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Rezensionen zu
Der Manipulator

Mark Billingham

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€ 9,99 [D] inkl. MwSt. | € 9,99 [A] | CHF 15,00* (* empf. VK-Preis)

Cover und Klappentext: Das Cover finde ich sehr ansprechend und auch sehr stimmig für ein Buch aus dem Krimi bzw. Thriller Genre. Wenn man es sich ganz genau anschaut und auch den Inhalt des Thrillers schon kennt, fällt einem sehr schnell auf, dass Inhalt und Cover auch wirklich sehr gut zusammen passen. Ich finde es zwar irgendwie von der Optik nicht so ansprechend, wie das Zitat zum Roman auf dem Cover plaziert ist, aber ich denke, dass dies eindeutig ein sehr persönliches Empfinden ist. Den Klappentext betreffend hätte ich mir ehrlich gesagt einen etwas anderen Inhalt dieses Thrillers erwartet. Insgesamt wohl noch ein bisschen spannender, als sich der Thriller in meinen Augen am Ende entpuppte. Inhalt/Idee: Die Idee hinter diesem Thriller gefällt mir sehr. Vor allen Dingen, da Stuart Nicklin und auch Tom Thorne beides sehr interessante Charaktere sind. Sehr interessant macht den Thriller auch einfach, dass die Leiche, nach der gesucht wird, sich auf einer sehr abgelegenen Insel befinden soll und durch welche alles doch zu einer deutlichen Herausforderung wird. Insgesamt sind Nicklins Hintergrundgeschichte, die Insel als Handlungsort und allein die Tatsache, dass noch ein weiterer Insasse samt Nicklin bei dieser Aktion dabei ist, bei dem man als Leser nur schwer einschätzen kann, was sein eigentlicher Sinn ist. Aufbau und Schreibstil/Umsetzung: Zunächst fiel es mir irgendwie sehr schwer mich in diese Geschichte einzufinden. Thorne als Protagonist ist ein nicht ganz einfacher Charakter und ich hatte mit allem auf den ersten Seiten durchaus meine Probleme. Letztendlich muss ich sagen, dass es nach ersten Startschwierigkeiten dann aber doch angenehmer wurde mit dem Lesen. Dadurch, dass man auch manchmal einen Erzählerwechsel zwischen Nickling und Thorne hat, bleibt der Thriller auch durchaus interessant, ich muss nämlich ansonsten gestehen, dass ich ihn eher ein wenig ruhig empfunden habe. Bei einem Thriller erwarte ich eigentlich deutlich mehr Spannung, als mir dieser hier geboten hat, auch wenn es da natürlich auch Abstufungen gibt zwischen Psychothrillern, bei denen ich »Der Manipulator« eher einordnen würde oder Thrillern, die mehr auf den Grusel- bzw. Ekelfaktor setzen. Charaktere: Wären Tom Thorne, seine Kollegen, Nicklin und der zweite Gefangene, den sie auf Wusch Nicklins dabei haben, nicht durchaus sehr interessante Charaktere, hätte ich diesen Thriller, glaube ich, als sehr ernüchternd empfunden. Thorne ist gleichsam sympathisch, wie auch irgendwie manchmal ein wenig seltsam. Irgendwie ist er kein Protagonist, mit dem ich mich richtig anfreunden konnte, aber seine Art, mit den Kollegen umzugehen, hat mir einfach gefallen. Auch wenn ich es nicht ganz verstanden habe, dass er so sehr auf die Äußerungen Nicklins teilweise angesprungen ist. Nicklin selbst ist eindeutig ein ziemlich mieser Charakter, bei dem man das Manipulative, was dem Thriller ja auch seinen Namen gibt, deutlich anmerkt, auch wenn er es auf eine durchaus eklig, schleimige und subtile Weise versucht, oder im Gegensatz dazu teilweise es so offensichtlich und platt durchzieht, dass er allein schon aufgrund dieser Wandelbarkeit interessant ist. Vor allem auch seine Beweggründe machen ihn zu einem nicht gerade uninteressanten Charakter. Alle weiteren Ermittler, Forensiker, Gefängniswächter, Inselbewohner etc. sind gut ausgearbeitete Nebencharaktere, zu denen man eigentlich wenig noch sagen kann. Am interessantesten ist Nicklins Side-Kick aus dem Gefängnis, bei dem ich mich sehr lange nur fragen konnte, was seine Rolle sein sollte, da er durch seine Schweigsamkeit und auch fehlende Eigeninitiative einfach einen interessanten Aspekt erhält. Fazit: Ein Thriller mit einer, wie ich finde, sehr guten Idee und durchaus interessanten Charakteren, der mir aber irgendwie ein bisschen zu ruhig in seinem Verlauf war, bei dem ich selbst den Psychoanteil einfach noch zu gering empfunden habe, denn Nicklins Spielchen haben mich wenig dazu gebracht, dass ich wirklich eine beklemmende Spannung oder ähnliches empfunden habe, eher eine leise Neugier und Interesse, wie es weitergehen und sich teilweise auch aufklären wird. Ein durchaus interessantes Buch, aber eher nichts, wenn man es wirklich sehr spannend haben möchte.

