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Rezensionen zu
Die Unschuld der Opfer

Marilyn Yalom

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„Ihr tragt keine Schuld für das, was passiert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn es euch nicht interessiert.“ Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende) •Rezensionsexemplar• Die letzten Zeitzeug*innen, die sich an den zweiten Weltkrieg erinnern. Vor einigen Wochen stellte ich euch bereits ein Buch vor, welches die Autorin gemeinsam mit ihrem Ehemann kurz vor ihren Tod verfasste. Dies hat mich so beeindruckt, dass ich weitere Bücher der Autorin lesen will und so auf dieses Buch gestoßen war. Die Unschuld der Opfer erarbeitete sie zeitgleich, schaffte die absolute Fertigstellung jedoch leider nicht mehr, so wurde das Buch schlussendlich von ihrem Sohn fertiggestellt, nachdem Marylin Yalom Ende 2019 starb. Zum Inhalt. Als viele Jahrzehnte später geborene Person, kenne ich den Weltkrieg nur aus Erzählung. Dies ist ein Privileg, da es mittlerweile nicht mehr viele Menschen gibt, die sich noch aus eigener Erfahrung an den Krieg zurückerinnern. Tatsächlich sind die meisten heute noch Lebenden dieser Zeit damals Kinder gewesen. Das Kinderaugen die Welt anders wahrnehmen, können wir sicherlich alle aus Erfahrung sagen. Gleichzeitig sind diese Kinder Opfer ihrer Zeit. Marylin führt uns nun in diesem einzigartigen Werk durch unterschiedlichste Kinderbiografien des zweiten Weltkriegs. Nazi-Kindheit, Widerstands-Kind, Holocaust-Überlebende oder die Schilderungen von Marylin selbst, die damals im weit entfernten Amerika lebte - all das findet sich in diesem Buch. Ich empfand das Lesen unheimlich und eindrucksvoll zugleich, wie ihr euch sicherlich denken könnt. Es zeigte mir auf wie privilegiert ich selbst, als unwissendes und unschuldiges Kind, aufgewachsen bin - etwas was nicht selbstverständlich ist. Gleichzeitig hat es mich immer wieder daran erinnert, dass es Kinder da draußen gibt, die ähnlich tragisches zum aktuellen Zeitpunk erleben. Ich bin absolut überzeugt davon, dass wir mehr solcher Bücher lesen und auch innerhalb der Schule behandeln sollten, um die Schrecken der Nazi-Zeit greifbar zu machen. Nur in dem Wissen und der regelmäßigen Konfrontation damit, wird und hoffentlich klar bleiben, wie wichtig es bleibt, gegen Rechtsradikalismus anzukämpfen.

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Die Generation um Marilyn Yalom und natürlich auch sie selbst, sind die letzten Zeitzeugen des 2. Weltkrieges. Sicher weiß und liest man viel um das Geschehen in und um den Krieg, dennoch müssen wir unendlich dankbar sein, dass wir diesen nicht hautnah miterleben mussten. Umso wichtiger ist es aber auch, Menschen, die diesen Krieg miterlebt haben, anzuhören, ihnen zuzuhören. Mich persönlich interessieren genau diese kleinen, privaten Erlebnisse und ich freue mich über jeden Überlebenden und seine ganz persönliche Geschichte. Die Autorin lässt in ihrem Buch 6 Personen sprechen. Alle haben ihre Kindheit im Krieg erleben und verbringen müssen. 6 verschiedene Schicksale, die jedes Kind anders verarbeitet und beeinflusst hat. Ich habe jede einzelne Episode verschlungen, gleichzeitig haben mich die Erlebnisse derart aufgewühlt, unfassbar, dass soetwas überhaupt geschehen musste. Das Buch ist absolut lesenswert, man kann sich nicht genug Zeitzeugen anhören und kann nur hoffen, dass die Menschheit daraus gelernt hat. Absolute Leseempfehlung!

