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Rezensionen zu
Bösland

Bernhard Aichner

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Zum Inhalt: Als Ben 13 Jahre alt war, wurde er in die Psychiatrie gesteckt. Er stand im Verdacht, ein junges Mädchen namens Mathilda auf dem Dachboden seines Elternhauses erschlagen zu haben. Auf demselben Dachboden hatte er seinen verhassten Vater, der ihn dort "im Bösland" misshandelte, 3 Jahre zuvor erhängt vorgefunden. Jahre später wird er entlassen und findet durch die Therapiestunden bei seiner Psychotherapeutin endlich den Mut, in seine Vergangenheit, die er völlig aus seiner Erinnerung gebannt hatte, zu reisen. Auf der Suche nach der Wahrheit findet Ben Erschreckendes über den Tod von Mathilda heraus und trifft bald darauf auf seinen alten Freund Kux aus Kindheitstagen. Es folgt ein weiterer Mord und Ben fällt von einer extremen Situation in die Nächste... Meine Leseerfahrung : Das Cover und der Buchtitel lassen bereits vermuten, dass hier ein harter brutaler Thriller auf den Leser wartet. Der Schreibstil von Aichner ist direkt, nüchtern und kommt bestens ohne allzu detailreiche Umschreibungen zurecht. Besonders gut fand ich den Wechsel zwischen der Ich-Perspektive des Protagonisten Ben und den zeitlich anschließenden nackten Dialogen zwischen den Figuren. So ließ sich der Roman sehr flüssig lesen. Bernhard Aichner schafft es, uns mit seinen allzu authentisch dargestellten Figuren an das Geschehen zu fesseln. Als Leser ist man mittendrin in Bens Welt und nähert sich mit ihm Schritt für Schritt der wahren Geschichte um Mathildas Tod. An einigen Stellen war ich von der plötzlich auftretenden Brutalität oder vielmehr von der schockierend trockenen Erzählweise des Autors hinsichtlich dieser Szenen überrumpelt worden. Diese Momente kommen unerwartet und tragen weitgehend dazu bei, dass die Spannung in dem Buch keine Minute abnimmt. Für mich ist Bösland ein richtiger Page-Turner, bei dem man Kapitel für Kapitel auf die weitere Handlung der Figuren gespannt ist. Einziger Kritikpunkt wäre - und das beruht einzig und allein auf meinem Moralverständnis -, dass Karma viel zu spät und falsch einschlägt. Daher fand ich das Ende der Geschichte etwas unbefriedigend. Fazit: Bösland ist mein erster Roman von Bernhard Aichner, den ich kaum aus der Hand legen wollte. Dieser Thriller ist blutig, schockierend und steckt voller unvorhersehbarer Wendungen, die den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele begleitet, in die man am Liebsten selbst eingreifen möchte, um wenigstens ein Fünkchen Gerechtigkeit schaffen zu können.