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Zu Beginn meiner Rezension: auch ich habe - wie viele andere Rezensenten - zuvor nicht gewusst, dass es sich um einen Titel aus einer zusammenhängenden Buchreihe handelt. Wem das schon mal passiert ist, weiß, wie ärgerlich das ist. Überraschenderweise waren die Kenntnis der vorhergegangenen Fälle nicht unbedingt relevant, um dem Plot von "Der Manipulator" folgen zu können. Dennoch hatte ich das Gefühl in Bezug auf die Charaktereinführung einiges verpasst zu haben. So recht warm konnte ich mit den Figuren nicht werden, was vermutlich daran liegt, dass ich Ihre Vorstellung bzw. Entwicklung über die letzten Bände nicht "miterlebt" habe. Abgesehen von der dürftigen Charakterentwicklung konnte mich der Schreibstil Billinghams' durchaus überzeugen. Besonders das Rahmenbild der abgelegenen Insel hat mir sehr gut gefallen und schafft eine schaurig-schöne Atmosphäre. Obwohl ich mir den Plot ein wenig ereignisreicher vorgestellt hatte, hat mich das Buch doch immer dazu motiviert, weiterzulesen. Ich mag Bücher, wie dieses, mit einer düsteren Grundstimmung und einer psychologischen Komponente. Mein Gesamturteil fällt etwas ambivalent aus, weil ich beim Lesen durchaus unterhalten wurde, mich aber für die Charaktere nicht wirklich begeistern konnte. Allem in allem war das Buch für mich eher mittelmäßig - ich hatte gehofft, dass sich der Plot etwas mehr von den klassischen Thrillern absetzt. Bei Romanen begeistert mich immer das ungewohnte, kleine Etwas, das Bücher zu etwas Einzigartigem macht. Das hat mir hier ein bisschen gefehlt.

