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Rezensionen zu
Die Tochter des Medicus

Gerit Bertram

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„Die Tochter des Medicus“ ist ein Roman von Gerit Bertram, wobei der Autorenname als Pseudonym für das Autorenduo Iris Klockmann und Peter Hoeft steht. Bei diesem Roman handelt es sich um einen fiktiven, die eingebauten historischen Anteile beruhen allerdings auf wahre Begebenheiten. Autoreninfo: Iris Klockmann: ist gelernte Arzthelferin und wohnt mit ihrer Familie in ihrer Geburtsstadt Lübeck Peter Hoeft: war Altenpfleger und wohnt mit Frau und Sohn in der Nähe von Hannover Beide Autoren haben sich 2007 durch ein Internet – Schreibforum kennengelernt und schon viele schöne historische Romane gemeinsam geschrieben. Inhalt: Gideon Morgenstern erbt von seinem Großvater einen alten Koffer, nichts ahnend das der Inhalt sein Leben für immer verändern wird. Der Koffer ist ein Vermächtnis seiner Vorfahren und wurde von Generation zu Generation weitergegeben. Er enthält u.a. Fotografien, alte Briefe und Tagebücher. Stück für Stück taucht Gideon nun in uralte Familientraditionen ein. Alishas Schicksal aus dem 15. Jahrhundert berührt in dabei am Meisten. Bei einem Prognom in Regensburg wurde ihr Vater, jüdischer Arzt ermordet. Sie überlebte als einzigste aus der Familie und fand Unterschlupf in Frankfurt. Dort versuchte sie nun die Familientradition fortzuführen indem sie in die Fußstapfen ihres Vaters trat und versuchte als Ärztin und Hebamme den Menschen zu helfen. Dies war kein leichtes Unterfangen, denn sie war Jüdin und sie war eine Frau. Dieses war eine Tätigkeit als Medicus untersagt. Meinung: Sehr bewegend erzählen die Autoren vom Schicksal der Menschen, von jüdischen Glauben und der jüdischen Kultur. Insgesamt ist ein Roman mit einer geballten Handlung entstanden, bei dem garantiert keine Langeweile aufkommt. Der Einstieg gelingt sehr schnell, sofort fühlt man sich hier mitten im Geschehen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die Gegenwart um 2013 und die Vergangenheit um 1519, dabei ist die historische Handlung mit ihren wahren Hintergründen sehr ausführlich und gut recherchiert. Ein umfassendes Glossar im Anhang ergänzen diese Hintergründ und sind sehr informativ. Der Schreibstil orientiert sich am Wesentliches, ist gut verständlich und liest sich somit gut, flüssig und schnell. Der Inhalt ist eine spannende und interessante Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat. Seite um Seite habe ich verschlungen und mit den Protagonisten mitgelitten und mitgefiebert. Alle Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, wirken authentisch und haben mich sehr bewegt. In Kürze: Schreibstil: sehr gut verständlich, liest sich schnell und flüssig Charaktere: wirken sehr authentisch und berühren den Leser Inhalt: überzeugt mit ausführlichen und sehr gut recherchierten Hintergrundinformationen Fazit: bewegende Familiengeschichte mit historischem Hintergrund, absolut lesenswert

