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Rezensionen zu
Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück

Ulf Kvensler

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Eine tödliche Wanderung

Von: Newspaper

14.03.2024

Klappentext: 
„Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich – lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren?


" Fazit: 
Ich liebe skandinavische Thriller und auch Ulf Kvensler kann was den einnehmenden Schreibstil, die bildhaften Beschreibungen und die Skizzierung der Charaktere angeht, mit den ganz Großen mithalten. Ich bekam während des Lesens selbst Lust auf eine Wanderung, entschloss mich im weiteren Verlauf aber schnell dagegen. Die Chemie stimmte bei den Beteiligten nicht wirklich überein, die Konstellation hatte es von vornherein in sich. Ich persönlich entwickelte also schnell Sympathiepunkte für die ein oder andere Person. Die Dynamik wechselte, die Spannung stieg und die eisige, gefährliche Situation spitzte sich immer weiter zu. Die zwei Pärchen waren nicht nur den Kräften der Natur ausgeliefert, sondern auch den schnell wechselnden Stimmungsschwankungen der anderen. Zum Ende hin nahm die Geschichte eine coole Wendung mit der ich nicht gerechnet hatte, doch der Ausgang lässt mich nicht allzu glücklich zurück. Das offene Ende erschließt sich mir nicht ganz, ich hätte mir lieber einen klaren Cut gewünscht.

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Heute stelle ich dir "Der Ausflug - nur einer kehrt zurück" von Ulf Kvensler aus dem Penguinverlag vor. Zum Inhalt: Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich – lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren? Meine Meinung: Dies ist mein erstes Buch des Autors. Das Cover passt gut zum Inhalt und das leuchtende grün sticht sofort heraus. Ulf Kvensler ist ein schwedischer Autor, der mit dem Buch sogar einen Award gewonnen hat. Das hat mich als begeisterte Thrillerleserin sofort neugierig gemacht. Die Erstauflage ist sogar mit einem leuchtend grünen Farbschnitt erschienen und auch die Innengestaltung der Buchrücken finde ich super. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen transportiert und der spannende und mitreißende Schreibstil lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Zu viert machen sich Melina, Henrik, Anna und Jakob auf um den Nationalpark zu durchkämmen, das gestaltet sich schwieriger als gedacht. Ich muss sagen, dass mir hier nur die Hauptprotagonistin sympathisch war. Aber das ist sicherlich so beabsichtigt. Durch ein paar spannende Wendungen versucht man natürlich mitzurätseln, was hinter dem ganzen steckt und wie es ausgeht. Ich muss gestehen, dass das Ende eher offen gewählt ist. Das hat mich einerseits zum nachdenken angeregt, andererseits verwirrt es mich immer noch. Es lässt Spielraum für Interpretationen. Fazit: Ein Thriller der mir gut gefallen hat, dessen Ende ich aber nicht einordnen kann.

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"Der Ausflug" von Ulf Kvensler hat mich im ersten Moment direkt optisch angesprochen. Das Cover mit der schwedischen Natur und dem grünen Farbschnitt - genial. Außerdem lässt sich der Innenteil noch aufklappen und zeigt eine wunderschöne Landschaft, ganz nach meinem Geschmack. Die Geschichte spielt in einer ebenso atemberaubenden Landschaft. Die Kombination aus der Gruppendynamik zwischen den zwei Paaren und der unberechenbaren Natur mit ihren Hindernissen hat mir sehr gut gefallen. Das Buch war spannend, auch wenn hier nicht ein Plot Twist den nächsten jagt. Das braucht es in "Der Ausflug" aber auch wirklich nicht. Die Charaktere sind sehr gut und eindringlich beschrieben und wirkten authentisch auf mich. Ohne spoilern zu wollen, finde ich es schwer meine Meinung zum Ende abzugeben. Es kam nichts so wirklich unvorhergesehenes und es endete... nun ja, ohne einen großen Knall. Dafür würde ich einen Stern abziehen. Aber durch den sehr gelungenen Schreibstil und die mitreißende Atmosphäre kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

