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Rezensionen zu
Das Licht ungewöhnlicher Sterne

Ryka Aoki

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In “Das Licht ungewöhnlicher Sterne" verwebt Ryka Aoki in einer einfallsreichen Mischung aus Science-Fiction und Fantasy das Leben dreier außergewöhnlicher Charaktere, die danach streben, ihren Platz in einer Welt zu finden, die oft unversöhnlich scheint. Im Mittelpunkt der Erzählung stehen Shizuka Satomi, ein ehemaliges Geigen-Wunderkind, das einen Pakt mit der Hölle schloss und Katrina Nguyen, eine Transgender-Ausreißerin, die davon träumt, selbst eine berühmte Geigerin zu werden. Ihre Wege kreuzen sich mit denen von Lan Tran, einer Kommandantin eines fernen Planeten, die sich mit ihrer Familie eine “Tarnidentität” als Donut-Bäcker aufgebaut hat. Klingt verrückt? Ist es auch. Aber auf ganz wundervolle Weise. Denn während sich ihre Geschichten verflechten, beleuchtet die Autorin geschickt Themen wie Identität, Familie und die Macht der Musik, Grenzen zu überwinden. Den Stil von Ryka Aori kann man am ehesten als eine Mischung von Becky Chambers und T.J. Klune beschreiben. Sie erweckt mit ihrer bildreichen Sprache und der Liebe zu ihren Figuren eine gleichermaßen fantastische wie warmherzige Welt. Sie lässt zudem auf sensible Weise komplexe Themen wie Geschlechtsidentität, kulturelles Erbe und die Erfahrung von Einwanderern in die Handlung einfließen. Durch die Dinge, die ihre Figuren erleben, gibt sie uns einen guten Einblick in die Herausforderungen, denen sich Betroffene Tag für Tag stellen müssen. Das Erzähltempo ist allerdings sehr gemächlich. Die Autorin nimmt sich viel Zeit, uns an den Leben ihrer unterschiedlichen Protagonistinnen zu beteiligen. Diesen Detailreichtum hätte ich in all seinen Facetten vermutlich eher nicht benötigt. Aber er hat einen großen Beitrag dazu geleistet, dass mir Shizuka, Katrina und Lan so ans Herz gewachsen sind. Fazit: “Das Licht ungewöhnlicher Sterne” ist eine herzerwärmende und einfallsreiche Mischung aus Fantasy und Science Fiction, die zwar ein langsames Erzähltempo aufweist, aber dennoch voller wunderbarer Momente ist. (4/5)

