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Rezensionen zu
Elm Haven

Dan Simmons

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Inhalt 1960 wollen fünf Jungs die Sommerferien genießen. Doch unter der Schule von Elm Haven lauert das Böse und hat andere Pläne. Eigene Meinung Am Anfang hat es mich sehr an "Es" von Stephen King erinnert, was mir nicht so gut gefallen hat. Erst viel später ändert sich das und es wird eine "eigene" Geschichte. Es war gruselig und abgedreht, ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Leider wurde es mir an einem Punkt zu krass. Die Jungs erinnerten mich da eher an ältere Detektive, als an 12 jährige Jungs. Nach den ersten 700 Seiten (Teil 1) kommen noch einmal 300 Seiten (Teil 2) aus der Sicht einer der Jungs. Dieser kehrt nach 40 Jahren nach einem Selbstmordversuch zurück nach Elm Haven um einen Abschluss zu finden. Dieser letzte Teil hat mich echt enttäuscht und die Bewertung runtergezogen. Ich fand es echt langweilig. Zwischendurch gab es immer wieder Rückblenden zu seiner damaligen Affäre, die vielleicht der Grund dafür ist, warum er nun so Probleme hat. Scheinbar soll damit auch sein sonderbares Verhalten erklärt werden. Bei mir hat es nur dazu geführt, dass ich wirklich gedacht habe, dass er noch kränker im Kopf ist, als ich angenommen habe. Es ist nicht gruselig und noch dazu sehr verwirrend. Man hätte den letzten Teil einfach weg lassen sollen. Fazit Wenn man nur den ersten Teil liest, hat man einen guten, gruseligen Roman a la "Es" von Stephen King, aber dennoch anders. Den letzten Teil kann man getrost weg lassen, man verpasst nichts.

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Wer Stephen King liebt, dem wird dieses Buch sehr gefallen. Teilweise erinnerte mich die Geschichte um die fünf Freunde an „Es“. Und Fans des Buches werden Dan Simmons Geschichte lieben. Die Geschichte um die fünf Freunde, die sich gemeinsam gegen das Schrecken was Elm Haven im Sommer 1960 heimsucht entgegenstellen. Mit Stephen King gehört Dan Simmons Roman zu DEN Aushängeschildern der Horrorliteratur. Trotz der vielen Seiten des Buches, bzw. der beiden Bücher in einem, bin ich durch die Seiten geflogen und ich hab es geliebt. Bewertung: Ein wahres Meisterwerk der Horrorliteratur. Unbedingte Leseempfehlung, daher 5 von 5 Sternen.

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Dieser Wälzer von knapp über 1000 Seiten enthält 2 Bücher: "Summer of Night" - 1991 Amerikanische Erstveröffentlichung "A Winter Haunting" - 2002 Amerikanische Erstveröffentlichung Aufgrund dessen wird dieser Beitrag ebenfalls in gewisser Weise zwei Rezensionen enthalten, da ich auf beide Bücher getrennt eingehe, um dann ein zusammenfassendes Fazit zu erstellen. Nun denn, wollen wir uns nicht mehr mit unnötigem Geplapper aufhalten und begeben uns nach Elm Haven. ☥☥☥☥☥ Sommer der Nacht "Doch dabei fiel dem aufmerksamen Beobachter plötzlich auf, dass die hohen Fenster große, schwarze Löcher waren, als wären sie entworfen worden, um das Licht zu verschlucken, anstatt es einzulassen oder zu reflektieren. Die theatralischen pseudoitalinienischen Verzierungen waren einem brutalen und gewöhnlichen Stil aufgepfropft worden, den man als Schul-Gotik des mittleren Westens bezeichnen konnte; der abschließende Eindruck war nicht der eines atemberaubenden Bauwerks, nicht einmal der einer wahren architektonischen Kuriosität, sondern lediglich der einer zu groß geratenen, schizophrenen Anhäufung von Ziegeln und Steinen, gekrönt von einem Glockenturm, der eindeutig von einem Wahnsinnigen entworfen worden war." (S. 11) Wir befinden uns im Jahr 1960 und in Elm Haven, einer Kleinstadt in Illinois. Der letzte Schultag und zugleich auch der letzte Tag der Old Central School, welche ab nun geschlossen und verlassen sein wird. Die Vögel zwitschern, die Straße flimmert in der Sommerhitze und für die Kinder haben nun die Sommerferien begonnen. Unter ihnen die sechs Jungen Dale, Mike, Duane, Kevin, Jim und Lawrence, der kleine Bruder von Dale und sie haben die Ferien schon herbeigesehnt. Doch diesmal verlaufen die Sommerferien anders als geplant. Es verschwindet plötzlich ihr Schulkamerad Tubby und die Jungs machen es sich zur Aufgabe ihn zu finden. Da alles mit der Old Central School zusammenzuhängen scheint, beginnen sie genau dort mit der Suche. Doch das