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Rezensionen zu
Der Outsider

Stephen King

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Kaum ein anderer Autor schafft es, jedes Jahr ein neues menschliches oder übernatürliches Monster zu erschaffen. Außer er heißt Stephen King. Und das Monster in diesem Jahr ist wieder ein besonders brutales. Es frisst Kinder. Der Fall scheint zuerst glasklar zu sein. Die forensischen Beweise sind erdrückend, so dass es gar nicht anders sein kann, als dass Terry Maitland, der beliebte Trainer Flint Citys der Mörder des elfjährigen Frank Peterson ist. Doch er hat ein Alibi, war zur Tatzeit gar nicht am selben Ort. Wie kann das sein? Detective Anderson beschließt zunächst, den Zweifeln keinen Raum zu geben, zu dringend ist das Fassen des Täters. Doch die Zweifel werden immer größer und schließlich muss er doch weiter ermitteln. Zur Seite stehen ihm dabei Terrys Anwalt Howie Gold, Alec Pelley, Yunel Sablo und … Holly Gibney! Die Freude meinerseits war grenzenlos, als der Anruf Holly erreichte, war sie mir doch unglaublich lieb in der Serie rund um Bill Hodges. (Mr. Mercedes, Finderlohn, Mind Control – ihr erinnert euch vielleicht) Und wo Holly ist, da ist Übersinnliches nicht weit, schließlich war auch Brady Hartsfield damals mental sehr talentiert. Doch dieses Mal wird es noch gruseliger, denn Stephen King lässt eine der schrecklichsten Legenden des Südens auferstehen: El Cuco, das Monster, dass Kinder frisst und sich an deren Schmerz und Traurigkeit labt. Da es sich womöglich nicht um dieselbe Kreatur wie aus der Legende handelt, nennen ihn alle Beteiligten den Outsider. Warum? Weil er …. Oh nein, das möchte ich nicht verraten. Macht euch selbst ein Bild von ihm! Ähnlich wie in der Hodges-Reihe ist auch der Outsider eine Mischung aus Kriminalfall und Übersinnlichem, so dass alle auf ihre Kosten kommen. Ich konnte mich sehr für die Idee der lebendig gewordenen Legende begeistern, auch wenn ich die endgültige Zusammenführung ein wenig zu lasch fand. Aber nichtsdestotrotz war es einmal mehr ein Vergnügen, sofern man das so sagen darf, dem Meister des Horror auf seinem Weg zwischen den Zeilen zu folgen. Fazit Wieder ein gelungenes Abenteuer, eine Mischung aus Krimi und Horror mit sympathischen Figuren, die in gewohnter King-Manier ausführlich charakterisiert werden. Man rauscht nur so durch die Seiten auf der Jagd nach dem Übersinnlichen.

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Mein Erster ...