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Ein transsexuelles Mädchen, das aus seinem Zuhause flieht, wo sie nur Verachtung und Gewalt kennen gelernt hat. Eine weltbekannte Geigenlehrerin, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Und ein Donut Laden, der von einer außerirdischen Crew übernommen wurde, um einen Sternentor zu bauen. Was für eine abgefahrene Kombination! Die Autorin hat hier definitiv viele Nerven der Zeit getroffen und grade die queere Problematik, die leider immer noch in unserer Gesellschaft kursiert, mit Katrina als Protagonistin in den Fokus gerückt. Auf ihrer Flucht vor ihren Eltern erfährt man schon sehr viel. Über die Demütigungen, die Erniedrigungen und den vielschichten Hass, den sie ihr ganzes Leben lang spüren und über sich ergehen lassen musste. Der einzige Halt ist ihre Geige, die Musik, mit der sie sich selbst vergessen kann. Shizuka Satomi scheint das genaue Gegenteil zu sein: eine wunderschöne Frau, die sofort die Blicke auf sich zieht und eine bestechende Autorität ausstrahlt, so dass ihr jeder zu Füßen liegen möchte. Zielbewusst und skrupellos wirkt nicht wirklich sympathisch - ist sie doch auf der Suche nach der letzten Seele, um sie der Hölle zu opfern, um sich selbst zu retten. Aber etwas verbindet sie mit Katrina: ihre Liebe zur Musik. Und dann wäre da noch Lan Tran. Sie hat zusammen mit ihrer Familie den traditionsbewussten Donut Laden übernommen und niemand ahnt, dass sie Kriegsflüchtlinge sind und neben dem Verkauf von leckerem Gebäck noch ganz andere Pläne verfolgen. Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt. Der Stil ist etwas anders und wirkt manchmal umständlich. Grade die Namen, die immer wieder bewusst genannt werden, auch in den Dialogen, war etwas gewöhnungsbedürftig - ebenso wie die plötzlichen Sichtwechsel, aber da findet man eigentlich recht schnell rein. Alle drei Charaktere lernt man im Laufe der Handlung immer besser kennen. Man leidet sehr mit Katrina, deren Leben aus Anfeindungen und Prostitution besteht. Ihre Verzweiflung wandelt sich in Hass gegen sich selbst, gegen das was sie ist und man spürt, wie tief dieses Leid verwurzelt ist. Aber auch Shizuka kann man verstehen, auch wenn sie mir bis zum Schluss nie so ganz nah gekommen ist. Ihre Ambitionen sind von Egoismus geprägt und es fällt nicht leicht, mit ihr mitzufühlen. Gerade das hat die Liebe und die Veränderungen, die sich daraus ergeben, umso wertvoller gemacht. Und natürlich Lan. Eine Fremde, die die Welt der Menschen erst kennenlernt und viele der Gedanken und Gefühle erst entschlüsseln muss, wird ein wichtiger Bestandteil, der sie alle drei schließlich verbindet. Dabei hatte das Wohl der Familie oberste Priorität, wie Lan selbst immer sagte. Sie schien nur nicht zu verstehen, dass auch sie zur Familie gehörte. Zitat Seite 150 Das hat mich sehr berührt, denn das betrifft leider so viele Menschen. Wenn man selbst nicht für sich sorgt, wie soll man sich um andere kümmern? Wenn man sich selbst nicht liebt, wie sollen andere lernen, zu lieben? Die Musik ist ein wesentlicher Bestandteil und es wird auch einiges zu Musikstücken, zum Geigenspiel und einigen Komponisten erwähnt. Das hat mich aber nicht groß gestört, weil es nicht viel Raum eingenommen hat und außerdem bin ich neugierig auf die Stücke geworden und hab sie mir dann auch angehört, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Musik es eh etwas, dass alle Menschen verbindet - auch wenn jeder ein anderes Empfinden hat, was ihm gefällt, ist jeder empfänglich dafür, weil man mit Musik alle Gefühle ausdrücken und erleben kann. Da bedarf es keiner Sprachbarrieren oder sonstigen Hindernisse, denn die Aussage ist für alle gleich spürbar. Der tiefe Hintergrund, für mich, war aber vor allem das Vorurteil gegenüber "Fremden", bzw. allem was einem fremd ist. Aber nicht nur allgemein in der Gesellschaft, sondern hier auch ganz deutlich in der Familie. Was Eltern von ihren Kindern erwarten, was sie sich wünschen und wie sehr sie enttäuscht sind, wenn diese dem nicht entsprechen. Dabei sollten Kinder die Freiheit spüren, sich so entwickeln zu dürfen, wie es ihren eigenen Träumen entspricht und das im geschützten Rahmen einer Familie, die sie so liebt, wie sie sind. Kinder sind keine Hoffnungen, die erfüllt werden müssen, sie tragen eigene Hoffnungen in sich, die bestärkt werden sollten. Eigentlich brauchten die Menschen den Teufel gar nicht. Sie konnten einander das Leben auch so zur Hölle machen. Zitat S. 279 Das zeigt die Autorin in vielen Momenten, die man leider viel zu oft im Alltag erlebt und auch grade im social media Bereich. Das Verurteilen, die Vorurteile, die Beschimpfungen, die Wut und der Hass - die alle nur aus Ängsten entstehen, der Hilflosigkeit, die ganz andere Gründe haben, und die hier nach außen transportiert werden, um ihnen Luft zu lassen. Eine sehr traurige Entwicklung ... aber in dieser Geschichte steckt auch sehr viel Hoffnung, die mit sorgsamem Feingefühl langsam ihre Wirkung entfaltet. Die Liebesgeschichte war kaum spürbar. Was an sich positiv ist, denn ich mag ja keine zu aufdringlichen Liebesgeschichten - aber dennoch möchte ich die Gefühle irgendwie miterleben, wenn sie denn da sind und das war hier nicht der Fall. Auch wenn viel transportiert wurde, waren die Feinheiten etwas zu versteckt und hätten für mich noch erkenntlicher sein müssen. Es wurden sehr viele Themen reingepackt, die insgesamt ein starkes Bild ergeben, im Einzelnen vielleicht noch mehr Feinschliff gebraucht hätten. Trotz kleiner Kritikpunkte fand ich es sehr emotional und sehr fesselnd - man bekommt definitiv eine sehr außergewöhnliche und originelle Geschichte, die man sich nicht entgehen lassen sollte! Ich würde auf jeden Fall gerne mehr von der Autorin lesen!

