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Rezensionen zu
Normale Menschen

Sally Rooney

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€ 20,00 [D] inkl. MwSt. | € 20,60 [A] | CHF 27,90* (* empf. VK-Preis)

Marianne und Connell. Connell und Marianne. Liebe und Hass. Hass und Liebe. Heilung und Zerstörung. Zerstörung und Heilung… On-Off. „Normale Menschen“ entpuppt sich als wahrer Leseschatz der Entdeckungen der menschlichen Psyche, der Verantwortung, der wahren Gefühle und der absoluten Normalität zweier junger Leute, die zueinander zu finden versuchen. Die mir bisher unbekannte Schriftstellerin Sally Rooney hat es geschafft, mich mit ihrem Jugendroman „Normale Menschen“ wirklich zu überraschen. In positiver, wie auch in negativer Hinsicht, was diesen Roman dann so besonders lebendig und beinahe normal werden lässt. Was wie zunächst wie ein „American-College-Teenie-Format“ erscheint, entwickelt sich zu einem wahren Roman voller Gefühl, Tiefe, Verbundenheit, Aussage und absolut vielen Themen die zum Nachdenken anregen. Themen, die provozieren, die alarmieren und eine Warnung darstellen, aber auch Themen, die das Herz erweichen, den Horizont öffnen und einfach glücklich stimmen. Mit diesem Jugendroman veröffentlicht die Autorin Sally Rooney einen Jugendroman, der auch erwachsenen Lesern eine wunderbare Lesezeit beschert. Eine Liebesgeschichte, die ganz besondere Einflüsse überdauern muss, denn hier treffen Welten aufeinander. Ernste Themen, die zum Nachdenken anregen und ein tragisches Bild einer verkommenen (hoffnungslosen?) Jugend zeigen, die in einer Kleinstadt in Irland Virginia aufwachsen. Das Buch lässt mich zurück, mit einem wirklich bewegenden Gefühl im Bauch, es bewegt und unterhält, daher gibt es von mir natürlich eine Leseempfehlung für Jung, jung geblieben und Alt! Doch das Buch ist für mich nicht in allen Punkten zufriedenstellend. Es hat Kritikpunkte meinerseits zu nennen, die mich leider etwas enttäuscht und sogar sehr gestört haben. …. Seufz* Nun denn, trotzdem habe ich das Buch sehr gern gelesen und eine tolle Lesezeit gehabt, die ich jedem empfehlen möchte. 3,5 Sterne gibt es von mir für dieses zweischneidige Buch mit dieser sehr wichtigen Hintergrundthematik, die in den Vordergrund gehört und zwar ganz und gar mit dem Kampf, der dazu gehört. Für alle neugierigen Leser meiner Rezension befindet sich hier meine persönliche Lesechronik mit meinen ganz eigenen Leseeindrücken: https://www.lovelybooks.de/bibliothek/Floh/lesestatus/27442098

