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Rezensionen zu
Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen

Ulla Scheler

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„Sonst meerweite Einsamkeit.“ Ich habe über das Buch ertmals durch Twitter und eine dortige Bloggerin erfahren. Vorher sagte mir der Roman gar nichts. Sie schrieb, ich weiß leider nicht mehr, wer es war, dass sie so zerschmettert sei, wegen der Geschichte zwischen Hanna und Ben. Dazu dann dieses unglaublich gelungene Cover, das einen in die Tiefe zu ziehen scheint. Also beschloss ich, dieses Buch ebenfalls zu lesen und zu rezensieren. Und was soll ich sagen!?! Ich habe in den vergangenen drei Monaten mit Sicherheit kein Buch so atemlos durchgelesen, wie dieses! Klappentext Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … „Auch Umarmungen konnten ausleiern.“ Noch bevor ich mich in der Geschichte um die beiden Abiturienten Hanna und Ben verlor, verlor ich mich in der Sprache der noch so jungen Autorin. Ulla Scheler 1994 in Coburg geboren, hat ein großartiges Erzähltalent. Der angehenden Psychologin gelingt es, durch die mutige und durchdachte Kombination von Adjektiv und Substantiv, durch die teilweise poetische Neuschöpfung von Adjektiven eine ganz atemberaubende Sprache zu erschaffen, die genauso wie das Meer sein kann. Mal trägt sie, mal lässt uns in die Tiefe fallen, sie umhüllt uns, sie lässt uns frieren oder brennen. Alleine deswegen ist das Buch schon wirklich lesenwert. Die Geschichte um Hanna und Ben könnte eine ganz alltägliche Freundschafts- oder Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Erwachsenen sein, wäre da nicht diese düstere, angstvolle Atmosphäre, die Ben umgibt. Bens Persönlichkeit ist äußerst komplex und die Art, wie er dargestellt wird und was in meiner Phantasie angeregt wurde, wie sein Leben wohl vor diesem gemeinsamen Sommer mit Hanna am Meer ausgesehen haben musste, fand ich gruseliger und bedrohlicher als die dunkle Sage über das Meer, die eine tragende Rolle in dem Roman spielt. Und dennoch ist diese Saga umwerfend. Ich habe sie mehrmals gelesen, sogar laut – weil ich sie so ergreifend fand. Von der Stimmung hat mich dieser Roman an Benjamin Leberts „Mitternachtsweg“ oder an Katharina Hartwells „Der Dieb in der Nacht“ erinnert. Die Story an sich ist eine gute Jugendbuch-Geschichte, in der es darum geht, wie zwei Jugendliche an einem Übergangspunkt in ihrem Leben damit konfrontiert sind, ob sie Angst vor dem Leben haben oder inwieweit sie sich Konventionen beugen möchten und wie radikal manchmal das Leben sich verändern muss, damit man sich von alten Lasten befreien kann und in einen nächsten Lebensabschnitt findet. Das Buch erschien bei heyne>fliegt im Paperback für €14,99 und kostet als eBook € 9,99. „Tränen rannen seine Wangen hinunter, und ich wollte ihn auffangen, aber er war noch im Fallen, er fiel so schnell und in so vielen Teilen, dass ich ihn nur umarmen konnte, ohne ihn im Mindesten zu berühren.“

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Ein besonderes und gelungenes Debüt

