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Rezensionen zu
Die Oleanderfrauen

Teresa Simon

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Eine spannende Familiengeschichte

Von: Sissy0302

14.01.2018

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen in Hamburg (ich liebe solche Bücher!): 1936: Sophie, Tochter eines Kaffeebarons, verliebt sich in den Sohn der Köchin. Diese heimliche Liebe wird das Leben der beiden für immer verändern... 2016: Jule führt ein Café und bietet nebenbei einen Dienst an, Biografien zu schreiben oder in vergangenen Familiengeschichten zu forschen. Eines Tages entdeckt Johanna, eine pensionierte Lehrerin, auf dem Dachboden ihrer verstorbenen Mutter ein Tagebuch. Sie versinkt in dieser Geschichte und bittet Jule, die Personen aus diesem Buch zu finden. Mich hat diese Geschichte in ihren Bann gezogen. Wäre es mir möglich gewesen, hätte ich es am liebsten in einem Rutsch gelesen. Der Schreibstil der Autorin ist spannend, die Geschichte ergreifend und sehr emotional. Die meisten Charaktere sind sehr liebenswert, Menschen, die man gerne als Freunde hätte. Aber natürlich gibt es auch andere Charaktere in dieser Geschichte. Aber grad diese machen einen Teil der Spannung aus. Ich war früher leidenschaftliche Krimi- und Thrillerleserin. Ich muss sagen, dieser Roman hat mich nicht weniger gefesselt als der beste Krimi/Thriller. Vor allem der Part der Vorkriegs-/Kriegszeit war sehr spannend und emotional. Die Autorin (dies war mein erster Roman von Teresa Simon, aber ich bin mir sehr sicher, wer hinter dem Pseudonym steckt), versteht es vor allem, die Gewalt zu vermitteln, ohne ins brutale Detail gehen zu müssen. Ich kann diesen Roman nur empfehlen. Ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte wird hier real. Für mich wird dieses Buch definitiv zu den Highlights des Jahres 2018 gehören.

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Die Oleanderfrauen

Von: Bettina Hertz aus Göllnitz

13.01.2018

Die Oleander Frauen Autor: Teresa Simon Hamburg 1936: Die siebzehnjährige Sophie Terhoven, Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons, genießt ihr komfortables Leben in einer prächtigen Villa in einer der besten Gegenden von Hamburg. Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, ist ihr von Kindheit an vertraut. Der innigen Kinderfreundschaft entwachsen, fühlen fühlen beide plötzlich ganz anders füreinander und merken, dass sie sich verliebt haben. Sophie ist überzeugt, die große Liebe gefunden zu haben. Doch Reich und Arm gehören nicht zusammen, eine Hürde, die in dieser Zeit kaum zu erklimmen ist. Zusätzlich macht ein dunkles Geheimnis ihrer Eltern die junge Liebe unmöglich. Und über allem braut sich ein politischer Tsunami zusammen, der unaufhörlich auf alle Beteiligten zurollt... Hamburg 2016: Johanna findet auf dem Dachboden ihrer Mutter einen alten Koffer mit einem Tagebuch. Wer ist die Verfasserin des Geschriebenen, betrifft es ihre eigene Familie? In einem kleinen Café Hamburgs, dem Strandperlchen, macht sie Bekanntschaft mit der Inhaberin Jule Weisbach. Diese bietet neben ihren äußerst delikaten Kaffees und Törtchen einen kleinen Nebendienst an, und zwar bringt sie unter dem Motto „Ich schreib dir dein Leben“ diverse Familiengeschichten, verzweigte, komplizierte Stammbäume zu Papier. Würde Jule ihr über die Herkunft des Tagebuchs helfen können? „Die Oleanderfrauen“ ist der neue Roman aus der Feder von Teresa Simon vor der historischen Kulisse Hamburgs um 1936. Der Schreibstil ist einfach einzigartig. Er ist spannend, superflüssig zu lesen, höchst emotional, man durchlebt einfach alle Gefühlsebenen mit den Protagonisten hautnah mit. Jule, Johanna und Sophie sind wunderbare authentische Charaktere, die durch die Geschichte führen. Diese wird in zwei unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, einmal aus Sicht von Sophie in der Vergangenheit (Tagebucheinträge) und aus Sicht von Jule und Johanna in der Gegenwart. Sophie kämpft in der Vergangenheit um ihre Liebe und wächst über sich hinaus, währenddessen sich über all ihren Lieben der Sturm des Naziregimes zusammenbraut und zu dieser Zeit kaum jemand die Ausmaße erahnen konnte. Ich möchte hier auf keinen Fall zu viel vom Inhalt verraten, denn Teresa Simon ist es genial gelungen, beide Erzählstränge miteinander zu verknüpfen. Sie lässt uns bis zum Ende ganz schön zappeln, aber man wird mit einem höchst spannenden und emotionalen Finale belohnt. Ich war am Ende des Romans tief berührt und sehr aufgewühlt über das Gelesene. Ich kann „Die Oleanderfrauen“ absolut weiterempfehlen und vergebe fünf volle sehr verdiente Sterne.