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Nach langer Zeit war dies noch mal ein Thriller, der mich richtig gefesselt hat, so sehr, dass ich die Zeit um mich herum wirklich komplett vergessen habe! Jedes Jahr fahren Anna und ihr Verlobter Henrik mit der gemeinsamen Freundin Milena in die wilde Natur, um zu wandern. Sie sind ein eingespieltes Team und freuen sich alle auf die Auszeit. Eine Woche vor Beginn der Tour fragt Milena, ob sie ihren neuen Freund Jakob mitnehmen kann – Anna und Henrik sind unsicher, weil sie Jakob nicht kennen, sagen dann aber zu. Bei der Anreise schlägt Jakob eine Änderung der Wanderroute vor, was dann auch schon direkt zu Kebbeleien führt, weil die neue Route viel gefährlicher ist. Doch noch ahnt keiner, dass das nur ein kleiner Vorgeschmack sein wird… Wow – ich fand es spannend und zwar von Anfang an! Denn gleich zu Beginn erfährt man, dass nur Anna die Wanderung überlebt – was genau geschehen ist und was mit Milena, Henrik und Jakob passierte, erfährt man aus Schilderungen Annas, die von der schwedischen Polizei befragt wird. Zwischen der Perspektive Annas, die in Ich-Form das Geschehen schildert, gibt es immer wieder kurze Sequenzen aus der Zeugenbefragung im Stil eines Protokolls. Das holt den Leser zurück in die Realität, während ich mich bei Annas Schilderungen in die schwedische Bergwelt versetzt fühlte. Ulf Kvensler hat die Landschaft so fassbar beschrieben, dass ich viele Bilder vor Augen hatte, und durch die lebendigen Beschreibungen der Umstände auch fühlen konnte, was in Anna vorgegangen ist – denn neben der Faszination der Natur sind es vor allem auch die wechselnden Stimmungen der vier Wanderer; es gibt freundschaftliche Situationen, Streitereien, Eifersüchteleien, aber auch existentielle Nöte durch Kälte, Hunger und Durst. Die Stimmung wird im Verlauf der Schilderungen immer knisternder und die Gefahren immer fassbarer. Es gibt einige sehr spannende Szenen, und auch wenn alles aus Annas Sicht geschildert ist und ich mich gut in sie hinein fühlen konnte, hatte ich an einigen Stellen doch auch Zweifel, ob das Erzählte nicht doch auch sehr durch Annas Wahrnehmung verzerrt ist. Man weiß als Leser ja, dass Anna überlebt, trotzdem ist die Situation zwischendurch so verfahren und brenzlig, dass ich mich schon gefragt habe, wie sie es aus den Bergen wieder hinausgeschafft hat. Am Ende gibt es dann eine überraschende Wendung, die schließlich auch alles noch mal neu beleuchtet – und so viel vorweg – am Ende bleibt einiges offen, was Raum für eigene Interpretationen liefert. Mich hat das nicht gestört, andere Leser fanden aber diesen Abschluss nicht gelungen – wer also mit offenen Enden nicht so gut umzugehen weiß, der sei hier vorgewarnt. Die Figuren sind gut gezeichnet, dabei ist natürlich alles aus Sicht von Anna geschildert und damit auch bewertet. Anna ist eine erfolgreiche Rechtsanwältin und steht mitten im Leben, Etwas besorgt ist sie wegen ihres Verlobten, der in letzter Zeit unzufrieden wirkt – ihm wurde bisher nicht die lang ersehnte Professur angeboten und das macht ihm doch mehr zu schaffen, als er zugeben mag. Insgeheim ärgert sich Anna aber auch über Henrik, der sich in seiner Situation suhlt und nicht nach anderen Wegen und Lösungen für seine Situation sucht. Milena ist Annas beste Freundin und wirkt immer ein wenig verhuscht – sie ist eher zurückhaltend, daher freut sich Anna umso mehr, dass sie nun endlich einen Partner gefunden hat. Doch Jakob – das ist für Anna schnell klar – ist nur vordergründig nett, denn eigentlich muss alles nach seinem Kopf gehen, passiert das nicht, wird er wütend und laut – und Milena hält beharrlich zu ihrem neuen Freund. Der Schreibstil ist einfach, dennoch aber packend und fesselnd. Vor allem die Atmosphäre in den Bergen hat der Autor wunderbar eingefangen – im Nachwort erklärt er, dass er zur Recherche selber im Sarek wandern war, die Gegend, in der das Buch schließlich spielt – und wahrscheinlich sind deshalb die Beschreibungen auch so realistisch und authentisch. Ich habe diesen Thriller wirklich sehr gerne gelesen und empfehle ihn daher unbedingt weiter! Mein Fazit Ein spannender Thriller, der in der schwedischen Bergwelt spielt und bei dem vier Wanderer ums Überleben kämpfen. Die Atmosphäre ist unglaublich gut eingefangen, der Schreibstil ist packend und leicht lesbar. Das Ende überrascht und gibt eine Wendung mit viel Raum zur eigenen Spekulation – mich hat das nicht gestört, aber nicht jedem wird das gefallen. Für mich ein gelungener Thriller, den ich gerne empfehle!