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Anspruchsvoll und Bewegend

Von: Susi's Leseecke

18.10.2018

“ Komm mit ins Bösland “ ein Satz den Ben als Kind immer wieder von seinem Vater zu hören bekommt. Bösland befindet sich auf dem dachboden der Familie und beherbergt Ben’s persönliche Hölle, denn dort gibt es immer wieder Schläge von seinem betrunkenen Vater. am 10. Geburtstag von Ben, findet der Junge seinen Peiniger erhängt auf dem Dachboden. Fortan benutzt er den Dachboden mit seinem besten Freund Felix um Filme zu drehen und aus Bösland ein Kino zu machen. Jahre später findet man den 13 jährigen Ben blutverschmiert auf dem Dachboden, seine Freundin Mathilda liegt mit unzähligen Schlägen tot neben ihm. Ben wird in eine Psychartrische Einrichtung gesteckt. Nach 30 Jahren überkommt die Erinnerung Ben mit voller Wucht…. Puh, ein Thriller der einem extrem unter die Haut geht. Der Autor zeigt dem Leser auf, wie sehr man als Kind von den äußeren Einflüssen der Familie geprägt werden kann und welche Auswirkungen dies auf das weitere Leben haben kann. Der Schreibstil und die Erzählung ziehen den Leser in einem regelrechten Sog in die Story hinein. Einmal angefangen zu lesen, fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Aichner schreibt bildgewaltig, je tiefer man in das Buch gezogen wird, desto mehr entwickelt sich ein regelrechtes Kopfkino, das einem so schnell nicht mehr los lässt. Die Protagonisten sind sehr lebendig gezeichnet, Ben konnte mich vollkommen von sich überzeugen. Ich bekam einen sehr guten Blick in sein tiefstes Inneres und konnte ihm voll und ganz nachfühlen.Eine Geschichte die tief berührt und bewegt sowie zum nachdenken anregt. Die psychologischen Aspekte in der Story, sind sehr gut verständlich und nachvollziehbar. Ein Thriller, der eventuelle Trigger enthalten kann. Mein Fazit: Absolut empfehlenswerter Thriller der dem Leser psychisch einiges abverlangt. Gewalt an Kindern und deren verheerendes Ausmaß auf dem weiteren Lebensweg kommen hier sehr gut zur Geltung. Bewegend und anspruchsvoller Thriller den ich sehr gerne weiter empfehle.

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hart, kantig und überholspurmäßig schnell

Athesia Buch GmbH

Von: Heidi Haspinger aus Meran

16.10.2018

„Ich kann mich wieder an alles erinnern.“ Dieser erste Satz führt den Leser direkt hinein ins Bösland. Zu Ben, dem Mörderjungen, der weggesperrt wurde in die Psychiatrie und sich jetzt als Erwachsener auf die Suche macht nach der Wahrheit. Ben, der als Kind nur ein Junge war, der geschlagen wurde. Und dann selbst zugeschlagen hat. Fest, hart und oft. Bis sie tot war. War doch so, oder nicht? Dieser Thriller ist einfach nur hart, kantig und überholspurmäßig schnell. Das scheint diesem Tiroler im Blut zu liegen. Da kann ich nur sagen, BÖSE. BÖSER. AICHNER! Unbedingt lesen.

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„Komm mit mir ins Bösland“ Ich musste unbedingt ins Bösland, denn als ich das Cover, sowie den Klappentext gelesen hatte, war ich direkt neugierig auf den Thriller von Bernhard Aichner. Jetzt nachdem ichd s gelsen habe, frage ich mich, warum ich nicht schon viel früher auf diesen genialen Autor aufmerksam geworden bin und muss unbedingt seine anderen Bücher lesen. ZUM INHALT(ACHTUNG SPOILERGEFAHR) Jahrelang ist Ben seinem tyrannischen Vater ausgesetzt. „Komm mit ins Bösland“ hörte er viel zu oft. Als er seinen Vater dann tot auf dem Dachboden (=Bösland) hängend vorfindet, ist es für ih die Erlösung und die jahrelange Prügel, die er ihm dort ausgesetzt war, ist endlich vorbei. Ist Ben auch so eher der Aussenseiter, steht Freund Kux stets an seiner Seite und ist für ihn da. 3 Jahre nach dem Tod seines Vaters findet man Ben im Bösland – in seinen Armen hält er die tote Matilda. Dafür geht er viele Jahre in die Psychatrie. Als er sich nach all den Jahren, fernab von seiner alten Heimat, ein neues Leben aufgebaut hat, bringt ihn 30 Jahre später ausgerechnet ein Foto zurück in die Vergangenheit, was ihn fortan nicht mehr schlafen lässt. Zusammen mit seiner Therapeutin, versucht er, endlich Klarheit zu finden. Dazu muss er sich, wohl oder übel, mit seiner Vergangenheit beschäftigen. So fährt er zurück ins „Bösland“ und macht dort eine Entdeckung, die zeigt, das er gar nicht für Matildas Tod verantwortlich war. Anschließend sucht er seinen ehemalig besten Freund Kux auf und konfrontiert diese, mit seinem Wissen. Als dann auch noch seine Therapeutin tot aufgefunden wird, die auf die selbe Weise wie Matilda sterben musste, sieht´s nicht gut aus für Ben. Kux hat ihn voll in seiner Hand, und versucht alles, um Ben aus dem Weg zu schaffen. Doch so leicht gibt sich Ben nicht geschlagen... Ich mag Thriller, die mich direkt von der ersten Seite mitnehmen, fesseln und nicht mehr loslassen. Ich musste es einfach in eins durchlesen und war somit für einen Tag im „Bösland“ gefangen. Der Autor, Bernhard Aichner, hat einen rasanten Erzählstil. In diesem Buch werden ganz viele verschiedene Gefühle wieder gegeben. Von Wut, Hass, Einsamkeit, Traurigkeit ist hier alles gegeben und somit ist es nicht nur ein äußerst spannender und vor allem böser Thriller, nein er berührt einen auch. Die ganze Thematik ist auf jeden Fall gut umgesetzt worden und konnte mich vollkommen überzeugen. „Komm mit ins Bösland“ - ein Ausflug ins „Bösland“ lohnt sich absolut!