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Der Manipulator

Von: Stef

10.02.2016

Als Thriller erwarte ich einen Roman der mich vom 1. Kapitel fesselt, sodass man ihn in einem Stück durchlesen möchte. Zudem sollte das oder die Motive des Killers sich in einem schönen Spannungsbogen aufbauen. Was ich nicht erwarte sind einzelne aus dem Zusammenhang gerissene Episoden der einzelnen Darsteller. Der Rückentext erlaubt einen kleinen Ausblick auf die nächsten 444 Seiten. Der Manipulator ist nicht der erste Fall für Tom Thorne und das ärgert mich immer noch ein bisschen. Wir haben also hier einen neuen Fall aus einer schon lang bestehenden Reihe. Ganz ehrlich, hier zeigt es sich wieder ein bisschen, das man nicht immer auf den tollen Klappentext hören sollte, sondern auch mal schnell schauen, was das Netz so sagt. Ich denke, hätte ich das vielleicht vorher zurate gezogen, hätte ich mich dagegen entschieden. Weil Figuren von Reihen machen eine Entwicklung durch, die nicht immer gut nachzuvollziehen sind, wenn man mittendrin anfängt und das schreckt mich ab, auch wenn der Fall an sich abgeschlossen ist. Aber nun gut fangen wir an: der Prolog war spannend, ein Mann, der entführt wird, weggesperrt und dann gequält, verspricht spannend zu werden und ich dachte, das Buch wird mich mitreißen. Da hatte ich mich aber zu früh gefreut, ich wurde mit dem nächsten Kapiteln in die Polizeiarbeit geworfen und es zog sich dahin. Bis wir endlich auf dieser Insel sind, haben wir schon zweihundert Seiten gelesen und so richtig baute sich weder Spannung noch Hintergrundwissen auf und ich hatte immer das Gefühl, was verpasst zu haben. Der Leser wird einfach in die Begebenheiten hineingeworfen und muss sich zurecht finden. Ich habe mich am Anfang wie ein nicht dazugehöriger gefühlt, der nicht wissen darf, was die anderen wissen. Außerdem wurde ich mit keiner Figur richtig warm, was mich richtig enttäuscht hatte. Genau das ist mein Manko, hier „Tom Thorne“, für mich wirkte er müde, verbittert und sehr eindimensional. Es kann natürlich sein, das ich diesen Charakter unrecht tue, aber ich kenne noch keine anderen Fälle von ihm und hier glänzt er nicht wirklich, vielleicht hat er gerade ein Tief in seinem Leben erreicht, aber richtig viel gibt der Autor nicht von ihm preis. Es ist ja auch immer schwer bei Reihen, erzählt man zu viel, was davor war, sind die Stammleser genervt, erzählt man zu wenig, kommen die neuen Leser nicht richtig rein. Die richtige Mischung zu finden ist nun mal sehr schwer und für mich ist sie hier nicht so gelungen, was ich aber den Autor nicht ankreiden möchte. So richtig Atmosphäre und der Zwang zum Lesen kam erst auf dieser Insel auf, man ahnte ja schon die ganze Zeit, dass etwas passieren muss und man wartete, und fieberte darauf. Genau hier merkte man auch, was man an Mark Billingham so hervorhebt und schätzt, denn er spielt mit dem Leser Katz’ und Maus. Obwohl die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird, bleibt für den Leser vieles im Dunklen und die Gefahr kann nicht richtig gegriffen werden. Dazu kommt dann auch noch Stuart Nicklin, der mit seinen Verhalten die Nerven dünn werden lässt und so richtig den Psychopaten raushängen lässt. Hier wird es dann düster, der Wind kommt auf und die See wird rauer, es wird spannend und endet mit einem Paukenschlag. Was für ein Ende, oder sollte es ein Cliffhanger sein! Obwohl ich vieles zu bemängel habe, konnte ich es am Ende nicht wirklich aus den Händen legen. Ein Thriller der ruhigen Art, der mit dem Leser spielt, ihn in dunkle Ecken treibt und trotzdem immer wieder umkehren lässt, um von vorne zu ermitteln. Hier geht es nicht rasant und actionreich zur Sache, sondern still und böse. Die Inselatmosphäre hat hier richtig gut gewirkt und perfekt zum Plot gepasst und diese Abgeschiedenheit war wirklich spürbar, diese Panik, wer könnte auf dieser Insel ein falsches Spiel spielen war schon ein cleverer Zug. Insgesamt vergebe ich verdiente 3 von 5 Punkten.

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Inhalt: Der Serienkiller Nicklin schlägt der Polizei einen Deal vor, den sie nicht ablehnen können: Er zeigt der Polizei, wo er seine Opfer vergraben hat unter der Bedingung, dass Detective Thorne diesen Einsatz leitet. Denn es war Detective Thorne, der Nicklin hinter Schloss und Riegel gebracht hat. Nach und nach erweist sch dieser Deal als fataler Fehler... Meine Meinung: Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich mir nur: "Wie blöd muss man sein, mit einem SERIENKILLER auf eine einsame Insel zu gehen?". Denn ernsthaft, man weiß, dass dabei nichts gutes rauskommen kann, kann man sich ja denken. Insgesamt eigentlich ein guter, solider und spannender Thriller, der einige Schwächen hat. Was allerdings gut gemacht war, ist eine parallel Story mit einem entführten Mann, die sich erst am Ende auflöst. Alles in allem ein guter und leicht lesbarer Thriller.,Inhalt: Der Serienkiller Nicklin schlägt der Polizei einen Deal vor, den sie nicht ablehnen können: Er zeigt der Polizei, wo er seine Opfer vergraben hat unter der Bedingung, dass Detective Thorne diesen Einsatz leitet. Denn es war Detective Thorne, der Nicklin hinter Schloss und Riegel gebracht hat. Nach und nach erweist sch dieser Deal als fataler Fehler... Meine Meinung: Als ich den Klappentext gelesen habe, dachte ich mir nur: "Wie blöd muss man sein, mit einem SERIENKILLER auf eine einsame Insel zu gehen?". Denn ernsthaft, man weiß, dass dabei nichts gutes rauskommen kann, kann man sich ja denken. Insgesamt eigentlich ein guter, solider und spannender Thriller, der einige Schwächen hat. Was allerdings gut gemacht war, ist eine parallel Story mit einem entführten Mann, die sich erst am Ende auflöst. Alles in allem ein guter und leicht lesbarer Thriller.

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Titel hällt nicht was er verspricht

Von: Thomas Mueller aus Tuebingen

24.09.2015

Das Buch hätte echt Potenzial zum guten Krimi wenn da nicht diese unzähligen Personen dabei wären. Auch ist er leicht zu durchschauen, da kommt am Ende wenig Spannung auf. War aber auf jedenfall gut zu lesen.

