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Rezensionen zu
POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

Veronica Roth

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Sonya war ein Vorzeigekind der Delegation und als dieses war sie auf jedem Plakat der Stadt zu sehen. Sie war eine Vorbildfigur, die jeder Mensch kannte. Doch vor 10 Jahren gab es einen Aufstand, der Sonyas Leben grundlegend verändert hat. Niemand sieht mehr zu ihr auf, denn mit dem Fall der Delegation, kam auch ihr Fall. Als Getreue der Delegation wurden sie alle in einen Bereich eingeschlossen – ein Wohngebiet, welches von der Außenwelt abgeschottet wurde. Dort fristet sie ihr Dasein und hat mit ihrem Schicksal abgeschlossen. Eines Tages taucht jedoch ein alter Bekannter auf, den sie lieber nie wieder gesehen hätte, doch das Schicksal meint es gut mit ihr. Sie bekommt ein einmaliges Angebot, welches sie nicht ausschlagen kann. Sie muss ein Kind finden und erhält dafür ihre Freiheit wieder. Doch die Suche nach dem Kind ist gleichzeitig auch eine Reise in die Vergangenheit. Das Cover hat mich direkt in seinen Bann gezogen und als ich Veronica Roth gelesen habe, war mir klar, dass ich das Buch lesen musste. Der Schreibstil ist flüssig, einfühlsam und gleichzeitig schreibt die Autorin emotional und dennoch rational. Veronica hat ein Talent für die Erschaffung von Charakteren. Sie sind einzigartig, man sympathisiert mit ihnen und findet sich schnell in das Geschehen ein. Sonya ist eine Frau, die sich mit ihrem Schicksal abgefunden hat. Sie hat ihren Platz gefunden und lebt ihr Leben. Wirklich glücklich ist sie nicht, aber wirklich unglücklich auch nicht. Man hat zu Beginn sogar ein wenig das Gefühl, dass ihr alles egal ist. Aber als sie den Namen des Kindes hört, ist sie anders. Zuerst habe ich es als Leserin gar nicht so richtig verstanden bzw. wusste mit der Veränderung nichts anzufangen. Aber nachdem immer mehr ans Licht kam, wurde mir auch Stück für Stück bewusster, dass Sonya ihre Vergangenheit verarbeitet und viele Dinge klarer sieht. Sie wächst über die Vergangenheit hinaus und will vor allem eins: abschließen. Die Geschichte hat mir gut gefallen. Am Anfang war sie etwas zäh, denn man musste erst mal alles verstehen und die Gegebenheiten begreifen. Doch mit Beginn der Suche nach dem Kind, nimmt auch die Geschichte schnell an Fahrt auf und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es ist spannend und unglaublich emotional. Sonyas Gefühle sind teilweise fremdgesteuert gewesen und sie begreift nach und nach, was eigentlich in ihrer Kindheit vorgefallen ist. Ihre Schuldgefühle kann ich total nachvollziehen und man merkt auch wie die Gewissheit ihren Ballast wegfallen lässt. Ich hatte das Gefühl selbst aufzuatmen. Die Stimmung in dem Buch ist einnehmend und vor allem fesselnd. Man will unbedingt wissen, was vorgefallen ist und was gerade am Laufen ist. Wenn man den Anfang gut überstanden hat, dann ist das Buch unglaublich vielschichtig. Wenn ich die Geschichte kurz beschreiben müsste, dann so: Es ist eine Geschichte über Verlust, Schuldgefühle und dem Versuch eines Neuanfangs.