Verschwinden von Tubby ist nicht das einzige und schon gar nicht das unheimlichste Ereignis in Elm Haven. Es hat damit lediglich begonnen. Die Jungs: Dale: 11 Jahre, liest mehrere Bücher pro Woche und am liebsten die ACE-Science-Fiction-Reihe - Der Besonnene Mike: Dales bester Freund, ein fröhlicher Junge und immer zu Späßen aufgelegt, obwohl er in ärmlichen Verhältnissen aufwächst - Der Anführer Jim Harlen: von allen nur Harlen genannt; er schneidet nur zu gerne Grimassen und bringt die anderen dadurch in den unmöglichsten Situationen zum Lachen und er hat eine verdammt große Klappe - Der Sarkastische Kevin: 9 Monate jünger als Dale und daher nicht in der selben Klasse; er ist eher der ruhige und schüchterne dieser Truppe - Der Ängstliche Duane: ein pummeliger und eher stiller Junge und hochbegabt, was jedoch von den Lehrern nicht erkannt wird und er den anderen Jungs sicher nicht auf die Nase bindet; er möchte unbedingt Schriftsteller werden - Der Denker Lawrence: der 3 Jahre jüngere Bruder von Dale und auch immer mit dabei. Er hat vor nichts Angst, außer der Dunkelheit - Der Mutige Die Story beginnt ruhig und bedächtig, indem die Kleinstadt, die Protagonisten und die Old Central School vorgestellt werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass nicht schon hierbei Gänsehaut aufkommt. Schon die Beschreibung der Old Central School löst leichte Beklemmung aus und zwischendurch, manchmal nur am Rande erwähnt, passiert etwas, etwas das man nicht greifen kann, man aber weiß das es vorhanden ist und einem eine leichte Gänsehaut auffahren lässt - ein Schrei, raschelndes Maisfeld an einem windstillen Tag, unheimliches Flüstern, etc. Diese Dinge kommen immer wieder wie aus dem nichts. Man geht z.B. gerade ins Freiluftkino, um sich eine Abendvorstellung anzusehen, der Geruch von frisch gemähten Gras liegt in der Luft, Grillen zirpen, man freut sich seine Freunde zu sehen und dann ... ZACK ... wird es plötzlich unheimlich und die Nackenhaare stellen sich einem auf. "Dale und Lawrence standen erstarrt auf dem Gehweg, umklammerten ihre Popcorntüten und blickten nach oben, wo die Fledermäuse ihre beiden Namen schrien, mit einer Schärfe, als würden Zähne über eine Schiefertafel gezogen. Weit, weit entfernt sagte die verstärkte Stimme von Schweinchen Dick: 'D-d-d-as war's Leute!' >>Lauf!<<, flüsterte Dale." (S. 81) Anfangs treten diese Dinge nur sporadisch auf, doch im Verlauf der Story wird die Atmosphäre und die unheimlichen Geschehnisse zunehmend beklemmender und die ruhigen Passagen dazwischen kürzer - als würde sich langsam aber stetig die Schlinge des Horrors langsam zuziehen, bis es z um großen Knall kommt. Der Schreibstil von Simmons ist einmalig, der Plot packend und die Charaktere hervorragend ausgearbeitet. Man liest hierbei aus der Perspektive jedes Jungen und daher schließt man jeden einzelnen von ihnen ins Herz, fiebert mit ihnen mit und sieht ihnen dabei zu, wie sie sich entwickeln und über sich hinaus wachsen. Mich konnte jedoch vor allem die dichte Atmosphäre begeistern. Der Autor schafft es auf hervorragende Weise den Leser in einen Sommer der 60er zu katapultieren. Man sieht Elm Haven mit seinen Farmen, die von Maisfeldern umgeben sind, spürt die Hitze des Sommers auf der Haut, während man mit dem Fahrrad über staubige Landstraßen radelt. Die Atmosphäre macht auch bei den beklemmenden und unheimlichen Stellen nicht Halt. Manchmal war es so spannend und furchterregend, dass ich überlegte ans Ende zu blättern, um mich zu vergewissern, dass alles gut geht und ich gehöre keineswegs zu dieser Art von Lesern die das normalerweise machen. Ich habe es natürlich nicht gemacht und das war auch gut so, denn sonst hätte ich mich um so einige überraschende Wendungen gebracht. "Er hob die langen Finger. Sein Gesicht ... schmolz ... das Fleisch unter der Haut wallte, Knorpel und Knochen gruppierten sich neu, die lange Nase und das Kinn wuchsen zusammen und bildeten die Schnauze, die Mike bei dem Soldaten auf dem Friedhof gesehen hatte." (S. 608) Es ist ein typischer Coming of Age-Horror im Stile von Stephen King und in gewisser Weise eine Mischung aus "IT" und "The Body" (im deutschsprachigen Raum als "Stand by me" bekannt). Doch während King manchmal einen sehr ausschweifenden und "blumigen" Erzählstil hat und seine Stories daher die ein oder andere Länge