Von: Literaturliebe

26.08.2016

Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … Meine Meinung „ ‚Vielleicht geht es genau darum. Dass wir schwerelos mit allen Vor- und Nachteilen sind. Dass wir nicht wissen, wo es hingeht, und dass wir nicht wissen, wie lange es dauert, und vielleicht nennt man diesen Zustand Leben.‘ “ S. 60 „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ ist der Debütroman der jungen Autorin Ulla Scheler, der mich schon Monate vor dem eigentlichen Erscheinungstermin in seinen Bann gezogen hat. Es ist ein Jugendbuch, das sich eindeutig abhebt und das man unbedingt gelesen haben sollte. Hanna und Ben. Ben und Hanna. Beste Freunde seit Kindertagen. Ben ist der Verrückte, derjenige der Graffiti sprayt, manchmal leichtsinnig und übermütig ist. Derjenige, der die besten Geschichten erzählt, der Unkonventionelle, den immer eine geheimnisvolle Aura umgibt. Hanna ist die Bodenständige und Vernünftige, die immer wieder mit ihren Ängsten konfrontiert wird, die zu viel nachdenkt und alles hinterfragt. Vielleicht war sie mir deswegen so sympathisch, weil Hanna ein bisschen ist wie ich. Die Charaktere sind gut von der Autorin ausgearbeitet worden, mit der nötigen Tiefgründigkeit, um sich in sie hineinversetzen zu können. Besonders Hanna lernt man durch die Ich-Perspektive sehr gut kennen, verstehen und lieben. Ben bleibt immer ein bisschen undurchsichtig und mysteriös, aber auch ihn lernt man schnell in sein Leserherz zu schließen. Ulla Scheler hat einen fantastischen jugendlichen Schreibstil, mit kurzen Sätzen, der sich definitiv abhebt und einen sofort in Hannas Welt und Gedanken eintauchen lässt. Durch die zudem bildhafte Sprache erlebt man zusammen mit Hanna und Ben diesen einen Sommer am Meer nach dem bestandenen Abitur. In dem kleinen Dorf, in dem sie landen, lernen sie Chloe und Sam kennen und erfahren, dass sich um den Strand eine Legende erzählt wird. Die Handlung um das Meer und der Legende wurde dabei sehr gut und interessant von der Autorin umgesetzt. Allerdings muss ich auch hier leider sagen, dass viele Ereignisse und Momente ziemlich vorhersehbar waren. Dennoch ist die Geschichte von Hanna und Ben spannend, gefühlvoll, teils emotionsgeladen und sogar poetisch, versehen mit vielen Sätzen, die man zwischen den Zeilen herauslesen kann. Durch Bens teils philosophische Seite, liegt zudem manchmal eine gewisse Melancholie und unterschwellige Schwere in dem Buch, was perfekt zum stürmischen Meer passt. In Bezug auf das Ende bin ich etwas zwiegespalten, denn einerseits wurde zwar genügend aufgeklärt, aber dennoch blieben einige Fragen übrig. Und irgendwie ist es trotzdem ein Ende das passt – vor allem zu Ben. Abschlussworte Auch wenn „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ doch ziemlich vorhersehbar ist, so ist die Geschichte von Hanna und Ben dennoch sehr spannend und lesenswert. Es ist ein Jugendbuch, das von der Handlung und vom Schreibstil heraussticht, mit Charakteren abseits des Mainstreams und die man sofort in sein Herz schließt. Ein besonderes und gelungenes Debüt, das man nicht verpassen sollte.