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„Normale Menschen“ von Sally Rooney Sally Rooneys neues Buch ist eine ziemlich ungewöhnliche Liebesgeschichte. Anhand der Beziehung von Marianne und Connell wird die Unmöglichkeit durchexerziert, einen anderen Menschen wirklich und wahrhaftig zu kennen, zu begreifen und zu verstehen. Gleichzeitig wird die Frage verhandelt, wie Gewalterfahrungen in der Kindheit Menschen und ihre Art zu lieben verändern und aufgezeigt, wie komplex alle Formen von sozialer Interaktion, von Liebesbeziehungen ganz zu schweigen, sind. Marianne kommt aus einer wohlhabenden, wenngleich zerrütteten Familie, wohingegen Connell Sohn ihrer alleinerziehenden Putzfrau ist. Sie besuchen dieselbe Schule und ihre sich entspinnende Beziehung verheimlicht Connell, der sportlich und beliebt ist, da er sich für Marianne schämt. Hier wird bereits das Muster deutlich, das sich durch den gesamten Roman zieht: Connell hat die Macht über Marianne und ihre Beziehung, letztendlich unterwirft er sich aber der sozialen Kontrolle der Gesellschaft, d.h. seiner Peer-Group aus Mitschülern und versteckt Marianne. Die Gewissensbisse ignoriert er gekonnt. Später an der Uni verändert sich die Situation, Marianne ist beliebt, Connell hat Schwierigkeiten, Freunde zu finden und obwohl sie keine feste Beziehung führen, sehen sie sich immer wieder, fühlen sich zueinander hingezogen durch ein magnetisches Gefühl, dass sie abwechselnd als Liebe erkennen. Dabei entwickeln sie sich weiter voneinander weg, Connell sucht beständige, gute Beziehungen, Marianne geht einige gewalttätige Verbindungen ein. Aufgrund schlechter Kommunikation kommt es zu Missverständnissen zwischen Connell und Marianne, die sich nachhaltig auf ihre Leben und ihre Entscheidungen auswirken. „In der Schule hatten die Jungs versucht, sie mit Grausamkeit und Verachtung zu brechen, und an der Uni hatten die Männer es mit Sex und Popularität versucht, alle mit demselben Ziel, etwas Starkes in ihrer Persönlichkeit zu unterwerfen.“ Sally Rooney schafft es, die Verwirrung und die Unsicherheit junger Menschen zu beschreiben, die sich selbst und andere kennenlernen und sich immer wieder in neuen sozialen Umfeldern zurecht finden müssen. Es wird deutlich, dass Machtkämpfe allgegenwärtig in Gruppen und Beziehungen stattfinden, sei es in Form von Gruppenhierarchie, Beliebtheit, zwischenmenschlicher Nähe, Gewalt, Demütigung oder persönlicher Abwertung. Das Bestreben, „normal“ zu sein, das heißt an die jeweilige Gruppe angepasst, wird erkannt als die Triebfeder von Mobbing und Duldung, führt zur Gratwanderung zwischen Dominanz und Unterwerfung. Sich dadurch nicht als Opfer oder auch als Täter korrumpieren zu lassen, eine bewusste, „positive“ Dominanz auszuüben (Connell) oder anderen trotz Minderwertigkeitsgefühl helfen zu können (Marianne), zeigt in diesem ungewöhnlich psychologischen Roman die gelungene Entwicklung der Protagonisten und ist ein kleiner Sieg des Happy Ends.

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Longlisted for the Booker Prize 2018 Rooney's sophomore novel once again focuses on post-millennial relationships, but at the same time, it's very different from her debut Conversations with Friends: The book revolves around the friendship/romantic involvement between Marianne, a rich kid who is perceived as an outsider at school, and Connell, a popular guy whose loving mother works as a cleaning woman in the mansion inhabited by Marianne's dysfunctional family. When Marianne and Connell enrol at Trinity College (Rooney's alma mater), their social status in their peer group changes: Now, Marianne is the popular kid. And that's more or less the whole story - once again, Rooney has written a page turner pretty much devoid of plot, a book that successfully focuses on the inner movements of and dynamics between its characters, and it works because Marianne and Coonnell, in all their shortcomings, are so complex and, yes, relatable. At least for me. Today, I listened to a radio piece by a well-known Austrian critic denouncing the book as pointless in an argument that can be summed up as "OK boomer". It's true that Rooney has been hailed as a typical voice of millennials - but is she, though? Isn't she more than that? I believe that her writing is more relatable to younger people as the stories present other young people living in the now, so in a very specific time ("Normal People" starts in January 2011). But the themes she tackles are universal: We hear about classism, wealth gaps, gender roles, peer groups, habitus, status, and - this is the core of Marianne's and Connell's story - the attempt to build and maintain intimacy with another person, both emotionally and sexually. They disappoint and betray each other, they go their separate ways, they get back together, they try to be friends, etc. - relationship status: It's complicated. I have a hunch that other generations have struggled with these issues as well, just in different contexts, in their specific time. Rooney's writing is very held-back, it's witty in a quiet way. There are no flashy po-mo tricks, there is no elaborate scene setting, it's even-paced and dialogue-heavy. This typical style has a hypnotic quality, it creates suspense without giving any suspense on the plot level - I can't wrap my head around the fact that there are quite some people out there who claim that Rooney can't write because she does not use all the tricks available in the book of postmodernity, but chooses a sleek, controlled style instead (which btw is very apt considering her topics and main characters). So all in all, Sally Rooney is clearly my kind of writer, and I'm already excited to pick up her third effort.