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Kaum hat das Jahr begonnen, kann ich das erste Buch mit ♥♥♥ Lieblingsbuch-Status♥♥ vermelden! Bessser kann es doch gar nicht starten! Was meint ihr? Voller Ungeduld habe ich auf den neuen Roman von Teresa Simon gewartet. Ihre beiden Romane "Die Frauen der Rosenvilla" und "Die Holunderschwestern" waren absolute Lieblingsbücher von mir, doch "Die Oleanderfrauen" toppen diese beiden noch. In zwei Tagen habe ich die fast 500 Seiten inhaliert und wollte einfach nur lesen, lesen und nochmals lesen! Was für ein tolles Buch - einfach grandios erzählt! Schon der Prolog entführt den Leser in ein emotionales Mienenfeld. Ein erschütternder Abschiedsbrief lässt einem sofort in die Geschichte eintauchen... Wie von der Autorin gewohnt haben wir es wieder mit einer Geschichte auf zwei Zeitebenen zu tun. Die Vergangenheit entführt uns nach Hamburg ins Jahr 1936. Die wohlhabende Familie Terhoven verdient seit Jahrzehnten ihr Geld mit dem Import von Kaffee. Die Dame des Hauses, Delia Terhoven, widmet sich der feinen Gesellschaft, während sich ihr Ehemann Friedrich mit den Geschäften befasst. Die 17jährige Sophie und der 12jährige Lennie wachsen wohlbehütet in der großen Familienvilla auf. Doch schon bald ziehen dunkle Wolken über die Familie. Die politische Situation wird immer angespannter und der Import des Kaffee's geht zurück. Tochter Sophie, verliebt sich in Hannes, den Sohn der Köchin. Die Beiden sind zusammen aufgewachsen und kennen sich von Kindesbeinen an, doch plötzlich ist alles anders. Im Gewächshaus zwischen blühenden Oleanderbüschen treffen sich Sophie und Hannes heimlich. Nur Sophies bester Freund Malte weiß davon. Als die geheimen Treffen Früchte tragen wird die schwangere Sophie mit dem etwa gleichaltrigen Hausmädchen Stine auf die Insel Föhr verbannt, um einen gesellschaftlichen Skandal zu vermeiden..... Im Gegenwartsstrang lernen wir die sympathische Jule kennen, die in Hamburg ihr Café "Strandperlchen" führt. Eine gewaltige Mietserhöhung gefährdet ihre Existenz, denn "Jule ohne Plan", wie sie ihre Mutter immer nannte, hat ihr Geschichtsstudium nie beendet. Mit dem "Strandperlchen" hat sie sich ihren heimlichen Wunsch erfüllt. Nebenher widmet sie sich noch mit ihrem Service "Ich schreib Dir Dein Leben" alten Familiengeschichten. Ihr Angebot Menschen zu helfen, die nach Familienangehörigen suchen oder einfach alte Biografien ins Reine zu schreiben sind ihr eine Herzensangelegenheit Als Johanna Martens nach dem Tod ihrer Mutter den Dachboden des Hauses räumt, fällt ihr ein Medaillon mit Oleanderblüten und ein Tagebuch in die Hände. Niemand aus der Familie kann die Tagebuchschreiberin zuordnen und so beginnt Johanna zu lesen. Bald kann sie die Niederschrift nicht mehr aus der Hand legen und bittet Jule mehr über diese Sophie Terhoven herauszufinden. Durch das Lesen der Tagebucheinträge verbindet die beiden Frauen sehr bald eine wunderbare Freundschaft und so ganz nebenbei findet auch Jule ihren Platz im Leben.... Die beiden Zeitebene werden von der Autorin gekonnt verknüpft. Ihr gelingt es mich mit beiden Handlungssträngen zu überzeugen, was selten passiert, da ich zu 90% immer den Strang der Vergangenheit bevorzuge. Hier ergänzen sich die beiden Geschichten jedoch perfekt und man fiebert bis zum Schluss mit allen Protagonisten mit. Die Handlung ist wunderbar lebendig erzählt, die Charaktere mitten aus dem Leben gegriffen und die Spannung zum Greifen nah. Ich habe das Buch inhaliert und konnte es nicht mehr zur Seite legen! „„Oleanderfrauen, ja das sind wir Terhovens in der weiblichen Linie. Jede von uns musste lernen, dass zur Süße der Liebe auch viel Bitternis gehört. Es ist wie in der alten Geschichte von Hero und Leander – die, die wir wirklich lieben, sind für uns unerreichbar.