Von: Suse

10.09.2018

Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Augenzeugenberichte und Tatortspuren deuten unmissverständlich auf einen unbescholtenen Bürger: Terry Maitland, ein allseits beliebter Englischlehrer, zudem Coach der Jugendbaseballmannschaft, verheiratet, zwei kleine Töchter. Detective Ralph Anderson, dessen Sohn von Maitland trainiert wurde, ordnet eine sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Der Verdächtige kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen – ein wasserdichter Fall also? Bei den andauernden Ermittlungen kommen weitere schreckliche Einzelheiten zutage, aber auch immer mehr Ungereimtheiten. Hat der nette Maitland wirklich zwei Gesichter und ist zu solch unmenschlichen Schandtaten fähig? Wie erklärt es sich, dass er an zwei Orten zugleich war? Mit der wahren, schrecklichen Antwort rechnet schließlich niemand. Der Autor: Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Bislang haben sich seine Bücher weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen verkauft. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter 2003 den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk und 2015 mit dem »Edgar Allan Poe Award« den bedeutendsten kriminalliterarischen Preis für Mr. Mercedes. 2015 ehrte Präsident Barack Obama ihn zudem mit der National Medal of Arts. Seine Werke erscheinen im Heyne-Verlag, zuletzt die Spiegel-Bestseller Mind Control und (zusammen mit Owen King) Sleeping Beauties. Meine Meinung: Ich muss ehrlich zugegeben, das ich am Anfang so meine Probleme mit dem Buch hatte. Ich kann nicht mal genau sagen, ob es am Schreibstil lag oder eher an dem Stilmittel was der Autor verwendet. Ich habe mich dann aber durch die ersten Seiten gekämpft und war freudig überrascht, das es von Seite zu Seite immer besser wurde. Am Ende kann ich sagen, dieses Buch war toll. Die Spannung baut sich langsam auf, wir lernen erst mal alle Charaktere kennen, die Umgebung, gewissen Eigenheiten usw. Aber mir wurde schon im Vorfeld gesagt, das der Autor gerne mal etwas mehr beschreibt und umschreibt. Wenn man sich darauf einlassen kann, lohnt sich das Buch wirklich. Ich muss sagen, das ich vom Autor noch nie wirklich einen Roman gelesen hatte, außer mal eine Kurzgeschichte, und daher war ich natürlich sehr gespannt auf die Geschichte. In meinen Augen ist sie auch für Einsteiger geeignet, trotz der Dicke des Buches. Man merkt die Seiten gar nicht so und man ist irgendwann so drin in der Geschichte das man am Ende nur wieder ausgespuckt wird. Ein Buch was ich durchaus empfehlen kann, jedoch nur eingeschränkt das muss ich ehrlich sagen. Für Fans natürlich ein Muss aber für neue Leser durchaus auch geeignet, wenn man sich auf den Stil und seine Beschreibungen des Autors einlassen kann. Das Buch hat nicht umsonst so viele Seiten. Man sollte sich darüber im klaren sein, das hier viele Personen vorkommen, wir lernen sie auch ausreichend kennen und dennoch schafft der Autor es die Spannung konstant zu halten. Wenn man sich also durch die ersten Seiten gekämpft hat ist es sehr lesenswert. Nicht aufgeben und weiterlesen, es lohnt sich. Ich habe den Autor nun endlich mal kennenlernen dürfen und werde mir auch noch andere Bücher anschauen. Bin mal gespannt wie mir diese dann gefallen, obwohl ich schon gehört habe, er schreibt immer anders. Mal rasant mal sehr ausschweifend. Ich lass mich überraschen.

