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Reiner Engelmann

Der Buchhalter von Auschwitz

Die Schuld des Oskar Gröning

Ab 13 Jahren
(9)
Taschenbuch
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»Auschwitz war ein Ort, an dem ich nicht hätte mitmachen dürfen«, so die späte Erkenntnis des Oskar Gröning.

Oskar Gröning war der Buchhalter von Auschwitz. Obwohl Gröning von der Ermordung der Menschen wusste, rechtfertigte er seine Arbeit im Konzentrationslager damit, dass er nicht unmittelbar an den Tötungen beteiligt war. Im letzten großen Auschwitz-Prozess wurde Gröning wegen Beihilfe zum Mord an 300.000 Juden verurteilt. Reiner Engelmann hat sich mit Lebensstationen Grönings und dem Prozess beschäftigt – ein wichtiger Beitrag über eine verführte Jugend, versäumte Gewissensentscheidungen und ein Leben mit Schuld.


Originaltitel: Der Buchhalter von Auschwitz
Originalverlag: cbj HC
Taschenbuch, Broschur, 224 Seiten, 11,8 x 18,7 cm, 22 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-570-31293-3
Erschienen am  09. September 2019
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Der Buchhalter von Auschwitz | von Reiner Engelmann

Von: stella_reads

21.07.2020

Es gibt bereits eine riesige Bandbreite an Büchern, die sich mit den Geschehnissen des 2. Weltkrieges befassen. Insbesondere mit dem Holocaust. Oftmals sind diese aus der Perspektive der Opfer geschrieben und geben uns immer wieder aufs Neue einen erschreckenden Einblick in die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Aber was ist mit denjenigen, die für diese Verbrechen verantwortlich sind? Die eine Mitschuld zu tragen haben? Als ich auf „Der Buchhalter von Auschwitz - Die Schuld des Oskar Gröning“ aufmerksam wurde, war für mich ziemlich schnell klar, dass ich es lesen wollte. Denn wo es Opfer gibt, gibt es auch Täter! Ich hatte durch die Medien von dem Prozess Grönings in 2015 zwar gehört, es damals aber nicht weiter verfolgt. Welchen Zweck hat es denn noch, wenn man jemand wie Oskar Gröning im Alter von 93 Jahren, erst Jahrzehnte später, für seine Taten vor Gericht stellt? Warum ist das nicht schon viel eher passiert? Denn wir wissen: Auch auf Beihilfe zum Mord gibt es keine Verjährung. Und ist es ausreichend, sich als Täter in Anbetracht des Vorwurfes nur moralisch schuldig zu fühlen? Diese Fragen, wie auch ich sie mir gestellt habe, werden bereits im Vorwort des Autores aufgegriffen und sachlich beantwortet. In diesem besagten Vorwort ist mir auch direkt eine Aussage aufgefallen, über die ich mir vorher tatsächlich nie wirklich Gedanken gemacht habe: In unserem sprachlichen Alltag neigen wir gerne dazu, all jene, die in Konzentrationslagern eingesperrt waren, als Häftlinge zu bezeichnen. Der Begriff „Häftling“ impliziert jedoch, dass jemand eine Straftat begangen hat und deswegen inhaftiert ist. Die Menschen, die in Auschwitz oder in anderen Lagern waren, sind aber keine Straftäter, sondern einfach Menschen, die entweder einer bestimmten Religion, einer Volksgruppe oder einer zu jener Zeit verfolgten Minderheit angehörten. /.../ Es waren Verbrechen an unschuldigen Menschen. S.9/10 Diese, doch so simple, Erklärung hat sich im Nachhinein praktisch direkt in mein (Unter-)Bewusstsein eingebrannt und meine Wahrnehmung im Umgang mit diesem Wort gestärkt. Sinnfrei war für mich jedoch, wieso der Autor diesen negativ behafteten Begriff dann trotzdem weiterhin verwendet und nicht durch ein anderes Wort (wie z.B. „Gefangener“) ersetzt hat. Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Teil -„Die Schuld des Oskar Gröning“- wird die Person Grönings und dessen Werdegang beleuchtet, wobei ich sagen muss, dass das für mich lediglich an der Oberfläche kratzt und ich mir hier etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte. Da Reiner Engelmann aber nie die Gelegenheit hatte mit Gröning persönlich über die Ereignisse zu sprechen, sondern das Buch auf dem bekannten BBC-Interview und zahlreichen Hintergrundliteraturen, sowie einigen Prozessprotokollen aufgebaut ist, kann man da meines Erachtens ein Auge zudrücken. Teil zwei -„Die Ungarn-Aktion“- handelt ausschließlich von der ungarischen Zeitzeugin Éva Fahidi, die während dieser Aktion mit Ihrer Familie nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Womit man in diesem Abschnitt konfrontiert wird, ist selbstredend und ich brauche hier nicht weiter drauf eingehen. Zu erwähnen ist, dass sich Gröning und Fahidi dort nie persönlich begegnet sind. Manche fragen sich vielleicht, warum man dieses Einzelschicksal dann mit in dem Buch aufgenommen hat, wobei es doch in keinem Kontext zu der Person Oskar Gröning zu stehen scheint. Die Antwort ist recht simpel: Sie ist eine der letzten Überlebenden des Holocaust und war Nebenklägerin im besagten Prozess. Der dritte und letzte Teil -„Prozess und Urteil“- beschäftigt sich dann mit dem Prozess von 2015 und dessen Urteil. Wie auch bereits in anderen cbj-Büchern findet der Leser hier im Anhang ein tolles Glossar, wo einige eventuell fremdartige Begriffe, gerade für Jugendliche, sehr einfach, sach- und verständlich erklärt werden. Für mich war besonders das Verzeichnis verschiedener Personen und deren Werdegang, die in Auschwitz tätig waren, interessant zu lesen, weil dies wieder das geschichtliche Wissen vertieft und an Bedeutung gewinnt. Fazit: Engelmanns romanartig geschriebenes Buch über Oskar Gröning, welches auch leichte biografische Ansätze hat, ist eine Geschichte über Schuld, das Leben in Auschwitz auf der Seite der Täter und den Werdegang eines Mannes, der sich nicht als eben solchen Täter, sondern als „kleines Rädchen im Getriebe“ (S. 152) sah. Zwar konnte ich im Großen und Ganzen nicht viel Neues aus diesem Buch ziehen, spreche aber definitiv eine Leseempfehlung für Jugendliche und/oder Erwachsene aus, die sich mit diesem Thema befassen möchten. Man sollte sich aber bewusst sein, dass es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, welches entsprechend in leicht verständlicher Sprache geschrieben ist und man hier kein komplexes Vokabular erwarten kann. Außerdem ist es wieder ein Werk, welches man auch im Geschichtsunterricht sehr gut mit einbeziehen kann und gerade zu Beginn dieser Thematik einen verständlichen und leichten Einstieg dank des flüssigen Schreibstils findet. Es hat mich in einigen Punkten (wieder einmal) sehr nachdenklich gestimmt. Trotz der Rechtfertigung Grönings hat man doch den Eindruck, dass die Schuld innerlich an ihm nagte. Und eine Sache muss man diesem Mann, der Mitschuld am Tod von 300.000 Auschwitz-Gefangenen hat, auch zugute halten: Später widersprach er den Holocaust-Leugnern. Oskar Gröning verstarb 2018 vor seinem Haftantritt.