aufweisen, konzentriert sich Simmons auf das Wesentliche, die Charaktere und Atmosphäre. Längen sucht man hier vergebens. Dieses Buch beschwerte mir das schönste und gleichzeitig gruseligste Leseerlebnis seit Langem und ich wollte die Jungs am Ende überhaupt nicht mehr verlassen. ☥☥☥☥☥ Im Auge des Winters "Als er gegen drei Uhr eine Pause für ein spätes Mittagessen einlegte, floss das Licht bereits wieder aus dem Tag wie graues Abwaschwasser aus der Spüle." (S. 974) Hier begeben wir uns wieder nach Elm Haven. Inzwischen sind 41 Jahre vergangen und der Winter steht vor der Tür. In dieser Story lesen wir aus der Sicht von Dale. Dieser lebt nun in Montana und zu seinen früheren Freunden hat er keinerlei Kontakt mehr. Selbst der Kontakt zu seinem Bruder Lawrence beschränkt sich auf nur wenige Telefonate zu allen heiligen Zeiten. Er ist Literaturprofessor und Autor, Letzteres eher schlecht als recht und seine Ehe hat er aufgrund einer Affäre mit einer Studentin in den Sand gesetzt. Ihn plagen Depressionen, Alpträume und er hat auch einen Selbstmordversuch hinter sich. Eines Tages beschließt er nach Elm Haven zurückzukehren, um ein Buch zu schreiben, so sagt er sich, denn den wahren Grund kann er sich selbst nicht wirklich beantworten. Er mietet das Farmhaus seines verstorbenen Freundes und schon bei seiner Ankunft geht es nicht mit rechten Dingen zu. Was hat ihn wirklich nach Elm Haven gezogen? "Wie auch immer, Dale war davon überzeugt, dass hier in diesem kalten Farmhaus im hintersten Illinois die Wehen eingesetzt hatten und dass eine wüste Bestie auf das Glückliche Eck zukroch, um entweder geboren zu werden oder zu sterben." (S. 967) Hier lesen wir nicht nur aus Dales Perspektive, sondern auch aus der seines verstorbenen Freundes. Auf diesen möchte ich jedoch nicht näher eingehen, da ich sonst die erste Story spoilern würde. Man trifft zwar nicht auf die Freunde aus seiner Kindheit, doch der ein oder andere bekannte Charakter läuft uns vor die Füße. Auch hier kann Simmons mit der Atmosphäre punkten und auch hier beginnt es eher ruhig und die unheimlichen Passagen treten nur vereinzelt auf. Trotzdem weiß man von Anfang an, dass hier etwas lauert und einem während des Lesens permanent im Nacken sitzt. Im Verlauf werden sowohl Story, als auch die Atmosphäre zunehmend beklemmender und unheimlicher. Zwischendurch reist man immer in die nahe Vergangenheit von Dale und vor allem die Affäre nimmt hiebei einen großen Platz ein. Ich fragte mich manchmal wieso all dies relevant sei, da ich absolut keinen Zusammenhang zur Hauptstory sah und überlegte, ob dies eventuell Lückenfüller sein sollen. Ab der Mitte hatte ich auch das Gefühl zu wissen wohin das alles führt, las jedoch aus Neugierde weiter, da ich wissen wollte wie der Autor das alles aufdröselt und zu Ende bringt. Mann, was hat mich Simmons hinters Licht geführt. Es kommt nämlich alles anders als gedacht und hat mich richtig geflasht. "Jetzt, mehr als vierzig Jahre später, legte sich Dale schlafen und lächelte über die Erinnerung. Er hörte nicht das Kratzen, das an die Stelle des heulenden Winds getreten war - ein Kratzen, das aus der Finsternis hinter dem Ofen kam, wo die Öffnung zum Kohlenverschlag war." (S. 785) Zum Schreibstil sage ich hier nicht mehr viel, denn auch hier stimmt einfach alles. Ich spürte die Kälte des Winters ebenso wie die kalte Umklammerung des Unheimlichen. Diese Story ist Weird Fiction-Horror vom Feinsten. Fazit: Wenn ich einen Wälzer von 1000 Seiten innerhalb von 3 Tagen verschlinge, dann will das selbst bei mir etwas heißen. Ich konnte und wollte nicht aufhören zu lesen. Beide Stories sind auf ihre eigene Art packend und einnehmend, weisen jedoch unterschiedliche Atmosphären auf. "Sommer der Nacht" ist hierbei mein Favorit, wobei das auch an der King-Nostalgie, gelegen haben kann, welche ich dabei empfand. Ich bin ein absoluter Stephen King-Fan, sammle sogar alle seine Ersterscheinungen, aber selbst ich muss zugeben, dass Dan Simmons mich wesentlich mehr packen konnte und mich auf keiner Seite langweilte. Ich wage sogar zu behaupten, dass Simmons ein besserer King ist, wenn man einen Vergleich ziehen möchte. Dieses Buch katapultierte sich somit zu einem meiner absoluten Lesehighlights und am liebsten würde ich wieder von vorne beginnen zu lesen. © Pink Anemone