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Ben ist anders als alle Menschen, denen Hanna je begegnet ist. Er sprüht Graffitis – an das Rathaus, an das Haus seiner Familie oder als Geburtstagsgeschenk für Hanna an die Schule – sein Einfallsreichtum was Lebensweisheiten, die er kinderlicht aus der Luft zu fischen scheint, wirkt unermesslich; er zeichnet – ohne aufblicken zu müssen, weil die Motive in ihm schlummern, lässt er den Bleistift über Papier huschen, er ist der beste Märchenerzähler, den Hanna kennt. Außerdem ist er ihr bester Freund, und das obwohl sie so unterschiedlich sind… So viele Erinnerungen teilt sie mit Ben: Wie er bei einem Gewitter einen Baum hinaufklettert, mit den Worten, Blitze schlügen in Bäume, nicht in Kinder, ein. Und plötzlich ist er fort. Erst nach einem Monat, in dem Hanna merkt, wie sehr sie ihren besten Freund braucht, kehrt er wieder zurück und ist verändert. Auf Hannas Fragen reagiert er ausweichend, sodass Hanna Angst bekommt, ihn zu verlieren. Dann, das Abi in der Tasche, bekommt sie die Möglichkeit, sich gänzlich gegen ihn zu entscheiden, oder mit ihm ein Abenteuer zu wagen. Angst hatte sie schon genug in ihrem Leben, wie Ben ihr oft genug gezeigt hat, und so wagt sie sich auf eine Reise, deren Ziel sie nicht kennt. Ben hat bereits alles vorbereitet, sodass sie sich, als sie das Meer erreichen, so frei und unbeschwert wie nie fühlen. Sie überwinden Ängste und verstehen, was ihnen im Leben wichtig ist, was sie erreichen möchten. Diese traumhafte Zeit bekommt jedoch erste Risse, als Chloé, ein blondes Mädchen in Ben und Hannas Alter, an dem von den beiden Freunden eroberten Strandabschnitt auftaucht und ihnen eine düstere Geschichte erzählt. So traurig und unrealistisch sie auch ist – Chloé beharrt darauf, dass sie die Wahrheit erzählt. Sollen die beiden Unbeschwerten die Warnung ernst nehmen? Sich den Spaß, die Freiheit nehmen lassen? Sofort? Oder erst wenn Dinge, Wahrnungen gleich, auftauchen und Unwahrscheinliches passiert? Oder in dem Moment, in dem einer der beiden in einer stürmischen Nacht alles zu verlieren droht? Einfach aufzugeben und die Angst gewinnen zu lassen könnte nach diesem Sommer doch eigentlich nicht mehr in Frage kommen… Oder? „Zu meinem Geburtstag schenkte Ben mir eine Sachbeschädigung. Natürlich hätte Ben nie daran gedacht, mir ein normales Geschenk zu machen, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.“ Von der ersten Seite an, packte mich das Buch. Sehr schnell ging der Schreibstil von ironiebeladenen Beschreibungen zu unglaublich bildhaften, poetischen und sehr klanghaften Beschreibungen über, wobei die zahlreichen Ausdrücke keine schon x-mal in unzähligen Büchern oder Gedichten verwendete Flosken von dem Charme der wie Sterne funkelnden Augen darstellen, sondern neue Ideen und Kreationen sind. So konnte ich mich in dem Buch verlieren, denn aus einer so zauberhaft erzählten Geschichte aufzutauchen fällt sehr schwer. Die sprachliche Leistung, die Ulla Scheler, gerade als sehr junge Debüt-Autorin, erbringt, ist wirklich bemerkenswert! Das Meer scheint stets greifbar nah zu sein, still schwingt es immerzu mit und taucht so in der Wortwahl häufiger auf. Dabei versteht es die Autorin mit ihrer ruhigen, aber energiegeladenen Schreibweise den Figuren nicht nur Form zu geben, sondern ihnen auch schon auf den ersten Seiten Leben einzuhauchen. Dadurch, dass Hanna, aus deren das Buch geschrieben ist, häufiger an die Vergangenheit erinnert wird oder beschreibt, was einzelne Personen in ihren Augen ausmacht, lernt man die Charaktere auf eine ganz besondere Art kennen. Sehr schnell konnte ich mir vorstellen, wie sich Ben und Hanna, am Strand sitzend, Gedichte oder Geschichten vorlesen und wie Hanna in die Bücher kritzelt, was Ben eigentlich nicht ausstehen kann, bei ihr aber gut findet, weil sie ihm so vertraut ist und nur so echt ist. Wie sich die beiden anstacheln und sich ihre Freundschaft ändert, ist in meinen Augen zwar klischeehaft – dass sie sich näher kommen ist ja wohl recht absehbar – aber auf so einfühlsame Weise geschildert, dass es einen nicht annervt. Nur zwischendurch vielleicht mal. Sehr habe ich auch die Gespräche genossen, da sie oftmals ein Hin- und Herwerfen sarkastischer Bemerkungen sind, welches durchscheinen lässt, wie sehr sich die Charaktere letztendlich – trotz möglicher Differenzen – mögen. Die Handlung an sich ist meines Erachten leider sehr vorhersehbar, was für mich ein weiterer Kritikpunkt ist. Allerdings ist die Idee als solche gelungen… An dieser Stelle lässt mich das Buch zwiegespalten zurück, die Legende – ob wahr oder nicht – gewissermaßen auf ein Ereignis zurückzuführen ist. Und eben dieses erscheint mir arg unrealistisch… Zweifelt man dieses jedoch an, fällt die halbe Handlung wie das berühmte Kartenhäuschen/ das on einer Gebäude-Sprengung betroffene Hochhaus zusammen. Letztendlich bin ich mit dem Buch aber mehr als zufrieden, das Ende ist rund und vielversprechend und der Schreibstil verdient ein „phantastisch“. Mir hat es sehr gefallen, Ben und Hanna zu begleiten und zu beobachten, wie sie Stück für Stück erwachsener werden. Besonders schön waren für mich auch die Passagen, in welchen beispielsweise aus Gedichten von E.E. Cummings zitiert wird und diese Zeilen einfach perfekt zum Erzählten passen. Gerade wegen des Schreibstiles sehe ich auch über meine Kritikpunkte hinweg und vergebe – nach längerem Kampf – dennoch 4,5 euphorisch ihr Funkeln auf das Meer zaubernde Sterne. Wenn man ein Buch hauptsächlich aufgrund der Erzählweise lesen kann und mag, wird einem „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ zusagen können.

