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Rezensionen zu
Das Licht ungewöhnlicher Sterne

Ryka Aoki

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€ 17,00 [D] inkl. MwSt. | € 17,50 [A] | CHF 23,90* (* empf. VK-Preis)

Der Tag ist gekommen, an dem es Katrina zuhause nicht mehr aushält. Die Scham, die Schläge, die Ablehnung – es ist zu viel. Nur mit einer Notfalltasche und ihrer geliebten Geige bepackt, verlässt sie ihre Heimat und reist nach Los Angeles. Doch auch dort erwartet sie nicht der erhoffte Safe-Place. Als sie in einem Park, aufgelöst und ziemlich am Ende, auf die unglaublich schöne Stargeigerin Shizuka Satomi trifft und diese nett – aus Katrinas Sicht viel zu nett – zu ihr ist, kann Katrina deren Freundlichkeit weder glauben noch annehmen. Und flieht erneut. Doch irgendwann sieht sie keinen Ausweg mehr, und geht auf das Shizukas Angebot ein, bei ihr zu wohnen und ihre Geigen-Schülerin zu werden. Und nicht nur glaubt Katrina, dass es zu schön ist, um wahr zu sein – das ist es auch. Denn Shizuka hat einen Pakt mit der Hölle geschlossen. Dieser muss sie sieben Seelen liefern, um ihre eigene zu retten. Sechs hat sie bereits der Hölle überantwortet. Und Katrina soll die siebte werden. Der Klang einer Geige ist unvergleichlich. Kein Instrument, nicht einmal das Klavier, schafft es, so viele Gefühle zu erzeugen, wie sie. Sie kann liebevoll klingen, aggressiv, schnell, langsam und anhand ihres Klangs eine Geschichte erzählen. Ich selbst bin nicht musikalisch, liebe aber die Musik und bewundere deren Schöpfer sehr. Nichts kann einen stärker berühren als Musik. Dass Katrina und Shizuka – die eine verletzt, beinah gebrochen, die andere stark, aber nah am Abgrund – mir sofort an Herz wuchsen, war da nicht verwunderlich. Katrinas junges Leben war bisher geprägt von Mobbing, Ablehnung und Außenseitertum. Denn Katrina ist trans und – aus Sicht ihrer Eltern – eine Schande. Bis sie auf Shizuka trifft (und auch dann noch) begegnen ihr die Menschen zu einem großen Teil negativ. Doch Shizuka schafft es, Katrina etwas Selbstbewusstsein zu geben, indem sie ihre Berühmtheit und Stärke für ihre Schülerin einsetzt. Und so befindet man sich als Leser in der Zwickmühle, in der man sich wünscht, dass Katrina die erfolgreiche Geigerin wird, die sie es verdient hat, zu werden, gleichzeitig aber hofft, dass Shizuka nicht zur Hölle fährt – wofür sie aber eine Seele opfern muss. Bis zum Ende hin habe ich mitgefiebert – war unentschlossen, wem ich das Glück wünsche, denn nur eine kann es am Ende bekommen. Ein unglaublich schönes Buch, das so viele Themen zusammenfasst, ohne dabei jedoch den roten Faden zu verlieren. Selbst der sehr häufige Perspektivwechsel trägt zur Atmosphäre bei – wir lernen viele unterschiedliche Personen kennen, die alle – mal mehr, mal weniger – zu Katrinas und Shizukas Geschichte etwas beitragen – wie kleine Stellschrauben, die die Weichen des Lebens verändern. Zu keinem Zeitpunkt war die Geschichte plakativ, ich konnte mit allen mitfühlen und -leiden – auch als Außenstehende. Eine absolute Empfehlung, für alle, die tragische und gleichzeitig hoffnungsvolle Geschichten lieben. P.S.: Checkt auf jeden Fall vor dem Lesen die Trigger-Warnungen, wenn ihr diese benötigt, denn das Buch fasst viele Themen auf, die vielleicht für den ein oder anderen schwer zu lesen sein können. Passt auf euch auf.