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Elm Haven beinhaltet den Roman "Sommer der Nacht", der den Klappentext wiederspiegelt sowie dessen Fortsetzung "Im Auge des Winters", der 41 Jahre später spielt. In "Sommer der Nacht" geht es um die fünf Hauptprotagonisten Dale Stewart, Mike O'Rourke, Jim Harlen, Kevin Grumbacher und Duane McBride, die alle fünf die Grundschule besuchen. Sie kommen einem großen Geheimnis auf die Spur, das nicht nur in der Schule lauert, sondern das die ganze Stadt und deren Einwohner bedroht. Ein Junge verschwindet am letzten Schultag vor den lang ersehnten Sommerferien aus dem Schulgebäude. Es wird so hingestellt, als wäre er abgehauen, denn der Junge, der verschwunden ist, kommt aus der sozialen Unterschicht und so wundert es keinen, dass er das Weite gesucht hat. Professor und Hausmeister der Schule scheinen allerdings etwas zu vertuschen. Nachdem die fünf Freunde am ersten Ferientag eine seltsame Szene vor der Schule beobachten, fassen sie den Entschluss sich auf die Suche nach dem verschwundenen Jungen zu machen. Hierfür teilen sie sich auf. Und umso mehr die Kinder herausfinden, um so gefährlicher wird die Situation für sie. Duane, der dem Geheimnis der Stadt am ehesten auf die Schliche kommt, bekommt die Gefahr als Erster zu spüren. Und aus den lang ersehnten Sommerferien wird ein Horrortrip, den sich die fünf Jungs in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätten vorstellen können. Der Fortsetzungsband "Im Auge des Winters" handelt von einem der Jungs, der nach 41 Jahren Abwesenheit nach Elm Haven zurückkehrt. Vieles hat sich verändert, genauso wie der Junge selbst, der inzwischen ein 51-jähriger Schriftsteller und Professor ist. Er hat einiges in seinem Leben vermasselt und leidet unter Depressionen. Er möchte nach Elm Haven zurückkehren um ein Buch über seine Kindheit und die fast vergessenen Ereignisse des Sommers 1960 zu schreiben. Aber noch immer ist etwas Böses in Elm Haven was ihn heimsucht und verloren geglaubte Erinnerungen wieder aufleben lässt. Direkt zu Beginn des Buches muss man erst einmal sehr viele Informationen verarbeiten. Es sind nicht nur die fünf Jungs und deren Familienverhältnisse, die man kennenlernt, sondern auch noch viele andere Kinder, die teilweise wichtige Nebenrollen spielen. Orte, Straßen und Ereignisse werden ebenfalls genau beschrieben, so dass man auch hier ganz genau lesen muss. Da sich viele Namen und Schauplätze öfter wiederholen, hat man es aber irgendwann drauf. Es gibt auch einige Handlungsstränge, die man erst mal gar nicht so zuordnen kann, aber das fügt sich recht schnell alles zusammen. Inhaltlich ist Elm Haven ein richtig tolles Buch, auf das man sich aber komplett einlassen muss. Es ist so geschrieben, dass man sich die sommerliche Atmosphäre, die schwülen Sommertage und das Ganze drum herum richtig gut vorstellen kann. Wirklich langweilig wird vor allem der erste Band nie, aber trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass es sich etwas zieht, genauso haben mich andere Kapitel aber wiederum total in ihren Bann gezogen, so dass ich das Buch gar nicht weglegen konnte. Im zweiten Band, der nur aus dem letzten Drittel der 1009 Seiten besteht gab es dagegen einige Längen, die man hätte sicher auch kürzer schreiben können. Aber auch die Idee dieser Geschichte fand ich sehr gut geschrieben und sehr gut umgesetzt. Der Schreibstil erinnert ein bisschen an Stephen King. Es ist leicht und flüssig geschrieben, man kann es also locker lesen, aber wie gesagt, muss man sich inhaltlich sehr viel merken. Die Charaktere sind alle authentisch, sie sind genauso, wie man sich Kinder und das Leben auf dem Land in den 60ern vorstellt. Und auch als die Geschichte 41 Jahre später weitergeht kann man sich sehr gut in den Hauptprotagonisten hineinversetzen, in die Entwicklung und teilweise den Verfall, den Elm Haven durchgemacht hat, da der Autor durch seine treffenden Erklärungen dem Leser alles sehr nahe bringt. Fazit Ich habe mich auf das Buch sehr gefreut und es dann innerhalb einer Woche verschlungen. Es ist ein Buch, für das man sich auf jeden Fall Zeit nehmen muss. Wer Bücher von Stephen King a la ES mag, der ist hier genau richtig. Mich hat dieser Doppelband gut unterhalten und bis auf wenige Längen, die man bei einem so dicken Buch aber auch mal verzeihen kann, war ich begeistert von der Geschichte.

