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Rezensionen zu
Good as Gone

Amy Gentry

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In einer Nacht vor acht Jahren wird die damals dreizehnjährige Julie aus dem Haus ihrer Eltern entführt. Die einzige Zeugin ist die damals zehnjährige Schwester Jane, die sich in ihrer Panik in ihrem Wandschrank versteckt hat. Niemand hat mehr daran geglaubt, dass Julie zurückkehren könnte, doch eines Tages klingelt es an der Haustür. Davor steht eine junge Frau, die Julie zu sein scheint. Sie kehrt heim und das, was sie erlebt hat, scheint nur grausam zu sein. Doch Julies Mutter überkommen Zweifel und diese werden immer weiter geschürt. Ist das wirklich Julie? Stimmt die Geschichte, die sie ihnen und der Polizei erzählt? Meine Meinung: Der Einstieg in diese Geschichte fiel mir recht leicht, denn es beginnt mit der Entführung des Mädchens, welche mich mit einer Gänsehaut zurückließ. Allein der Gedanken daran, dass man das Kind aus dem Haus entführt hat, während die Eltern schliefen, ist erschreckend. Amy Gentry erzählt ihre Geschichte recht spannend und man befindet sich ziemlich schnell mitten im Geschehen. Der Schreibstil ist schnörkellos, verständlich und flüssig. Die Geschichte ist ebenfalls sehr spannend erzählt und auch mit einer Besonderheit, denn die Autorin wechselt hier nicht nur die Perspektive. Abwechselnd lässt sie das Geschehen durch die Mutter und durch Julie erzählen. Während wir der Mutter in der Gegenwart bei ihren Handlungen zusehen, wird Julies Geschichte in Rückblicken wiedergegeben. Allerdings in umgekehrter Reihenfolge, denn zunächst gibt es die Ereignisse aus der direkten Vergangenheit und diese führt in den wechselnden Kapiteln immer weiter zurück. Dabei sorgt genau diese Erzählform für viele Wendungen und Unvorhersehbares, verlangt aber durchaus von dem Leser aufmerksam zu bleiben. Geschickt werden dadurch auch beim Leser die Zweifel an Julies Geschichte gestreut und ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich mehr Verständnis für die Mutter aufbringen konnte, als für das Mädchen. Die unterschiedlichen Perspektiven werden auch in unterschiedlichen Erzählformen wiedergegeben. So verfolgen wir die Gegenwart in der Ich-Form durch die Mutter und die Vergangenheit durch einen Erzähler in der dritten Person. Das alles hat mir sehr gut gefallen und war auch sehr spannend zu lesen. Es bringt auf jeden Fall eine Abwechslung und Abhebung zu ähnlichen Romanen. Viele schrieben, dass es kein Thriller ist und es steht ja auch nirgendwo, dass es ein Thriller sein soll, ich würde es auch eher als Spannungsroman auslegen. Die Charaktere der Geschichte blieben für mich ein wenig zu farblos. Gerade als Mutter hätte ich mich eigentlich viel mehr in Julies Mutter versetzen müssen/können. Doch irgendwie hatte ich zwar durchaus Verständnis für das Verhalten der Frau, aber ich konnte nicht nachspüren, wie es ihr ergangen ist und wie sie sich nach dem Wiederauftauchen der Tochter fühlt. Das alles hätte einfach mehr Gefühl wiedergeben müssen, um wirklich bis ins Letzte auf mich glaubhaft zu wirken. Auch Julie ist nicht immer glaubwürdig, gerade nach ihrem Auftauchen habe ich mich immer wieder gewundert über ihr Verhalten. Zwar schürt dieses Verhalten das Misstrauen der Mutter und auch mein eigenes, brachten mir aber Julie als Charakter nur bedingt näher. Die weiteen Charaktere der Geschichte blieben hier eher Nebensache, so ist Julies Vater ein recht gutmütiger Mann, die Schwester die etwas verstörte junge Frau, die auf ihre Art versucht zu provozieren, doch ein richtiger Sympathieträger ist hier niemand. Mein Fazit: Eine von Grund auf sehr spannende Geschichte mit einer ungewöhnlichen Erzählform, die mich ein wenig zwiegespalten zurückläßt. Das Buch habe ich durchaus schnell verschlungen, da der Schreibstil sehr klar und fließend ist und viele Wendungen die Spannung hoch halten. Mein größeres Manko sind die Charaktere, für die ich leider nur wenig Sympathie aufbringen konnte und deren Verhalten nicht immer ganz schlüssig auf mich wirkte. Für ein Debüt aber sehr interessant und lässt mich durchaus mit Erwartungen an weitere Bücher der Autorin zurück. Wer hier keinen Psychothriller sondern einen Roman erwartet, bekommt durchaus spannende Lesestunden.