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Bei dem Pogrom im Jahr 1519 in Regensburg verliert die junge Jüdin Alisha nicht nur ihre gesamte Familie, sondern durch die dramatischen Erlebnisse auch ihre Stimme. Mit dem Medizinkoffer ihres Vaters geht die junge Frau nach Frankfurt und betätigt sich dort als Heilerin und Assistentin eines Arztes. Da sie nicht sprechen kann, fällt es ihr schwer, sich bei ihren Mitmenschen verständlich zu machen. Ihr größter Wunsch ist, in die Fußstapfen des Vaters zu treten und Ärztin zu werden. Aber das war zur damaligen Zeit schier unmöglich. Die Rahmengeschichte zu diesem Roman, der von einem sehr berührenden Frauenschicksal des 16. Jahrhunderts handelt, spielt in der Gegenwart in Regensburg. Gideon Morgenstern findet im Vermächtnis seines verstorbenen Großvaters einen alten Koffer, in dem sich zahlreiche Relikte aus der Vergangenheit befinden. Neben Fotografien und alten Briefen enthält dieser Koffer auch ein Hochzeitsgewand und einen uralten Holzkoffer. Wie sich herausstellt, war das der Arztkoffer Daniel Friedmanns, Alishas Vater, der damals, vor vielen hundert Jahren bei dem Pogrom ermordet wurde. Gideon, der bisher kaum etwas mit dem Glauben seiner Vorfahren zu tun haben wollte, entdeckt auch alte Tagebücher, die er jedoch nicht lesen kann, da sie in Hebräisch verfasst sind. Mit Hilfe der Studentin Paula gelingt es ihm, die alten Schriften zu übersetzen, und die beiden jungen Leute erleben eine Überraschung, ist dies doch ein aufrüttelndes Zeitzeugnis, von Gideons Vorfahrin Alisha eigenhändig verfasst. Je länger sich Gideon mit der Vergangenheit und den alten Tagebüchern beschäftigt und je mehr er über die damaligen Geschehnisse und über Alisha erfährt, umso stärker wird seine Faszination. Alishas Schicksal berührt ihn sehr, und er sieht sich selbst, sein Leben, seine Familie und die Religion seiner Vorfahren plötzlich aus einem ganz neuen Blickwinkel. Nicht nur Gideon und Paula nehmen intensiven Anteil am Schicksal der schönen Alisha, auch ich, als Leserin dieses Romans, war von der ersten Seite an gefesselt und berührt. Die beiden Handlungsstränge, einmal die Vergangenheit mit Alisha und dazwischen die Gegenwart mit Gideon und Paula, laufen parallel nebeneinander her. Obwohl ich völlig in der Geschichte versinken konnte, fand ich die Wechsel zwischen den Zeiten nicht lästig. Ich habe sie nicht als Unterbrechungen wahrgenommen, sondern als Brücken, die Gideons Familiengeschichte aus Vergangenheit und Gegenwart verbinden. Der Handlungsstrang über die Vergangenheit ist natürlich ungleich dramatischer als die Ereignisse der Gegenwart, denn was dem jüdischen Volk damals widerfahren ist, lässt sich aus humaner Sicht kaum begreifen. Zwar ist Alisha ein fiktiver Charakter, aber die historischen Ereignisse, die diesem Roman zugrunde liegen, sind leider nur allzu wahr. Im Anhang sind auch zahlreiche reale historische Personen verzeichnet, die im Verlauf der Geschichte Erwähnung finden. Die historische Handlung mit all ihren wahren Hintergründen ist meines Erachtens sehr ausführlich und gut recherchiert. Man erhält intensive Einblicke in das Leben einer jüdischen Gemeinde und erfährt sehr viel Wissenswertes über jüdische Bräuche, Regeln und Feiertage. Die vielen Erklärungen im Glossar, zu speziellen Bezeichnungen und Redewendungen, sorgen für ein gutes Verständnis. Die Rahmenhandlung mit Gideon und Paula rundet diesen eindrucksvollen und bewegenden Roman sehr schön ab, denn Gideon macht eine starke und faszinierende Veränderung durch, die ihren Auslöser in dem alten Koffer und in Alishas Tagebüchern hat. Bei Gideon, dem momentan jüngsten Nachfahren der Familie Morgenstern, schließt sich der Kreis, und es ist nun an ihm, das uralte Vermächtnis zu bewahren und vielleicht eines Tages weiterzugeben. Für mich gehört dieses Buch zu den „nachhaltigen“ Romanen, die mich noch lange nach dem Lesen beschäftigen und mir intensiv in Erinnerung bleiben.

