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Annie Proulx

Aus hartem Holz

Roman

(5)
Taschenbuch
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Annie Proulxs Roman ist ein monumentales Epos, das lebensprall, sprachgewaltig und intensiv dreihundert Jahre nordamerikanischer Geschichte einfängt und von der Abholzung der scheinbar endlosen Wälder erzählt, vom ewigen Kampf zwischen Mensch und Natur. Es beginnt mit der Ankunft von zwei Franzosen, René Sel und Charles Duquet, im heutigen Kanada, wo sie über die schier undurchdringliche Wildnis staunen. Sie sind Holzarbeiter und versuchen ihr Glück auf dem neuen Kontinent, und wir begleiten die verschlungenen Wege ihrer nachfolgenden Generationen. Stupendes Wissen, ein kritischer, realistischer Blick, Witz und Lebensweisheit zeichnen diesen Roman aus, und gleichzeitig schildert Annie Proulx hautnah, unmittelbar und anschaulich das Leben ihrer Figuren, ihre Liebeshändel und Familienintrigen, ihre Gier, ihre Rachsucht und ihren Geltungsdrang, aber auch ihre Hoffnungen und Sehnsüchte.

»Eine große, fesselnde und bildhafte Geschichte über Händler, Holzfäller und die Verwandlung von Waldlandschaften in Kapital, von Gemeingut in privaten Reichtum.«

Eberhard Falcke / Bayern 2

Aus dem Amerikanischen von Melanie Walz, Andrea Stumpf
Originaltitel: Bark-Skins
Originalverlag: Luchterhand HC
Taschenbuch, Broschur, 896 Seiten, 11,8 x 18,7 cm, 3 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-442-71751-4
Erschienen am  10. December 2018
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Lehrreicher Pageturner aus Kanada

Von: Ruth liest

12.07.2017

Wenn man nach 884 Seiten einen Roman traurig zur Seite legt, weil die Erzählung schon endet, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Buch der großartigen kanadischen Schriftstellerin Annie Proulx. "Aus hartem Holz" lautet doppeldeutig der Titel des kürzlich auf Deutsch erschienenen Romans. Die Erzählung setzt 1693 ein. René Sel und Charles Duquet, zwei arme Franzosen, die die Überfahrt nach Kanada überlebt haben, werden von ihrem Dienstherrn abgeholt. Nach tagelanger Wanderung durch Wälder gelangen sie zum Hof des Dienstherrn in Mitten des Waldes. "Es ist der Wald der Welt. Er hat kein Ende. ... Niemand hat jemals gesehen, wohin er reicht", schreibt Annie Proulx. Die beiden Männer sollen Bäume für Monsieur Trépagny fällen und sich so die Freiheit erarbeiten. Charles Trépagny flieht aus der Wildnis und wird ein sehr erfolgreicher Holzhändler und Geschäftsmann, der um die halbe Welt reist und als reicher Mann nach Kanada zurückkehrt. René Sel hingegen bleibt zunächst beim Dienstherren und übernimmt nach dessen Tod den Hof samt Frau. Annie Proulx folgt beiden Familien bis zum Jahr 2013 und erzählt dabei die Geschichte des Holzfällens und –handels, aber auch der Kolonialisierung. Ob im 17. oder im 21. Jahrhundert, ob Indianer oder Einwanderer, die Menschen kämpfen einen täglichen Kampf ums Überleben, um Würde und um Zukunft. Obwohl aus hartem Holz geschnitzt, bleiben dabei viele auf der Strecke. Vor allem aber ist der Wald im 21. Jahrhundert endlich geworden. Diese Kulturgeschichte des Baumfällens ist daher auch eine deutliche Warnung an uns, klüger mit unseren Ressourcen umzugehen. "Aus hartem Holz" ist ein echter Pageturner und dennoch habe ich in den Tagen der Lektüre so viel gelernt.