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[Buchmeinung]

Von: Lalapeja

24.08.2016

Inhalt (Klappentext von der Verlagsseite) Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … Meinung Oh Mann, wie unglaublich gut klang nur dieser Klappentext?! Ich war so, so gespannt auf dieses Buch. Vor allem, weil es von meiner halben Timeline bei Twitter und Instagram gelobt wurde. Ich habe mich auf die düstere Stimmung gefreut und hab Schicksalsschläge erwartet, vielleicht ein klein wenig Fantastisches! Immerhin wird von einem "verwunschenen Strand" geredet. Naja. Ich hab das alles bekommen, aber nur in kleinen Portionen. Dieses schreckliche Ereignis, von dem auf der Buchrückseite die Rede ist, geschieht erst nach 250 Seiten. Zwischendrin habe ich echt mal überlegt, das Buch zur Seite zu legen. Also der Klappentext gehört meiner Meinung nach echt umgeschrieben. Der macht viel zu viel Hoffnung, schürt zu viele Erwartungen, die am Ende nicht befriedigt werden. Die Geschichte beginnt mit einer Feier, auf der Hannas bester Freund Ben plötzlich wieder auftaucht. Er war für einen Monat verschwunden und niemand wusste, wo er steckt. Hanna ist sauer und enttäuscht, doch die zwei raufen sich irgendwie wieder zusammen. Nach der Abifeier packen sie ihre Klamotten und fahren ans Meer. Dieser Mini-Roadtrip war echt lustig und auch die erste Zeit, in der die beiden wild am Strand campen war schön. Leider zieht es sich dann ganz schön und ich habe immer darauf gewartet, dass "etwas Schreckliches" passiert, denn das wurde mir ja versprochen. Wie gesagt, es dauert ca. 250 Seiten und dann ist es auch gar nicht mehr überraschend, sondern vorhersehbar. Viele Rezensenten loben Ulla Schelers Schreibstil, ich fand ihn eigentlich ganz normal. Gut, aber nicht außergewöhnlich. Mich haben die viele englischen Satzfragmente gestört. Das wirkte jedes Mal so abgehackt und ich bin immer wieder darüber gestolpert. Reden Jugendliche wirken so bescheuert? :D Was dann wieder gar nicht damit zusammen gepasst hat: alle Charaktere schreiben sich SMS. Wer schreibt denn heutzutage noch SMS? Fast jeder hat ein Smartphone, damit hat auch fast jeder WhatsApp oder einen anderen Kommunikationsdienst... Aber SMS? Das passt in meinen Augen nicht wirklich zusammen. Düstere Stimmung habe ich beim Lesen leider auch nicht nachempfinden können. Das schreckliche Ereignis kam zu vorhersehbar, danach ebbt die Geschichte wieder ab, das Ende hat mich leider auch nicht sonderlich überraschen können. Ich bin ein wenig gefrustet, weil mir das Buch nicht so gut gefallen hat, wie vielen anderen. Vielleicht habe ich auch zu viel erwartet oder ich gehöre nicht mehr ganz zur Zielgruppe. Achja und wie Hanna mit Büchern umgeht, gehört wirklich verboten! Das tat ja richtig weh beim Lesen!! Fazit "Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen" ist eine Liebeserklärung an das Meer, an die Freundschaft und die Freiheit! Für jüngere Leser, die vielleicht kurz davor sind die Schule zu beenden oder diese eben beendet haben, ist es sicher ein super Roman. Ich konnte die Gefühle, die die Geschichte vermitteln wollte, nicht immer nachfühlen. Es ist keine schlechte Geschichte und viele Passagen/Dialoge sind wirklich schön. Aber letztendlich konnte es mich nicht so sehr begeistern, wie ich wollte, dass es mich begeistert.