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Shizuka war einst eine gefeierte Violinistin; heute ist sie die begehrteste Geigenlehrerin der Welt. Doch sie verbirgt ein Geheimnis: vor einigen Jahrzehnten hat sie einen Pakt mit der Hölle geschlossen, der von ihr verlangt, insgesamt sieben Seelen dort abzuliefern. Sechs ihrer Schüler*innen hat Shizuka so schon unermesslichen Ruhm gebracht und sie anschließend ins Unglück gestürzt. Nun soll Katrina als siebte Seele den Pakt erfüllen, doch bei ihr ist alles anders. „Das Licht ungewöhnlicher Sterne“ ist der erste, ins Deutsche übersetzte Roman der Schriftstellerin, Lyrikerin, Komponistin und Dozentin Ryka Aoki; aus dem Englischen übertrug hier Michael Pfingstl. Erzählt wird in der Vergangenheitsform aus der Perspektive eines personalen Erzählers, der zwischen verschiedenen Figuren hin- und herspringt. Das gibt dem Geschehen zwar eine gewisse Dynamik, manchmal hatte ich aber auch das Gefühl, dass gerade zu viele Handlungsstränge nebeneinander aufgemacht werden. Zentral ist sicherlich die Beziehung zwischen Katrina und Shizuka. Katrina ist trans, musste ihr Zuhause verlassen und hat Schreckliches erlebt. Shizuka bietet ihr zum ersten Mal Freiheit und die Möglichkeit, etwas zu erreichen an. Doch zu welchem Preis? In der Szene ist die Geigenlehrerin als „Königin der Hölle“ bekannt, deren Schüler*innen ein tragisches Ende genommen haben. Katrina hingegen weckt zum ersten Mal in ihr den Wunsch, den Pakt brechen zu können, doch dafür müsste sie selbst teuer bezahlen. Dieser Gedanke fällt ihr besonders schwer, seit sie in einem Donutladen die geheimnisvolle Lan kennengelernt hat. Vorrangig ist „Das Licht ungewöhnlicher Sterne“ wohl als Fantasyroman einzuordnen, hat aber auch eine starke Science Fiction-Komponente, über die ich hier nichts verraten will – gebraucht hätte ich sie allerdings nicht. Zudem hätte die Handlung an manchen Stellen etwas Straffung nötig gehabt, weil sich gerade zwischen Shizuka und Katrina, aber auch ihr und Lan viele Interaktionen wiederholen. Dennoch ist der Roman ein gelungene Geschichte über den Preis des Ruhms und den sehnsüchtigen Wunsch nach Akzeptanz.

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"Morgen war morgen, und anderswo war anderswo. Aber das Hier und Jetzt war auch nicht schlecht, wenn es dort so viel Unbekanntes und Wunderschönes zu entdecken gab." Seite 257 Das Buch wird überwiegend aus der Perspektive dreier Protagonistinnen beleuchtet. Shizuka Satomi ist Agentin der Verdammnis und ihre Zeit läuft bald ab! 49 Jahre lang hatte sie Zeit der Hölle sieben musikalische Seelen im Austausch für ihre eigene Freiheit zu besorgen. Ein Jahr hat sie noch. Doch Shizuka ist wählerisch. Gerade die letzte Seele soll etwas ganz besonderes sein... Karina Nguyen reißt von zu Hause aus. Ihre Notfalltasche stand seit dem Tag bereit, als Karinas Vater ihr das erste Mal gedroht hatte, sie umzubringen. Eine gebrochene Rippe, ein blaues Auge, unendliche Angst. Und das nur weil sie transsexuell ist?! Bevor ihr Vater seine Drohung beim nächsten Mal wahr werden lässt, flieht sie, mit nichts als ihrer Notfalltasche, Laptop und ihrer Geige... Lan Tran hat zusammen mit ihrer Familie einen Donut Laden übernommen, der für sie Zuflucht und gleichermaßen Existenzsicherung bedeutet. Lan Tran deren Schönheit so überwältigend ist, das sie nicht von dieser Welt scheint... Und tatsächlich sind Sie und ihre Familie Außerirdische, die als Menschen getarnt auf der Erde leben, nachdem sie vor einem grausamen Krieg in der Galaxy geflohen sind. Die Geschichte ist komplex und vielschichtig. Mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die es allesamt nicht einfach haben, was sie, trotz der phantastischen Elemente, sehr realistisch zeichnet. Zudem regt das Buch mehrere Sinne an. Wir lesen von verschiedenen Mahlzeiten, deren einzelne Komponenten so betont werden, dass man sie durchs pure Lesen fast schmecken kann. Finden uns zwischen Zeilen stärkender und wohltuender Metaphern wieder. Wir erfahren von der Komplexität einer Geige. Das dieses zarte Instrument widerstandsfähig ist und robuster, als man vielleicht erwartet. Doch so wohltuend die Geschichte ist, so ist sie gleichermaßen tief traurig und bedrückend. Gerade hier sticht besonders Katrina für mich hervor, die mir während des Lesen immer mehr ans Herz gewachsen ist! Welche Erfahrungen Karina in ihrem jungen Leben gemacht hat, die Brutalität der eigenen Eltern ihr gegenüber und was sie machen und ertragen musste, um zu überleben; all das bricht mir beim Lesen immer wieder das Herz. "Irgendwann ließen die Tränen nach. Nicht weil etwas besser geworden wäre, sondern weil sie keine Tränen mehr hatte." Seite 251 "Das Licht ungewöhnlicher Sterne" ist ein Herzensbuch. Man fiebert mit, man weint, man hofft! Ich kann es definitiv empfehlen.

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