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Rezensionen zu
Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Gerhard Jäger

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Würde man im Stehen lesen, wäre dieser Roman eine Gefahr, so umwerfend wie er ist. Poetischer kann man über derart ernste Themen wie Tod und Isolation gar nicht mehr schreiben. Fast lässt das die Dramatik vergessen, die düsteren Gedanken wirken weniger düster und die Ablehnung der Dorfbewohner dem jungen Historiker gegenüber gar nicht mehr so feindselig. Dieser spezielle Roman ist in zwei Zeitebenen gegliedert. Im 21. Jahrhundert reist ein älterer Amerikaner nach Innsbruck und will Näheres über das Verschwinden seines Cousins Max Schreiber ermitteln. Er soll zuletzt in einem Tiroler Bergdorf gesehen worden sein. Dieser Cousin ist jener Historiker, der im Dorf zu einem Verbrechen aus dem 19. Jahrhundert recherchierte und darüber ein Buch verfassen wollte. Dieser Roman ist ein absolut ausgezeichnetes Lesevergnügen – in vielerlei Hinsicht. Über die starken 400 Seiten hinweg schafft es Gerhard Jäger durchgehend, seine unglaubliche Sprachgewalt einzufangen, zu komprimieren, und so die vielen Lesestunden zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen. Und es sind nicht nur viele Stunden, weil das Buch dick oder man wenig Zeit hat, sondern weil man sich bei dieser unglaublich schönen Sprache die Sätze einfach auf der Zunge beziehungsweise im Gehirn zergehen lassen muss, was natürlich das gesamte Lesetempo verlangsamt, aber den Lesegenuss absolut steigert. Ein Lesegenuss, der einem Kinobesuch gleichkommt.

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Auf der Suche nach der Wahrheit... Im Herbst des Jahres 1950 reist der junge Historiker Max Schreiber aus seiner Heimatstadt Wien in ein kleines Tiroler Bergdorf, um mehr über ein mysteriöses Verbrechen zu erfahren, das sich Mitte des 19. Jahrhunderts dort ereignet hat. Als Max, der den ganzen Winter dort verbringen will, sich bei den Dorfbewohnern umhört, stößt er auf Misstrauen und Ablehnung. Irritiert von dem Verhalten zieht sich der 25-jährige immer mehr zurück, konfrontiert mit der Abgeschiedenheit der Berge. Einzig eine stumme junge Frau erweckt seine Aufmerksamkeit... Doch eines Tages überschlagen sich die Ereignisse: Es gibt einen seltsamen Todesfall, eine Scheune brennt bis auf die Grundmauern nieder und der Winter hält Einzug - in diesem Jahr mit einer unglaublichen Wucht. Mit den Schneemassen brechen tödliche Lawinen über das Dorf herein. Doch damit nicht genug: Max Schreiber gerät unter Mordverdacht und plötzlich fehlt jede Spur von ihm. Über fünfzig Jahre später reist ein älterer Mann in die Gegend mit dem Ziel, die Wahrheit herauszufinden. Was ist damals, als der Winter mit aller Macht kam, wirklich passiert? Die Spurensuche beginnt... "Es gibt Momente, Orte, die dir Angst machen. Du weißt, dass da etwas ist, das auf dich wartet, gesichtslos, namenlos, jenseits aller Begriffe, jenseits aller Konturen, und doch, es ist da, du spürst es, und du weißt nur eines: Es ist nichts Gutes." - Seite 20 Dieses Buch hat mir mit seinem beeindruckendem Erzählstil sehr gefallen! Es ist eine Mischung aus Krimi, einer kleinen Liebesgeschichte und einem großen Drama - alles angesiedelt in einem kleinen Tiroler Bergdorf. Vor einem beeindruckendem Bergpanorama spielt sich eine Geschichte ab, die sich langsam dramatisch zuspitzt - die unerwarteten Schneemassen spielen dabei eine traurige Rolle... Die Handlung hat zwei Erzählebenen: Zuerst lernen wir den älteren Mann Mr. Miller kennen, der zu einer Reise aus den USA nach Innsbruck aufbricht, mit der Hoffnung, dort die Wahrheit zu finden: Anfang der fünfziger Jahre verschwand ein Verwandter spurlos. Dabei wird er immer wieder von Erinnerungen eingeholt. Dann geht es in die Vergangenheit, ins Jahr 1950, als sich der Wiener Historiker Max Schreiber in ein abgeschiedenes Bergdorf aufmacht, um dort nach einem Verbrechen zu forschen, dass ein Jahrhundert zurückliegt. Doch mit dem, was er in diesem Winter erlebt, hat er nicht gerechnet... Die regelmäßigen Wechsel der beiden Ebenen sind sehr gut aufeinander abgestimmt, nach und nach kommt alles ans Licht. Dieses Buch sticht vor allem mit einem heraus: Dem bildgewaltigen, großartigem Erzählstil. Sehr detailreich und mit einer poetischen Note schildert der Autor hier die Atmosphäre des kleinen Dorfes und des Winters, dessen Idylle trügt. Gerade die Momente, als der Schnee alles einhüllt, sind sehr aussagekräftig. Doch neben den Schauplätzen gibt es auch eine sehr spannende Handlung, die einiges zu bieten hat. Die Sätze sind oft verschachtelt und lang - aber gerade das macht diesen leicht poetischen Schreibstil aus. Das Cover -ganz in Weiß gehalten mit einer einsamen Gestalt, die durch den Schnee stapft- ist, genau wie der Titel, sehr gut auf den Inhalt abgestimmt. "Und er blickt zurück zum Dorf, alles liegt unter einer dicken weißen Schneedecke, auf der die Sonne blinkt, fast schon meterhoch die Schneewände auf den Seiten der freigeschaufelten Straßen, Gassen und Wege, eine idyllische Szene, eine friedliche Szene, die nichts verrät von den Leichen, die im Keller liegen, und Schatten, die nachts ihrer Wege gehen." -Seite 249 Mein Fazit: Ein beeindruckendes Buch, dass mit seiner wunderbaren Erzählweise überzeugt. Ein detailreich geschildertes Winterpanorama, hinter dem sich eine tödliche Gefahr verbirgt. Dazu gibt es noch eine packende Handlung, die einerseits sehr spannend ist, andererseits aber -aufgrund der Katastrophe- auch berührend und traurig ist. Es gibt ausgewählte Momentaufnahmen, in dem man die Hauptcharaktere sehr gut kennen lernt - ihr Denken und Handeln wird bis in kleinste Detail beschrieben. Alles ist sehr gut aufeinander abgestimmt. Ein sehr gelungener Roman - anders, besonders und sehr lesenswert!