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Achterbahn der Gefühle

Von: Petra Rickenbach aus Zürich

07.03.2024

Wow, was für eine Achterbahn der Gefühle. Atemberaubende Spannung, tragische Rückblicke, romantische Momente und die Einsamkeit Schwedens. Ulf Kvensler lässt in seinem Debut-Thriller lässt Ulf Kvensler nichts aus. Mich hat schon lange kein Buch mehr so gefesselt. Selbst die teilweise längeren Passagen der Wanderung hat er so bildlich beschrieben, dass man sich selbst mitten in der Einsamkeit des schwedischen Niemandslands zu befinden scheint. Die Abwechslung zwischen der Erzählung des eigentlichen Ausflugs, den Rückblicken auf vergangene Geschehnisse und der Gegenwart der polizeilichen Befragungen machen das Lesen noch abwechslungsreicher. Zum Schluss bleibt der Leser zurück mit zwei Blickwinkeln und der Möglichkeit seine eigene Meinung zu bilden. Wer sagt die Wahrheit und kehrt wirklich nur einer zurück?

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Ein atmosphärischer Horrortrip

Von: Azyria Sun

06.03.2024

Worum geht’s? Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre Freundin Melina fahren wie jedes Jahr gemeinsam zum Wandern in den Fjäll. Doch dieses Jahr kommt spontan Melinas neuer Freund Jacob mit. Ein Extremsportler, der die Truppe zu immer gefährlicheren Dingen anstiftet. Schnell liegen die Nerven der Truppe blank und die Stimmung kippt. Aggressionen kommen hervor und das Vertrauen zueinander geht verloren. Meine Meinung: „Der Ausflug – Nur einer kehrt zurück“ von Ulf Kvensler ist zurecht ein Nr.-1-Bestseller in Schweden. Dieser Thriller hat mich mitgenommen auf einen Horrortrip vom Feinsten. Dabei lesen wir aus drei Erzählperspektiven. Zum einen erleben wir die Ereignisse im Fjäll, zum zweiten lesen wir ein Vernehmungsprotokoll und zum dritten kehren wir immer mal wieder in Geschehnisse in der Vergangenheit zurück. Und beim Lesen dieser Dinge kommen wir immer tiefer in den Fjäll und hinein in die Geschehnisse. Wir wandern gemeinsam mit Anna, Henrik, Melina und Jacob und lesen hierbei aus der Sicht von Anna. Ich muss gestehen, dass mir keine der Protagonisten wirklich nahegekommen ist, mir waren von Anfang an alle irgendwie suspekt. Aber es waren klasse Charaktere, die perfekt in die Geschichte gepasst haben und deren Art die passende Basis für das Setting war. Was mir wirklich gut gefallen hat, war die atmosphärische Beschreibung des Fjälls, insbesondere des Sarek. Ich konnte die Landschaft so bildhaft vor mir sehen, den atemberaubenden Blick von den Bergen über die Täler. Die eisige Kälte in der Nacht. Die schmerzhaften Stiche beim Durchqueren der kalten, reißenden Flüsse – es war unglaublich! Und auch wie der Autor die Spannung innerhalb der Gruppe immer weiter aufgebaut hat, war genial. Das Buch fing bereits auf der ersten Seite spannend an und dann stieg die Spannungskurve von Seite zu Seite und mit ihr das Lesetempo und die Vorfälle innerhalb der Truppe. Immer wieder kamen krasse Ausnahmesituationen, die selbst mich als Leserin mitgenommen haben. Und beim Showdown am Fluss habe ich richtiggehend den Atem angehalten und mitgefiebert! Ich mochte es, wie der Autor mit der Dynamik innerhalb der Truppe gespielt hat und die äußeren Einflüsse mit einfließen ließ. Das hat dem Horror noch mehr Thrill verschafft! Und das Ende, was soll ich sagen? Teilweise hatte ich es vermutet und dann doch auch wieder nicht. Mich hat das Buch total begeistert und es war sicherlich nicht mein letzter Trip mit dem Autor! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir! Fazit: Wow, was für ein Buch! Ich habe schon unterschiedliche Meinungen hierzu gelesen, aber mich hatte Ulf Kvensler von der ersten Seite an gefesselt! Sein Thriller ist der absolute Horrortrip! In „Der Ausflug – Nur einer kehrt zurück“ reißt die Spannung wirklich nie ab, im Gegenteil, sie steigt ins Unermessliche. Der Autor spielt mit der Landschaft, der Umwelt und der Dynamik in der Gruppe und bringt dadurch Dynamit in die Geschichte ein. Dazu die unglaublich schönen Landschaftsbilder, in denen man niemals so einen Horror vermuten würde. Ich war restlos begeistert. Ganz klare 5 Sterne von mir und ich freue mich auf weitere Horrortrips mit dem Autor!