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4,5 Sterne

Von: Weinlachgummi

26.11.2023

Ich habe bis dato jedes Buch von Veronica Roth gelesen, welches übersetzt wurde und ich muss gestehen, ihre Bestseller "Die Bestimmung" Trilogie fand ich am schwächsten 😶‍🌫️. Also falls dir diese Dystopie auch nicht zugesagt hat, solltest du trotzdem mal einen Blick auf Poster Girl werfen. 10 Jahre ist es her, dass Sonya Kantors Gesicht auf Propaganda Postern die Menschen daran erinnerte, sich an die Regeln zu halten. Denn vor 10 Jahren gab es einen Aufstand, die Delegation wurde abgesetzt und die Rebellen gründeten eine neue Regierung. Vor 10 Jahren endete das Leben wie sie es kannte für Sonya, als Gesicht der Delegation wurde sie wie andere Getreue eingesperrt. Sich selbst überlassen in ein kleines Wohngebiet. Von dem Leben draußen bekommt sie kaum etwas mit. So ist es kaum verwunderlich, dass sie immer noch in alte Denkmuster verfällt. Worte und Taten in Coints rechnet. Denn dies war die virtuelle Währung damals und Gutes wie schlechtes Verhalten wurde entweder belohnt mit Coints und bestraft, mit dem Abzug dieser. Ein Prinzip, dass ich sehr interessant finde. Auch mochte ich es, wie die Autorin den Gedanken weiter spinnt, was nach einer Revolution passiert. Also eigentlich an dem Punkt, an dem die meisten dystopischen Bücher enden. Die Geschichte ist eher ruhig, die Action-Szenen reihen sich nicht aneinander. So haben die Charaktere, insbesondere Sonya mehr Raum um sich zu entwickelt bzw. charakterisiert zu werden. So ist ihr Charakter sehr realistisch und authentisch gezeichnet. Langeweile kam so trotzdem keine auf. Fazit: Dieser Roman fängt da an, wo andere Geschichten enden. Nämlich bei der Frage, was passiert in einer Dystopie, wenn das totalitäre Regime gestützt wurde. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich mag es, wie authentisch Sonya dargestellt wird und auch die Ansätze, die zum Nachdenken anregen.

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Sehr gut!

Von: Bessermitbuch

21.11.2023

Ich hab dieses Buch erhalten, aufgeklappt, den Geruch der Seiten beschnuppert und es dann gefühlt in einem Zug verschlungen. Naja, mein Tag hat auch nicht mehr Stunden als eurer und ich hab natürlich trotzdem ein bisschen öfter das Buch zugeklappt oder bin nach der Arbeit darüber eingeschlafen. Was ich damit sagen möchte: Poster Girl hat mich augenblicklich in seine dystopische Welt gezogen und gut Spannung aufgebaut. Punkten kann das Buch bei mir mit der Entwicklung der Protagonistin Sonya, die als Kind innerhalb eines extremen Systems gebrainwasht wurde und ihre Weltanschauung nun vollumfänglich zu überdenken beginnt. Ihr gelingt ein Grad an Selbstreflexion, den man momentan bei vielen Menschen in der Realität vermisst. In Sonyas Umgebung treffen dabei mehrere Ideologien aufeinander, von denen nicht alle ausführlich besprochen werden. Kernthemen sind die vergangene Ein-Kind-Politik der gestürzten Delegation sowie ihre technische Überwachung der Bevölkerung. Rassismus, Sexismus, Extremismus aber auch eine zerstörte Umwelt und deren Folgen erfahren innerhalb der Handlung vereinzelt ein geringeres Maß an Aufmerksamkeit, sind aber klug eingestreut und wirken nicht erzwungen. Was ich nicht ganz durchdacht finde, sind die Insights, welche den Menschen in das Auge gepflanzt werden und dann mit der Zeit mit dem Gehirn verwachsen. Für die Argumentation im Buch ist es bedeutend aber meines Erachtens nach anatomisch nicht möglich. Minuspunkte gibts auch dafür, dass Sonya ein Medikament in den Fluss wirft. Was soll das denn? Die Lovestory hätte es für mich nicht gebraucht, hat aber auch nicht gestört. Ich hatte viel Spaß mit der Geschichte, auch wenn ihr Rahmen noch so trostlos ist. Der Titel erschien in der Übersetzung von Petra Koob-Pawis. Vielen herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar