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Das Allerschlimmste ist wohl für Eltern wenn das eigene Kind verschwindet. Sei es abgehauen, entführt worden oder ermordet. Wie kommt man über so einen Verlust weg? Und wie vor allem geht man damit um, wenn das Kind doch wieder auftaucht nach über 8 Jahren? Die Autorin beschreibt dies in ihrem Roman "Good as Gone", greift Zweifel und Freude auf. Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was Eltern passieren kann. Julie, ihre 13-jährige Tochter wird aus dem Schlafzimmer entführt, aus dem eigenen Haus. Alle Suchaktionen verlaufen erfolglos und die Polizei legt den Fall ad acta. Doch 8 Jahre später taucht Julie unvermittelt vor ihrer Haustür auf, die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch irgendwas stimmt an deren Geschichte nicht, das merken alle. Vor allem Anna hegt so ihre Zweifel, sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit der jungen Frau, dabei bekommt sie Hilfe eines Detektivs. Natürlich habe ich die vielen schlechten Rezensionen über das Buch gelesen und hatte so meine Zweifel, ob das Buch wirklich was für mich ist. Dennoch kann ich das so nicht unterschreiben, mich hat das Buch mitgerissen, ich war gefangen in der Geschichte um Julie. Anfangs zweifelt man mit Anna, ob die junge Frau wirklich Julie ist. Auch die vielen Stränge um die Identität Julies sind etwas verwirrend, klären aber einiges auf. Gegen Ende klärt sich die Geschichte immer mehr auf. Die Charaktere sind in diesem Buch gut gezeichnet, man hat sie vor Augen und der Film läuft ab. Es ist eigentlich das normale Leben einer städtischen Kleinfamilie, welches aus dem Wanken gebracht wird, als die Tochter verschwindet. Somit nimmt der Alptraum seinen Lauf. Der Schreibstil und auch die vielen Wechsel der Sichten erleichtern einem das schnelle Vorankommen. Wenn man sich erst einmal der Geschichte hingibt, kommt man kaum davon los. Die Spannung wird gut gehalten, obwohl man schon einige Vorahnungen hat. Dennoch zweifelt man doch immer wieder selber, ob man richtig denkt. Meines Erachtens hat die Autorin hier geschickt Fäden gesponnen, welche zum Miträtseln anregen. Die Geschichte um Julie öffnet einem die Augen, wie leicht ein Mensch doch durch Gehirnwäsche zu manipulieren ist und wie man Dinge glauben kann, wenn man sich nur oft genug hineinsteigert. Wenn einem etwas im Leben fehlt, wird es meist in etwas hineinkompensiert und man verliert sich darin. Gefährlicher als gedacht, es kann ganze Bäume umreissen. Für mich war das Buch ein guter Griff, ich habe mich gut unterhalten gefühlt und finde es gut zu lesen, stimme also nicht überein mit den vielen negativen Bewertungen. Aber so ist nun mal der Geschmack, zum Glück verschieden. Ich freue mich schon auf weitere Bücher der Autorin!