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Meinung / Fazit: Der erste Satz im Klappentext "Als Gideon Morgenstern in Regensburg...." zog meine Aufmerksamkeit an, da ich seit einiger Zeit in der Nähe von Regensburg lebe. Über die Geschichte der Juden hier wusste ich nichts. Zwar war mir bekannt, dass es die Juden schon immer schwer hatten, aber dass es 1519 sogar hier ein Pogrom gab, war mir nicht bekannt. Der Einstieg in die Geschichte war mühelos und das Buch las sich wie von allein. Beginnend im Jahr 2013, zwischen Trient und Regensburg, beginnt die Geschichte um Gideon, der das Erbe seines Großvaters antritt. Zuerst uninteressiert an dem Erbe wurde Gideon dann doch von der Neugier gepackt und untersuchte den Inhalt des Koffers. Tagebücher in hebräischer Schrift stellten ihn vor ein Hindernis, da er der Sprache nicht mächtig war. Mit Paula, die er als Übersetzerin gewinnen konnte tauchten Gideon und auch ich ein in das Jahr 1519. Traurige Ereignisse umgaben Alisah, doch nie verlor sie ihren Mut. Eine wahrhaft starke junge Frau, die tapfer ihren Weg ging und die Werte ihres Glaubens nicht aus den Augen verlor. Auch Gideon und Paula überdachten ihr bisheriges Leben und schlugen einen anderen Weg ein. Gut gezeichnete Charaktere, ein flüssiger, angenehmer Schreibstil und eine wirklich gute Recherche gaben dieser Geschichte die richtige Würze. Nicht jeder Autor schafft es, mich so für ein Buch zu begeistern. Von mir eine Leseempfehlung!

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Meine Meinung: Ich lese sehr gerne Bücher, deren Geschichten in der Gegenwart und in der Vergangenheit spielen. Gideon und Paula sind die Personen der Gegenwart, die in dem Buch auch eine eigene Geschichte haben. Gideon erbt von seinem Großvater einen Koffer mit Erinnerungen, leider kann er nicht alles lesen und da kommt Paula ins Spiel, sie hilft ihm alte Tagebücher zu übersetzen. Mit Hilfe dieser Bücher lernen sie und ich Alisah kennen. Alisah ist gerade mal 17 Jahre alt, als die Juden aus Regensburg vertrieben werden und sie auf einmal ganz alleine da steht. Die beiden Autoren haben die eindrucksvollen Erlebnisse von Alisah sehr gut beschrieben, Ich war an das Buch gefesselt und konnte gar nicht so schnell lesen, wie ich es am liebsten gemacht hätte. Auf das Ende, das meinen Vorstellungen entsprach, musste ich lange warten, denn es gab viel zu berichten, schließlich ist es ein recht dickes Buch. Und ich kann dazu sagen, dass es in keinster Weise langweilig war. Ich hatte ebenfalls nicht das Gefühl, dass verschiedene Situationen zu ausführlich beschrieben wurden, die beiden Autoren haben es genau richtig gemacht. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, Der Teil von Alisah wurde in der Ich-Form geschrieben, was ja auch Sinn macht, denn schließlich handelte es sich ja um ihre Tagebücher. So konnten wir bestens neben den Geschehnissen auch ihre Gedanken verfolgen. Ich fand diese besondere Reise in die Vergangenheit schon sehr interessant und eindrucksvoll. Wie muss sich Gideon da wohl gefühlt haben, schließlich war Alisah seine Ahnin. Neben dem Alltagsleben der Juden konnten wir alle auch viel darüber erfahren, was sich damals so alles abgespielt hat. Luther und seine Meinungen wurden heiß diskutiert. Das Verhalten der Christen gegenüber der Juden war ja schon immer sehr zwiespältig gewesen, was einem hier mal wieder vor Augen geführt wurde. Der Stand der Frau und wie Alisah damit klar kommt, als Jüdin den Beruf einer Medica ausüben zu wollen. Die Protagonisten in diesem Buch sind mir sehr sympathisch. Ich meine, bei Alisah war es keine Frage, die junge Frau musste sich den Herausforderungen stellen, aber auch die liebenswerten Wegbegleiter, die sie gefunden hat, konnte ich sehr gut leiden. Es versteht sich von selbst, dass es gerade in der Lebensgeschichte einer Jüdin viele Personen gibt, die ich nicht leiden konnte. Gideon, der junge Mann der Gegenwart, hat seinen Weg auch gefunden, was mir gefallen hat. Bei allem, was er so dachte oder tat fand er meine Zustimmung. Anfangs erwähnte ich Paula, die die Tagebücher übersetzt hat, dadurch hat sich in ihrem Leben einiges verändert. Fazit: Mir hat das Ergebnis der Zusammenarbeit der beiden Autoren sehr gut gefallen, Inzwischen weiß ich, dass dieses nicht das erste Buch ist und ich werde mir mit Sicherheit die anderen Bücher ebenfalls ansehen. Auf jeden Fall kann ich "Die Tochter des Medicus" als absolut lesenswert empfehlen.