“ Ebenso gelang es Teresa Simon die Atmosphäre vor Beginn des Zweiten Weltkrieges perfekt einzufangen. Die Nationalsozialisten gewinnen immer mehr an Boden, die Stimmen gegen die Juden werden immer lauter. Trotzdem können es viele Menschen nicht glauben, dass es schon wieder Krieg geben soll, wo doch erst der große Krieg zu Ende gegangen ist. Die Bombardierung Hamburgs (der berühmte Feuersturm im Sommer 1943), die Olympiade in Berlin 1936, sowie das Verschwinden von jüdischen Familiensind Themen, die Teresa Simons genauso anspricht, wie die beginnende Hungersnot. Mein einziger Kritikpunkt ist die Wahl der Schriftform des Tagebuches. Das feine kursive Schriftbild lässt sich sehr schwer lesen, wird allerdings laut Verlag in der nächsten Auflage verändert werden. Als Coffee-holic fand ich die tollen Beschreibungen diverser Kaffeesorten und ihrer Zubereitungsarten, sowie Erklärungen zum Import und der Aufzucht sehr interessant. Am Ende des Romans befinden sich noch als zusätzliches Zuckerl leckere Kuchen- und Kaffeerezepte aus dem "Strandperlchen". Charaktere: Die Autorin hat sowohl ihre Hauptcharaktere Jule, Sophie und Johanna, wie auch die zahlreichen Nebenfiguren sehr detailliert und authentisch gezeichnet. Sophie ist anfangs eine verwöhnte junge Frau, deren wahrer Charakter sich in der schweren Zeit während des Krieges zeigt. Sie gibt nie die Hoffnung auf und kämpft um ihr Leben und ihre Liebe. Sie trotzt allen Widerständen - solange es ihr möglich ist. Sie ist der interessanteste Charakter des Romans. Man spürt ihre Gefühlswelt durch jede Zeile der Geschichte. Auch Jule in der Gegenwart ist eine engagierte junge Frau, die nicht so schnell aufgibt und mit mutigen Ideen versucht ihren Lebensinhalt, das Café, zu retten. Mit ihrer quirligen und herzensguten Freundin Aphrodite, eine kaffeebraune Schönheit und Mutter einer Tochter, hat sie jederzeit Hilfe an ihrer Seite. Die sympathische Johanna, habe ich ebenfalls sehr schnell ins Herz geschlossen. Mein absoluter Liebling im Roman war aber Malte. Der liebenswürdige und hilfsbereite Freund von Sophie liebt Literatur und Swingmusik. Als Kind berkam er Kinderlähmung und ist seither gehbehindert. In den Zeiten des Nationalsozialismus ist er ein Krüppel, ein Feindbild. Zusätzlich ist er noch homosexuell, was der SS-Offizier Hellmuth Moers, der bei den Terhovens ein und aus geht, sehr bald entdeckt. Dieser Mann ist kalt und ehrgeizig. Er nimmt sich, was er will und ist nicht nur für Malte eine Bedrohung. Sophies kleiner Buder Lennie wird zum glühenden Anhänger der Hitlerjugend und des Nationalsozialismus. Schreibstil: Was soll man noch sagen, wenn man die Geschichte liest, rundherum alles ausblendet und eigentlich nur mehr lesen möchte? (Gott sei Dank war Wochenende!) Die Autorin kann es ganz einfach! Man ist gefangen in der Handlung, fiebert mit den Protagonisten mit und kann nicht aufhören zu lesen, bis man die letzte Seite zugeschlagen hat. Was will man mehr? Fazit: Ein absolutes Lese-Highlight, das ich nicht aus der Hand legen konnte, bis ich die letzte Seite gelesen hatte. Historisch perfekt recherchiert, mit einem Schuss Spannung und einer ergreifenden Lebens- und Liebesgeschichte auf zwei Zeitebenen, entführt dieser Roman ins Hamburg der Jahre 1936 und 2016. Eine absolute Leseempfehlung!