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Autor: Amy Gentry Verlag: C. Bertelsmann Genre: Roman Buchbeschreibung: Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt … Handlung: Wenn dein Kind, genauer gesagt deine 13-jährige Tochter, aus deinem eigenen Haus entführt wird, was genau tust du dann? Nach acht Jahren, durchzogen von Trauer, Hoffnung und Vorwürfen klingelt es plötzlich an der Tür und da steht sie. Das Mädchen, dass tot geglaubt war und von dem du nie gedacht hättest, dass sie einfach so auftaucht, lebend und unversehrt. Anna und Tom sind außer sich vor Freude und tun alles um Julie alles so angenehm wie möglich zu machen. Sie überschütten die nun junge Frau mit neune Klamotten und unglaublich viel Liebe, aber auch Sorge. Doch alles was geschehen ist, kann nicht spurlos an einem Mädchen vorbei gehen. Sie trägt viel mehr ihrer furchtbaren Vergangenheit in sich, als zunächst erwartet. Doch dann, als Anna glaubt alles könnte irgendwie wieder gut werden, da meldet sich ein Privatdetektiv, dem dieser Fall von Anfang an am Herzen liegt. Genau dieser Mann hat einige Indizien dafür, dass das Mädchen, welches vor Annas Tür stand nicht ihre verschwundene Tochter ist und nicht nur ihm fallen Dinge auf, die irgendwie nicht ganz schlüssig in Julies Geschichte passen. Irgendwas stimmt nicht an der ganzen Geschichte, also begibt sich Anna auf eine Suche nach etwas, dessen Antwort sie eigentlich gar nicht finden will und gerät dabei selbst in große Schwierigkeiten. Meine Meinung: Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Es passt gut zu der doch eher düsteren Stimmung der Geschichte und weckt das Interesse des Lesers. Direkt am Anfang schießt die Spannung steil nach oben und man wird sofort in die Geschichte hinein gezogen. Leider kann die Spannung dann im weiteren Verlauf nicht zu 100 Prozent aufrecht erhalten werden. Mich hat das Buch jedoch dennoch gefesselt, besonders durch die zunächst verwirrenden Rückblenden zu Erlebnissen von immer verschiedenen, an der Geschichte unbeteiligten Frauen, haben mein Interesse geweckt. Der Leser fragt sich ständig, was diese Einblendungen mit der Haupthandlung an sich zu tun hat und bleibt dabei in der Geschichte gefangen. Im letzten Drittel der Story laufen dann die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und dem Leser versteht den kompletten Zusammenhang der Geschichte von Julie, ihrer Familie und den verschiedenen Erlebnissen der Mädchen. Ich persönlich finde diesen Roman unglaublich gut gelungen. Ich konnte das Buch nicht aus den Händen legen, denn es war berührend und total spannend, obwohl ich etwas Zeit gebraucht habe mich in die Geschichte einzufinden. Man muss sich beim Lesen schon sehr konzentrieren um zunächst nicht den Überblick zu verlieren, denn ansonsten kann ich mir gut vorstellen, dass es zu Verwirrungen kommen kann. Auch der Plot an sich war hervorragend gut konzipiert und entwickelt, ebenso in sich schlüssig. Da geht ein großes Lob an die Autorin für eine solch gelungene Story. Alles in allem kann ich das Buch bedenkenlos weiterempfehlen.

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Meiner Meinung nach ist "Good as gone" ein sehr spannendes Buch, welches ich gegen Ende nicht mehr aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte, was mit den Protagonisten geschieht und was die Wahrheit ist. Bis auf die ganzen (anfangs) unbekannten Namen, fand ich das Buch gut und empfehle es jeden, der auf Krimi, Thriller und Drama steht.