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Debütromane haben auf mich einen ganz besonderen Reiz, denn ich warte immer noch auf den Autor unserer Zeit, den ich gern über mehrere Werke verfolgen würde - bis dato Fehlanzeige. Habe ich scheinbar einen Schriftsteller für mich entdeckt, dann bin ich meist von seinen weiteren Werken dann doch wieder enttäuscht. Gerhard Jäger kommt mir daher gerade recht. Ein Buch mit einem sehr ansprechenden Cover und einem Titel, der eine geheimnisvolle Geschichte verspricht, ist genau das, was bei diesem ungemütlichen Wetter mit aufs Sofa darf. Der frisch promovierte Wiener Historiker Max Schreiber will in einem altertümlichen Dorf in den Tiroler Alpen dem Geheimnis der Mitte des 19. Jahrhunderts lebenden Hexe Katharina Schwarzmann auf den Grund gehen. Diese soll in ihrem Haus verbrannt sein und Schreiber ahnt, dass es sich um eine Hexenverbrennung handeln könnte, die zu der damaligen Zeit jedoch nicht mehr hätte stattfinden dürfen. An Kooperativität seitens der Dorfbewohner ist jedoch nicht zu denken. Bei ihnen stößt Schreiber nur auf Argwohn, Ablehnung und Schweigen, so dass er im Alleingang den Abgründen auf die Schliche kommen muss. Dass er sich zudem leidenschaftlich in die stumme Maria verliebt, eine Liebe, die nicht sein darf, macht seine Ermittlungen nicht leichter. Der Aufenthalt des Historikers in dem Bergdorf nimmt immer dramatischere Züge an und alles droht zu eskalieren, als auch noch ein Bauer tödlich verunglückt. Welch ein poetisches Feuerwerk! Wo hat sich der Autor Gerhard Jäger all die Jahre versteckt? Sollte er die Zeit allein genutzt haben, um eben diesen Roman zu schreiben, dann hat es sich mehr als nur gelohnt. Hätte ich doch nur einen Hauch seiner Gabe, Worte verschmelzen zu lassen, einiges würde ich dafür geben. Der Roman ist ein Werk, dass man mit allen Sinnen genießen kann. Man riecht die von Schnee überladenen Landschaften, hört das leise, zerknirschte Gebrabbel der doch schweigenden Dorfgemeinschaft, schmeckt die Leidenschaft, die Max und Maria verbindet, sieht die Gefahr lauern und wenn man möchte, fühlt man schlussendlich Marie auch noch in den Armen von Max. Sprachlich für mich ein Meisterwerk. Gepaart mit feinen stilitischen Mitteln, gibt dieser Roman das wieder, was eine imposante Bergwelt ausmacht - Kraft, Größe, Gewalt und Bedrohung. Stets düster verpackt, schafft Jäger es von Anfang an, den Leser mit seinem Buch in den Bann zu ziehen. Das Zusammenspiel von Wärme und Kälte verschafft dem Roman etwas, was nicht mal so nebenbei entsteht. Hier hat der Autor den Roman so gekonnt in Gegensätze gehüllt, dass eine verblüffende Harmonie enttsteht. Die Wärme geprägt durch die Leidenschaft zwischen Maria und Max auf der einen Seite und auf der anderen Seite die ausstrahlende Kälte der Schneelandschaften. Und was mich besonders begeistert, ist die Wirkung der steten feinen Wortwiederholungen. Meines Erachtens das beste Stilmittel, um einer bestimmten Sache Ausdruck zu verleihen, ohne aber aufdringlich zu sein. Gerhard Jäger ist ein Autor für die Romane, die ich mir schon immer gewünscht habe. Kein Buch, das schon tausendfach in den Buchhandlungen zu finden ist. Endlich einmal etwas anderes, was als das vereint, was der Leser sich wünscht und zu träumen fast gar nicht gewagt hat. Aber auch Träume können Wirklichkeit werden. Ein fulminantes Werk, das prämiert gehört.