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„Das Denken verleiht der Welt einen dürftigen Anschein von Ordnung, falls man so schwach ist, sich von seinem Schauspiel überzeugen zu lassen.“ Colin Wilson, „Das Reich der Blinden“ Der US-amerikanische Schriftsteller Stephen King erweist sich auch in seinem neuen Roman Der Outsider als ein begnadeter Erzähler, dem man es anmerkt, dass es ihm Vergnügen bereitet, sich nicht mehr um Vorgaben oder Erwartungen scheren zu müssen. Stattdessen wechselt er virtuos die Genres und beweist (wie bereits in der Bill Hodges-Trilogie), dass er sich auch im Bereich des klassischen Thrillers souverän zu bewegen versteht. In Der Outsider erzählt er die grausame Geschichte der brutalen Vergewaltigung und Ermordung des elfjährigen Frank Peterson. Ein Tatverdächtiger ist schnell gefunden: der allseits beliebte Coach der Jugendbaseballmannschaft Terry Maitland. Denn neben zahlreichen Augenzeugen gibt es offensichtlich auch DNA-Spuren am Tatort. Für den ermittelnden Detective Ralph Anderson und sein Team reicht dies aus, um Coach T., wie er allgemein genannt wird, im großen Stil zu verhaften. Doch was macht man, wenn der vermeintliche Zeuge sich zum Tatzeitpunkt an einem anderen Ort befunden hat? Stephen King konzipiert mit seinem neusten Roman einen klassischen Thriller, der sich stilistisch nicht nur von seinem bisherigen Werk unterscheidet, sondern sich deutlich an den großen Akteuren der Thriller-Literatur orientiert. So gibt es neben einigen dem King-Fan schon aus der Hodges-Trilogie bekannten Nebenfiguren auch immer wieder Anspielungen an populäre Thriller-Autoren, am deutlichsten noch in der inhaltlich relevanten Lesung des Schriftstellers Harlan Coben. Stilistisch nüchtern, anfangs unterbrochen von Vernehmungsprotokollen, gelingt es King, ein schleichendes Gefühl des Unheimlichen zu erzeugen, welches nicht nur auf die Grausamkeit der Tat, sondern vermehrt auf der Unklarheit der Umstände fußt. Dabei liegt der Schwerpunkt erneut auf der Entwicklung der unterschiedlichen Charaktere, die auf der King-typischen Weise ausgearbeitet und weiterentwickelt werden. Erneut zeigt uns der Autor, dass uns der wahre Schrecken jederzeit begegnen kann und die vermeintliche alltägliche Realität lediglich Fassade ist. Dabei bietet auch Der Outsider viele überraschende Wendungen, bei denen sich die losen Handlungsfäden langsam verbinden. Der Outsider (Originaltitel: The Outsider, USA 2018) erscheint bei Heyne in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt als ansprechend gestaltete, gebundene Ausgabe mit Lesezeichenband (752 Seiten, € 26,00). Im Anhang befindet sich eine kurze Nachbemerkung des Autors. Mit Der Outsider liefert King einen Roman voller politischer und gesellschaftlicher Metaphern, der sich sowohl als verzerrtes Spiegelbild eines gegenwärtigen Amerikas, aber auch als klassischer Grusel-Thriller lesen lässt. Ein stilistisch sehr bodenständiger, inhaltlich abwechslungsreicher und deshalb lesenswerter Roman eines Schriftstellers, der sich auch im fortgeschrittenen Alter mit beeindruckender Gelassenheit weiterhin im erzählerischen Gleichgewicht befindet. Christian Funke