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Kindheitserinnerungen an den Zweiten Weltkrieg

Von: franzis_buecherwald

16.06.2021

»Wir sind die letzten Zeitzeugen, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben, und bald werden wir nicht mehr da sein. Dieses Buch möchte ich als ein Zeugnis und eine Mahnung hinterlassen in der Hoffnung, dass diese Lebenswege uns die Sinnlosigkeit des Krieges vor Augen führen. Gerade jetzt, in Zeiten des wiedererstarkenden Nationalismus und eskalierender Konflikte weltweit mögen uns diese Schicksale dazu bringen, uns zu fragen, ob auch unsere Kinder und Enkelkinder zu Opfern machthungriger Erwachsener werden.« Marilyn Yalom Marilyn Yalom fasst in diesem Sachbuch die Erfahrungsberichte von sieben Kindern während des Zweiten Weltkrieges zusammen. Da ich die Thematik um den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust sehr interessant und auch wichtig finde, war ich sehr gespannt darauf, wie dies auf Kinder gewirkt haben muss und welchen Einfluss das auf die späteren erwachsenen Persönlichkeiten haben sollte. Dabei geht es nicht nur um Kinder aus Deutschland, sondern auch aus Frankreich, Finnland, Ungarn, England, den USA und der Tschechoslowakei. Wie sie Bombenangriffe erlebten, auf der Flucht waren, sich verstecken mussten oder der Vater sogar der NSDAP angehörte. Dabei sei dahingestellt, ob dies eine wirklich 100% getreue Erinnerung ist, da sie für die Erlebten und deren spätere Entwicklung wichtig und von Bedeutung sind. Wer sich für den Holocaust interessiert, und diesen mal aus einer anderen Perspektive "erleben" möchte, ist meiner Meinung nach mit diesem Buch sehr gut bedient.

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Worum geht´s? Marilyn Yalom sagt über sich selbst und ihre Generation, dass sie die letzten Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs sind. Bald wird auch diese Generation nicht mehr da sein, umso wichtiger ist es, Zeitzeugendokumente zu hinterlassen, die von den Geschehnissen der Kriegszeit berichten. In diesem Buch gibt sie 6 Menschen eine Stimme, die ihre Kindheit während des Krieges erlebten. Meine Meinung: Braucht es weitere Zeitzeugenberichte zu den Geschehnissen eines längst vergangenen Ereignisses?! Ja, die braucht es, und immer noch hat man das Gefühl, dass nicht genug gesagt und aufgezeigt wurde und kein Lernprozess stattfand. Marilyn Yalom, selbst geborene Jüdin, verlebte ihre Kindheit in Amerika. Sie selbst konnte nie in Worte fassen, wie sie dieses Zeit des Krieges erlebte, wo doch andere Kinder viel schlimmere Erlebnisse durchlitten. Doch dieses Buch soll sich mit den Stimmen jener füllen, die ihre Kindheit im vermeintlichen Schatten der Gräueltaten verlebten und dennoch lebenslang gezeichnet wurden. Da ist der Junge, dessen Vater Mitglied der NSDAP war, das Mädchen, welches ihre Heimat verlassen musste und der Junge, der sich zeit seines Lebens Vorwürfe machte, dass er überlebte. Alle Kinder haben gemeinsam, dass sie die Geschehnissen der Kriegszeit nicht einfach überwinden konnten, und dennoch das Gefühl hatten, dass es sie “hätte schlimmer treffen können”. Doch diese Schicksale verdienen kein Maß, jedes Erlebnis, welches einen Menschen beschäftigt und beeinflusst, ist es wert, dass man darüber spricht und es verarbeitet. In 6 Abschnitten werden Episoden der Kindheit beschrieben, die nachdenklich stimmen. Obwohl kurz, schafft es die Herausgeberin, treffende Passagen zu wählen, die berühren und aufwühlen. Eingebettet in Vor- und Nachwort ist dieses Buch wieder einmal ein lesenswertes Zeugnis unserer schattenreichen Geschichte. Fazit: Yalom gibt Menschen eine Stimme, die einen Krieg erlebten und ihn zeitlebens nur schwer verarbeiten konnten! Absolute Leseempfehlung!