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Bernhard Aichner beschreibt in seinem Roman "Bösland", dass ein kleiner Junge an seinem 10. Geburtstag 1984 seinen erhängten Vater auf dem Dachboden findet. Es ist sein verhasster Vater, der ihn immer dorthin ins Bösland zitierte und ihn aufs Schlimmste verprügelte, ob er nun etwas getan hatte oder nicht. Ben, der kleine Junge, ist fasziniert von seinem dort baumelnden Vater und - erleichtert, gar glücklich. Dann feiert er erst mal mit seinem Freund Kux, Sohn des angesehenen Dorfarztes, der gar nicht mit ihm, dem Sohn des Trinkers verkehren darf, seinen Geburtstag. Jetzt hat er ja einen doppelten Grund. Als Ben 13 Jahre alt ist, wird er auf eben jenem Dachboden neben der Leiche eines Mädchens gefunden. Er ist blutbesudelt. Man nimmt ihn mit. Für ganz lange Zeit spricht er nicht. Er kommt in die Psychiatrie. Niemand besucht ihn. Irgendwie lebt er mit seiner Schuld, kann er sich doch an nichts erinnern. Noch nach 30 Jahren gräbt er mit fachlicher Hilfe in seiner Vergangenheit. Er sucht die Stätte seiner Kindheit auf und findet seinen Freund Kux wieder. Alles läuft seinen Gang, bis ein weiterer Mord geschieht! Bernhard Aichner versteht es, seine Leser mitzunehmen. Ein Teil seiner Kapitel sind Dialoge. Durch die Kürze der Kapitel hält er die Spannung sehr hoch. Es ist schon schlimm, wie viel Bosheit in einem kleinen Jungen steckt und sich anschließend weiterentwickeln kann. Die Protagonisten sind sämtlich sehr gut beschrieben, ich kann mich in sie hineinversetzen. Andererseits muss ich mich schütteln vor der Abgebrühtheit mancher Menschen. Aber ich bin überzeugt, dass es genau solche gibt. Dieses Buch macht von Anfang an neugierig und wird immer spannender. Ein guter Roman ist hier gelungen. Ich freu mich auf den nächsten. Das Buch erscheint im Verlag btb.