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Rezension Diane Jordan Psychologie vom Feinsten, wie ich finde... Der Taschenbuch-Roman „Good as Gone“ von Amy Gentry ist meines Erachtens sehr faszinierend und geht unter die Haut. Habe ich eben, im vorherigen Rügen-Krimi noch über Welpenhandel gelesen, geht es nun um die Entführung eines Kindes und Menschenhandel. Das Cover des Thrillers, ist meiner Meinung nach, ansprechend gestaltet und deutet schon die finsteren Abgründe des menschlichen Wesen an, die einen beim Genuss dieser Lektüre erwarten. Schonungslos und wie in einem Strudel, der sich mit immer zunehmender Geschwindigkeit ausbreitet, wird man ins Geschehen eingesogen, mir ging es zumindest so. Und so wechseln sich beeindruckende Szenen, mit gut durchdachten und nachvollziehbaren Wendungen ab und lassen einen tiefe Einblicke in die Seelenkunde nehmen. Faszinierend und schon sehr, sehr krass.... Plötzlich hinterfragt man, ob man will oder nicht, seine/die Existenz und die menschliche Identität oder das, was uns zu dem macht, was wir „ich“ nennen. Es hat mich ein wenig an meine Studententage/zeit erinnert und an Szenen in Studdy-Kneipen und das endlose philosophieren der damaligen Zeit. Beim Lesen von „Good as Gone“ war ich zeitweise so hin- und hergerissen, zweifelte, ob es wirklich die entführte und verschwundene Tochter, Julie war, so dass ich das Buch lieber im Hellen zu Ende gelesen habe. Erschütternd finde ich auch den religiöse Wahn und die Phänomene, die durch ihn ausgelöst werden und die von der Autorin kunstvoll und beeindruckend im Thrillerdebüt verarbeitet wurden. Seite für Seite einfach nur *g * u * t*! Denn die Thematik ist und bleibt brisant und hochaktuell und so ziehe ich meinen Chaupeau vor diesem Werk und warte sehnsüchtig auf mehr. Inhalt: Tom und Anna haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Ihre 13-jährige Tochter Julie wurde entführt, alle Suchaktionen waren vergebens, die Polizei hat den Fall längst zu den Akten gelegt. Acht Jahre später taucht plötzlich eine junge Frau auf und behauptet, die vermisste Tochter zu sein. Die Familie kann ihr Glück kaum fassen. Doch schon bald spüren alle, dass die Geschichte der Verschwundenen nicht aufgeht. Anna hegt einen furchtbaren Verdacht. Sie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über die junge Frau, von der sie inständig hofft, dass es ihre Tochter ist, die ihr gleichzeitig aber auch fremd erscheint und das gesamte Familiengefüge gefährlich ins Wanken bringt … Good as Gone ist ein von Anfang an atemberaubend spannendes Buch darüber, wie wenig wir die kennen, die wir lieben. Amy Gentry spielt grandios mit verschiedenen Erzählperspektiven und führt die Leser auf zahlreiche falsche Fährten – bis zum fulminanten Finale. Die Autorin: Amy Gentry hat ihr Studium an der Universität von Chicago mit einem PhD abgeschlossen und lebt in Austin, Texas, wo sie englische Literatur an einer High School unterrichtet. Gleichzeitig arbeitet sie als freie Literaturkritikerin für die LA Review of Books und Chicago Tribune. Good as Gone ist ihr erster Roman, der noch vor Erscheinen für riesiges Aufsehen sorgte und in über 20 Länder verkauft wurde. Fazit: 4 Sterne ***** für mein Gänsehautfeeling und die wohligen Schauer beim Lesen. Der Roman“Good as Gone“ ist im C. Bertelsmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 320 Seiten und kostet 12,99 Euro und wäre mein Nervenkitzel fürs Osternest.

