwart dar. Hätte sie 60 Jahre früher gelebt, dürfte sie ebenfalls kaum Hilfe außerhalb der Familie erwarten. Sie ist es, die die Verhältnisse in St. Margaret’s aufdeckt und als Journalistin auch die nötigen Kenntnisse der Recherche einfließen lässt. Das marode Gebäude soll in nur zwei Tagen abgerissen werden, sodass ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Der Zeitdruck erhöht dabei die Spannung. Je tiefer Sam gräbt, desto mehr fragwürdige Todesfälle deckt sie auf. Der Zusammenhang zwischen den damaligen Entscheidungsträgern und der Gegenwart ist lange Zeit verborgen. Manche Figuren sind abstoßend in ihrem Handeln, anderen möchte man sofort tröstend in die Arme ziehen. Das Geschriebene lässt unmerklich diese Emotionen entstehen. Es werden auch Fragen aufgeworfen, wie es zu diesen auf Tatsachen beruhenden Handlungen kommen konnte. Nicht nur die Ausführenden tragen die Schuld, sondern vor allem die, die trotz des Wissens darüber alles gebilligt haben. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, die gleichermaßen bildhaft geschildert werden. Emily Gunnis, die Tochter der Romanautorin Penny Vincenzi, hat einen wundervoll bewegenden, aufschreckenden Roman geschrieben und trägt damit dazu bei, dass die Schicksale dieser jungen Frauen nicht vergessen werden. Die Originalausgabe trägt den Titel The Girl in the Letter.

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Mein Eindruck: Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das Buch entdeckt habe, aber als ich es entdeckt habe und mir den Klappentext durchgelesen habe, klang der Inhalt mehr als verlockend. Das Buch ist in verschiedenen Zeitebenen geschrieben. Zum einen erzählt die Geschichte von Ivy und der Zeit zwischen 1956 und 1959. Hier geht es vor allem um Ivy, die von ihrem Stiefvater ins St. Margaret’s geschickt wird, da sie schwanger wurde und vom Vater des Kindes sitzen gelassen wurde. Die Jahre in dem Heim waren für Ivy alles andere als leicht, denn die Nonnen, die das Heim führten, sind lieblos und auch grausam zu den Frauen. In ihrer Not schreibt sie immer wieder Briefe an den Vater des Kindes und hofft darauf, dass er sie und das Kind „befreit“. In der zweiten Zeitebene, 2017, treffen wir auf Samantha, 25, die mit ihrer kleinen Tochter bei ihrer Großmutter lebt. Nachdem sie den ersten Brief gelesen hat, ist sie Feuer und Flamme und möchte der Geschichte auf den Grund gehen. Nicht nur, dass sie mit der Spur, die sie verfolgt ihren Job gefährdet, nein, sie gefährdet damit auch ihre Familie. Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut, da man sofort mitten ins Geschehen geworfen wird. Das Buch beginnt nämlich mit einem herzzerreißenden Brief einer Frau an ein Kind. Geht es hier vielleicht um einen Abschiedsbrief von einer Mutter an ihr Kind? Schon da konnte ich erahnen, in was für eine Gefühlsachterbahn mich die Autorin wahrscheinlich werfen wird. Der Schreibstil der Autorin gefiel mir sehr gut, da er mich mit einer Leichtigkeit durch das Buch führte. Sie verstand es, an den nötigen Stellen absolute Hochspannung zu erzeugen und auch sonst hielt sich der Spannungsbogen oben. Was Emily Gunis auch hervorragend gelungen ist, ist die Gefühlswelt der Protagonisten auf den Leser zu übertragen. Daher fühlte ich mit Ivy und Sam jedes Mal richtig mit, als ob ich ein Teil der Geschichte wäre. Auch die Ausarbeitung der einzelnen Charaktere gefiel mir gut. Die Autorin erzeugte die nötige Tiefe bei den Charakteren, bei denen es wichtig war. So wirkten sie authentisch und man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Fazit: Ein Buch über eine Familiengeschichte, das mich positiv überrascht hat. Ein Buch, das mit einem hervorragenden Plot, einem angenehmen Schreibstil und authentischen Charakteren besticht. Durch die immense Spannung, die die Autorin erzeugt hat, hat es für mich auch einen Touch von einem Krimi/Thriller. Ich kann das Buch daher nur weiterempfehlen.

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Dieser Roman spielt auf zwei Zeitebenen, einerseits wird in der Gegenwart die Geschichte der Journalistin Sam erzählt, andererseits geht es sechzig Jahre früher um die Geschichte der jungen Ivy, die in ein katholisches Heim für ledige Mütter geschickt wird. Der Vergangenheitsteil beginnt dramatisch. Ivy, die ihre Tochter nach der Geburt zur Adoption freigeben musste, wird nun gezwungen in der hauseigenen Wäscherei zu arbeiten, bis ihre „Schulden“ abgezahlt sind. Genauso ergeht es den anderen ledigen jungen Müttern in diesem Heim und von den Nonnen drohen drakonische Strafen… Ivy fasst einen grausamen Entschluss und hilft durch ihren Selbstmord einen kleinen Mädchen zur Flucht. Als Sam Ivy’s Briefe bei ihrer Großmutter findet beginnt sie zu forschen und stößt auf ein unglaubliches Familiengeheimnis. Emily Gunnis schafft es, die Gegenwart und Vergangenheitsstränge sehr spannend zu erzählen und zusammenzuführen. Bis zum Ende gibt es immer wieder unerwartete Wendungen und zeitweise war es so spannend, dass es sich eher wie ein Krimi als ein Roman las. Die Zeitsprünge sind über den Kapiteln immer angegeben, ab und zu musste ich aber zurückblättern, weil ich nicht wußte, ob ich gerade in der Vergangenheit oder Gegenwart bin. Besonders erschreckend finde ich die Thematik der Gepflogenheiten in den katholischen Heimen für ledige Mütter. In ihren Anmerkungen am Ende des Romans erzählt die Autorin über ihre Recherchen zu diesem Thema. Kaum zu glauben dass es bis 1968 noch tatsächlich solche Heime gab und junge Frauen gezwungen wurden, ihre Kinder zur Adoption freizugeben. Fazit Ein spannend erzählter Roman, der sich sehr schnell lesen lässt. Der Realitätsbezug des Themas ist erschreckend und hat mich zum nachdenken und nachlesen animiert. ❤️❤️❤️❤️❤️ von ❤️❤️❤️❤️❤️ Herzen für einem emotionalen Roman der schon fast ein Krimi ist!

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