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Die Bibel des Waldes

Von: ralfreitze

09.06.2017

Als die ersten Siedler nach Nordamerika kamen, erwarteten sie weite unbewohnte Landgebiete und riesige Wälder. So weit das Auge blicken konnte. Und viel weiter wurde auch in diesen Jahrhunderten nicht gedacht. Dass das Grundelement Holz einmal knapp werden sollte, das war angesichts dieser Pracht nicht vorstellbar. Doch der Mensch ist gerade in der Ausnutzung und Verknappung von unendlichen Ressourcen sehr beständig und betriebsam. Und so fing das große Abholzen an, denn Holz war der Grundbaustein von Möbeln, Schiffen und Häusern. Und Holz wurde dringend gebraucht, denn die alte Welt war erschöpft. Aus hartem Holz ist der erste Roman der Pulitzerpreisträgerin Annie Proulx nach zehn Jahren. Und es ist ihr ein Buch wie ein Baum gelungen. Schon der Einband des dicken, opulenten, fast neunhundert Seiten starken Bandes strahlt eine besinnliche Ruhe aus. Ein Haus an einem See, dahinter ein Wald, Mensch und Wald in Harmonie vereint. Doch die Harmonie trügt. Ein Buch über drei Jahrhunderte, mit knorrigen, kauzigen Gestalten, die ihr Leben an die Bäume gaben und glaubten das Beste zu tun, wenn sie die Bäume ihnen untertan machten; sie abholzten und verarbeiteten. „Monsieur Trépagny erging sich inzwischen in einem langen Sermon über die Notwendigkeit und die Pflicht, die Bäume zu roden, das Land nicht für einen selbst, sondern auch für die Nachkommen fruchtbar zu machen, für das, was an diesem Ort entstehen sollte.’Eines Tages‘, sagte Monsieur Trépagny und deutete in das Dämmerlicht, ‚eines Tages wird man hier Kohl pflanzen. Ein Mann zu sein heißt, den Wald abzuholzen. Die Bäume sehe ich nicht‘, sagte er, ‚ich sehe die Kohlköpfe. Ich sehe die Weinberge.'“ Die ersten Siedler und Holzfäller fallen 1693 nach Nouvelle France (heutiges Kanada) ein. Die Wälder werden rücksichtslos gerodet, das Land den Indianern weggenommen. Für die Indianer sind die Bäume Personen. Sie wollen sie nicht abholzen, sie wollen mit ihnen leben, keine Gärten anlegen, keine Ordnung schaffen, nicht sesshaft werden. Von den Siedlern werden die Indianer deswegen als faul bezeichnet. Den Wald zu beschneiden und zu kultivieren ist ein gottgegebenes Recht, welches der Weiße ausübt. Gleichzeitig erhält er natürlich auch das gerodete Land, um es zu bewohnen und ein Haus für seine Familie und Unterkunft für seine Tiere zu bauen. Von den Nachkommen der ersten Holzfäller, am Beispiel von Charles Duquet ausgehend, schildert Annie Proulx die weiteren Rodungen des Waldes in Amerika und Kanada. Schnell werden Holzmühlen gebaut, noch unentdeckte riesige Waldflächen im Westen befriedet, kartographiert und abgeholzt. Die Indianer werden zurückgedrängt, die Gier und Rücksichtslosigkeit der Weißen lässt ihnen nur wenig Fläche zum Leben übrig. Das Leben als Holzfäller ist hart, schnell kommt der Tod bei der Nutzung der anfangs noch unzureichenden Werkzeuge, oder beim gefährlichen Driften, transportieren der Baumstämme im Fluss, über die Männer. Annie Proulx Figuren sind selber wie Bäume: „Marchand schien sein Leben als Esche begonnen zu haben, borkig, zerkratzt und bis auf die zähen Fibern zusammengeschnitzt. Seine Augen unter den Schlupflidern glitzerten. Seinen Hals umschloss störrisches rotes Haar, das von seiner Brust hinaufschäumte.“ Doch kaum hat man sich an einen Charakter gewöhnt, so stirbt dieser, oft hetzt die Autorin in kurzen Worten über die Leben der Einzelnen. Erst im 19.Jahrhundert wird die Geschichte des Duquet-Clans griffiger und damit auch der Lesefluss besser. Der Roman wechselt die Kontinente, auch in Australien und Neuseeland gibt es riesige Wälder: „Sie plünderten die Küstenwälder, dann zogen sie mit ihren Lagern zum nächsten vielversprechenden Abschnitt und ließen schwelende Baumstümpfe und mannshohe Abfallberge zurück. Zunächst mussten die Warzeneiben daran glauben, dann ein Kauribaum nach dem anderen. An manchen Orten konnte man tagelang über liegengebliebene Holzreste laufen, die den Boden wie ein Teppich bedeckten. Dann wurde alles in Brand gesetzt, der schnellste Weg, sich des Waldes, des Gebüschs, der Schlingpflanzen, Vögel, Insekten, Früchte, Fledermäuse, Aufsitzerpflanzen, Zweige, Farne und Streu zu entledigen.“ Erst spät erkennt der Mensch, was er angerichtet hat. Der Begriff Aufforstung erzeugt anfangs, angesichts der Mengen an Wald, noch ungläubiges Kopfschütteln, doch später wird dies erfolgreich praktiziert. „Piet sah auf seine neue Taschenuhr; noch eine halbe Stunde Wartezeit. Eine halbe Stunde, um aus dem Nordfenster zu schauen. Einst hatten endlose Wälder den Horizont gefüllt. Nun gab es Dutzende Straßen, und der Wald war ein ferner Schatten.“ Doch die Aufforstung kann nicht wiederherstellen, was der Mensch zerstört hat. Denn Wald bedeutet mehr als nur ein Baum neben dem anderen. „Ich bin überzeugt, dass die einzig wahren Wälder ursprüngliche, naturbelassene Waldgegenden sind. Die ganze Atmosphäre – die Luft, die Wurzelgeflechte, die bescheidenen Farne und Moose, Insekten und Krankheiten, der Boden und das Wasser; das Wetter. All diese Dinge scheinen in einer Art großem, urtümlichen Orchester zusammenzuspielen. Ein Wald, der um seiner selbst willen lebt und nicht zum Nutzen der Menschen.“ Der Mensch hat nicht nur den Wald zerstört, sondern auch Jahrhunderte gewachsene Biotope, die Tiere, Heilpflanzen und eine gereinigte Umwelt hervorbrachten, die heute einfach fehlen. Annie Proulx hat ein üppiges Buch über die Geschichte des Waldes geschrieben. Manches Mal hat mich diese bloße Aufzählung der Personen und Wälder an Teile der Bibel erinnert. Eine Geschichte des Waldes. Auch wenn die Aussage von Annie Proulx sehr klar herüberkommt, ist es doch sehr anstrengend, ihr bis zum Schluss zu folgen. Wenn man bis zum Kern des Buches vordringen will, muss man die harte Schale des Buches durchdringen und viel Standfestigkeit beweisen. Für mich persönlich, blieb jedenfalls ein nachhaltiger Eindruck des Buches und ich habe mich gerne durch die neunhundert Seiten ‚gewälzt‘.