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Im Sommer des Jahres 1960 warten Dale Stewart und seine Freunde ihrer selbsternannten Fahrradpatrouille, Mike O’Rourke, Jim Harlen, Kevin Grumbacher und Duane McBride, ebenso wie Dales jüngerer Bruder Lawrence sehnsüchtig auf das Ende des letzten Schultags in den 84 Jahre alten Mauern von Old Central, dessen riesiger, von Stille und Geheimnissen erfüllter Bau über die Kleinstadt Elm Haven in Illinois ragt und nun für immer seine Pforten schließen wird. Doch als sich die Freunde schließlich über den Schulhof zur Depot Street dem Sommer entgegen ergießen, um in ihrem inoffiziellen Clubhaus die nächsten Aktivitäten zu besprechen, bleibt ihr Mitschüler Tubby Cooke nach seinem Toilettengang kurz vor Ende der letzten Unterrichtsstunde verschwunden. Der unbeschwerte Sommer, auf den sich die Kinder so sehr gefreut haben, wird von weiteren tragischen Unglücken und merkwürdigen Ereignissen überschattet. Einer der Jungs wird fast von dem Abdeckereilaster überfahren, ein anderer gerät in den Mähdrescher seines Vaters und stirbt unter qualvollen Umständen. Als die Jungs die unheimlichen Ereignisse zu ergründen versuchen, stoßen sie auf eine historische Glocke aus dem Besitz der Borgias, die Mr. und Mrs. Ashley aus Rom mitgebracht hatten und 1876 im Glockenturm von Old Central aufhängen ließen. Allerdings schien die Glocke jedem Unglück zu bringen, der mit ihr zu tun hatte. Mittlerweile scheint niemand mehr etwas über ihren jetzigen Verbleib zu wissen. Aber die alte Mrs. Moon erzählt Duane, dass einst ein Mann dort gehängt wurde, weil er ein Mädchen missbraucht und umgebracht haben soll. Ebenso wie der im Sommer vom Schulhausmeister Van Syke gefahrene Abdeckereilaster sorgt auch ein immer wieder in den Maisfeldern gesichteter herumstreunender Soldat für Unruhe, die Jungs leiden zunehmend unter beängstigenden Visionen. „Eine fremde Frau in seinem Zimmer. Er ließ unter den Tisch fallen, dass sie tot war und trotzdem herumlief. Ein Mann in einem Laster hinter ihm her. Vorerst unwichtig, dass es der Abdeckereilaster war. Seine Mutter in dringenden Angelegenheiten nach Peoria unterwegs. Wahrscheinlich zum Vögeln, aber das musste man ihnen ja nicht unbedingt auf die Nase binden. Er hatte Angst. Ohne Scheiß.“ (S. 390) 1991 veröffentlichte Dan Simmons mit „Sommer der Nacht“ einen epischen Horror-Roman, der nicht zuletzt wegen der ähnlichen Thematik – eine Gruppe von Schulfreunden werden in einer Kleinstadt mit grauenvollen Ereignissen konfrontiert – mit Stephen Kings Meisterwerk „Es“ verglichen wurde. Simmons hatte seine schriftstellerische Karriere mit den beiden prämierten Horror-Romanen „Göttin des Todes“ und „Kraft des Bösen“ begonnen, dann aber vor allem mit seinen Science-Fiction-Werken („Hyperion“-Trilogie, „In der Schwebe“) Furore gemacht, ehe er mit „Sommer der Nacht“ und „Kinder der Nacht“ ins Horror-Genre