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Das Cover hat mich direkt angesprochen. Die Anspielung auf ein (altes) Plakat hat mich sofort neugierig gemacht. Besonders die Farbwahl in der Kombination mit den großen Buchstaben des Titels ... absoluter Blickfang. Nach dem Klappentext war mir dann schnell klar, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Ehrlicherweise ist mir erst nach den ersten Kapiteln aufgefallen, warum mir der Name der Autorin so bekannt vorkam. Veronica Roth ist nicht nur die Autorin von „Poster Girl“, sie hat auch die Dystopie „Die Bestimmung“ geschrieben. Zugegebenermaßen habe ich den Film damals sehr geliebt. Ab diesem Zeitpunkt war meine Erwartungshaltung demnach noch ein bisschen höher. Der Einstieg hat mich zunächst ein bisschen verwirrt. Wir werden direkt in die Geschichte geschmissen und die Eindrücke prasseln auf uns Leser*innen ein. Ich habe ein paar Kapitel gebraucht, um richtig in der Story anzukommen. Erst nach einigen Seiten ergab sich für mich ein schlüssiges Gesamtbild ... und dann wird es immer besser. Nach ca. der Hälfte wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Sonya ist eine vielschichtige Protagonistin. Ihre Charakterentwicklung ist für einen Einzelband wirklich außergewöhnlich und toll zu verfolgen. Wir begleiten Sonya auf einer Reise durch ihre Vergangenheit und zu sich selbst. Dennoch wirkte sie auf mich zunächst sehr kühl. Einige ihrer Entwicklungen und Sinneswandlungen kamen mir zu plötzlich. Hier merkt man, dass es sich (leider) nur um einen Einzelband handelt. Sonya und ihre Gefühle und Gedanken bekommen an einigen Stellen, meiner Meinung nach, zu wenig Raum. Diese Punkte haben es mir in der ersten Hälfte des Buches nicht leicht gemacht, der Story und besonders Sonya zu folgen. In der zweiten Hälfte nimmt die Story immer mehr an Fahrt auf. Sonya wird präsenter und endlich bekommen wir tiefere Einblicke in ihrer Gefühle, Gedanken und in ihre Vergangenheit. Einige Beweggründe werden klarer und ich konnte Sonya immer besser nachempfinden. Zusammen mit den aufkommenden Wendungen konnte mich die Story dann richtig abholen. Insgesamt eine lesenswerte Dystopie. Eine Leseempfehlung für alle, die wissen wollen: Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

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Meinung: Ich muss zugeben, dass mich der Name Veronica Roth immer neugierig macht. Und sie hat auch wirklich immer total interessante Themen, die mich grundsätzlich ansprechen. Jedoch habe ich nun schon öfters erlebt, dass ihre Umsetzung in eine andere Richtung geht, als ich mir das gedacht und gewünscht hätte. Irgendwie anders als gedacht, lief es auch wieder bei „Poster Girl“. Denn obwohl die Geschichte genau das bringt, was die Kurzbeschreibung verspricht, fand ich die Stimmung von Anfang an ziemlich beklemmend und die ganze Geschichte wird irgendwie ziemlich sachlich und oftmals mit wenig handfester Spannung erzählt. Es geht um viele leise und tiefgründige Themen, die auf jeden Fall berühren und auch schockieren, aber die Umsetzung ist auf jeden Fall speziell und wahrscheinlich nicht das Richtige für Jedermann. Man muss sich darauf einlassen können, dass alles diesen schwermütigen Touch behält und offen dafür sein, sich ganz auf die spezielle Protagonistin einzulassen. Protagonistin Sonya lebt mit anderen Überlebenden der Delegation in der Apertur, einem abgeriegeltem Getto, in dem die Staatsfeinde größtenteils sich selbst überlassen werden. Alles ist knapp, Abwechslung selten und Hoffnung auf eine Besserung der Situation ist auch nicht erkennbar. Und trotzdem haben es die Bewohner geschafft, sich irgendwie damit zu arrangieren und das Beste draus zu machen. So auch Sonya, die zwar eher für sich bleibt und kühl, verbittert und sachlich durchs Leben geht, aber sie hat den Glauben ans Leben trotz vieler Schicksalsschläge nicht völlig verloren. Als sie nach anfänglich vielen Informationen zu ihrer Lebenssituation das Angebot bekommt, dass sie das Gefängnis verlassen könnte, wenn sie ein bestimmtest Kind findet, überwiegt die Wut auf den Überbringer des Angebots, trotzdem nimmt sie es an. Und so erfährt sie nicht nur, wie sich die Welt innerhalb der letzten 10 Jahre verändert hat, sondern vor allem auch, wie es damals unter der Delegation wirklich lief und was es bedeutet hat, nicht zu den privilegierten Familien zu gehören. An sich ist dieses Buch eine große Charakterstudie, die zeigt, wie Sonya immer wieder über sich selbst hinauswachsen muss. Gleichzeitig wird immer wieder eingeflochten, wie ihr früheres Leben war und was es bedeutet hat, unter der Delegation zu leben und auch, dass das jetzige Leben nicht nur Sonnenseiten hat. Prinzipiell hätte ich mir manchmal etwas mehr Spannung und auch mehr Einblicke in das neue System gewünscht. Denn auch, wenn die Handlung mit der Zeit wendungsreich und gefährlich wird, bleibt der Erzählstil weiterhin eher nüchtern und das große Ganze eher oberflächlich. Aber je länger ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr hat diese besondere Art trotzdem eine große Faszination auf mich ausgeübt. Die Autorin hat hier wirklich eine sehr tiefgründige Geschichte erzählt, die aufzeigt, dass man oft auch für Entscheidungen anderer geradestehen muss und es wichtig ist, auf sich selbst zu vertrauen. Fazit: Eine besondere Geschichte, die sehr tiefgründig ist, aber auch durchgängig einen ziemlich schwermütigen und eher sachlichen Touch hat, der ab und an aber gezielt von kleinen Hoffnungsschimmern unterbrochen wird. Man darf jetzt wirklich keine spannungsgeladene, leichte Unterhaltungsgeschichte erwarten, aber wenn man sich darauf einlassen kann, kann „Poster Girl“ durchaus faszinieren. Somit hat mich die Autorin mit ihrer Umsetzung erneut überrascht, aber doch auch beeindruckt, wie sie das durch die ganze Geschichte durchgezogen hat. Somit würde ich solide 4 Sterne vergeben.