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Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre langjährige Freundin Milena habe es sich zur Tradition gemacht, jeden Sommer eine Wanderung in Nordschweden zu unternehmen. Dieses Jahr habe sie ihren Ausflug in den September verschieben müssen und dann bringt Milena auch noch ihren neuen Freund mit. Jacob reißt schnell das Ruder an sich und schlägt eine andere, herausfordernde Route in den Nationalpark Sarek vor. Die Landschaft ist malerisch, aber genießen kann keiner den Ausflug. Die anfängliche Spannung geht nahtlos in Streitigkeiten über und gipfelt Schrecken und Todesangst. Anna kehrt verletzt aus dem Sarek zurück, aber was ist mit den anderen? Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Anna erzählt, durch die der Ausflug hautnah miterlebt werden kann. Unterbrochen werden die Schilderungen durch wenige Rückblenden in die Vergangenheit, die einen unschönen Eindruck auf Annas Familie hinterlässt, und dem Protokoll der Zeugenvernehmung von Anna im Krankenhaus. Der Ausflug, der für Anna und ihre Freunde stets als eine entspannte Auszeit aus dem stressigen Berufsalltag diente, entwickelt sich zu einem Alptraum und einem Kampf um Leben und Tod. Die Gefahr geht sowohl von der unbarmherzigen Natur als auch vom Menschen selbst aus. Während der neue in der Gruppe, Jacob, zunächst Misstrauen erzeugt, verhält er sich bald unberechenbar. Dazu kommen eigene Fehler, verlorene Utensilien, mangelnde Kondition und eine Unterschätzung des Wetters im September. Die Situation verschärft sich schrittweise und auch die Befragung, die sich über mehrere Tage erstreckt, gibt nur Häppchenweise den Verlauf der Wanderung wieder. Das Abenteuer erzeugt ein Wechselbad der Gefühle. Da ist die Euphorie über die bewältigten Herausforderungen und die einzigartige Schönheit der Landschaft, aber auch die verrückt spielenden Emotionen, die Kälte und die Todesangst. Der Thriller ist durch das Setting in der unberührten Natur atmosphärisch und durch das Verhalten der Protagonisten beängstigend. Beides sorgt für Spannung, die das Buch zu einem wahren Pageturner macht. Auch wenn die Wanderung mit ihren Widrigkeiten sehr detailliert geschildert wird, kommt keine Langeweile auf. Man rechnet mit einer Verschärfung der Situation und fragt sich, wie Anna den Ausflug überlebt, was sie bis dahin noch erlebt und was sie dafür vielleicht tun muss. Der Plottwist kommt für den geneigten Thrillerleser nicht überraschend, macht die Geschichte damit aber glaubhaft. Das Ende ist etwas abrupt, lässt jedoch keine Fragen offen.