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❗✨ Marilyn Yalom - Die Unschuld der Opfer ✨❗

Von: helenasworldofbooks

11.06.2021

Marilyn Yalom hat in diesem Werk sieben Geschichten zusammengefasst, von Menschen die ihre Kindheit im zweiten Weltkrieg verbracht haben. Sie erzählt und von ihrer eigenen Kindheit, vor dem Krieg aus Polen nach Amerika geflohen hat sie nicht viel der Konflikte mitbekommen. Die Familie ihrer Mutter jedoch, ist beim Holocaust umgekommen. Alain Broitett ist in der zone libre in Frankreich aufgewachsen, sein Vater ist Anfang des Krieges gefangen genommen worden und seine Mutter arbeitete für die Résistance. Als der Vater am Ende aus der Gefangenschaft wieder nach Hause kam... Ich habe geheult wie ein Schlosshund 🤧💔 Philippe Martial ist kurz vor Beginn der Besatzung mit seiner Familie in die Normandie gezogen. Er ist unter deutscher Besatzung aufgewachsen und hat er mit Deutschen in einem Haus gelebt und gemerkt, das nicht alle schlecht waren. Winfried Weiss ist als Sohn eines NSDAP Abgeordneten groß geworden. Bis zum Tod seines Vaters stand er voll und ganz hinter ihm. Doch mit dem Verlust der Vaterfigur kamen die Zweifel und unter amerikanischer Besatzung nach Ende des Krieges lernte Winfried eine ganz andere Welt kennen und lieben. Stina Katchadourian ist in Finnland geboren. Nach Einmarsch der Nazis durfte sie aufgrund ihrer jüdischen Großeltern nicht weiter zur Schule gehen. Die Mutter floh mit ihr nach Finnisch-Lappland, immer eingekeilt zwischen Nazis und Sowjets. Erst nach ihrer Ankunft in Schweden waren sie vor den Aggressoren in Sicherheit. Susan Groag Bell ist als wohlhabendes Kind in Sudetendeutschland aufgewachsen. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung floh sie mit ihrer Mutter nach England. Zurück in der Tschechoslowakei wurde sie aufgrund ihrer deutschen Sprache wie eine Aussätzige behandelt. Ihren Vater fand sie nie wieder. Bob Berger war als 15 jähriger im Widerstand gegen die Nazis in Ungarn. Seine gesamte Familie wurde deportiert, doch er konnte sich dank gefälschter Pässe als Christ ausgeben. Die Erinnerungen an den Holocaust und dir Gräueltaten die er mit ansehen musste, konnte er nie überwinden. Er wurde Herzchirurg um so vielen Menschen wie möglich, das Leben zu retten. Ich hatte bei diesem Buch durchgehend Gänsehaut... Die Autoren erzählen ihre Geschichten aus fer Erinnerung, ergänzt mit nachträglichen Recherchen und Fakten. Es wird deutlich, wie sehr die junge Generation dazu getrimmt wurde Juden zu hassen. In französischen Gebieten bspw. wurde erzählt, die Juden hätten Jesus umgebracht, dafür müssten wir nun Rache nehmen. Philippe Martial hat dies nie verstanden. Er war der Sohn eines Militärarztes, ist viel herum gekommen und hat viele Glaubensrichtungen kennen gelernt. Eines Tages fragte er seine Mutter, ob der Glaube davon abhängt, wo man geboren wird. Seine Mutter konnte ihm diese Frage nicht beantworten. Die Geschichten zeigen aber nicht nur die Leiden der Kinder. Sie zeigen auf, wie Frauen plötzlich selbstständig sein mussten, Geld verdienen und Kinder großziehen gleichzeitig. Sie zeigen auf, wie sehr jeder einzelne damals etwas verändern konnten. Aber auch die Geschichten der Väter werden hervor gehoben. Viele sind ohne Väter aufgewachsen, doch selbst wenn der Vater aus dem Krieg wieder kam, war er längst nicht immer der alte. Viele Kinder konnten zu ihren Vätern nie eine richtige Verbindung aufbauen, hatten sie doch auch eine Mutter die jede Rolle eingenommen hat. Marilyn Yalom ist 2019 in der Schlussphase dieses Buches gestorben. Ihr war es wichtig in der heutigen Zeit auf die Gräuel der Vergangenheit aufmerksam zu machen. Wir dürfen nicht vergessen was damals geschehen ist, wie Hass aufgrund eines Glaubens völlig eskaliert ist. Grade in der momentanen Situation sollte man sich vor Augen führen, wie sehr die Menschen damals gelitten haben. Ich finde diese Thematik wird immer ein bisschen totgeschwiegen, da man sich eventuell auch dafür schämt was damals passierte. Aber trotzdem darf man es nicht vergessen und sollte sich immer klar sein, wozu fanatischer Hass führen kann.