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Über Sally Rooney wird viel geschrieben; ihr literarisches Talent wird besonders in Großbritannien als der neue Stern am Literaturhimmel beworben und weil ich bei solchen Aussagen gerne mal neugierig werde, wollte ich mir meine eigene Meinung bilden: In „Normale Menschen“ erleben wir eine unberechenbare Liebe zwischen den Protagonisten Marianne und Connell. Was zunächst als heimliche Affäre in der Schule beginnt, entwickelt sich langfristig zu einer turbulenten On-Off-Beziehung, die Höhen und Tiefen Überwinden muss. Dabei kreiert Rooney zwei Charaktere, die teilweise sehr anstrengende und vor allem abstoßende Züge aufweisen. Aber gleichzeitig fühlt man auch mit ihnen mit - versteht sie vielleicht sogar kein Stück weit. Besonders die sprachliche Ausarbeitung leistet dazu ihren Teil - man wird als Leser*in regelrecht in die Handlung hineingezogen, sodass man „Normale Menschen“ nicht aus der Hand legen möchte - so ging es zumindest mir. An einem regnerischen Sonntag habe ich vor einigen Wochen regelrecht verschlungen. Besonders gefallen hat mir die Aussage des Textes: Obwohl die Liebe der beiden außergewöhnlich und unberechenbar scheint, zeigt uns Rooney als Leser*innen jedoch deutlich, dass Liebe eben auch loslassen bedeutet.