zurückkehrte und dort bis heute einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Simmons erweist sich in „Sommer der Nacht“ nicht nur als glänzender Stilist, sondern auch einfühlsamer Chronist jugendlicher Emotionen, Eindrücke und Ereignisse, wie sie seine Protagonisten 1960 in Elm Haven erleben. Der Autor nimmt sich viel Zeit, zunächst die Geschichte der Schule, dann die Persönlichkeiten der im Mittelpunkt seiner Geschichte stehenden Jungen zu beschreiben, wie sie die drei Monate Sommerferien zu verbringen gedenken. Geschickt verbindet er die allmählich sich häufenden unheimlichen Vorfälle mit der Geschichte der aus Rom eingeführten Borgia-Glocke und sorgt so für eine eindringlich gruselige Atmosphäre. Je konkreter die Ereignisse und das Grauen allerdings Form annehmen, desto mehr verliert die zuvor so sorgfältig aufgebaute Stimmung an Dichte. Dafür wird der Leser mit wunderbaren Einblicken in das Leben von amerikanischen Jugendlichen in den vermeintlich unbeschwerten 1960er Jahren belohnt. Dazu zählen erste romantische Gefühle ebenso wie die wachsenden Kluft zwischen den Generationen, der Gemeinschaftsgeist und die obligatorischen bösen Jungs, denen man am besten aus dem Weg geht, aber auch gesellschaftspolitische Themen wie Rassismus und die Kluft zwischen den Milieus werden angerissen. Gut zehn Jahre später legte Simmons mit „Im Auge des Winters“ eine weitaus kürzere Fortsetzung vor, die mit „Sommer der Nacht“ zum Sammelband „Elm Haven“ zusammengefasst worden ist. Hier kehrt Dale Stewart 41 Jahre nach den schaurigen Ereignissen in Elm Haven in seine Heimatstadt zurück und will auf der leerstehenden Farm, auf der sein Freund Duane damals ermordet worden war, den Roman schreiben, den sein zum Schriftsteller geborener Freund nie schreiben konnte. Im Gegensatz zu den atmosphärisch eindringlichen Beschreibungen jugendlichen Erlebens und schauriger Ereignisse in den 1960er Jahren bietet „Im Auge des Winters“ vor allem klassischen Spukhaus-Horror, der maßgeblich von den Erinnerungen des Protagonisten an seinen Selbstmordversuch, die Sitzungen bei seinem Psychiater und vor allem an die Studentin Clare geprägt ist, mit der er an der University of Montana in Missoula eine Affäre angefangen und so seine Ehe zerstört hatte. „Im Auge des Winters“ thematisiert die üblichen Probleme eines Mannes, der persönlich und beruflich in einer Krise steckt und in der selbst aufgelegten Einsamkeit wieder zu sich selbst finden will, allerdings ziehen ihm hier die Geister der Vergangenheit einen Strich durch die Rechnung. So interessant der Nachklang auf den ereignisreichen Sommer 1960 auch anmutet, erreicht das Sequel längst nicht die bedrückende Intensität von „Sommer der Nacht“, sondern wirkt wie ein unterhaltsamer, aber nicht notwendiger Epilog zu Dan Simmons‘ mit dem Locus Award prämierten Meisterwerk, das seinen exzellenten Ruf zementieren sollte.