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Geniale Idee

Von: Sabrina B.

19.11.2023

Lange Zeit lief Sonyas Leben bestens, schließlich gehörten sie und ihre Familie zu den Leuten, die von der Regierung geschätzt wurden. Eine Regierung, die jede gute Tat belohnt und jede schlechte Tat sofort bestraft. Doch dann haben sich die Zeiten geändert, die Regierung wurde gestützt und Sonya fristet seitdem ein trostloses Dasein ohne große Perspektiven. Eines Tages bekommt sie die Möglichkeit, ihre Zukunft zu ändern, allerdings muss sie dafür nicht nur ein verschwundenes Kind finden, sondern sich auch mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen… Die Idee des Buches fand ich unglaublich interessant. Eine Regierung, die alles überwacht und durch technische Möglichkeiten quasi alles weiß. Ein Leben, in dem nichts privat ist, man sich keine Fehltritte leisten darf und die Regierung die Hand auf allem hat. Während wir in Deutschland zum Glück noch nicht auf diesem Stand sind (auch wenn aus technischer Sicht wahrscheinlich gar nicht sooo viel fehlt), wollte ich unbedingt eine Geschichte lesen, die in einem solchen Szenario spielt. Die Autorin hat dieses Zukunftsszenario so unglaublich gut beschrieben, dass man sich super hineinversetzen konnte und ich war immer wieder überrascht von den krassen Auswirkungen dieses Systems und dem Umgang der Leute damit. Von dieser Seite her war das Buch also ein perfekter Griff. Doch die Geschichte rund um Sonya hätte für meinen Geschmack besonders anfangs etwas mehr Spannung vertragen und ich habe das Gefühl, dass nicht das gesamte Potenzial ausgeschöpft wurde, soweit es um die Handlung an sich geht. Dennoch ein gelungenes Buch und eine Empfehlung.

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𝒫𝑜𝓈𝓉𝑒𝓇 𝒢𝒾𝓇𝓁 – 𝑅𝑒𝓏𝑒𝓃𝓈𝒾𝑜𝓃 [„𝚆𝚎𝚗𝚗 𝚍𝚞 𝚕𝚊𝚌𝚑𝚜𝚝, 𝚠𝚊̈𝚑𝚛𝚎𝚗𝚍 𝚍𝚞 𝚎𝚛𝚝𝚛𝚒𝚗𝚔𝚜𝚝...𝚠𝚎𝚛 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚍𝚊𝚗𝚗 𝚋𝚎𝚑𝚊𝚞𝚙𝚝𝚎𝚗 𝚔𝚘̈𝚗𝚗𝚎𝚗, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚍𝚞 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚎𝚒𝚗𝚏𝚊𝚌𝚑 𝚗𝚞𝚛 𝚜𝚌𝚑𝚠𝚒𝚖𝚖𝚎𝚗 𝚐𝚎𝚑𝚜𝚝?“] ⋟ 3,5/5★ Vielen Dank an @team.bloggerportal und @penguinbuecher für das Rezensionsexemplar! Das neue Buch der Autorin von „Die Bestimmung“ handelt ebenfalls von einer dystopischen Welt – allerdings wurde hier das schädliche System bereits gestürzt. Diese Post-Dystopie, die auf dem Klappentext bereits angedeutet wurde, hat mich sofort neugierig werden lassen😍 Und auch die Ausführung des Buches war sehr interessant. Die Ideen, die Welt und die Rolle der Protagonistin konnten mich schnell überzeugen und waren teilweise wirklich spannend und einzigartig🤔 Ich mochte auch die Storyline und ein paar Wendungen am Ende wirklich gerne. Gerade die familiären Aspekte, die bereits auf dem Klappentext angedeutet werden, konnten mich fesseln. Dennoch habe ich beim Lesen bemerkt, dass die Geschichte nicht ganz für mich geeignet war. Der Schreibstil und auch die Persönlichkeit der Protagonistin waren mir zu distanziert und kühl 🙈 Und auch die angedeutete Lovestory war zwar cool, wurde mir aber zu wenig beleuchtet. Die Geschichte wollte und sollte genau so erzählt werden, wie sie sich nun liest – ich persönlich suche in Büchern allerdings mehr Emotionen, Verbindungen zu und zwischen Charakteren und an einigen Stellen einfach etwas mehr Tiefe😅 𝒜𝓁𝓁𝑒𝓈 𝐿𝒾𝑒𝒷𝑒, 𝑒𝓊𝓇𝑒 𝒯𝑜𝓃𝒾 ➳ 𝐋𝐞𝐬𝐭 𝐢𝐡𝐫 𝐠𝐞𝐫𝐧𝐞 𝐃𝐲𝐬𝐭𝐨𝐩𝐢𝐞𝐧? [𝚞𝚗𝚋𝚎𝚣𝚊𝚑𝚕𝚝𝚎 𝚆𝚎𝚛𝚋𝚞𝚗𝚐, 𝚁𝚎𝚣𝚎𝚗𝚜𝚒𝚘𝚗𝚜𝚎𝚡𝚎𝚖𝚙𝚕𝚊𝚛]