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Ein Lesehighlight

Von: verde aus Wien

10.01.2018

Mit den "Oleanderfrauen" knüpft Teresa Simon an ihre erfolgreichen Vorgänger-Romane "Die Frauen der Rosenvilla" und "Die Holunderschwestern" an. Es ist gewohnt spannend, mit vielen Geheimnissen rund um wunderbar ausgearbeitete Charaktere. Hamburg in den 30er Jahren: Die 17-jährige Sophie Terhoven, Tochter eines Kaffeebarons, wächst wohlbehütet auf und soll sich den gesellschaftlichen Verpflichtungen widmen. Doch Sophie verbringt am liebsten die Zeit mit ihrem besten Freund, dem intelligenten und feinfühligen Malte, der noch ein wichtiger Begleiter in ihrem Leben sein soll. Und dann ist da Hannes Kröger, der Sohn der Köchin, in den sie sich unsterblich verliebt hat. Doch die junge Liebe darf nicht sein, nicht nur, weil Reich und Arm nicht zusammengehören. Ein Geheimnis der Familie macht ihre Liebe nahezu unmöglich. Hamburg 2016: Jule hat sich ihren Traum erfüllt und führt ein Café, in dem sie hochwertige Kaffeesorten anbietet. Doch abseits davon belasten finanzielle Sorgen sie ebenso wie ihr unerfülltes Liebesglück. Dann tritt Johanna, eine ältere Dame, in ihr Leben und macht sie vertraut mit den Tagebüchern der jungen Sophie Terhoven. Diese hat Johanna am Dachboden ihrer Mutter entdeckt und bittet Jule um Hilfe. Denn warum war Johannas Mutter im Besitz davon? Mit viel Feingefühl verwebt Teresa Simon die beiden Ebenen in der Vergangenheit und im Jetzt. Die Handlung nimmt unerwartete Wendungen und trotz gelüfteter Geheimnisse baut sich die Spannung mehr und mehr auf. Mit einer wunderschönen Sprache, die sich angenehm flüssig lesen lässt, zieht Teresa Simon die Leser in ihren Bann und fesselt sie so sehr an die Geschichte, dass sich das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Beeindruckend sind die fein ausgearbeiteten Charaktere, die sowohl die Handlung als auch die Gefühle so greifbar und real erscheinen lassen. Selbst die Nebencharaktere sind so liebevoll gestaltet, dass man mit ihren Schicksalen mitleidet, -fühlt und -lebt. Ganz großartig ist der Autorin Sophie Terhoven gelungen – eine so starke und bewundernswerte Protagonistin, die eine so wunderbare, authentische Wandlung im Laufe der Geschichte macht, dass man sich nur schwer von ihrem Handlungsstrang lösen kann. Ein weiteres, wichtiges Detail, das diesen Roman ausmacht, ist die Darstellung der damaligen Zeit. Die Autorin fängt die teilweise beängstigende und bedrückende Vorkriegszeit ebenso gekonnt ein wie die Kriegszeit, in der so viel Angst, Leid und Hoffnungslosigkeit herrschten. Es ist ein Überlebenskampf für die Menschen in Deutschland und für Sophie ganz besonders. Fazit: Eine klare Leseempfehlung! Ich würde sogar meinen, die "Oleanderfrauen" haben die Vorgängerromane der Autorin noch übertroffen. Eine emotionale, hochspannende Familiensaga.