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Ich hatte bereits die Befürchtung, dass "Elm Haven" ein zweites "ES" wird. Da gerade "Sommer der Nacht" in Amerika und auch hier in Deutschland als Horrorklassiker gehandelt wird, wollte ich es trotzdem mit dem Buch probieren. Durch den Austausch in mehreren Büchergruppen habe ich vor dem lesen bereits erfahren, dass sich tatsächlich viele Dinge der beiden Geschichten sehr ähneln. Normalerweise hätte ich das Buch aus diesem Grund nicht gelesen, aber da es nunmal als Rezensionsexemplar bei mir angekommen war, wollte ich ihm trotzdem eine Chance geben. Leider hat mir die Geschichte nicht so richtig gefallen - aus mehreren Gründen. Zum einen hatte ich massive Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von Dan Simmons. Sein "Kinder der Nacht" war ein echtes Highlight für mich und gehört zu den Geschichten, die ich nie im Leben vergessen werde. Da mochte ich seinen ausufernden Stil und das tiefe Abtauchen in die Thematik sehr gerne lesen, "Terror" habe ich nach wenigen Seiten abgebrochen, weil ich dort mit seiner Art zu schreiben überhaupt nicht klar gekommen bin. Daher war "Elm Haven" eine 50/50-Chance, leider hat es hier wie gesagt nicht funktioniert. Durch den meiner Meinung nach viel zu detaillierten Schreibstil, bei dem man mit Beschreibungen erschlagen wird, bin ich leider nur sehr langsam voran gekommen. Sonst lese ich sehr schnell und oft ein paar hundert Seiten pro Tag, aber hier war gerade mal ein Drittel davon drin, obwohl ich massig Zeit hatte. Bei einem Roman von der Länge geht das eigentlich gar nicht und wenn Stepehn King sagt, er wünsche sich so schreiben zu können wie Dan Simmons, wundert mich bei ihm auch gar nichts mehr. Zum anderen ging die Handlung oft auch nur schleppend voran, das Buch hätte gut und gerne um die Hälfte gekürzt werden zu können ohne dass man etwas verpassen würde. Man wird mit Informationen zugeschüttet, die rein gar nichts für die Geschichte tun, vieles ist reiner Infodump. Auch die Horrorgeschichte an sich ist eher mittelmäßig und hat mich jetzt nicht wirklich aus den Socken gehauen, weil das gewisse Etwas, das Besondere fehlt. Was mir auch nicht gefallen hat ist, dass viele amerikanische Klischees aufgegriffen wurden wie z.B. Rassismus, Waffengewalt, Korruption und Schubladendenken. Die zweite Geschichte spielt 41 Jahre später als einer der Jungs nach Elm Haven zurückkehrt. Er ist mittlerweile Literaturdozent und Schriftsteller und hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Auf der ehemaligen Farm einer der früheren Freunde will er sein aktuelles Manuskript fertigstellen. Die vorherige Geschichte hat ein böses Ende genommen und das hat Stewart weder vergessen, noch verarbeitet. Auch hier gibt es einige Parallelen zu ES, abgesehen davon dass hier die früheren Freunde nicht mehr existieren. Und doch trifft Stewart auf alte Bekannte und Feinde - wie es eben so ist, wenn man in die Heimatstadt zurückkehrt. Leider konnte mich die zweite Geschichte noch weniger begeistern als die erste. Sie entwickelt sich auf zwei Zeitebenen, was ich eigentlich sehr mag, hier hat mir der Inhalt jedoch nicht gefallen. Die Geschichte hätte ich gerne anders erzählt bekommen. Zu Recht wird diese Geschichte im allgemeinen als eine der schlechteren von Dan Simmons gehandelt. was ich verstehen kann, denn sie ist nie so wirklich in Fahrt gekommen. Ich habe hier das Gefühl, dass die Geschichte nur geschrieben wurde, damit es eine Fortsetzung zur ersten gibt. Damit hat sich der Autor keinen Gefallen getan. Wer Fan von ausufernden Schreibstilen und amerikanischen Klischees ist, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Allen anderen möchte ich dieses Buch nicht empfehlen.

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Es ist ein besonders heißer Sommer im Jahr 1960 und wir befinden uns in Elm Haven, einem kleinen Städtchen im ländlichen US-Staat Illinois. Die Sommerferien stehen kurz bevor und die Freunde Mike, Dale, Duane, Harlen und Kevin können es kaum erwarten, dass die letzte Unterrichtsstunde ihr Ende findet. Doch mit den Sommerferien wird nicht nur das Ende des Unterrichts eingeläutet, auch der an eine furchteinflößende Festung erinnernde Schulkomplex Old Central School wird offiziell dauerhaft geschlossen. Aufgrund sinkender Einwohnerzahlen ist das riesige, verwinkelte Gebäude, welches in großen Teilen schon seit geraumer Zeit nicht mehr genutzt wird, für die Stadt nicht mehr rentabel. Doch bevor die Sommerferien beginnen, verschwindet ein Kind spurlos. Auch wenn der Fall, da es sich um ein Kind aus der sozialen Unterschicht handelte, von der Schulleitung vertuscht wird, ist