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Stellt euch vor, ihr lernt zwei Menschen kennen, die unglaublich gut zueinander passen, die sich ergänzen und scheinbar in- und auswendig kennen, auf die jeder - eigentlich normalerweise nervige - Kalenderspruch wie 'jeder Topf hat seinen Deckel' zu passen scheint, und dann merken diese beiden Menschen nicht, wie sehr sie sich in dem jeweils anderen wiederfinden und wie perfekt sie füreinander sind. Und schon sind wir mittendrin in Sally Rooneys Roman "Normale Menschen", in der die Autorin von einer Liebesgeschichte erzählt, die aus dem Leben gegriffen zu sein scheint. Wenn man etwas jemals als zeitgenössische Literatur bezeichnen kann, dann dieses Buch. Es begann ganz unschuldig in der Küche eines viel zu großen Hauses, das mit seiner Ausstattung Außenstehenden sofort klar machen will, dass in diesem Haus das Geld reichlich vorhanden ist, in einer irischen Kleinstadt. Marianne und Connell gehen zusammen zur Schule und damit enden auch schon ihre Gemeinsamkeiten. Es ist nicht nur, dass beide aus völlig verschiedenen Gesellschaftsschichten kommen: Während Marianne das große protzige Haus, in denen sich die beiden Hauptfiguren zum ersten Mal bewusst wahr nehmen, ihr Zuhause nennt, kommt Connell eher daher, was man im allgemeinen Sprachgebrauch wohl 'untere Mittelschicht' bezeichnen würde. Und während Connell der allseits beliebte, mit vielen befreundete und mit noch mehr gut bekannte, Typ ist, ist Marianne dagegen eine krasse Außenseiterin. Doch bei ihrer ersten Unterhaltung entdecken beide, dass viel mehr in den jeweils anderen steckt, als sie vorher geahnt haben, und die Geschichte der beiden beginnt. Erzählt wird in "Normale Menschen" auf ganz besondere Art und Weise. Wir begleiten Marianne und Connell in bestimmten Zeitabschnitten ihres Lebens, was dazu führt, dass sich ihre Geschichte über mehrere Jahre vor den Leserinnen und Lesern ausbreitet. Durch diesen Erzählstil lässt Sally Rooney sehr viel Raum offen für Interpretationen, da durch die Zeitsprünge vieles vorher Geschehene nicht weiter ausgeführt wird. Dieser Intepretationsraum lässt die Handlung immer unvorhersehbar erscheinen, da man sich teils mit freudigem und teils mit bangem Gefühl fragt, was in der Zwischenzeit passiert sein könnte. Und auch Sally Rooneys Schreibstil hebt sich von bisher Gekanntem ab. Auffällig und ungewöhnlich ist, dass sie die Anführungszeichen vor der wörtlichen Rede weglässt. So allerdings fesselt sie ihre Leserinnen und Leser an ihre Geschichte, denn, wenn man jedes Mal die-oder denjenigen ausfindig machen muss, der gesprochen hat, wird man nicht dazu verführt Abschnitte in der Geschichte querzulesen, sondern sich intensiv mit dem Geschriebenen auseinander zu setzen. Aber auch ohne dieses erzählerische Stilmittel ist es fast nicht möglich sich von "Normale Menschen" nicht fesseln zu lassen, denn was für eine unfassbare und intensive Tiefe Sally Rooney ihren beiden Hauptfiguren eingehaucht hat, das ist schon beeindruckend. In der gesamten Geschichte wirken Marianne und Connell immer ein wenig so, als würden sie über den anderen Menschen in ihrem Leben stehen. Sie setzen sich mit einer unglaublichen Intensität mit ihrem eigenen Leben und Themen, die ihre Mitmenschen in ihrem Alter noch oder überhaupt nicht interessieren, auseinander und heben ihren Blick weit über den Tellerrand hinaus. Auf der anderen Seite allerdings wirken sie in ihrem Verhalten sich und einander gegenüber teilweise kindlich und oft auch selbstzerstörerisch, was teilweise aber auch an ihren persönlichen Hintergründen liegt. Connell, der anfangs symapthische und beliebte Typ aus der Schule, zeigt bald, dass er beinahe schon verzweifelt seinen Platz im Leben sucht und einfach nicht fündig wird. Auf der einen Seite möchte er unebdingt dazugehören, fühlt sich aber auf der anderen Seite seinen Mitmenschen überhaupt nicht zugehörig und gerade das Verhalten seiner Freunde auf der Schule gegenüber Marianne, widert ihn an. Marianne, anfangs die krasse Außenseiterin in der Schule, die allerdings wenig Probleme mit dieser Rolle hat, scheint es überhaupt nicht zu interessieren, was ihre Mitmenschen über sie denken. Bald allerdings wird deutlich, dass sie auf der verzweifelten Suche nach Liebe ist und nach jeder weiteren Zurückweisung jeglicher Art ihren eigenen Wert immer mehr in Frage stellt. Mariannes und Connells Geschichte, die Wegpunkte, an denen sich ihre Leben berühren sind durchzogen von Missverständnissen aller Art, woran man auch merkt, wie jung sie noch sind und wie nahe an der Realität Sally Rooneys Roman ist. Denn man findet in "Normale Menschen" alles über das Erwachsenwerden: Liebe Freundschaft, Sex, Zurückweisung, Füreinander da sein und die scheinbar endlose Suche nach dem eigenen Ich und dem Platz im Leben. Und dann ist da noch diese große Liebesgeschichte zweier Menschen, von der man auf jeder Seite hofft und bangt, dass sie am Ende doch noch zueinander finden.