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Man ahnt es im ersten Teil des neuen Romans von Stephen King nicht unbedingt, aber für alle, die sich bestens an Bill Hodgins und seinen Kampf gegen „Mr. Mercedes“ (und anderes Böses)erinnern, gibt es im Werk auch ein Wieder-Treffen mit zumindest einer vertrauten und liebgewonnenen Person. Zu Recht, denn bei dem, was an Morden, an scheinbar einwandfrei überführten Tätern und an jenem „Outsider“ im ersten Teil des Romans stattfindet, bedarf es aller „Kräfte des Guten“, um dieser Gefahr gegenüberzutreten. Und ebenso wie in den vorhergehenden, umfassenden, epischen Erzählungen verlässt King (bereits seit langem) den Pfad reinen übernatürlichen Horrors samt dazugehörender Monster und wendet sich, immer noch klar und direkt, doch auch ein wenig subtiler, dem „Horror im Inneren“ von Personen zu. So treiben Kräfte ähnlich wie in „Es“ ein stückweit ihr Unwesen, ohne als außerweltliche Monsterform zu sehr in Erscheinung zu treten. Auch wenn das „Übernatürliche“ aus Gründen der Spannung und als Symbiose allen Bösen natürlich seine gewichtige Rolle im Buch spielt. Dennoch, wie die Figur des Jack Hoskins als „menschlicher Gegenspieler“ im vorliegenden Roman zeigt, in letzter Zeit sind es eher einströmende Gedanken, „eingeritzt wie Krebs in die Haut“, innere Haltlosigkeit und verdrängte Wut, die Menschen zu Monstern mutieren lassen, auch wenn der Fingernagel, der die Haut öffnet, an einer leibhaftigen Hand hängt. Entwicklungen, denen das „Übernatürliche Böse“ eher aus erzählerischen Gründen zur Seite gestellt wird. Zunächst jedoch wird es blutig, denn King schildert den Mord an einem kleinen Jungen, beziehungsweise das detaillierte Auffinden der geschundenen Leiche in blutigen, harten und schockierenden Farben, so dass der Leser umgehend bereit ist, allen anderen Ermittlern zu folgen und den Englischlehrer und Sporttrainer der örtlichen Schule umgehend zu verhaften und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Genügend Fingerabdrücke, Augenzeugen und andere Beweise liegen erdrückend vor. Und doch, einige ebenso harte Fakten lassen zumindest einen der Ermittler, Ralph Anderson (die eigentliche Hauptfigur des Romans), mehr und mehr zweifeln. Aber wie kann das sein, dass ein und dieselbe Person an zwei Orten zugleich sein könnte? Das kann nicht sein, daher braucht es nur mehr Arbeit und Ermittlungen, um die Schlinge um Terry, den Leser, zuzuziehen. Oder stimmt hier wirklich etwas ganz und gar nicht und die Schlinge liegt am völlig falschen Ort bzw. um den völlig falschen Hals? Wie bei King gewohnt erzählt er breit, umfassende, bietet viel Atmosphäre und viel Einblick in alle handelnden Personen (auch „Nebendarsteller), um aus verschiedenen Erzählperspektiven dem Rätsel nahe zu rücken. Unter sich ständig steigernder Gefahr für seine „guten Ermittler“ (hier sei der Leser gewarnt, wenn es der Spannung dient, kennt King weder Freund noch Feind) bis hin zum finalen Showdown. Dies alles souverän und routiniert gruppiert um die King seit ehedem umtreibende Kernfrage nach Gut und B öse, Angst und Mut in einer Welt, die nur scheinbar an der Oberfläche geordnet erscheint, schnell aber jede Ordnung verlieren kann. „Es war das Böse schlechthin, das reine Böse“. Einerseits. Und aber auch: „Ganz einfach. Dass es auf der Welt außerdem eine Kraft des Guten gibt“. Die zwei beherrschenden Pole aller King Werke und hier wiederum, zwar in bekanntem Schema und ohne große Überraschungen zum Ende hin, hervorragend erzählt wird.

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Das geheimnisvolle Titelbild und auch der Klappentext verraten nicht sofort, ob Stephen King in Fantasy oder Horror abdriftet, oder ob es bei einem realistischen Plot bleibt. So war ich sehr neugierig auf diesen neuen Wälzer von ihm. Der Anfang ist grausam, ein Kind wird ermordet, sogar regelrecht geschlachtet. Wieder einmal fragte ich mich als Leserin, muss das sein? Braucht es das für den Plot? Die Spannung zieht sich aus dem Alibi des Hauptverdächtigen. Ein Baseballcoach, der von allen geliebt wird und für sein besonderes Engagement in der Jugendmannschaft sogar ausgezeichnet wurde. Nach dem Verbrechen gibt es auf einmal jede Menge Zeugen, die den Coach mit dem Kind gesehen haben wollen. Hier verwendet Stephen King eine originelle Erzählmethode. Zwischen die erzählten Kapitel stellt er die Zeugenaussagen wie Protokolle im Interviewstil. Jeder Zeuge schweift erst einmal zu seinen eigentlichen Befindlichkeiten ab und der Ermittler, der sich nach und nach zur Hauptfigur mausert, hat die Geduld (oder Menschenkenntnis), das auszusitzen. Und hier zeigt sich die Meisterschaft von Stephen King. Seine Beobachtungsgabe, die Schilderung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Das ist amüsant, verblüffend und zum Hineinversinken. Leider enttäuscht die Auflösung der Geschichte nach über 700 Seiten. Nicht weil es nicht konsequent so geplant war, sondern weil das „Monster“ am Ende relativ brav ist. Es leistet kaum Widerstand. Das ist mir schon in „Dr. Sleep“ aufgefallen, der ähnlich großartig in der Figurenzeichnung ausgearbeitet ist. Völlig überflüssig sind dagegen die letzten zwanzig Seiten. Sie lesen sich ein bisschen wie familiäres Kaffeetrinken nach einem Tsunami. Wichtig für die Betroffenen, aber nicht für die Leser. Trotz allem, wer so viele außergewöhnliche Romane erschaffen hat, wie Stephen King es bisher tat, trifft vielleicht jedes Mal meinen Geschmack, aber ihm gehört immer wieder meine volle Aufmerksamkeit.