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In diesem Buch gibt es zwei Zeitebenen. Einmal spielt das Buch in der Gegenwart. Dort geht es um Gideon Morgenstern. Als sein Großvater verstirbt erbt er einen Koffer, der sein Leben ändern wird. Denn in diesem Koffer verbirgt sich die Vergangenheit seiner Familie. Unteranderem findet Gideon auch das Tagebuch von Alisah Friedeman. Und da sind wir auch schon bei unserer zweiten Zeitebene. Denn hauptsächlich geht es in diesem Buch um Alisah. Sie lebte 1519 in Regensburg in der Judengasse zusammen mit ihrem Vater und ihrer Schwester. Ihr Vater ist Medicus und Alisah möchte unbedingt auch als Ärztin tätig sein. Doch als Frau, und noch dazu als Jüdin ist es in dieser Zeit fast unmöglich. Als die Juden dann in Regensburg auf brutalste Weise vertrieben werden muss sich Alsiah als einzige Überlebende ihrer Familie auf den Weg machen um ein sicheres Zuhause zu finden. Was Alisah alles erlebt und ob sie es tatsächlich schafft als Ärztin zu arbeiten müsst ihr natürlich selbst lesen. Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Das Buch beginnt in der Gegenwart in Trient 2013 und wir lernen erst einmal Gideon und sein Leben vor dem Erbe kennen. Als wir dann mit Alisahs Geschichte beginnen und in die Vergangenheit eintauchen ändert sich der Schreibstil zwar, aber er wird nicht kompliziert oder anstrengend oder so. Eine Begriffe die man jetzt nicht unbedingt so kennt werden auch hinten im Buch erklärt. Die Charaktere mochte ich alle eigentlich ganz gern. Mir waren die Charaktere sympathisch, die man als Leser wohl auch sympathisch finden soll und bin im Großen und Ganz gut damit zurechtgekommen. Sie waren auf jeden Fall alle gut ausgearbeitet. Ich hatte auch bei den vielen Nebencharakteren das Gefühl sie alle zu kennen und da ist mir auch niemand zu flach geblieben. Das Ende des Buches fand ich schön, allerdings zu unrealistisch. Irgendwie war alles zu Happy. Es hat sich einfach fast jedes Problem gelöst. Insgesamt hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen. Ich fand alle angesprochenen Themen sehr interessant und ich hab einiges erfahren, vondem ich vorher überhaupt noch nichts wusste.