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Der erste Erzählstrang spielt in der Gegenwart. Jule Weisbach unterhält ein kleines Café in Hamburg. Der Erhalt ihres Cafés ist durch eine Mieterhöhung gefährdet. Jule lernt eine ältere Dame, Johanna Martens, kennen, die ein altes Tagebuch beim Entrümpeln auf dem Dachboden gefunden hat. Die beiden Frauen freunden sich an und Jule hilft ihr dabei, einige Rätsel aus den Tagebucheintragungen zu recherchieren. Der zweite Handlungsstrang betrifft dieses Tagebuch, das Sophie Terhoven führte. Das Mädchen ist 17 Jahre alt und Tochter eines Kaffeebarons. Sie lebte mit ihrer Familie in einer schönen Villa in Hamburg und genießt das Leben. Sophie verbringt viel Zeit mit ihren Freunden Malte Voss und Hannes Kröger. Während Malte, der sich für Literatur interessiert, ihr Vertrauter ist, verliebt sie sich in Hannes, den Sohn der Köchin der Terhovens. Heimlich treffen sich die Liebenden im Gewächshaus. Die beiden Erzählstränge wechseln sich ab, was dazu führt, dass die Seiten nur so dahinfliegen, weil man ja wissen möchte, wie es weitergeht bei den Terhovens oder bei Jule und Johanna. Die Protagonisten in diesem Roman sind alle sehr lebendig gezeichnet. Entsprechend hofft und leidet man mit den Figuren. Sophie Terhoven ist eine starke Frau, die sich gegen ihre Familie auflehnt und die mit ihrer großen Liebe leben möchte, gegen alle Hindernisse, die ihr im Weg stehen. Auch Jule ist eine starke Persönlichkeit, die ihren Eltern beweisen möchte, dass sie Erfolg im Beruf hat. Die Figur des Malte Voss gefällt mir besonders gut. Er ist der gute Freund von Sophie, auf den sie immer zählen kann. Dabei interessiert er sich für Musik und Literatur und hat einiges zu erleiden in der Geschichte. Eine weitere sehr interessante, aber unsympathische Figur ist der SS-Offizier Hellmuth Moers, der bei den Terhovens ein- und ausgeht und dessen Rolle anfangs nicht so ganz klar ist. Dieser Mann ist ein sehr gefährlicher, eiskalter Mensch, der immer wieder auf Sophie und ihr Umfeld trifft. Nebenbei bekommt der Leser Einblick in die Zeit, während die Nazis in Deutschland an die Macht kamen, in die Ereignisse vor und während des Krieges. Der Hass auf Juden und Andersdenkende wird zum Thema, der Überlebenskampf der Frauen, die die Familie ernähren müssen und der Bürgerkrieg in Spanien wird angeschnitten. Sehr interessant zu lesen sind auch die Infos über Kaffee, die verschiedenen Sorten und die Zubereitung, die man über Jule bekommt. Die Tagebucheintragungen sind zwar schön anzuschauen und wirken autenthisch, sie sind aber anstrengend zu lesen, da die Schriftart kursiv, sehr eng und sehr blas ist. Teresas Simon hat mit dieser spannenden Familiensaga einen von der ersten Seite an fesselnden Roman mit vielen Wendungen und Überraschungen erschaffen. Er bekommt meine absolute Leseempfehlung.