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Das Böse geht um… Im Stadtpark von Flint City ist ein grausames Verbrechen geschehen: Dort wurde die Leiche eines 11-jährigen Jungen gefunden. Anhand von Augenzeugenberichten und eindeutigen Spuren am Tatort kann die Polizei schnell einen Täter ausmachen, der bisher ein unbescholtener Bürger war: Terry Maitland, verheiratet, Familienvater, ein beliebter Englischlehrer und zudem noch der Couch der Jugend-Baseballmannschaft. Auch wenn Detective Ralph Anderson, dessen Sohn Derek ebenfalls von Maitland trainiert wurde, es kaum glauben kann, ordnet er die sofortige Festnahme an – öffentlich, während eines Spiels vor großem Publikum. Doch kurz darauf tauchen Unstimmigkeiten auf, denn Terry kann ein wasserfestes Alibi vorweisen. Dagegen spricht, dass Detective Anderson und der Staatsanwalt Samuels eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen haben. Ist der Fall damit klar oder doch nicht so wasserdicht, wie anfangs geglaubt? Anderson lässt der Fall keine Ruhe und ermittelt weiter – mit ungeahnten und düsteren Folgen… „Wenn man das Sinnbildliche weglässt, dann bleibt das Unerklärliche übrig, hatte Jeannie gesagt. Das Übernatürliche. Allerdings war das nicht möglich. In Büchern und Filmen mochte das Übernatürliche existieren, in der realen Welt tat es das nicht.“ – Seite 305/306, eBook Mit Spannung habe ich auf den neuen Roman von Stephen King gewartet und „Der Outsider“ hält einige Überraschungen bereit: Die Inhaltsangabe gibt nur einen kleinen Einblick in die Geschichte, die noch ein viel größeres Ausmaß annimmt. Zuerst klingt alles nach einem soliden Thriller: Eine Leiche wird gefunden - aufgrund von Augenzeugen und eindeutigen DNA-Spuren wird der Täter schnell ausfindig gemacht. Doch der vermeintliche Täter ist ein unbescholtener Bürger, ein beliebter Trainer und kann dazu noch ein Alibi aufweisen, an dem nicht zu rütteln ist. Eigentlich. Diese Geschichte nimmt einiger Zeit einen überraschenden Verlauf und der für Stephen King so typische Stil kommt zum Vorschein: Er setzt das Grauen mitten in eine zunächst völlig normal wirkende Gegend. Der Schreibstil ist, wie vom Autor gewohnt sehr ausführlich, detailreich und mit gut ausgearbeiteten Figuren. Hier stehen nicht nur Terry Maitland und Ralph Anderson im Vordergrund, sondern auch viele Charaktere, die man im ersten Augenblick vielleicht nur als Nebenfiguren wahrnimmt. Und für alle, die die Bill Hodges-Reihe (Mr. Mercedes / Finderlohn / Mind Control) gelesen haben, gibt es hier ein besonderes Wiedersehen. Die Story ist spannend zu verfolgen: Es gibt viele lose Fäden, die King nach und nach perfekt miteinander verbindet – es entsteht ein klares Bild. Das ist ihm hier gut gelungen. Gerade das Ausführliche, was man auch aus Romanen wie ES oder THE STAND kennt, hat mir hier wieder sehr gut gefallen. „Hinter ihm stand jemand, und das war keine Sinnestäuschung. Er konnte den Schatten sehen, lang und schmal. Und … waren das Atemgeräusche?“ – Seite 323, eBook Mein Fazit: Stephen King, wie man ihn kennt – mit „Der Outsider“ ist ihm wieder ein sehr gutes Werk gelungen. Es wird spannend und überraschend und auch die Horrorelemente kommen nicht zu kurz. Nach und nach werden die losen Fäden miteinander verbunden und ergeben ein erschreckendes Bild. Ein packender Thriller, der zwar nicht rasant, aber sehr gut ausgearbeitet ist. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Neues vom Meister