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zum Grübeln und sich Verlieren

Von: kleeblatts buecherblog

12.08.2015

Gideon Morgenstern bekommt von seinem Großvater ein großes Erbe vermacht. Unter anderem einen Koffer, auf welchen er gut acht geben soll. Gideon findet darin Tagebücher von Alisah Friedman, einer direkten Vorfahrin, die 1519 unter tragischen Umständen das Judenviertel in Regensburg verlassen muss. Ihr Weg führt sie nach Frankfurt, doch auch dort ist das Leben als Jüdin nicht sehr einfach. Und dann ist da noch Lorenzo Neri, ein junger Mann aus Venedig, der sich zu Alisah hingezogen fühlt. Das Buch beginnt eher harmlos und stellt uns erst mal Gideon Morgenstern vor. Er lebt in Italien, geht einem gesicherten Job nach und führt mit der rassigen Gianna eine stabile Beziehung. So denkt er zumindest, bis er nach Deutschland zur Testamentseröffnung fährt und das Erbe von seinem Großvater antritt. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich alles. Es geht quasi mit Gideon bergab. Er überdenkt sein Leben und weiß nicht so recht, ob er wirklich ausgefüllt ist. In einem weiteren Handlungsstrang lernen wir Alisah Friedman kennen, eine Jüdin aus dem Jahre 1519 und direkte Vorfahrin von Gideon. Ihr Leben ist nicht einfach. Dies wird von den Autoren auch eindrucksvoll dargestellt. Der Kampf der Juden gegen Vorurteile, Hass und Beleidigungen schlagen einem auf fast jeder Seite entgegen. Aber Alisah ist tapfer und sucht sich ihren Weg. Wie auch Gideon, der sich näher mit seiner Vorfahrin beschäftigt und damit auch Einblick in sein Innerstes bekommt. Abgerundet wird alles mit einer kleinen Liebesgeschichte um Gideon und Paula und auf der anderen Seite Alisah und Lorenzo. Das alles natürlich nicht auf gerade Linie passieren kann, ist ja wohl klar. Es kommt zu Widrigkeiten, die nicht so einfach zu überwinden sind. Das Autorenduo Gerit Bertram hat es in eindrucksvoller Weise geschaffen, sich dem Thema Judenhass und -vertreibung zu widmen und daraus eine Geschichte zu spinnen, die durch Intensität glänzt und einen tiefen Einblick gibt. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch in zwei Stränge unterteilt ist. Die Gegenwart, demonstriert von Gideon und Paula sowie die Vergangenheit mit Alisah und Lorenzo. Zu Anfang war mit Gideon nicht sympathisch, doch als er anfing, aus seinem Leben etwas zu machen, hat er es doch noch geschafft, sich in mein Herz zu schleichen. Alisah aber hatte mich gleich in ihren Bann gezogen. Ihr Schicksal ist berührend, ihr Wille ist bewundernswert. Aber auch die anderen Charaktere sind sympathisch und liebenswert. Lorenzo war für mich am herausragendsten, da er einfach er selbst war und mit allen Mitteln für sich und seine Liebsten kämpt. Ich hatte das Vergnügen, das Buch in einer Leserunde zusammen mit den Autoren zu lesen und konnte so wieder einen Einblick hinter die Idee, die Kulissen und vor allem die Gedanken erhaschen. Fazit: Ein Buch zum Grübeln, sich Verlieren und Abschalten.

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Titel: Die Tochter des Medicus Autor: Gerit Bertram Verlag: blanvalet Taschenbuch Die Tochter des Medicus ist ein sehr schöner Roman, der viel über die Judenpogrome im 16.Jahrhundert berichtet, und wie schwer es vor allem jüdische Frauen haben als Medica zu arbeiten. Die Geschichte spielt zum einen in der Gegenwart, wo Gideon Morgenstern ein schönes Leben in Trient, Italien führt. Er hat einen Job, der ihm Spaß macht, und eine fantastische Freundin, Gianna. Bis eines Tages der Notar seines Gorßvater sich bei Gid meldet und ihn bittet zur Testamentseröffnung nach Regensburg, Deutschland zu kommen. Dort erfährt Gideon, dass er neben dem alten Haus, in dem er aufgewachsen ist, und einer kleine Geldsumme, einen alten Koffer vermacht bekommen hat, der ihn nicht nur zu seiner Vorfahrin Alisah Friedman führt, sondern sein ganzes Leben ändern wird. Besonders gut hat mir an diesem Roman gefallen, dass die Geschichte von Alisah sehr gut in Gideons Zeit integriert ist, und eine sehr große, lebensverändernde Rolle spielt. Außerdem wird sehr viel über den jüdischen Glauben berichtet, ihre Feste und Lebensweisen, die mich echt beeindruckt haben. Dieser Zusammenhalt in der jüdischen Gemeinde ist fantastisch, fehlt meiner Meinung nach heutzutage an allen Ecken und Enden. Ich weiß gar nicht, wie ich das so richtig in Worte fassen soll. Die Geschichte um Alisah hat mich zutiefst beeindruckt, sie gehört definitiv gelesen.