dies der Beginn mysteriöser Vorgänge in Elm Haven, die ausschließlich den Kindern der Kleinstadt aufzufallen scheinen. So wird es Zeit für die Freunde und ihrer selbsternannten Fahrradpatrouille, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen… Der im April 1948 in Illinois, USA geborene Dan Simmons arbeitete nach seinem Studium 17 Jahre lang als Grundschullehrer, ehe er sich der Schriftstellerei widmete. Auch wenn sein literarisches Talent schon früh bekannt war, veröffentlichte er seinen ersten Roman Song of Kali erst im Jahr 1985. Vier Jahre später erschien der erste Band der wegweisenden Hyperion-Gesänge, ein Jahr später folgte die Fortsetzung. Dan Simmons ist bekannt für seine Produktivität und seine Genrevielfalt. Neben Horror- oder Science Fiction-Romanen bewegt er sich souverän im Thriller- und Abenteuergenre, lässt die Genregrenzen aber auch gerne mal fließend ineinander übergehen. Sein im Jahr 1991 veröffentlichter Roman Sommer der Nacht wird oftmals mit einigen Büchern von Stephen King verglichen, oberflächlich betrachtet mag es dabei auch tatsächlich Ähnlichkeiten zu Es oder Stand by Me geben. Beiden gleich ist ein Schwelgen in einer vermeintlich sicheren/besseren Zeit des Amerikas der 1960er Jahre, wobei hier deutlich wird, dass es Dan Simmons deutlich besser gelingt, mit einer schier unglaublichen Sprachgewalt Stimmungen und Atmosphäre zu erzeugen, die einem Leser das Gefühl gibt, diese Zeit selbst miterlebt zu haben (und das sage ich als großer Stephen King-Fan!). Simmons präsentiert mit einer erstaunlichen Leichtigkeit ein sorgfältig aufgebautes heile-Welt-Szenario, welches er anschließend so subtil wie genüsslich demontiert. Selbst wenn nichts inhaltliches geschieht, ist es für den Leser eine Freude, in seine Beschreibungen einzutauchen und sich in eine längst vergangene, aber aufgrund ihrer sehr plastischen Darstellung äußerst lebhaften Zeit versetzen zu lassen. Natürlich kann man ihm zum Finale des ersten Romans eine latente Uferlosigkeit vorwerfen, doch es macht Spaß, der Fahrradpatrouille bei ihrer Mission beizuwohnen. Ganz verlor der Autor seine Jungs auch nicht aus dem Blick, ließ er sie doch anschließend noch in anderen Romanen auftauchen, doch erst in dem elf Jahre später geschriebenen Im Auge des Winters kehrt man als Leser an der Seite des mittlerweile 51 Jahre alten Dale Stewart nach Elm Haven zurück. Sein Protagonist, ein Literaturdozent und Schriftsteller, hat große private Probleme und beschließt, an den Ort seiner Jugend zurückzukehren und in der selbstauferlegten Einsamkeit mit sich selbst und seiner Vergangenheit ins Reine zu kommen. Doch immer wieder stößt er auf dunkle Flecken in seiner Vergangenheit, die er bisher erfolgreich verdrängen konnte… Im Auge des Winters ist nur schwer mit Sommer der Nacht zu vergleichen, haben wir hier zwar einen direkten inhaltlichen Bezug zu dem grandiosen ersten Roman, jedoch ist diese direkte Fortsetzung eher in dem Bereich des Spukhaus-Genres anzusiedeln, welches mit einer Menge Thrill und der Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit des Protagonisten angereichert wurde. Es war ein cleverer Schachzug des Verlags, beide Romane in einem Sammelband zu veröffentlichen, denn der unvorbereitete Leser würde Im Auge des Winters ohne die Kenntnis des Vorgängerromans nicht verstehen können. Hier jedoch kommt man in den Genuss beider zwar recht unterschiedlichen, doch insgesamt grandiosen Geschichten! Elm Haven, ein Sammelband, der die beiden Romane Sommer der Nacht (Summer of Night, 1991) und Im Auge des Winters (A Winter Haunting, 2002) enthält, erscheint als ansprechend gestaltetes, schwergewichtiges Paperback mit geprägter Klappenbroschur, sowie als eBook, in einer Übersetzung aus dem Amerikanischen von Joachim Körber und Friedrich Mader bei Heyne (1.008 Seiten, €19,99). Mit Elm Haven legt Heyne einen wirklich gelungenen Sammelband vor, der neben dem grandiosen Sommer der Nacht auch den indirekten, elf Jahre später geschriebenen Fortsetzungsroman Im Auge des Winters enthält. Gerade erstgenannter Roman ist eine wunderschön beschriebene, sprachliche Wundertüte der Phantastik, eine Geschichte, die trotz des epischen Umfangs alleine wegen der bildhaften Sprachgewalt keine Sekunde langweilt, sondern ein lebhaftes Kopfkino beschert. Simmons ist ein eloquenter Erzeuger von Stimmungen, der mich bisher in vielen Genres überzeugen konnte und auch hier sein Talent eindrucksvoll unter Beweis stellt. Gerade mit Sommer der Nacht hat er ein beeindruckendes und lange nachwirkendes Meisterwerk geschaffen, welches ich unbedingt empfehlen kann! Christian Funke

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