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Katrina flieht aus ihrem gewalttätigen Elternhaus, in dem ihre Eltern ihr das Leben zur Hölle machen, seit sie wissen, dass ihr Kind Trans ist. Sie findet Unterschlupf bei einem flüchtigen Bekannten, der sie allerdings nur ausnutzt. In einem Park trifft die begabte Geigerin auf Shizuka Satomi, die Geigenvirtuosin hat ihre Seele an den Teufel verkauft und muss diesem 7 Seelen bringen, um sich selbst zu befreien. Doch Katrina wächst ihr ans Herz und irgendwann muss sie sich entscheiden. Und da ist auch noch Lan Tran, die mit ihrer Familie einen Donut Laden betreibt, der allerdings ist nur Tarnung. Ich hatte mal wieder Lust auf einen Science-Fiction-Roman und als einer der ersten, der in die engere Wahl kam, war »Das Licht ungewöhnlicher Sterne« von Ryka Aoki. Und ich habe nicht eine Zeile bereut, Ryka Aoki hat eine wunderbare Geschichte erschaffen, die SF und Fantasy Elemente geschickt miteinander verbindet und das mit einer erstaunlichen Natürlichkeit. Aoki lässt sich viel Zeit ihre Protagonisten vorzustellen, sie bringt sie ganz nah an ihre Leserinnen und Leser heran, sodass wir mit ihnen leiden und ihre Ängste teilen können. Besonders Katrina, wuchs mir unweigerlich an Herz, was die junge Frau durchmachen musste, weil ihr Umfeld und besonders ihre Eltern andere Vorstellungen haben, ist schon erschreckend. Dabei sollten Eltern ihre Kinder doch Wurzeln und Flügel geben, damit sie sich entfalten können. "Das Licht ungewöhnlicher Sterne" ist eine wunderbar erzählte Geschichte, herzerwärmend und liebevoll, mit Protagonisten die ich sehr vermissen werde.

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Okey, für diese Zeilen brauche ich dringend einen Donut. Oder zwei. Nehmt euch einen aus der Schachtel - die mit den Sternen sind besonders gut! - und setzt euch zu mir. Der Roman ist verrückt, liebevoll. Niedlich. Voller Sterne und Musik und gleichzeitig so schonungslos. Ich möchte ihn knuddeln und am liebsten gleich wieder von vorn anfangen - oder in den Laden rennen und mir eine XXL-Schachtel Donuts holen, wenn sie auch nur annähernd so fantastisch schmecken würden wie im Starrgate. Im Roman trifft Katrina, die nur mit Notfalltasche, Laptop und Anfängergeige bewaffnet, von zuhause fortgelaufen ist, auf die Stargeigenlehrerin Shizuka Satomi, die eine Legende in der Community ist. Sie hört das queere Mädchen spielen und sieht in ihr die siebte Seele, die sie noch zur Erfüllung ihres Paktes mit dem Teufel benötigt, mit ein bisschen Feinschliff versteht sich. Doch dann begegnet sie der Raumschiffkommandantin Lan, die mit ihrer Familie vor dem Untergang eines galaktischen Imperiums geflogen ist und sich nun ihre Existenz mit Donuts aufbaut. Klingt verrückt? Natürlich - aber genau weil der Leser sein Gehirn erst mal neu justieren muss zwischen Teufelspakt und ScienceFiction-Donutshop funktioniert diese Geschichte so gut. Sie hat nämlich den besten Kleber, den es überhaupt gibt: Ganz viel Herz, das ich auf jeder Seite spüren