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Ein Buchschatz!

Von: Marie aus Trostberg

22.12.2016

Das Buch hat mich sehr beeindruckt! Die bildliche Sprache vermittelt ein angespanntes Gefühl, dass sich durch die gesamte Handlung zieht. Für mich hat sich der Roman als perfektes Geschenk etabliert.

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Dies ist eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe, ganz selten hat mich eine Geschichte derart gefesselt. Dieser wunderschöne, wortgewaltige Sprachstil erzeugt Bilder im Kopf, die einen tief in die Handlung wie auch in die beiden Protagonisten Miller und Schreiber selbst eintauchen lässt. Hier hat der Autor eine echte Gabe (von "Begabung" zu sprechen, würde ihm wohl nicht gerecht werden). Passieren an sich tut ja nicht unheimlich viel. Hauptsächlich vermittelt werden vielmehr gewaltige Landschaftsbilder und die Gedankenwelt der beiden Hauptakteure sowie die sozialen Verhältnisse in dem Tiroler Bergdorf, das Ganze mit einem durchaus mystischen Touch, ABER: gerade darin versinkt man restlos (mir ist es jedenfalls so gegangen) und ich hatte Seite für Seite das Gefühl, unmittelbar dabei zu sein (kein Film kann das so exzellent herüberbringen). Man riecht förmlich die frische winterliche Bergluft und spürt hautnah die beißende Kälte, dann wieder die urgemütliche Wärme in den Stuben, den Regen, wenn Schreiber bis auf die Haut durchnässt ist, die nagende Eifersucht und die Sucht Schreibers, von der Dorfgemeinschaft anerkannt zu werden und mit dieser Frau zusammen zu sein in einer Welt, in die er nicht hingehört. Die (Krimi-)Handlung ist dann eigentlich "nur" der Tupfen auf dem i, der der ganzen Sache noch die nötige Spannung und Würze verleiht. Ich tat mich jedes Mal schwer, das Buch aus der Hand zu legen und nicht alles liegen- und stehenzulassen, um die Geschichte in einem Zug fertigzulesen. Wo hat sich dieser geniale Autor bisher nur versteckt ? Da Jäger bis dato leider nur ein Buch veröffentlicht hat, sagt man sich am Ende: schade, lieber hätte ich weiter- und weiter- und weitergelesen. Es wird schwierig sein, noch einen Autor mit einer solch wunderschönen Sprachgewalt zu finden.