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Ben aus "Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen" sprayt. Hanna, seine beste Freundin, sieht seinen Drang nach Kunst im öffentlichen Raum eher skeptisch. Hanna ist die Ruhige, Vernünftige, die Ben erdet. Wohingegen er sie an ihre Grenzen bringt – I dare you. Nach dem Abi driften die Beiden auseinander. Ein letzter gemeinsamer Ausflug vor dem Erwachsenwerden. Ans Meer. "Weißer Streifen um weißer Streifen verschwand unter der Kühlerhaube. Es sah aus, als würde sie die Straße fressen. Sie fraß und fraß und fraß." (S. 56) Am Meer angekommen verändert sich die Freundschaft von Hanna und Ben. Die Nähe zwischen den Beiden wird intensiver, drängender, umfassender. Gleichzeitig entfernen sich die Beiden Stück für Stück voneinander. Auseinandergetrieben von einer alten Legende, die ihnen ein Mädchen am Strand erzählt. Wahrheit und Fiktion verwischen und am Ende, am Ende ist Ben verschwunden. "Und dazwischen bist du, und du weißt, du kannst das Meer nicht verändern. Weder seine Farbe noch wie groß die Wellen werden. Aber während du dort sitzt, verändert es dich." (S. 289) Zu Beginn war ich unsicher, ob ich überhaupt noch in die Zielgruppe gehöre. Dieses Nach-Abi-Gefühl hatte ich selbst vor zehn Jahren nicht. Den Drang zum Meer zu fahren versteh ich hingegen sehr. Und so schlichen sich Hanna und Ben auf Zehenspitzen in mein Herz. Ulla transportiert die Gefühle ihrer Protagonisten ganz ohne Holzhammer und Klischees. Viel mehr gleitet man wie bei den Gezeiten zusammen mit Hanna und Ben ins Meer und plötzlich steht man bis zum Hals im Wasser, weil man die Flut nicht bemerkt hat. Denn es ist gefährlich, stürmisch zu leben. Und zu lieben. Ein großartiger Debütroman, der Meersehnsucht weckt.