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Ein Roman, dessen Geschichte die Leser mit auf eine Zeitreise nimmt. Man schwelgt in Tagebucheinträgen von 1936-1943 und erlebt parallel dazu, wie im Jahre 2016 Verbindungen aufgedeckt werden, die zu Beginn der Geschichte unvorstellbar erschienen. Ich liebe solche Bücher ja sehr, wo man tiefe, beeindruckende, aber auch bedrückende Einblicke in das Leben aus vergangenen Zeiten wirft. Hamburg in den 1930er Jahren: In diesem Zeitraum nimmt mich Sophie Terhoven an die Hand und ich begleite sie durch ihr Leben. Durch Höhen und Tiefen, durch Liebe und Trauer, durch Glück und Tod. Sie wächst als Tochter eines Kaffeebarons in einer noblen Villa direkt an der Elbe auf. Sie ist verliebt in Hannes, er ist der Sohn der Köchin, und wie man ahnt, ist dies nicht gern gesehen. Doch dann wird Sophie auch noch schwanger von Hannes, doch um der Schande vorzubeugen, wird Sophie bis zur Geburt von Rose-Marie auf die Insel Föhr verbannt. Wie man sich vorstellen kann, wird das Leben von Sophie nicht leichter. Im weiteren Verlauf muss sie einige Tiefschläge einstecken und liebe Menschen verabschieden. Doch Sophie zeigt immer Stärke, oftmals denkt sie mehr an andere als an sich selbst. Sie bringt sich und Rose-Marie durch die Kriegsjahre, immer mit der Hoffnung verbunden, dass ihr Hannes unversehrt zurückkehrt. Hamburg 2016: In den Gegenwartsabschnitten ist Jule Weisbach die Hauptperson. Sie betreibt ein kleines Café in Hamburg, das „Strandperlchen“, und hat hier ums Überleben zu kämpfen, denn schon wieder wurde die Miete für ihr Lädchen erhöht. Nebenbei bietet sie den Service „Ich schreib Dir Dein Leben“ an. Hier befasst und recherchiert sie für andere Personen deren Biografie. Durch Zufall lernt sie ihre Kundin Johanna besser kennen und diese hat beim Ausräumen des Dachbodens ihrer verstorbenen Mutter einen Koffer gefunden mit einem Tagebuch. Durch das Lesen dieser Tagebucheinträge verbindet die beiden Frauen immer mehr und es beginnt eine wunderbare Freundschaft, die sie noch viel näher bringen wird, als es jemals zu ahnen ist. Teresa Simon hat bestens recherchiert und das „Historische Nachwort“ zum Thema Kaffee rundet die Geschichte hervorragend ab. Ich habe mich toll unterhalten gefühlt, die Charaktere sind gut ausgearbeitet, denn genauso hätte es sie auch im echten Leben geben können, egal ob im Damals oder im Heute. Fazit Teresa Simon ist ein wundervoller Roman gelungen, in den man abtauchen kann, wo man die Welt um sich herum vergessen kann und wo man mit den Charakteren mitleidet, als würde es sich um die eigene Verwandtschaft handeln. Mit viel Gefühl und fesselnd lässt die Geschichte einen ab der der ersten Seite nicht mehr los. Wieder ein absolutes Buch-Highlight von dieser Autorin. Wer Romane um Familiengeheimnisse gerne liest, wird irgendwann nicht mehr um dieses Buch herumkommen.