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Hätte ein richtig guter Thriller sein können, wenn ...

Von: Sören Tomasek aus Hamburg

14.09.2015

Den Klappentext muss ich vermutlich nicht wiederholen,  und mehr zu schreiben bringt Spoiler-Gefahr. Darum beschränke ich mich auf das Lese-Erlebnis.  Nach etwa 70 Seiten war ich drauf und dran, das Buch weg zu legen. Das lag zum einen daran, dass ich keine der auftretenden Figuren plausibel fand. Der Kommissar soll wohl ein besonders guter Ermittler sein, läuft aber blind ins offene Messer, alle anderen Polizisten sind scheinbar ohnehin zu unbedarft es mit einem wirklich gefährlichen Verbrecher aufzunehmen - was ich auch nicht wirklich realistisch finde, zumal "der Manipulator", ein bereits verurteilter Serienmörder, für mich irgendwie auch nicht so richtig plastisch und glaubwürdig wurde. Obwohl Billingham sich da noch die meiste Mühe gibt, einen plausiblen Hintergrund zu kreieren. Alle anderen Figuren bleiben für mich blass und holzschnittartig. Es mag daran liegen, dass das Buch das aktuelle einer langen Reihe mit dem selben Kommissar ist. Vielleicht wirkt es anders, wenn man den Anfang auch gelesen hat. Das zweite ist, dass ich das Buch - besonders am Anfang und besonders bei der Charakter-Beschreibung - oft sprachlich sehr schwach fand. Ein Beispiel, mit dem Kommissar charakterisiert werden soll: "Um sich zu entspannen, rief er sich etwas in Erinnerung. Ein lebendiges, wunderbares Bild entstand vor seinem geistigen Auge, das die Verspannung in seinem Nacken und den Schultern sofort löste. [...] Er erinnerte sich [...] an einen überraschten Blick auf einem zerstörten Gesicht. Dieser in seiner ganzen Perfektion eingefrorene Moment, kurz nachdem er Nicklin [das ist der Serienkiller] den Gewehrkolben in den Mund gerammt hatte. Zersplitterte Zähne sich durchs Zahnfleisch bohrten. Volle Lippen, die aufgesprungen waren wie faules Obst..." Was will mir der Autor damit über seine Figur sagen? Dass er ein sadistischer, brutaler Schläger ist? Aber so wird er im restlichen Buch nicht dargestellt. Oder denkt er sich nur: Blut verkauft sich gut, also schreib ich mal was." So kam es mir zumindest vor und das hebt nicht gerade mein Lesevergnügen. Trotzdem habe ich bis zur letzten Seite gelesen. Denn je weiter man im Text voran kommt, umso mehr drängt sich die - wortwörtlich - ausweglose Situation auf einer abgeschnittenen Insel ohne Helikopter- oder Schiffsanbindung zum Festland in den Vordergrund. Die Atmosphäre ist nicht greifbar, auch weil sie eher zwischen den Zeilen entsteht als dass sie durch bestimmte Formulierungen erzeugt würde. Mir hat die Atmosphäre über die anderen Schwächen hinweg geholfen.  Am Ende steht ein so unerwartet unbefriedigendes, offenes Ende, dass es mich schließlich mit den eingangs beschriebenen Unzulänglichkeiten versöhnt hat. Es war spannend und ich wollte am Ende unbedingt wissen, wie es ausgeht. Aber noch mal lesen werde ich das Buch vermutlich nicht.