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Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches … (Klappentext) Gleich zu Beginn gefiel mir das Buch sehr gut und ich wollte unbedingt mehr über Hanna, Ben und ihre gemeinsame Geschichte erfahren. Die Autorin hat auch eine tolle "nach-dem-Abi-Aufbruchsstimmung" rüber bringen können und ich habe gleich an meine eigene Zeit nach dem Abi gedacht und mich ein wenig in diese Zeit zurück versetzt gefühlt. Hanna als Hauptprotagonistin und ihr bester Freund Ben waren mir auch direkt am Anfang sympathisch. Zwei ganz unterschiedliche Charaktere, die doch eine tiefe und ganz besondere Freundschaft verbindet. Wo auch der Satz "I dare you" unglaublich wichtig und bedeutend ist. Ben eher rebellisch, schwimmt leidenschaftlich, macht Graffitis und ist ein freier und sponater Mensch, der auch gerne mal verrückte Aktionen macht. Trotzdem leidet er auch unter seiner Familiensituation und fühlt sich auch einsam, was er aber nicht nach außen zeigt. Zitat : "Ich verstand ihn noch weniger als sonst. Ben verstehen war wie durch eine Kamera zu schauen, ohne fokussieren zu können. Manchmal konntest du für einen perfekten Moment klar sehen, dann verschwamm wieder alles." Er fordert auch Hanna öfters heraus und sie wirkt mit ihm auch gleich viel lebendiger und glücklicher. Charakterlich ist sie im Gegensatz zu ihm eher normal und lebt ihr Leben eher "geplant". Was mir bei der Nebencharakteren Sam und Chloé richtig gut gefallen hat, dass sie wie auch die Hauptcharaktere Tiefe haben und facettenreich sind. Chloé ist leicht strange, ein bisschen kaputt, aber auch irgendwie cool. Sam ist dabei ein süßer, humorvoller und netter Charakter, der toll zu der Geschichte und ihrer Handlung gepasst hat. Das Buch ist in zwei Teile unterteilt, wo bei das Thema der Geschichte sich auch ein wenig verändert. Im ersten Teil geht es um die Reise an das Meer und ganz unterschiedliche Momenten und Erlebnisse. Der zweite Teil dagegen dreht sich um Verlust und Suchen. Doch Höhen und Tiefen einer Freundschaft, wegen unausgesprochenen Wünschen, Eifersucht, Streits und verschiedenen Charakterzügen bleibt während dem ganzen Buch ein präsentes Thema. Und manchmal geht es auch einfach um das Warum. Der leicht mystische und düstere Aspekt mit der Legende hat mir auch super gefallen. Insgesamt war das Buch für mich immer spannend, faszinierend und der Leser wird von der ganz besonderen Geschichte von Hanna und Ben total gefesselt. Das offene Ende hat gut zu der Geschichte gepasst, ich hätte trotzdem ein paar Sätze mehr auch schön gefunden. Zitat : "Und in diesem Moment, während ich in einer kleiner Wiese an einem kleinen Meer auf einer billigen Luftmatratze lag und der Himmel mein ganzes Blickfeld ausfüllte, wurde mir klar, dass sich jeder andere Moment in meinem Leben an diesem hier würde messen müssen. An seiner Freiheit, an seinem Gefühl, davonfliegen zu können." Richtig gut gefallen hat mir auch der Schreibstil der Autorin. Sie hat eine schöne Wortwahl, erzählt flüssig und manche Sätze sind auch durch Metaphern leicht lyrisch angehaucht. Ich habe auch ein paar neue Lieblingszitate gefunden. Fazit : Klare Leseempfehlung. Tolle, spannende, leicht mystisch angehauchte Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft und eine Reise ans Meer.