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Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte

Von: Tigermaus

27.09.2020

Der Titel des Buches lässt nicht darauf schließen, dass es sich bei diesem Buch um eine Liebesgeschichte handelt. Kurz zum Inhalt des Buches: Die Geschichte einer intensiven Liebe: Connell und Marianne wachsen in derselben Kleinstadt im Westen Irlands auf, aber das ist auch schon alles, was sie gemein haben. In der Schule ist Connell beliebt, der Star der Fußballmannschaft, Marianne die komische Außenseiterin. Doch als die beiden miteinander reden, geschieht etwas mit ihnen, das ihr Leben verändert. Und auch später, an der Universität in Dublin, werden sie, obwohl sie versuchen, einander fern zu bleiben, immer wieder magnetisch, unwiderstehlich voneinander angezogen. Das Buch besteht aus Fragmenten und ich habe einige Zeit gebraucht mich in das Buch reinzufinden. Es ist perfekt für die junge Generation. Schön werden die Probleme und Sorgen besprochen und man kann sich als Leser gut in die Hauptpersonen einfühlen. Passend dazu gibt es auch eine Miniserie, die von zwei tollen Schauspielen getragen wird. Ein Buch zum immer wieder lesen und

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Was ist schon "normal"?

Von: Y. Schwindhammer

27.09.2020

Connell und Marianne leben in einem kleinen Ort in Irland. Sie gehen zur gleichen Schule, gehören zu den besten Schülern, aber haben eigentlich keinen Kontakt zu einander, da sie unterschiedlichen Gesellschaftsschichten angehören. Doch eines Tages spricht Connell Marianne an und die beiden beginnen sich heimlich zu treffen. Zwischen Beiden gibt es eine enge Verbindung, die trotz Kontaktunterbrechungen auch noch nach Jahren besteht. Nur die Schatten der eigenen Herkunft und die inneren Teufel können beide nicht abstreifen. Der Roman „Normale Menschen“ von Sally Rooney wurde vorab stark gelobt. Daher war mein Interesse natürlich groß. Ich brauchte einige Zeit der Eingewöhnung an den Schreibstil, da die wörtliche Rede nicht als solche gekennzeichnet ist. Genaues, aufmerksames Lesen ist daher Pflicht. Die Kapitel sind relativ lang und beziehen sich immer auf eine bestimmte zeitliche Spanne über einen Zeitraum von insgesamt 4 Jahren, während welcher auch noch Rückblicke in die Vergangenheit erfolgen. Nun, dem zu folgen war nicht immer ganz einfach. Auch fand ich es schwierig, innerhalb der Kapitel eine Lesepause einzulegen, da der Wiedereinstieg durch den Schreibstil und den Zusammenhang im Text recht schwer war. Inhaltlich geht es um die zwei Jugendlichen Connell und Marianne, also eigentlich um ganz normale Menschen, die altersbedingt sich selbst und ihren Stand in der Gesellschaft suchen. Da Beide aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten stammen und in komplett unterschiedlichen familiären Verhältnissen aufgewachsen sind, scheinen beide unterschiedlicher nicht sein zu können. Doch sind beide von Selbstzweifeln geplagt: Marianne, weil sie als exzentrische Außenseiterin gilt und nach Anerkennung in der eigenen Familie und unter den Mitschülern sucht und Connell, welcher zwar allseits beliebt in der Schule ist, liebevoll von seiner Mutter großgezogen wurde, aber seine Gefühle für Marianne nicht offen zeigen kann. Dieses Drama führt schließlich zu einer jahrelangen On-/Off-Beziehung. Im Grunde genommen können sich beide eigentlich beide gar nicht richtig verstehen, aber die Magie zwischen ihnen ist einfach stärker. Sie begehren sich, sind leidenschaftlich mit einander und lieben sich eigentlich. Doch da sie nicht offen und dauerhaft zu einander stehen, erfolgen ständige Verletzungen der Gefühle, die in weiteren Selbstzweifeln, Depressionen, Alkohol, schlechten Freundschaften, dem Eingehen von machtbesessenen Beziehungen und weiteren familiären Konflikten enden. Es ist also eine Liebesgeschichte, die doch so richtig keine ist. Also was ist „normal“? Ich für meinen Teil hatte hin und wieder meine Probleme, den abstrusen Gedankengängen und dem selbstzerstörerischen Wesen vor allem von Marianne zu folgen. Zu erkennen, dass eigentlich auch Connell eine gestörte Persönlichkeit hat, hat bei mir länger gedauert. Die nüchternen, schnörkellosen und oft knallharten Worte der Autorin haben mich dabei oft überrascht. Fazit: Eine ruhige, komplett außergewöhnliche Liebesgeschichte, die Mut zum Lesen braucht und tief in die Psyche der Menschen blicken lässt. Wer das Buch bis zum Ende liest, wird überrascht werden. Doch bin ich mir sicher, dass nicht jeder das Buch lieben wird.