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Irgendwie habe ich in den letzten Monaten einige Bücher mit thematischem Bezug zum Holocaust und dem zweiten Weltkrieg gelesen. Daher habe ich mich auch sehr auf dieses Exemplar vom btb Verlag gefreut. „Die Unschuld der Opfer“ von Marilyn Yalom, übersetzt aus dem Englischen von Cornelia Holfelder-von der Tann, ist ein Sachbuch, in dem die Erinnerungsberichte von sechs Kindern im Zweiten Weltkrieg zusammengeführt werden. Kinder die überlebt haben. Kinder die damals in Frankreich, Deutschland, England, Finnland, Ungarn, der Tschechoslowakei oder den USA gelebt haben. Jüdische Kinder und Kinder von Nazis. Kinder die mit ihren Familien fliehen mussten. Was fast alle gemeinsam haben ist die „kriegsbedingte Abwesenheit des Vaters“ (S. 240) und die Erinnerung an die Luftschutzkeller, die Flugzeuge am Himmel. In diesem Buch werden Geschichten erzählt, die man nicht unbedingt in der üblichen Nachkriegsliteratur findet. Mich hat das Buch wieder sehr zum Nachdenken gebracht. Vor allem auch was meine eigene Familie angeht. Sowohl meine Oma als auch mein Opa haben den Zweiten Weltkrieg miterlebt. Meine Oma als Kind und mein Opa schon als junger Erwachsener. Viel weiß ich aber nicht aus ihrer Zeit von damals. Meine Oma wurde mit ihrer Familie aus Schlesien vertrieben, musste fast alles zurück lassen, aber mehr weiß ich eigentlich nicht. Mein Opa erzählt in letzter Zeit fast immer eine bestimmte Geschichte die nach Kriegsende stattfand. Dazu passt wohl auch ein Zitat aus dem Buch: „Es verwundert nicht, dass er viele seiner schlimmsten Erinnerungen verdrängte, von denen dann allerdings nach fünfzig Jahren wiederkehrten und ihn verfolgten“ (S. 245). Aber viel mehr weiß ich darüber auch nicht und irgendwie herrscht auch immer eine beklemmende Atmosphäre wenn er davon (wütend) erzählt. Aber zurück zum Buch: Ich fand es sehr gut erzählt und auch die Kommentare der Autorin zu Beginn und am Ende sehr spannend. Sie geht auch darauf ein wie wahrheitsgetreu Kindheitserinnerungen überhaupt sein können, kommt aber zu dem Schluss, dass alle Erinnerungen wichtig sind und eine Daseinsberechtigung haben. Wer sich also für Literatur, die sich mit dem Zweiten Weltkrieg befasst, interessiert, dem kann ich dieses Buch wirklich empfehlen.

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