konnte. Katrina ist queer und wurde jeglicher Illusionen beraubt. Trotzdem besitzt sie eine zurückhaltende Stärke, die sie durch die halstiefen Schwierigkeiten hindurch waten lässt - mitsamt der Geige! Shizuka hat vor vielen Dutzend Jahren einen Pakt mit dem Teufel geschlossen, trotzdem ist sie nicht das hinterhältige Biest, das ich eigentlich vermutet hätte. Die beiden wachsen aneinander, mit viel Mandarinensaft und dem ein oder anderen Donut - der aus dem Starrgate kommt - und bei den Sternen, musste ich über diese herrliche Familie lachen. Sie benutzten das Vokabular, das auch auf ihrem Sternenschiff Usus war, und benehmen sich nicht anders. Das wirkt vielleicht in den ersten paar Zeilen, die man liest, sperrig und reichlich seltsam, fügt sich aber dann herrlich in das Buch ein. Teufelspakt und Aliens? Passt doch wie der Bogen auf die Saiten! Diese Prise magischer Realismus hält sich dezent im Hintergrund über weite Strecken des Buches - der Pakt justiert ein paar Stellschrauben und wird am Ende wichtig. Aber er lässt genügend Raum für die eigentlichen Themen des Buches. Der Found Family Trope ist hier so stark ausgearbeitet, dass mein Herz allmählich im Takt der drei Hauptpersonen geschlagen hat. Katrina hatte nie liebende unterstützende Personen an ihrer Seite, und Shizuka hat ihr Herz verschlossen. Die zwei wachsen im Laufe des Buches zu einer außergewöhnlichen Einheit zusammen, voller Musik und Verständnis in Katrinas Welt, die zuvor aus Musik, bezahltem Sex und Gewalt bestanden hat. Die Beziehung, die zwischen Lan und Shizuka entsteht, wächst wie ein zaghafter Donutrohling, der zögerliche Wärme bekommt - und ist gleichzeitig so schön mitzuverfolgen. Wer übrigens Actiongeladene Szenen oder herzstockende Spannung sucht, der ist wohl am Starrgate falsch abgebogen. Action braucht dieses Buch nicht. Dafür hat es Musik, die in jeder Seite steckt. Die Musik ist ein Anker für unsere beiden Protagonisten, die so eindringlich beschrieben wird das selbst ich, als Musiklaie, die noch nicht mal zwei Töne halten kann, fasziniert war von den Ausführungen über Bartok und Paganini, über Tonhöhen und die unterschiedlichen Qualitäten der Saiten. Das Buch war durchdrungen von Musik, so vielfältig beschrieben wie die Sterne am Nachthimmel, immer balancierend zwischen Klassik und Anime- und Gamingsoundtracks, zwischen Bach und der Musik, die uns alltäglich umgibt. Wenn Katrina gespielt hat, hab ich mit ihr gefühlt. Kritisch bleibt mir noch zu erwähnen, dass ein paar Ereignisse auf mich konstruiert wirkten, insbesondere eines, das einen Stein losgetreten hat, der ein paar Ereignisse ins Rollen bringen sollte. Fällt es ins Gewicht? Nein. Das Augenmerk in diesem Buch liegt auf dem Erblühen von Beziehungen, auf Mandarinen Saft, auf dem Flüstern der Saiten und auf der Gesellschaft, die Menschen, die nicht so sind, wie es sich die gefühlte Mehrheit vorstellt, mit Ablehnung und Hass begegnet. Eine Buchempfehlung, für alle, die charakterbasierte Bücher lieben, gewürzt mit Humor, Familie und Musik.