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Wie jedes Jahr wollen die Anwältin Anna mit ihrem Freund Henrik und der gemeinsamen Freundin Melina für eine Woche im Norden Schwedens wandern gehen. Doch diesmal findet diese erst im wettertechnisch schlechteren September statt und zudem ist Melina's neuer Freund Jakob mit dabei. Jakob ist Anna aber von Beginn an suspekt, scheint sie ihn doch von einem früheren Strafverfahren her zu erkennen. Ob es richtig war, Jakob mit zu nehmen, wird sich noch zeigen..... Bereits aufgrund des strukturellen Aufbaus ist der Thriller lesenswert. Gleich zu Beginn gibt es einen Flashforward. Man liest als Erstes das Protokoll des Funkverkehrs zwischen einem Rettungshubschrauber und einem Krankenhaus. Optisch in Schreibmaschinenschrift hervorgehoben. Anna wurde schwer verletzt geborgen. Es ist etwas Schreckliches passiert, aber Anna überlebt. Ich habe dann diesen Thriller wie einen Film gelesen. Ausgangspunkt sind erneut die in Schreibmaschinenschrift verfassten Vernehmungsprotokolle. Anna wird im Krankenbett von einem Polizeibeamten über 5 Tage hinweg zu den Ereignissen befragt. Diese Befragungen sind kurz, meist nur zwei Seiten. Aber dann, so mein filmischer Eindruck, schwenkt die Kamera über mehrere kurze Kapitel zurück zum Beginn der Wanderung und wie es sich entwickelte, immer wieder mal unterbrochen durch Vernehmungsprotokolle, die das Geschehene aufgreifen und in die nächste Erzählphase überleiten. Der Autor schildert eindrucksvoll das Beziehungsgeflecht der Protagonisten untereinander. Jakob ist sehr dominant und schafft es gegen den Widerstand von Anna und Henrik, von der geplanten Route abzuweichen und stattdessen in den sehr anspruchsvollen und weit gefährlicheren Nationalpark Sarek zu gehen. Anna's anfängliche Aversion gegen Jakob steigert sich allmählich in Angst vor ihm. Die Route wird immer gefährlicher, was bezweckt der wohl zwielichtige Jakob? Denn er besitzt "die Fähigkeit, die Grenzen zwischen Lüge und Wahrheit zu vermischen."(S. 338). Aber auch zwischen Anna und Henrik kriselt es. Und Melina ist ihm näher als Anna denkt. Und unter Jakob ist Anna nicht mehr diesselbe. Diese Verstrickungen führen langsam, aber stetig zu einer gefährlichen Gemengelage, in der ich nicht mehr wusste, wem man vertrauen konnte. Und dann kommt es zwangsläufig zu einem dramatischen Ereignis. Daneben schildert Ulf Kvensler sehr realistisch die Wanderroute, die durch gefährliche Flussläufe führt, steile Geröllpassagen an Bergmassiven oder plötzlich einsetzenden Regen oder dichtes Schneegestöber. Die beschriebene Kälte der Gebirgsflüsse und Schneetreiben konnte ich fast selbst spüren. Über die gesamte Erzählung hinweg liegt dem Buch eine fast unheimliche Grundspannung zugrunde, das Buch entwickelt eine Sogwirkung, weshalb ich das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen hatte. Natürlich gibt es noch eine mich überraschende Wendung, wobei der Schluss mir persönlich aber nicht ganz so überzeugt hat. Das schmälert jedoch nicht den wirklich guten Eindruck. Ich kann das Buch sehr empfehlen. Schwedische LeserInnen dürften sich mit den Namen der Wegbeschreibungen und der Berge und Flüsse wohl leichter tun. 4,5 von 5 ⭐️

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