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Das eigene Kind wurde entführt und nach 8 Jahren steht es als junge Frau vor der Haustür. Was würdest du machen? Ihr um den Hals fallen? Sie mit Küssen übersähen? Nie mehr loslassen? Oder ihr mit Skepsis begegnen und fragen, ob sie beweisen kann, dass sie dein Kind ist. Sicher nicht. Dafür wäre die Freude und Erleichterung zugleich, viel zu groß. Du hast deine Familie zurück. Ein Glück, an welches du in dieser Form nie mehr geglaubt hattest. Nun schreiten die Tage dahin. Du fragst nach den letzten Jahren, willst wissen was passiert ist. Doch plötzlich sind da Fragen, die nicht auftauchen sollten und ein zarter Keim des Zweifels wächst in dir heran. Ist das wirklich meine Tochter? Zum Glück gibt es Psychologen. Und so schicken Anna und Tom, ihre älteste Tochter zu einer solchen und erhoffen sich mehr Einblick in den Kopf von Julie. Schließlich kann man Dinge verdrängen und verdrehen. Da kommt es automatisch zu Aussagen, die keinen Sinn ergeben. Daran glaubt Anna fest. Nur dummerweise zweifeln auch Außenstehende an der kuriosen Rückkehr. Ein Detektiv nimmt plötzlich Kontakt zu ihr auf. Er konfrontiert sie mit Fakten, die sie nicht wahr haben will. Könnte dieser Mann mit seinen Behauptungen Recht haben? Anna wird unruhig und forscht nach. Fast zeitgleich stolpert ihre jüngere Tochter Jane immer häufiger über seltsame Ungereimtheiten. Julie lügt, da ist sie sich sicher. Zumindest sind da so viele kleine Notlügen, die irgendwann nur schief gehen können und eine Wahrheit über die letzten Jahre aufzeigen, die keiner sich hat je vorstellen können. Bleibt die Frage nach dem Warum und ob sie wirklich die Person ist, die sie vorgibt zu sein. Dieser Prozess des neuen Alltags und den Fragen, die ständig aufpoppen, dauert eine Weile an. Erst der besagte ehemalige Polizist bringt Licht ins Dunkel und lenkt Anna auf die richtige Fährte. Bis dahin ist man als Leser voll in der Materie drin und versucht vor den Eltern an die Wahrheit zu kommen. Was theoretisch geht, denn dank diverser Einblenden von fremden Frauen erfährt man Dinge, die die Eltern noch lange nicht wissen. Lange vor der Auflösung ahnte ich, worauf alles hinauslief. Dennoch blieb ich am Ball. Besser gesagt, ich versuchte am Ball zu bleiben. Denn wenn man nicht erkennt, auf was die Autorin hinaus will, fischt man ewig im Trüben und sucht vergeblich den roten konstanten Faden. Nicht fein so etwas. Das äußerte sich bei mir meist mit „in die Luft starren“ und einem extrem konzentrierten Zuhören, wobei ich öfters dachte, etwas überhört zu haben. Verwirrung ist gut und perfekt, aber man sollte es nicht übertreiben. Einfach mal unten einen Blick auf den Klappentext werfen und ihr versteht, was ich meine. In den Kapiteln kommen die Eltern selbst – meist Anna – zu Wort. In den anderen geht es um besagte Frauen. Bis man verstanden hat, wie sie in das Gesamtbild passen, hat man zig Ansätze der Lösung parat oder eben auch nicht. Denn am Ende stimmte meine Vermutung, der jedoch ein fettes i-Tüpfelchen drauf gesetzt wurde, was nicht nötig gewesen wäre. Letztlich ist die Thematik, die hier aufgegriffen wird, sehr brisant und bedarf mehr Redebedarf. Menschen, denen so etwas passiert, sehen die Gefahr dahinter meist gar nicht (oder viel zu spät) und tappsen blind hinein. Ich würde jetzt wahnsinnig gern mehr sagen, aber dann spoiler ich extrem und das will hier keiner 😉 Alles in allem fand ich die Geschichte gelungen. In manchen Punkten wurde zu sehr übertrieben. Ich hätte mich zum Beispiel mehr über Abschnitte mit Tom gefreut, der doch eine ganz andere Herangehensweise als seine Frau hat. Wer also mal ein Verwirrspiel der besonderen Art erleben möchte, sollte hier hineinhören! Blanken Nervenkitzel sollte man jedoch nicht erwarten, eher eine spannende Familientragödie.