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Vita

Annie Proulx wurde für ihre Romane und Erzählungen mit allen wichtigen Literaturpreisen Amerikas ausgezeichnet, dem PEN/Faulkner Award, dem Pulitzer-Preis, dem National Book Award sowie dem Irish Times International Fiction Prize. Außerdem wurde sie in die American Academy of Arts and Letters aufgenommen. Die Verfilmung ihrer legendären Kurzgeschichte »Brokeback Mountain« wurde 2005 mit drei Oscars ausgezeichnet. Annie Proulx lebt in New Hampshire.

Zur Autorin

Melanie Walz, geboren 1953 in Essen, wurde 1999 mit dem "Zuger Übersetzer-Stipendium", 2001 mit dem "Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis" und 2015 mit dem Übersetzerpreis der Stadt München ausgezeichnet. Sie ist die Übersetzerin von u. a. Antonia Byatt, John Cooper-Powys, Lawrence Norfolk.

Zur Übersetzerin

Videos

Pressestimmen

»Der Roman ist ein wütender Aufschrei, ein Hammerschlag auf die Köpfe uneinsichtiger Umweltsünder.«

Katja Weise / NDR Kultur

»Proulxs Blick und Schreibweise sind schonungslos. Das verleiht ihren Büchern eine herbe, harte Seite. Gleichzeitig lässt diese Stilistik ihre oft schwarzhumorigen Wortschöpfungen umso heller leuchten.«

Reiner Oschmann / Neues Deutschland

»Sie packt den Leser, weil sie Figuren entstehen lässt, die ihr gelegentlich so fesselnd geraten wie Balzac.«

Rolf Fath / Badische Neueste Nachrichten

»Es ist ein tiefgehendes Buch über die Beziehung der Menschen zu ihrer Umwelt und das Entstehen von Dynastien.«

Emily Walton / Bücher

»300 Jahre nordamerikanische Geschichte, spannend erzählt anhand des Schicksals zweier Franzosen, die 1693 in der Wildnis Kanadas einen Neustart wagen.«

Gala

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