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Interessantes und informatives Jugendbuch

Von: Patricia Nossol

27.03.2019

Oskar Gröning war „Der Buchhalter von Auschwitz“. Seine Geschichte hat Reiner Engelmann thematisiert und beim cbj Kinder- und Jugendbuchverlag veröffentlicht. Auf dem Cover sehe ich einen jungen Mann mit Brille und feinen Gesichtszügen. Ich frage mich, welche Schuld dieser Oskar Gröning auf sich geladen hat. Er war damals 21 Jahre und ein überzeugter SS-Mann. Nach Auschwitz abkommandiert, war Gröning dafür zuständig, die Wertsachen der Häftlinge zu verwalten. Daneben stehen und Wegsehen war wohl seine Devise. Tagein tagaus zogen die Menschenzüge an Gröning vorbei in die Gas und Folterkammern von Auschwitz. Er sah, wie ein Josef Mengele die Häftlinge sortierte und in den Tod schickte. Oskar Gröning war zwar nicht unmittelbar an den Tötungen beteiligt, aber das rechtfertigt sein Handeln keinesfalls. 2015 wird der Buchhalter von Auschwitz wegen Beihilfe zum Mord an 300000 Juden verurteilt. Reiner Engelmann hat Interviews und Gerichtsakten ausgewertet, das Lebensumfeld des Buchhalters durchleuchtet und sich mit der Bedeutung des letzten großen Auschwitz-Prozesses vor dem Landgericht Lüneburg beschäftigt. Das ca. 200 Seiten umfassende Buch habe ich an einem Abend gelesen. Eine interessante, aber auch schockierende Thematik. Ich versuche mich in die Gedanken des jungen Mannes hineinzuversetzen, sehe einen schwachen Charakter, einen Mitläufer, der sich mit seinem Pflichtbewusstsein reinzuwachsen versucht. Es ist mir trotzdem ein Rätsel, wie Menschen zu diesen Taten fähig waren bzw. sie tolerieren konnten. Reiner Engelmann hat einen flüssigen, gut verständlichen Schreibstil. Er bedient sich einer einfachen Wortwahl, so dass die Lektüre für Jugendliche gut verständlich ist. Das Buch ist romanartig geschrieben und dürfte auch die erwachsene Leserschaft ansprechen. Mich hat das Psychogramm des Oskar Gröning mitgerissen und nachdenklich gestimmt. Obwohl er seine Arbeit in Auschwitz rechtfertigte, vermittelte er mir im Buch den Eindruck, dass die Schuld innerlich an Gröning nagte. Später widersprach er den Leugnern des Holocaust. „Der Buchhalter von Auschwitz“ ist ein wichtiges Zeitdokument gegen das Vergessen, informativ und lesenswert!

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Vita

Reiner Engelmann wurde 1952 in Völkenroth geboren. Nach dem Studium der Sozialpädagogik war er im Schuldienst tätig, wo er sich besonders in den Bereichen der Leseförderung, der Gewaltprävention und der Kinder- und Menschenrechtsbildung starkmachte. Für Schulklassen und Erwachsene organisiert Reiner Engelmann regelmäßig Studienfahrten nach Auschwitz. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Anthologien und Bücher zu gesellschaftlichen Brennpunktthemen. Für sein engagiertes Wirken in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit wurde Reiner Engelmann mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Zum Autor

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