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packend bis zum Schluss

Von: Vivi 73 aus 34466 Wolfhagen - Bründersen

14.10.2018

Inhalt: Ben hat seine Jugend in einer Psychiatrie verbracht und versucht heute sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er soll 1987 seine Mitschülerin erschlagen haben. Nur kann er sich an nichts erinnern. Nun, nach dreißig Jahren, soll ihm seine Therapeutin helfen die Erinnerungen wiederzuerlangen. Dabei muss er auch Erinnerungen an sein Elternhaus aufarbeiten und das "Bösland" nimmt dort einen wesentlichen Platz ein. Was ist damals wirklich geschehen? Wertung: "Bösland" ist der Ort des Geschehens und somit gut als Titel gewählt. Das Buch beginnt mit der Geschichte rund um das Jahr 1987. Dort ist so einiges passiert, was Ben geprägt hat und auch den dramatischen Verlauf seines weiteren Lebens vorauslenkte. Der Leser ist durch den Schreibstil sehr schnell im Geschehen und kann sich sehr leicht in den Protagonisten hineinversetzen. Die Ereignisse und auch die Ortschaften werden so beschrieben, dass der Leser sich mittendrin sieht. Die Kapitelaufteilung ist interessant gewählt. So wechseln sich Dialog-Kapitel, in denen wirklich nur ein Gespräch wiedergegeben wird, mit einem Kapitel, in welchem Ben als Erzähler fungiert, ab. Die Dialoge schließen an das Erzählte an, so dass keine Lücken entstehen. Die Spannung wird bereits von Beginn an erzeugt und ebbt nur selten ab. Im Verlaufe des Buches nimmt sie noch um einiges zu. Immer wenn der Leser denkt: "Also, schlimmer kann es nicht werden!" - bäng... Doch, es geht noch schlimmer. Aichner hat in diesem Werk sehr auf den psychologischen Aspekt gesetzt. Die Gestaltung des Buches mag ich auch sehr. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und jedes hat seine Betitelung. Die wiederum wird farblich auf einer Extraseite in einer Schriftart präsentiert, die auch schon einiges zu dem Inhalt des Buches aussagt. Sie ist zackig, im Schreibschriftstil und in einem braunroten Farbton, gleich dem von Blut, abgedruckt. Als hatte Ben sie mit dem Blut des getöteten Mädchens geschrieben. Das Cover ist im Stil eines Filmbandes einer alten Filmrolle dargestellt. Auch das findet sich im Buch wieder. Somit auch prima gewählt. Es gibt auch einen Exkurs nach Thailand, der sehr interessant gestaltet ist. Man erfährt etwas über die Schönheit der Natur dort und auch wie die Menschen dort so ticken. Aber keine Angst ..., es passt tatsächlich in die Story. Fazit: Dies war mein erster Bernhard Aichner und ich bin mir sicher, dass ich noch einige von ihm lesen werde. Ich war sehr angetan von dem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen. Dieses Buch hat Emotionen wie Wehmut, Zorn und Verzweiflung bei mir erzeugt. Und immer bestand die Hoffnung, dass alles doch noch in die richtigen Bahnen gelangt. Wer auf Psychologie und gute Thriller steht, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

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Ein absolutes muss für alle Thriller Liebhaber