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Spannend, unterhaltsam und lehrreich

Von: hessen liest

03.07.2015

Die Tochter des Medicus / Gerit Bertram 5/5 Gideon Morgenstern lebt und arbeitet zunächst in Italien und hat keine Verbindung mehr zu seinem Großvater in Deutschland, bei der er nach dem Tod der Eltern aufgewachsen ist. Dann bekommt er einen Brief von einem Notar, indem ihm mitgeteilt wird das der Großvater verstorben ist und ihn in seinem Testament bedacht hat. Gideon erfährt das er das Haus seines Großvaters erbt, aber nur unter der Bedingung das er einen alten Koffer mit Inhalt für immer aufbewahren muss. Gideon nimmt das Erbe an und zieht nach Deutschland in das geerbte Haus, wo er dann auch zum ersten Mal neugierig wird und sich den Inhalt des Koffers anschaut. Er findet alte Fotos, ein Hochzeitsgewand und einige handgeschriebene Bücher, allerdings in hebräischer Sprache, die er nicht versteht. Paula, eine Studentin übersetzt die Bücher für ihn und sie sind erstaunt über das Alter der Bücher. Sie stammen aus dem Jahr 1519 und beinhalten Tagebucheinträge einer Vorfahrin, die über ihr Leben und ihren Wunsch Ärztin zu werden, berichtet. Gideon und Paula versinken so in der Lebensgeschichte das sich beider leben von Grund auf ändert. Dies ist mein erstes Buch von dem Autoren Duo Iris Klockmann und Petr Hoeft und bestimmt nicht mein letztes. Die Geschichte ereignet sich auf zwei Zeitebenen, der Hauptteil ist aber die Geschichte der Jüdin Alisah, die Tochter eines Medicus, die mit ihrer Familie in Regensburg lebt bis die Juden aus der Stadt vertrieben werden und sie mit wenigen anderen nach Frankfurt aufbricht. Sie kommt dort bei einer Familie unter und arbeitet zunächst im Spital bis sie sich selbständig macht um ihr Ziel, Medica zu werden, zu erreichen. Alisah ist eine starke junge Frau die mir sofort sympathisch war, ich habe mit ihr gelitten und mich mit ihr gefreut. Mit Spannung habe ich ihren Lebensweg und ihren Kampf verfolgt. Dabei lernt man sehr viel über das Leben du die Verfolgung der Juden im Mittelalter. Sehr interessant war auch zu lesen welche Heilmethoden damals angewandt wurden und wie weit die Medizin zu der damaligen Zeit schon war. ich war überrascht zu lesen das um 1500 schon die Diabetes bekannt war. Alles ist sehr flüssig geschrieben und liest sich sehr leicht weg und hat mich dabei bestens unterhalten. Schön finde ich auch das es am Ende des Buches ein Glossar gibt in dem die ganzen jüdischen Begriffe noch einmal erklärt werden. Aber keine Angst, es ist nicht nötig immer nachzuschlagen weil sich alles beim Lesen ergibt und gut verständlich ist. Der Roman bekommt von mir glatte 5 Sterne und ich freue mich schon auf das nächste Buch des Duos.

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