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"Zu meinem achtzehnten Geburtstag schenkte mir mein bester Freund Ben eine Sachbeschädigung." Mit diesen Worten heißt Ulla Scheler zu Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen willkommen und markiert damit den Beginn eines Abenteuers, das sich Stück für Stück vor dem Leser ausbreitet. Denn auch wenn ich mir im Nachhinein nicht vollkommen sicher bin, was ich über dieses Buch denke, eines ist sicher - es ist zumindest eines, das hervorsticht und beeindruckt durch seine Andersartigkeit. Wir lernen ziemlich schnell die beiden Hauptfiguren kennen: Hanna, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, und Ben, ihr bester Freund seit vielen Jahren. Ben ist jedoch seit einem Monat verschwunden, und als er wieder auftaucht, ist die Beziehung zwischen den beiden angespannt. Die beiden sind pure Gegensätze: Ben, der Sprayer, der in der Schule öfters fehlt als dass er anwesend ist. Hanna, die ein wenig still ist, die sich ihre Abschlussfeier auf keinen Fall entgehen lassen will. Man sagt ja immer, dass sich Gegensätze anziehen - das muss auch der Fall bei den beiden sein, weil mir immer wieder die Frage aufkam, wie sie sich überhaupt erst angefreundet haben, wo sie doch so unterschiedlich sind. "Wir machten die Leute um uns herum wahnsinnig, aber wir fühlten uns golden." Ich mochte Hanna sehr gerne als Protagonistin. Ihre Erzählart und ihr Verhalten machte sie sehr sympathisch und vor allem realistisch. Ich konnte sie verstehen, konnte mit ihr mitfühlen und mitfiebern. Selbst als sie mit Ben auf diese fast schon wahnsinnige (oder zumindest wahnsinnig überstürzte) Reise geht, konnte ich ihr Bedürfnis nach Abenteuer, danach, aus dem Alltag auszubrechen, sehr gut nachvollziehen. "Während er knipste, hatte Ben ein abwesendes Lächeln auf dem Gesicht. Wie viele Menschen sahen wohl den Ben, den ich sehen durfte? Wie viele Menschen sahen mich so, wie ich war? Nein, stopp. Wie viele Menschen sahen mich so, wie ich sein könnte? Ich wusste nicht, was von beiden ich wichtiger fand, aber die Antwort auf beide Fragen war wohl Ben." Als das Buch jedoch voranschritt, hatte ich das Gefühl, dass die beiden einander nicht guttun. Sie konnten irgendwie nicht voneinander loslassen, obwohl sie zusammen auch nicht funktionierten. Auch mit den Nebencharakteren - vor allem Chloé und Sam - hatte ich Probleme. Sie waren für mich sehr abstrakt, fast absurd dargestellt. Gerade weil sie letztendlich eine wichtigere Rolle spielten als zuerst angenommen, hätte ich sie gerne besser verstanden. Ich fragte mich ebenfalls, was Ulla Scheler genau erzählen wollte - ging es ums Erwachsenwerden? Darum, aus dem Alltag auszubrechen, Dinge zu wagen? Manchmal hatte ich das Gefühl, den Kern der Geschichte zu verpassen oder nicht zu sehen, und das war schade. "Wie mutig man sein musste, um ein Leben zu leben." Den Fluch hingegen fand ich sehr spannend. Die Legende, die Chloé erzählt hat, dass man nicht wusste, ob es sich dabei um die Wahrheit handelte, und wenn ja, wie wahr es war - hier hat Scheler gute Arbeit geleistet. Zumindest ich war die ganze Zeit verunsichert, ob ihr Roman nicht doch fantastische Elemente hätte. Die ganze Auflösung, die Idee, die dahintersteckte, hat mir auch einfach unglaublich gut gefallen! Aber, und das muss ich leider auch sagen, ist die Geschichte in meinen Augen viel zu lang gestreckt. Ich hatte das Gefühl, dass Hanna und Ben einen Großteil der Zeit in der Schwebe hingen, wusste nicht, welche Bedeutung diverse Szenen haben sollten, und vor allem Dialoge waren oftmals zu lang und zu wenig wichtig. Fünfzig, vielleicht hundert Seiten weniger hätten das Buch noch einmal reizvoller gemacht. "Ich bin seine Achillesferse, seine epische Schwachstelle." Was mir allerdings am besten an Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen gefallen hat, ist der Schreibstil. Ulla Scheler ist nicht nur eine sehr junge Autorin, hierbei handelt es sich auch um ihr Debüt. Und sie beweist jetzt schon, mit was für einer Finesse sie schreiben kann, Ich bin gespannt, wo das noch hinführt, und bin mir sicher, dass ihr nächstes Buch noch besser wird! Es ist nämlich nicht so, als hätte es mir kein Vergnügen bereitet, Hannas und Bens Geschichte kennen zu lernen. Ich hatte das Buch binnen weniger Stunden durchgelesen, ich hätte mir lediglich an manchen Stellen etwas mehr und an anderen etwas weniger gewünscht. Gerade das Ende hat mich sehr unbefriedigt zurückgelassen (was allerdings auch teilweise daran liegt, dass ich offene Enden in den meisten Fällen nicht ausstehen kann). Aber letztendlich handelt es sich bei Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen um ein solides Debüt, das sicher nicht jeder Autor so gut gemeistert hätte. Ich mag, dass Ulla Scheler mit verschiedenen Elementen spielt und ihre Worte so auswählt, dass sie nicht nur eine Gänsehaut, sondern auch einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