Von: Stefanie Winning aus Berlin

12.10.2018

Zum Inhalt Ben erlebt seine Kindheit in einer sehr traurigen Umgebung. Er erlebt häusliche Gewalt vom Vater. Seine Mutter unternimmt nichts dagegen obwohl sie alles weiß. Der einzige der ihm Halt gibt im Leben ist Kux. Durch einen Vorfall in seiner Kindheit, verbringt Ben viele Jahre weggesperrt in einer Psychiatrie. Die Ereignisse tief in seinem Kopf weggesperrt. Bis zu dem Tag an dem die Erinnerung wiederkehrt und er Kux aufsucht. Ab diesem Tag ändert sich sein Leben zum wiederholten Mal gewaltig. Meine Meinung Bösland wurde von Bernhard Aichner 2018 geschrieben. Und erschien im btb Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH. Das Cover des Buches ist vom Farbverlauf sehr unruhig gestaltet. Die Schwarz rote Schrift verleiht dem ganzen etwas unheilvolles. Sobald man den Buchdeckel aufgeklappt, sticht einem die in rot gehalten Seite in Auge. Auch die Kapitelüberschriften, sowie die Seitenzahlen sind in rot gestaltet. Dadurch hat man beim Lesen das Gefühl einer unbändigen Bedrohung. Das trägt natürlich dazu bei, dass man das Buch keineswegs aus der Hand legen möchte. Nicht nur die Gestaltung des Buches sondern auch der Schreibstil und der Aufbau des Buches tragen dazu bei, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen. Die Kapitel werden als Erzählung der Vergangenheit und Gegenwart geschrieben. Andere Kapitel als Dialog zwischen Ben und einer weiteren Figur. Die beiden Arten wechseln sich immer ab, sodass die Seiten wie im Flug verfliegen. Auch die Protagonisten konnte Bernhard Aichner sehr realistisch gestalten. Als Hauptfigur natürlich Ben. Er hat soviel erlebt, dass man einfach auf seiner Seite stehen muss. Dennoch war es am Anfang schwierig ihn so richtig einzuschätzen. Er ist ein liebevoller Romantiker der gebrochen wurde und ein Großteil seines Lebens nicht wie ein Kind Leben durfte. Als weitere Hauptfigur gibt es Felix Kux. Seine bester Freund. Man merkt schnell, dass die Verbindung der beiden nicht gut ist. Doch das wird der Leser selbst erfahren und intuitiv spüren. Die Eltern von Ben spielen zwar auch eine Rolle im Buch, jedoch wirkte es für mich eher als wenn Sie notwendig sind um die Geschichte zu verstehen. Jedoch habe ich bei diesen Eltern durchaus das Bedürfnis ins Buch zu springen und Ben bereits als Kind dort rauszuholen. Frau Dr. Therese Vanek lernt man als Bens Therapeutin kennen. Sie hat Ben von Anfang an nicht aufgegeben und ich fand sie sehr einfühlsam und verständnisvoll gegenüber Ben. Liegt vielleicht auch nur am Job. Als letzte Person erwähne ich Soy. Sie ist Kux Frau und auch sie erlebt Dinge die man nicht vorhergesehen hat. Besonders im Kopf bleibt der Satz: Komm mit mir ins Bösland. Was dieser bedeutet müsst Ihr leider selbst herausbekommen. Aber es lohnt sich. Fazit Dieses Buch ist ein absolutes muss für alle die gern und die Welt der Krimis und Thriller abtauchen wollen. Mich hat das Buch so beeindruckt, dass ich es immer wieder lesen werde und es einen Ehrenplatz im Bücherregal bekommt. Mehr als verdiente 5 Sterne!

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Bernhard Aichner – von dem ich bereits die Reihe um Totengräber Max Broll und die Triologie um Bestatterin Brunhilde Blum verschlungen habe – hat sich mit diesen Vorgängerwerken die Latte selbst extrem hoch gelegt. Dementsprechend gespannt war ich, ob er mich auch mit „Bösland“ wieder in den Bann ziehen wird können … und wie er es konnte!!! Ich konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen und hatte es in wenigen Stunden durch! Der Plot … … dass jemand nach einem Mord sein Gedächtnis verliert/die Geschehnisse verdrängt und verstummt, sich Jahrzehnte später doch noch damit auseinandersetzt und plötzlich ein weiterer Mord nach demselben Modus Operandi wie vor 30 Jahre geschieht, ist schon brillant. Wirklich genial wird „Bösland“ mit dem sich sukzessiv steigernden Psychoterror zwischen den Jugendfreunden Ben und Kux, der mit schockierenden Wendungen Zug um Zug grausamer und abartiger wird und mit einem unvorhergesehenen Ende aufwartet. Der Erzählstil … … ist gewohnt rasant. Es wechseln sich Kapitel aus der Ich-Erzähler-Perspektive Bens mit Kapiteln in Dialogform ab, wobei – ein Markenzeichen Aichners – diese Dialoge bloß durch Aufzählungszeichen (-) erkennen lassen, dass ein Sprecherwechsel erfolgt, da auf jedwede Einleitung, Nachsatz oder Anführungsstriche verzichtet wird, was die Spannung und Rasanz zusätzlich erhöht. Zudem fallen die Dialoge zumeist knapp und prägnant aus und man denkt, einem Kammerspiel beizuwohnen, in welchem die Sätze wie Ping-Pong-Bälle in einem Tischtennis-Einzel zwischen Ben und seiner Therapeutin (Terese Vanek) oder seinem Freund (Kux) oder dessen thailändischer Gattin (Soy) nur so hin- und herschießen. Packend bis zum Ende! Fazit: Nomen est Omen: Bernhard Aichner hält, was er mit seinem Titel BÖSLAND verspricht: Einen Pageturner, der einen schaurig-schonungslosen Blick in die menschlichen Abgründe gewährt. Absolut empfehlenswert!

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