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Wenn man den Klapptentext so liest, könnte man glauben, es handle sich um einen Kriminalroman. Doch nein – soweit würde ich nicht gehen. Denn ich lese ja selten Kriminalromane oder Thriller. Sollten sich allerdings künftig eben diesen beiden Genres einer solchen Sprach- und Bildgewalt bedienen, wie es Gerhard Jäger in seinem Roman um das Tiroler Bergdorf gelang, werde ich zum neuen Freund beider Genres! Von Beginn an, war ich sehr beeindruckt von der Fähigkeit des Autor, mir das Gefühl zu vermitteln, mich an dem Ort des Geschehens zu befinden. Gekonnt beschreibt er düster und beklemmend die Kraft der winterlichen Natur in den Bergen. Vor allem die Bedrohlichkeit der Lawinen hat mich atemanhaltend weiterlesen lassen. Doch auch die Naturbeschreibungen, während Max Schreiber erstmal alleine in den Bergen umher geht und von einem heftigen Starkregen erwischt wird, war wunderbar beschrieben. Mit viel Poesie gelang es hier dem Autor, mich selbst ganz durchnässt fühlen zu lassen. Abgesehen von der sprachlichen Kraft des Romans hat mir auch die Handlung sehr gefallen. Es gibt wohl Stimmen, die den Plot etwas zu vorhersehbar fanden. Dem kann mich allerdings nicht wirklich anschließen. Ich erwarte nun auch nicht zwingend, dass mich die Handlung eines Buches aufgrund von überraschenden Wendungen aus der Bahn wirft. Beide Figuren, Max Schreiber und auch der alte Mann, der sich auf die Suche nach der Wahrheit macht, sind zudem gut skizziert. Ich mochte vor allem die Figur des alten Mannes, dem ich mich schon zu Beginn des Romans verbunden fühlte, ohne zu wissen warum. Er war so lebensweise, so ruhend und doch so aufgewühlt zugleich. Er war getrieben vom Ankommen, würde ich fast sagen. Das hat mir gut gefallen. Habt Ihr einen Kamin? Dann packt Euch Feuerholz rein und lest dieses Buch! Aber auch, wenn Ihr keinen Kamin habt, das Buch ist für Winterlesestunden geschaffen!

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Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Von: Andre Wenske aus Gelsenkirchen

24.10.2016

Ein wirklich großartiges Buch. SPOILER Die Geschichte handelt von einem alten Mann, der auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist. Der Schreibstil des Autors ist sehr markant und unnachahmlich. Er verwendet viele Metaphern. Möglichst so, dass sich der Leser jede Person, jeden Gegenstand und jeden Ort genau ins Detail vorstellen kann. Es ist weniger die Spannung, die Ungewissheit, die einen antreibt weiterzulesen, sondern es liegt eindeutig daran, wie Ereignisse umschrieben werden. Dieses Buch ist wirklich großartig und jeder, der ein Fan von Romanen ist, sollte hier unbedingt zuschlagen. Dieses Buch ist ein guter Mix aus abtauchen in eine Fantasiewelt, Geschichte, ein bisschen Komik und ein wenig Drama.

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Tiroler Bergdorf

Von: Theda Uphoff aus Delmenhorst

23.10.2016

Der Roman von Gerhard Jäger hat mich so gefesselt, ich konnte das Buch gar nicht aus den Händen legen. Der Autor schafft durch seine bildgewaltige Sprache eine unglaublich dichte Atmosphäre. Der Roman nimmt einen mit in die 1950er Jahre eines Tiroler Bergdorfes und man fühlt sich direkt in diese Zeit hineinversetzt. Die Geschichte um die isolierte Dorfgemeinschaft mit ihren dunklen Geheimnissen und den aus Wien stammenden Historiker, der plötzlich in ihr Leben tritt, ist bis zur letzten Seite spannend! Ein wunderbares Buch und absolut empfehlenswert!

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