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Sorgenfrei, unbeschwert und heimlich verliebt genießt Sophie ihr junges Leben als Tochter des Kaffeeunternehmers Friedrich Terhovens. Doch gerade diese Liebe stellt sie vor so manches Hindernis. Der Standesdünkel ihrer Familie im Jahre 1936 lässt eine Beziehung zu Hannes Kröger, dem Sohn ihrer Köchin, nicht zu, und ihre Treffen finden im Verborgenen statt. Ihr Lieblingsort ist das Gewächshaus ihrer Mutter, in dem es verschwenderisch nach Oleandersträuchern duftet und das ihnen ein Versteck und eine einzigartige Atmosphäre bietet. Als ihre Liebe jedoch entdeckt wird, gerät alles aus den Fugen, lang verschwiegene Geheimnisse kommen ans Tageslicht und lösen schicksalshafte Entscheidungen aus. Unvergleichlich schön, berührend und voller Emotionen entführt uns Teresa Simon mit ihrem Buch in die Kulisse nach Hamburg ins Jahr 1936. Schon alleine ihr Prolog, in dem ein sehr bewegender und leidvoller Brief geschrieben wird, fängt einen sofort ein. Ihr Schreibstil, der so voller Lebendigkeit, Gefühlen und Spannung steckt, löste wahre Begeisterung in mir aus. Man verfällt regelrecht in einen Leserausch, blendet alle Nebensächlichkeiten aus und taucht voller Erwartung und Spannung immer tiefer in die schicksalhafte Geschichte ein. Durch ihre sehr authentischen und liebevoll beschriebenen Charaktere schlüpft man automatisch in ihre Rollen hinein und erlebt unvergleichlich schöne, aber auch grausame und herzzerreißende Momente. Die Charaktere werden zu Freunden und man teilt mit ihnen alle Geheimnisse und Gefühle. Ja, man lebt hier wirklich die Geschichte hautnah mit! Auch die geschichtlichen Einbindungen wurden hier sehr gekonnt mit eingebaut. Sie sind eindringlich und bedrückend aber stehen nicht im Vordergrund und lassen der Familiengeschichte den Raum, die den Leser so fasziniert. Durch zwei sich abwechselnde Erzählstränge in der Vergangenheit und Gegenwart fiebert man immer auf den jeweiligen hin. Für mich war das gemeinsame Lesen mit Johanna und Jule in den Tagebucheinträgen von Sophie der stärkste Erzählpart der Geschichte. Hier wurde herzerfrischend, leidenschaftlich und sorgenvoll ein ganzes Leben als Erinnerung für die Nachwelt festgehalten. Man spürt Sophies Gefühlswelt, die voller Liebe, Sehnsucht, Enttäuschung, Verzweiflung, Fassungslosigkeit und Hass steckt. Das Buch lebt durch Sophie, die hier einen wirklich sehr besonderen Charakter verkörpert. Sie ist mutig, leidenschaftlich und gibt nie die Hoffnung auf. Immer wieder findet man sich zwischendrin im zweiten Erzählstrang in der Gegenwart wieder und hat auch hier die Charaktere voll in sein Herz geschlossen. Jule, die junge Frau ohne Plan in ihrem Leben, deren neuestes Projekt ein gut gehendes Café ist und die hier für andere Menschen Geschichten über ihr Leben schreibt, und Johanna, eine rüstige alte Dame, die nach ihrer Berufswelt auf der Suche nach einem neuen Sinn und neuer Lebensfreude für ihr weiteres Leben ist. Die beiden werden zu Freundinnen und sie verbindet eine tiefgehende Seelenverwandtschaft. Wunderschön werden hier die Schicksale der Vergangenheit und Gegenwart langsam zusammengeschmolzen und man ist ergriffen und zu Tränen gerührt, aber auch glücklich über so manche Wendung, die einem das Herz öffnet. Mein Fazit: Teresa Simon hat mir mit „Die Oleanderfrauen“ ein unvergleichliches Lesevergnügen bereitet. Was gibt es Schöneres als vollkommen von einem Buch begeistert und gefangen zu sein? Für diesen außergewöhnlichen historischen Roman hätte ich gerne noch mehr als 5 Sterne vergeben!