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Einfach grandios

Von: Jacky

12.08.2016

Ich sitze jetzt noch hier, nach vielen Stunden und überlege, wie ich jemandem begreiflich machen soll, was ich bei dem Buch empfunden habe. Das Cover ist jetzt nicht so extrem ansprechend und verrät auch nicht sehr viel. Trotzdem hatte ich es schon im Gefühl, dass dieses Buch besonders sein wird. Und so war es auch. Am Anfang war der Schreibstil der Autorin für mich noch etwas holprig. Es werden häufig sehr kurze Sätze eingebaut und das ließ mich öfter stocken. Aber nach wenigen Minuten wird man quasi in die Geschichte gesogen und sofort überfällt einen dieses Gefühl. Es war weder positiv noch wirklich negativ, aber man spürt die ganze Zeit eine Traurigkeit oder einfach etwas, das in der Luft liegt. Ich kann es so genau gar nicht beschreiben. Wie die Freundschaft zwischen Ben und Hanna beschrieben wird, war einfach nur wunderschön. Sie haben so eine tiefe Bindung zueinander und trotzdem kommen manchmal Streitigkeiten auf. Aber man merkt einfach sofort: Das was die beiden haben, ist sehr selten. "Wie es sich anfühlte, ihn zu sehen? Als hätte ich einen Monat lang durch einen Strohhalm geatmet." Dieses Buch hat so viele "Zwischen-den-Zeilen-Botschaften". Oft saß ich da und hab einen Satz bzw Abschnitt immer und immer wieder gelesen, weil er einfach direkt unter die Haut ging oder einen direkt ins Herz getroffen hat. "Vielleicht geht es genau darum. Dass wir schwerelos mit allen Vor- und Nachteilen sind. Dass wir nicht wissen, wo es hingeht, und dass wir nicht wissen, wie lange es dauert, und vielleicht nennt man diesen Zustand >Leben<." Und dann dachte ich nur "Ok". Meine Gedanken waren teilweise wie ausgelöscht, andererseits flogen aber wieder 1000 Gedanken durch meinen Kopf. Man wusste nie so richtig, wo es hingeht, was als nächstes passiert. Was richtig ist und was falsch. Die Charaktere waren unglaublich tief und authentisch dargestellt. Man konnte ihre Gedanken und Gefühle regelrecht nachempfinden. Man konnte mit ihnen leben. Die Autorin schafft es einfach mit ihrem Schreibstil, einen direkt in die Geschichte rein zu ziehen. Sie schreibt unglaublich metaphorisch, ja teilweise sogar fast poetisch. Und das hat mich sehr sehr beeindruckt. "Vielleicht macht das ein gutes Leben aus. Dass man sich Fragen stellt. Neue Fragen, alte Fragen. Weil sich das Leben mit Fragen in alle Richtungen ausbreitet. Weil es explodieren kann, wegen einem Kringel und einem Punkt. Und der Sinn des Lebens? Ein Leben, das wächst und sich verändert. Man muss keine Angst vor Fragezeichen haben, nur vor Punkten." Was ich zu dem Ende sagen soll, weiß ich nicht. Einerseits dachte ich "Ok. Und nun?? Warum??". Ich hab doch noch so viele Fragen und ich will noch so viel wissen. Andererseits war es wieder perfekt. Es passte einfach. Zur Geschichte, aber auch zu Ben. Vor allem zu Ben. Letztendlich kann ich nur sagen: Lest dieses Buch. Lasst euch bedingungslos in diese Geschichte fallen. Ich habe sie geliebt und das war bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich sie gelesen hab. Grandios!!

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