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Good as Gone ist der Debütroman der us-amerikanischen Autorin Amy Gentry und sorgte noch vor Erscheinen für Aufsehen. Klar, dass ich neugierig auf die Geschichte war - bei der Zusatzinfo, gepaart mit dem spannenden Klappentext und dem geheimnisvollen Cover. Irgendwie hat sich das für mich alles wie eine Folge von "Criminal Minds" angehört, die perfekte Ausgangssituation also. Bereits in den ersten Kapiteln geht es spannend los, denn als Leser verfolgt man die Entführung der 13-jährigen Julie aus der Perspektive ihrer jüngeren Schwester und das anschließende Martyrium der Eltern Anna und Tom mit. Gentry schafft eine bedrückende, beklemmende Grundstimmung, die einen von Beginn an packt und nicht mehr loslässt. Es gelingt ihr unglaublich gut, diese Unvollständigkeit und die tiefe Trauer darzustellen, die die Familie auch 8 Jahre nach Julies Verschwinden noch beherrscht. Man spürt als Leser ganz deutlich, dass die Familie irgendwie zerrissen ist, auch wenn sie nach außen hin normal und glücklich erscheint. Dass irgendetwas nicht stimmt - dieses Gefühl hat sich schon nach den ersten Seiten in meinem Kopf festgesetzt und sich durch die gesamte Handlung gezogen. Ebenso wie das auch bei der Protagonistin Anna der Fall ist, die sich anfangs alle Mühe gibt, einfach nur glücklich zu sein, die Zweifel aber irgendwann nicht mehr ausblenden kann. Ihren inneren Zwiespalt ebenso wie die Auswirkungen, die Julies unerwartetes Auftauchen auf das Familiengefüge haben, sind ungemein anschaulich dargestellt und einfach packend mitzuverfolgen. Besonders interessant fand ich vor allem die Situation von Jane, die ihr Leben lang im Schatten ihrer verschwundenen Schwester stand und mit ihrer Rückkehr natürlich noch weiter in den Hintergrund gerät. All das ist unglaublich tragisch und bedrückend. Gut gefallen hat mir außerdem, dass Gentry Julies Mutter Anna nicht nur als trauernde, verzweifelte Frau darstellt (und dabei womöglich glorifiziert), sondern sie in all ihren Facetten und somit auch ihre Wut und vor allem ihre Menschlichkeit zeigt. Manchmal habe ich sie als regelrecht unsympathisch empfunden, was auf mich aber in diesem Zusammenhang wiederum authentisch wirkt. Man kann als Außenstehender einfach ihren Schmerz nicht in vollem Maße nachvollziehen und damit logischerweise auch nicht immer die Art, wie sie damit umgeht. Der Fokus liegt jedoch nicht nur auf Anna, sondern ebenso auf Julie beziehungsweise der Frau, die sich als diese ausgibt. In eingeschobenen Kapiteln taucht man als Leser ein in ihre Vergangenheit, was stellenweise recht verwirrend ist - die junge Frau hat viele Leben gelebt, viele Namen gehabt und vor allem viel Schlimmes erlebt. Ich fand diese Sequenzen sehr intensiv, was hingegen etwas schade war, ist, dass ich mir doch recht bald ein ziemlich genaues Bild von "Julie" und vom Ausgang der Geschichte machen konnte. Ich habe immer gehofft, dass es noch einmal einen unvorhergesehenen Twist gibt, der all meine Vermutungen über den Haufen wirft, doch der blieb leider aus. Somit fand ich das Ende auf der einen Seite faszinierend, bewegend und beeindruckend, auf der anderen Seite aber wenig überraschend. Der Thriller bewegt sich circa ab der Mitte ziemlich konsequent in eine Richtung und wenn man aufmerksam liest, geht einem etwas zu bald ein Licht auf. Auch habe ich die Erklärungen am Ende als einen Ticken zu langatmig empfunden - schade, denn ansonsten hat mir Gentrys Romandebüt insgesamt wirklich gut gefallen. Mein Fazit: Good as Gone ist ein intensiver, bedrückender Thriller, der erschreckend genau zeigt, wie ein Entführungsfall alles verändert und wie schwer es für die Familie ist, zur Normalität zurückzukehren. Bis zur Hälfte in etwa fand ich die Geschichte unglaublich packend und genial konstruiert, leider entwickelte sich die Handlung danach jedoch wenig spannend weiter und ich wusste schon ziemlich genau, wie das alles enden würde - und hatte recht damit. Deswegen kann ich der ansonsten grandiosen Geschichte keine volle Punktzahl geben.