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Ich hab das Buch am Silvesterabend ausgelesen und die Böller und Raketen draußen hören sich fast so entsetzlich an, wie ich mir in die Bombennächte 1943 in Hamburg vorstelle. Wie muss sich da erst eine junge Mutter fühlen, deren kleine Tochter in diesen Nächten vor Angst nicht mehr atmen kann? Was ist aus den beiden geworden und vor allem was hat Johannas Mutter damit zu tun? Diese Fragen stellt sie sich 2016, als sie beim Ausmisten des Dachbodens unter deren Sachen einen Pappkoffer mit einem herzzerreißenden Brief, einem Medaillon und einem Tagebuch findet. Das Medaillon fühlt sich gleich irgendwie vertrau an, sie legt an und nie mehr ab. Aber auch das Tagebuch nimmt sie sofort gefangen und wirft immer neue Fragen auf. Teresa Simon kann es einfach! Kaum eine Autorin schreibt so fesselnde, atmosphärische und intensive Familiensagas wie sie. Dabei verlangt sie ihren Lesern wirklich alles ab und beschönigt nichts. Seit den „Frauen der Rosenvilla“ (das in meiner Heimatstadt Dresden spielt) bin ich ein absoluter Fan ihrer Art, deutsche Geschichte aus der Sicht von Frauen zu erzählen. Eine Besonderheit ihrer Bücher ist, dass sie die Geheimnisse Stück für Stück offenbart und dem aufmerksamen Leser durch geschickt platzierte Hinweise die Chance gibt, diese zum Teil selbst zu enthüllen. Nach Dresden und München (Die Holunderschwestern) geht es in „Die Oleanderfrauen“ nun nach Hamburg. 1936 verliebt sich Sophie, die Tochter des Kaffeebarons Terhoven, ausgerechnet in Hannes, den Sohn der Köchin – dabei kennen sie sich schon ihr ganzes Leben: „Tausend mal berührt, tausend mal ist nichts passiert ...“ Natürlich hat ihre Liebe eigentlich keine Chance, aber Sophie hört nicht auf, dafür zu kämpfen. Doch dann kommen lange verborgene Geheimnisse ihrer Eltern ans Licht und verändern alles. „Vernunft statt Gefühle. Tradition anstelle von Leidenschaft.“ (S. 27) 2016 kämpft Jule mit ihrem Café Strandperlchen ums Überleben, als dessen Miete drastisch erhöht wird. Ihre Mutter nannte sie immer „Julchen ohne Plan“, weil sie angeblich nie etwas zu Ende bringt – aber an dem Café hängt sie wirklich und auch „Ich schreib Dir Dein Leben“ ist ihr eine Herzensangelegenheit. Trotz ihres abgebrochenen Geschichtsstudiums liebt sie nämlich Familiengeschichten und erforscht die Vergangenheit ihrer Kunden gegen kleines Geld. Als Johanna ihr Sophies Tagebuch bringt, fesselt sie die Geschichte sofort und wird zu ihrem persönlichsten Fall. Sophie schildert darin ihr Leben und das ihrer Freunde während des 2. Weltkrieges: Die Ausweitung des Nationalsozialismus und die damit einhergehenden Veränderungen, die Wirren des Krieges und die Bombenangriffe auf Hamburg 1943. Neben Sophies und Hannes Geschichte hat mich besonders die von Malte berührt – er ist ihr bester schwuler Freund und würde seine Neigung gern offen ausleben, muss sich aber wegen der Nazis verstecken und verbiegen. Extrem unangenehm war mir hingegen Hellmuth Moers, ein Jugendfreund von Sophies Vater und überzeugter Anhänger Hitlers. Immer wenn er „auftrat“, bekam ich Gänsehaut. Natürlich kommt auch der Kaffee in dem Buch nicht zu kurz. Es werden die verschieden Sorten und Zubereitungsarten erklärt, wie sich die Einfuhr, Verteilung und der Konsum des plötzlichen „Luxusgutes“ veränderte (auch heute wieder) und was das für die Wirtschaft im Allgemeinen und die Familie Tervhoven im besonderen bedeutete – schließlich lebten sie davon! Auch Kaffee gab es während des Krieges nämlich nur noch mit Lebensmittelmarken auf Zuteilung und es wurde damit spekuliert ... Mein Fazit: Unbedingt lesen und hoffen, dass bald ein neues Buch von Teresa Simon erscheint!

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