Von: Leylin liest

04.09.2018

Anders als ich es vom Meister des Horrors bisher gewöhnt bin, aber auch wirklich richtig angenehm anders. Alles beginnt mit dem Ende. Oder besser gesagt mit dem schrecklichen Verbrechen an einem gerade mal elfjährigen Jungen. Der Täter ist schnell gefunden und ja, die Beweise sprechen allerdings auch eine sehr deutliche Sprache. Bis dahin liest sich Outsider auch wie ein richtiger Krimi/Thriller. Es wird nach Beweisen gesucht, die Spuren untersucht und man bekommt als Leser eine Menge Polizeiarbeit mit. Das jedoch ohne das es je langweilig werden würde. Im Gegenteil, ich war so gepackt, das ich das Buch auch gleich an zwei Abenden durchgelesen habe. Dabei sind es auch dieses Mal wieder die Charaktere die Mr. King wieder so einzigartig und interessant gestaltet hat, das sie einem wie Bekannte vorkommen. Allen voran die Hauptfigur Ralph Anderson, einen Polizeibeamten. bzw. den Beamten der Coach T mit festgenommen hat. Zu Buchbeginn ist er eher der Polizist wie man ihn aus diversen Serien kennt. Er ist pflichtbewusst, realistisch und glaubt fest an das was er tut und was er sieht. Das sich seine Sicht der dinge noch ändern wird, passiert zwangsläufig, denn Stephen King hat keinen Krimi geschrieben. Es ist viel mehr. Und ja, aus dem anfangs so klaren Fall wird immer mehr das was einer Horrorstory gleicht. Schleichend gesellt sich der Part dazu der dem Leser bei den meisten King Romanen das Blut in den Adern gefrieren lässt. Es ist dieses unaussprechlich mysteriöse das plötzlich auftaucht und für das es keine besondere Erklärung zu geben scheint. Ich muss ehrlich gestehen das ich nach Sleeping Beauties nicht so Recht wusste ob mir der Outsider gefallen würde, aber das tut er. Ich bin gerade noch ziemlich beeindruckt von der ganzen Handlung, die mich wieder von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Wieder hat mich Herr King mit seiner besonderen Art eine Geschichte zu schreiben beeindruckt. Und während in seinen anderen Geschichten das Grauen langsam in den Alltag unbescholtener Bürger einbricht, so hat es mich schon von der ersten Seite an gepackt. Ich spürte einfach das da noch mehr war, und so war es auch. Ich bin froh dem Buch eine Chance gegeben zu haben. Dieser King hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Anfang ist schockierend, man fühlt sich als würde man einen Thriller lesen nur um dann wieder vollkommen überrascht zu werden.  King versteht es einfach meisterhaft mit Worten und überraschenden Wendungen ein Buch zu erschaffen, das einem beim Lesen wachhält. Für mich ist der der Outsider ein echter Lesegenuß gewesen.