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Der Serienkiller Stuart Nicklin möchte der Polizei helfen, und verraten, wo er eine Leiche seiner unzähligen Opfer begraben hatte, aber unter einer Bedingung! Er möchte, dass das Unternehmen von dem Polizisten geleitet wird, der ihn damals hinter Gitter gebracht hat, Detective Tom Thorne. Dieser ist von dem Ganzen Unternehmen wenig begeistert und würde am liebsten gar nicht zusagen, allerdings steckt er beruflich so fest, dass er keine Wahl hat. Thorne weiß außerdem, das man Nicklin keinen Zentimeter trauen darf und das er einen meisterlich psychologisch ausspielen kann. Der Ausgrabungsort ist dann auch noch eine abgelegene Insel und Thorne ahnt Schlimmes. Wird sich sein Bauchgefühl bewahrheiten? Was hat Stuart Nicklin wirklich vor? Werden sie dort wirklich eine Leiche finden? Und kommen alle heil wieder von dieser Insel runter? Der Manipulator ist nicht der erste Fall für Tom Thorne, sondern der 12te und das, ich das nicht vorher gewusst hatte, ärgert mich immer noch ein bisschen. Wir haben also hier einen neuen Fall aus einer schon lang bestehenden Reihe. Schade finde ich es allerdings, das es die alten Fälle schon gar nicht mehr zu kaufen gibt, und da stellte sich mir unterschwellig die Frage, warum? Dieser Autor soll doch brillant sein, in England ein Bestseller, warum dann nicht hier? Ganz ehrlich, hier zeigt es sich wieder ein bisschen, das man nicht immer auf den tollen Klappentext hören sollte, sondern auch mal schnell schauen, was das Netz so sagt. Ich denke, hätte ich das vielleicht vorher zurate gezogen, hätte ich mich dagegen entschieden. Weil, ganz einfach, Figuren von Reihen machen eine Entwicklung durch, die nicht immer gut nachzuvollziehen sind, wenn man mittendrin anfängt und das schreckt mich persönlich ab, auch wenn der Fall an sich abgeschlossen ist. Aber nun gut fangen wir an, der Prolog war spannend, ein Mann, der entführt wird, weggesperrt und dann gequält, verspricht spannend zu werden und ich dachte, das Buch wird mich mitreißen. Da hatte ich mich aber zu früh gefreut, ich wurde mit dem nächsten Kapiteln in die Polizeiarbeit geworfen und es zog sich dahin. Bis wir endlich auf dieser Insel sind, haben wir schon zweihundert Seiten gelesen und so richtig baute sich weder Spannung noch Hintergrundwissen auf und ich hatte immer das Gefühl, was verpasst zu haben. Gab es einen Band, wo er ihn verhaftet hatte, oder nicht, dieses Unwissen macht einen als Neuling echt kirre. (Übrigens es gibt einen Band der 2te) Wir werden einfach in die Begebenheiten hineingeworfen und müssen uns zurecht finden, ich habe mich am Anfang wie ein nicht dazugehöriger gefühlt, der nicht wissen darf, was die anderen wissen. Außerdem wurde ich mit keiner Figur richtig warm, was mich richtig enttäuscht hatte. Genau das ist mein Manko hier, viele Stimmen erreichten mich, vor Lesen des Buches, mit „Oh Tom Thorne“, ich kann mich da leider nicht anschließen, für mich wirkte er müde, verbittert und sehr eindimensional. Es kann natürlich sein, das ich diesen Charakter unrecht tue, aber ich kenne noch keine anderen Fälle von ihm und hier glänzt er nicht wirklich, vielleicht hat er gerade ein Lebenstief, aber richtig viel gibt der Autor nicht von ihm preis. Es ist ja auch immer schwer bei Reihen, erzählt man zu viel, was davor war, sind die Stammleser genervt, erzählt man zu wenig, kommen die neuen Leser nicht richtig rein. Die richtige Mischung zu finden ist nun mal sehr schwer und für mich ist sie hier nicht so gelungen, was ich aber den Autor nicht ankreiden möchte. So richtig Atmosphäre und Lesesog kam erst auf dieser Insel auf, man ahnte ja schon die ganze Zeit, dass etwas passieren muss und man wartete, und fieberte darauf. Genau hier merkte man auch, was man an Mark Billingham so hervorhebt und schätzt, denn er spielt mit uns Katz und Maus. Obwohl die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird, bleibt für uns vieles im Dunklen und wir können die Gefahr nicht richtig greifen. Dazu kommt dann auch noch Stuart Nicklin, der mit seinen Verhalten die Nerven dünn werden lässt und so richtig den Psychopaten raushängt. Hier wird es dann düster, der Wind kommt auf und die See wird rauer, es wird spannend und endet mit einem Paukenschlag. Ich wollte diesen Autor wirklich vieles verzeihen, aber das ging für mich nun doch nicht. Was für ein Ende, oder sollte es ein Cliffhanger sein! Obwohl ich vieles bemängel, konnte ich es am Ende nicht wirklich aus den Händen legen. Ein Thriller der ruhigen Art, der mit uns spielt, uns in dunkle Ecken treibt und trotzdem immer wieder umkehren lässt, um von vorne zu ermitteln. Hier geht es nicht rasant und actionreich zur Sache, sondern still und böse. Die Inselatmosphäre hat hier richtig gut gewirkt und perfekt zum Plot gepasst und diese Abgeschiedenheit war wirklich spürbar, diese Panik, wer könnte auf dieser Insel ein falsches Spiel spielen war schon ein cleverer Zug. Ihr seht, so ganz kalt hat es mich nicht gelassen, aber auch nicht ganz überzeugt. Ich denke für alle Mark Billingham Fans ein Muss und für Neuleser wie mich, vielleicht nicht das beste Werk um einzusteigen.

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