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Normale Menschen ist schon seit einiger Zeit in aller Munde und nun ist das Buch auch im Deutschen erschienen. Der Hype um das Buch herum hat meine Neugier geweckt und somit wollte ich es auch unbedingt lesen. Was mich gleich zu Beginn ein wenig aus der Bahn geworfen hat, war, dass in diesem Roman keine Anführungszeichen und wörtliche Rede verwendet wird. Das war mir vorher nicht bewusst und ich hatte im ersten Moment die Befürchtung, dass dies ein Hindernis für meinen Lesefluss und mein Verständnis sein wird. Aber das Gegenteil war der Fall. Ich habe mich sehr schnell an die fehlenden Anführungszeichen und wörtliche Rede gewöhnt und ich hatte sogar das Gefühl, dass ich viel tiefer in die Geschichte tauchen konnte und viel fokussierter war. Natürlich hat Sally Rooney mit der Handlung nicht das Rad neu erfunden, aber dennoch hat sie es geschafft, dass man sich dem Buch nicht entziehen kann. Ich glaube, was dieses Buch so gut macht und warum es aus der Masse heraussticht, ist die Tatsache, dass es sich so real anfühlt. Man kann sich in der realen Welt umschauen und genau die Dynamiken finden, die Sally Rooney in ihrem Roman beschreibt und untersucht. Es werden Dynamiken beschrieben, mit denen sich viele Menschen identifizieren können. Das mag an der ein oder anderen Stelle sicher ein wenig ungemütlich sein, aber genau das ist es, was dieses Buch ausmacht. Im Fokus des Buches steht die Beziehung zwischen Marianne und Connell und diese ist es, was das Buch vorantreibt. Marianne und Connell könnten kaum unterschiedlicher sein und sie befinden sich beide an unterschiedlichen Enden des sozialen Spektrums. Marianne kommt aus einer wohlhabenden Familie, während Connell aus der Arbeiterklasse stammt. Connell gehört allerdings zu den beliebten Schülern in der Schule, während Marianne zu den Außenseitern gehört. Diese Rollen vertauschen sich allerdings an der Universität. Diese Unterschiede haben zu einer interessanten Dynamik geführt, die außerdem auch zu einigen Konflikten innerhalb der Beziehung zwischen Connell und Marianne geführt hat. Neben der Beziehung, die im Fokus steht, findet sich auch eine deutliche Kritik in dem Roman wieder. Sally Rooney kritisiert deutlich unser ständiges Bedürfnis andere Menschen zu beeindrucken und vorzuführen. Dieses Bedürfnis ist es, was viele Problematiken in der Beziehung von Marianne und Connell aufwirft und es wird deutlich, dass ihre Probleme von der Außenwelt und der Erwartungen anderer Personen gelenkt werden. Ein Trope, welches sehr viel genutzt wird und für viele frustrierend sein wird, ist das der Fehlkommunikation. Das Buch strotzt nur so von Fehlkommunikation, aber im Hinblick auf der Kritik, die im Buch enthalten ist, wirkte es sehr realistisch. Fazit Ein beeindruckender Roman, der gut in die aktuelle Zeit passt. Ich bin mir sicher, dass sich viele mit den Protagonisten, ihrer Beziehungen und den aufkommenden Problemen identifizieren können. Normale Menschen ist ein Roman, den man sicher nicht so schnell vergessen wird.

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