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Gestaltung: Das Cover wurde vom Original übernommen und fängt diese Geschichte symbolisch sehr gut ein. Ich mag den Galaxy-Hintergrund, der gleichzeitig das Wasser für den Fisch darstellt. Fische werden in der Geschichte direkt thematisiert, und die Kombination mit dem Weltall ist eine sehr gelungene Metapher für die gesamte Geschichte und die Botschaft dieser. Hier haben sich die Künstler richtig was einfallen lassen und ich bin begeistert. Darum geht's: Katrina ist ein trans Mädchen und fasst den Mut, aus ihrer gewaltvollen Familie auszubrechen. Doch wohin? Als sie bei ihrem vermeintlichen Freund Evan ebenfalls schikaniert und hintergangen wird, trifft sie im Park auf die Geigerin Shizuka Satomi, die in ihr ein großes Geigen-Talent erkennt. Doch Shizuka unterrichtet Katrina nicht aus gutem Willen - sie hat einen Pakt mit einem Dämon geschlossen und soll eine siebte Seele opfern, um sich selbst zu befreien. Nach und nach wächst Katrina ihr ans Herz und sie muss sich entscheiden... Idee/ Umsetzung: Ich habe erst gezögert, diese Geschichte lesen zu wollen. Das Geigen-Thema schien sehr dominant, und damit habe ich selbst gar keine Berührungspunkte. Doch mich reizte die Kombination mit dem Thema der Außerirdischen; die Geschichte klang nach etwas ganz besonderem. Nach dem Lesen kann ich sagen, dass das Thema des Geigenunterrichts und der -Karriere tatsächlich dominant ist, aber auf eine sehr interessante Art und Weise, dir mir als Laie dieses Instrument sehr nahe brachte und auch als Metapher fungiert. Aufbau: Insgesamt haben wir vier Erzählperspektiven, die immer wieder wechseln und verschiedene Schwerpunkte behandeln. Da haben wir zum einen trans Mädchen Katrina, die sich innerhalb ihres kühlen Elternhauses und aufgrund von Diskriminierung in Geigenmusik flüchtete und nach einem neuen Zuhause sucht. Shizuka, eine gefeierte Geigerin, die sich auf den Pakt mit einem Dämon einließ und bereits sechs junge Seelen der Hölle übergab, um sich aus dem Pakt zu befreien. Lan Tran, eine außerirdische Kommandantin, die sich mit ihrer Familie auf der Erde niederließ und eine Donutbäckerei übernahm. Etwas später kommt noch Lucy Matia hinzu, die in ihrem Geschäft in die Fußstapfen ihrer männlichen Ahnenlinie tritt und das Geigengeschäft weiterführt. So unterschiedlich wie die Personen hier schon auf den ersten Blick scheinen, so vielfältig sind auch die Themen dieses Buches. Der rote Faden ist das Geigenspielen, das hier aus verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet wird: als Realitätsflucht, als emotionales Ventil, als Bündnis zwischen verschiedenen Menschen (und Dämonen), als Familienbürde und Leidenschaft. Zu diesem konventionellen Thema kommen Handlungselemente hinzu, die die Dynamik der Geschichte komplett aufbrechen. Durch Lan Tran als Außerirdische (mit einem Sternentor in einem Riesendonut!) und den dämonischen Pakt Shizukas haben wir es mit einer Art magischem Realismus zu tun, da die Erzählelemente einfach da sind und nicht hinterfragt werden. Diesen handwerklichen Kniff fand ich sehr beeindruckend, er hat die Geschichte zu etwas ganz besonderem gemacht. Im Grund ist "Das Licht ungewöhnlicher Sterne" eine Liebesgeschichte, aber in der Tiefe ist es so viel mehr. Wir bekommen in emotionaler Weise geschildert, wie Katrina sich als trans Mädchen fühlt und in welchen Lebensbereichen dies alles ein Hindernis ist, wie Shizuka sich von allen Menschen distanziert hat und plötzlich Zuneigung verspürt, wie Lucy Gefallen an ihrem Familienerbe findet und Lan versucht aus der Haut der Kommandantin auszubrechen. Die Geschichte nimmt sich dieser Themen leise und ruhig an, wodurch sie aber erst ihre emotionale Gewalt entfacht. Ich wurde gerade durch die leisen Zwischentöne der Geschichte berührt und zum Nachdenken angeregt. Und obwohl die Handlung eher ruhig erzählt ist, habe ich mich nicht eine Sekunde gelangweilt. Charaktere: Die Figuren reiße ich hier nur an, man muss sie einfach selbst erleben. Ich konnte mit allen sehr mitfühlen, obwohl ich teilweise wenig Idenitifikatonspotenzial hatte. Die Geschichte erlaubt uns, für kurze Momente in unterschiedliche Perspektiven hineinzufallen und all den Schmerz, die Ängste und Zweifel zu spüren. Am meisten konnte ich mich mit Shizuka identifizieren, die nicht nur Lan in ihr Leben lässt, sondern auch zerrissen wird von der Zuneigung zu Katrina und ihrer Abmachung mit dem Dämon der Hölle. Zu diesen emotionalen Höhepunkten der Geschichte passt die Musik der Geige natürlich sehr gut, ich konnte die Musik in vielen Passagen der Handlung förmlich hören. Auch die Nebenfiguren möchte ich nicht unterschlagen, hier habe ich auch einige Favoriten, wie die Haushälterin Astrid oder Lans Tochter Shirley, sie alle würden eine eigene Geschichte verdienen. Zu der Liebesgeschichte zwischen Shizuka und Lan möchte ich gar nicht so viel sagen, außer, dass sie eher am Rande miterzählt wird und sehr unaufdringlich daherkommt. Sie ist nicht der Fokus der Geschichte, aber ein Handlungsstrang, den ich sehr genossen habe. Aber die Geschichte ist dennoch eine Liebesgeschichte, eine Liebeserklärung an das Leben. Ende: Das Ende hat mich tatsächlich überraschen können und nochmal sehr berührt. Die Autorin hätte für mich keinen perfekteren Ausgang für die Figuren finden können. Die Geschichte hallt nach und ich habe nicht nur einmal drüber nachgedacht, Geige spielen lernen zu wollen. Fazit: "Das Licht ungewöhnlicher Sterne" ist eine emotionale Reise in allen Facetten. Das Geige spielen ist ein dabei das zentrale Erzählelement, aber für Laien gut nachvollziehbar und eine wunderbare Metapher für das Leben. Ich habe jeden Handlungsstrang gerne verfolgt, mit den Figuren mitgelitten und wurde am Ende dennoch zufrieden zurückgelassen. Lasst Euch auf diese besondere Geschichte ein und lernt diese zauberhaften Figuren kennen, es lohnt sich!

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