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Sonya Kantor war einst das Werbegesicht der Delegation, bis das Regime durch eine Revolution zu Fall gebracht wurde. Diese Revolution hat die Bevölkerung befreit, nicht jedoch Sonya, die seitdem ein trostloses Dasein in Gefangenschaft fristet. Doch als ihr die neue Regierung ihre Freiheit in Aussicht stellt, kann Sonya nicht ablehnen. Der Deal so einfach wie kompliziert: ein verschwundenes Kind aufspüren. Die Erzählung startet 10 Jahre nach Fall der Delegation. Wir befinden uns mit Sonya in der Apertur, ein Wohnblock, abgeschnitten zur Außenwelt. Poster Girl setzt da an, wo andere Dystopien enden, wie es nach dem Fall eines Systems weiter geht, erfahren wir in der Regel kaum, das macht dieses Buch so herrlich erfrischend anders. Veronica Roth führt uns eine zerrüttete Welt vor Augen, die Details und Ausarbeitung dieser sind grandios. Durch diesen detailgetreuen Schreibstil der Autorin stehe ich während des Lesens tatsächlich neben Sonya mitten in Megalopolis. Diese Geschichte lebt nicht von Action, sondern vom Worldbuilding, sowie den Gedanken und inneren Konflikten Sonyas. Die Protagonistin ist eine in sich gekehrte, zynische, verbitterte Persönlichkeit, die noch maßgeblich von den Werten des Regimes geprägt zu sein scheint. Demokratie ist ihr ein Fremdwort und sie muss damit erst umzugehen lernen. Zu Beginn stecken wir in einer Flut aus Informationen fest und die Handlung beginnt recht schleppend, jedoch lohnt es sich dran zu bleiben. Das Buch regt zum nachdenken an. Eine ganz bestimmte Frage zieht sich durch den Handlungsstrang und ist fest verankert als kleine Stimme in meinem Hinterkopf während des Lesens verblieben: “Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?” Auch Sonya fragt sich dies mit jedem Geheimnis das gelüftet wird mehr und mehr. Zarte Hoffnungsschimmer und die Demütigung, wenn diese wieder verglimmen sind Sonyas ständige Begleiter. Zum letzten Viertel hin, baut der Spannungsbogen rasant auf, das Buch währenddessen aus der Hand zu legen schier unmöglich. Das Ende so befriedigend wie ernüchternd, aber vor allem passend. Was ich mir in dieser Dystopie gewünscht hätte, wären tiefere Einblicke in das neue System, hängt man doch durch Sonyas Erinnerungen noch viel in der Zeit der Delegation fest. Zudem hätte die Geschichte, gerade zu Beginn, einen Hauch mehr Spannung vertragen. Auch mehr Zeit, und mehr Zeilen, um das ganze Ausmaß zu verarbeiten und mehr Emotionen, die zeigen wie prägend die Vorkommnisse wirklich waren, haben mir etwas gefehlt. Abschließend bleibt zu sagen: Veronica Roths neustes Werk ist kein Buch für zwischendurch, keine Unterhaltungslektüre, man sollte es mit bedacht lesen und auf sich wirken lassen. Aber vor allem sollte man eins: es tatsächlich lesen.

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