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Inhalt: Die 13-jährige Julie wird aus ihrem Elternhaus entführt. Ihre jüngere Schwester Jane ist die einzige Zeugin. Acht Jahre später steht eine junge Frau vor der Haustür und behauptet, Julie zu sein. Doch bald ergeben sich Zweifel daran … Meine Meinung: Gleich zu Anfang ist die Spannung sehr hoch. Wir erleben Julies Entführung und Janes Ängste hautnah mit. Leider flacht die Spannungskurve dann bald ab, um erst gegen Ende wieder anzusteigen. Der Mittelteil ist doch ein klein wenig langatmig und auch verwirrend, bis man kapiert hat, wer die vielen Frauen sind, die hier zu Wort kommen und was sie miteinander zu tun haben. Ein Großteil der Handlung wird aus Annas Sicht erzählt, und zwar in der Ich-Form. Anna ist Julies und Janes Mutter. Dieser Part wird im Hörbuch genial interpretiert von Anna Thalbach. Ich finde zwar ihre Stimme ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber sie kann mich locker bei der Stange halten, ohne dass ich einschlafe oder mit den Gedanken abschweife. Sie liest sehr energisch, legt ganz viel Gefühl in den Charakter, rasante Stellen werden im Turbotempo, aber doch gut verständlich gelesen, sodass man als Zuhörer einfach mitgerissen wird. Julie und die anderen Frauen/Mädchen werden von Nellie Thalbach gesprochen, ebenfalls in der 1. Person. Sie liest nicht schlecht, aber ein wenig mehr Pathos könnte nicht schaden. Außerdem nervte es mich auf Dauer, dass sie oft „ü“ statt „i“ sagt, also zum Beispiel „ürgendwann“, „Pfürsich“, „Tüsch“ oder „würkte“. Ich gebe aber zu, dass ich in dieser Hinsicht etwas überempfindlich bin. Während Annas und Julies Kapitel in der Gegenwart spielen, beleuchten die anderen die Geschehnisse während der vergangenen acht Jahre. Anna versucht in der Gegenwart mehr über die angebliche Julie herauszufinden, als Leser erfahren wir vieles aus den Erzählungen von Violet, Esther und Co. So nähert sich die Geschichte von zwei Seiten ihrem Knackpunkt. Und der hat es wirklich in sich. Die Auflösung ist ziemlich haarsträubend und berührend, nicht unbedingt wahrscheinlich, aber doch in sich logisch und nachvollziehbar. Fazit: Das Hörbuch „Good as Gone“ hat mir ein paar schöne Stunden beschert. Teilweise spannend, teilweise berührend, wird die Geschichte einer Kindesentführung aufgedeckt. Besonders Anna Thalbach hat mir dabei als Sprecherin der Mutterrolle imponiert.

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