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Als die Polizei von Flint City im Mordfall des elfjährigen Frank Peterson ermittelt, der furchtbar geschändet im Stadtpark aufgefunden wurde, meinen nicht nur verschiedene Zeugen ausgerechnet den beliebten Englischlehrer und Trainer der Jugendbaseballmannschaft Terry Maitland in der Nähe des Tatorts gesehen zu haben, auch die forensischen Beweise weisen auf Maitland als Täter hin. Detective Ralph Anderson ordnet eine öffentlichkeits- und medienwirksame Verhaftung mitten in einem Spiel an. Zwar kann Maitland ein glaubwürdiges Alibi für den fraglichen Tatzeitpunkt vorweisen, weil er mit seinen Englischlehrer-Kollegen auf einer Sommertagung in Cap City gewesen und bei einem Vortrag des Gastredners Harlan Coben sogar gefilmt worden ist. Die Bevölkerung hat den bislang unbescholtenen Mann längst als Kindermörder abgestempelt. Als auch noch Frank Petersons Mutter an einem Herzinfarkt stirbt, sein Bruder Ollie Terry Maitland auf dem Weg zum Gericht erschießt und dabei selbst von Detective Anderson niedergestreckt wird, befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Maitlands Anwalt Howie Gold engagiert Alec Pelley, einen Reservisten der Highway Patrol, um herauszufinden, wie Terry Maitland offenbar an zwei Orten gleichzeitig gewesen sein kann. Dazu holt er sich die Unterstützung der Ermittlerin Holly Gibney, die einst mit ihrem inzwischen verstorbenen Partner Bill Hodges bei „Finders Keepers“ einige außergewöhnliche Fälle gelöst hatte. Offenbar gab es in der Vergangenheit ähnliche Fälle, bei denen Männer scheußliche Verbrechen begangen hatten und zu den Tatzeiten auch an anderen Orten gesehen worden waren. Die Verweise auf eine mythische, mexikanische Gestalt namens el Cuco, einen Outsider, bringen Detective Anderson fast um den Verstand. „Ralph konnte an keine Erklärung glauben, die gegen die Gesetze der Natur verstieß, nicht nur als Detective, sondern auch als Mensch. Frank Peterson war von einer echten Person getötet worden, nicht von einer Schauergestalt aus einem Comicheft. Was blieb dann übrig, egal, wie unwahrscheinlich es war?“ (S. 276) Stephen Kings neuer Roman kommt gleich zur Sache: Ein grausamer Mord an einem elfjährigen Jungen führt schnell zu einem scheinbaren Ermittlungserfolg, wird aber durch ein ebenso stichhaltig wirkendes Alibi des vermeintlichen Täters zu einer sehr komplizierten Angelegenheit, die leider weitere Todesfälle nach sich zieht. Bis zur Hälfte des Romans findet sich der Leser in einem nahezu klassischen Krimi wieder, der durch immer wieder eingestreute Niederschriften von Vernehmungsprotokollen an Form gewinnt, aber erst mit dem Verweis auf Edgar Allan Poes Geschichte von William Wilson und seinem Doppelgänger beginnt eine übernatürliche Komponente in die Ermittlungsarbeit einzufließen und diese immer mehr zu bestimmen. Daran hat vor allem Holly Gibney einen großen Anteil, die zuletzt in dem dritten und abschließenden Bill-Hodges-Abenteuer „Mind Control“ einen Fall mit übersinnlichen Fähigkeiten lösen konnte. Die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen der weltoffenen Ermittlerin und dem skeptischen Detective zählt zu den Höhepunkten eines meisterhaft erzählten Thrillers, wie er nur aus der Feder des „King of Horror“ stammen kann, der in den Plot immer wieder Verweise auf ein durch Donald Trump zunehmend verunsichertes Land einstreut. Während der streitbare amerikanische Präsident sein Land immer mehr in die Isolation treibt und die Grenzen nach außen abschottet, können die US-amerikanischen Bürger nicht mehr sicher sein, welchen Nachrichten und welchen Nachbarn sie noch vertrauen können … Vielleicht ist mit „Der Outsider“ der Grundstein zu einer neuen Mini-Reihe gelegt, in der die sympathische Holly Gibney eine Hauptrolle spielt. Mit Ralph Anderson gibt sie nämlich ein ebenso interessantes wie effektives Gespann ab.

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