Rezensionen zu
POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

Lesenswert

25.10.2023

Poster Girl – Wer bist du, wenn dir niemand zusieht von Veronica Roth erschienen bei Penhaligon Zum Inhalt Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation – des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya – gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren – ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden – und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ... (Quelle: Verlag) Zum Buch Das Cover dieses Buches finde ich interessant gestaltet. Es sieht für mich so aus, als ob es ein Plakat ist, das in Fetzen gerissen wurde. Wie an einer Plakatwand oder altmodischen Litfaßsäule. Die Geschichte wird in der dritten Person geschildert. Es ist schon lange her, dass ich ein Buch der Autorin gelesen habe und irgendwie kam nichts an ihre Trilogie um Die Bestimmung heran. War jetzt in meinen Augen auch kein Meisterwerk, aber ich habe die Bücher gerne gelesen. Dies hörte sich wieder sehr nach Dystopie an und ich wurde auch nicht enttäuscht. Sonya ist eine recht sympathische Figur, die vor Jahren noch das Vorzeigegesicht des Regimes war. Doch nun lebt sie in Gefangenschaft, von einstigem Ruhm ist nicht mehr viel übriggeblieben. Ein krasser Gegensatz, mit dem man nicht mal eben so klarkommt. Trotzdem hatte ich bei Sonya immer das Gefühl, dass sie nicht aufgibt. Sie ist jetzt auch nicht die größte Kämpferin, aber einen Willen entdeckt man bei ihr schon. Ihre Geschichte wird nach und nach enthüllt, was gerne etwas mehr Tempo hätte haben können. Veronica Roth hat mir eine spannende Dystopie präsentiert, die ich gerne gelesen habe. Die Protagonistin hätte ein wenig mehr aus sich herauskommen dürfen, aber trotzdem war sie mir recht sympathisch und wirkte authentisch. Der Spannungsbogen war auf einem guten Level, auch wenn die Kurve an manchen Stellen gerne ein wenig höher hätte sein können. Aber von der Atmosphäre und dem Schreibstil her, habe ich mich in einer sehr interessanten Welt bewegt, die mir gut gefiel. Ich mag an Dystopien sehr gerne, dass man mal einen anderen Blickwinkel auf die Welt erhält und sich wieder bewusst wird, wie gut wir in unserer Realität eigentlich leben könnten. Für mich ein durchaus lesenswertes Buch, das ich nur empfehlen kann. Zum Autor Veronica Roth ist die Autorin des Nr. 1 »New York Times«- und SPIEGEL-Bestsellers »Rat der Neun« und der Trilogie »Die Bestimmung«, von der sich weltweit über 35 Millionen Exemplare verkauft haben und die in drei Teilen mit hochkarätiger Besetzung verfilmt wurde. Veronica Roth lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Chicago. WERBUNG Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: 416 Seiten übersetzt von Petra Koob-Pawis ISBN 978-3-7645-3271-0 Preis: 22 Euro erschienen bei https://www.penguin.de/Verlag/Penhaligon/45000.rhd Leseprobe https://www.penguin.de/Buch/POSTER-GIRL-Wer-bist-du-wenn-dir-niemand-zusieht/Veronica-Roth/Penhaligon/e561601.rhd © Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars und das tolle Paket dazu bedanken!

Dystopie, mal anders.

18.10.2023

Ich mochte bereits Die Bestimmung und auch Rat der Neun von Veronica Roth total gerne und war sehr gespannt auf Poster Girl. Vor allem weil es einfach nach einer ganz anderen Art der Dystopie klingt, war ich neugierig. Sonya, die Protagonistin, mochte ich ganz gern. Ich konnte ihre Gedanken und ihre Entwicklung gut nachvollziehen. Mit etwa 26 Jahren ist sie sogar schon älter, was mir sehr gut gefallen hat. Ich hätte sie aber gern etwas intensiver kennengelernt. Dystopie, mal anders. Dies wurde auch deutlich, denn der große Umsturz der Regierung liegt schon weit zurück. Sonya war eine regierungstreue Bürgerin und mit ihr wurden viele weitere Menschen vom Leben ausgeschlossen und sich selbst überlassen, aufgrund ihrer Regierungstreue. Diese Sichtweise fand ich sowohl originell als auch ansprechend. Die Zustände in denen sie leben wurde verdeutlicht. Ich konnte es mir teilweise vorstellen, aber nicht alles zu 100%. Allerdings fehlte mir etwas das Worldbuildung, welches ich von der Autorin anders kenne. In Poster Girl hätte ich mir einfach mehr gewünscht. Ausführlichere Erklärungen zum Zustand der Welt. Wie sie war, wie sie ist. Jegliche Informationen kamen beiläufig und wirkten etwas "reingeschmissen". Es ist zwar okay und auch verständlich erklärt, nur eben etwas flach. Ebenso war dies bei einigen Charakteren, die erwähnt wurden, der Fall. Es waren Namen, kurz und knapp angeschnitten, aber das wars leider. Da habe ich ein wenig die Geschichte hinter den Charakteren vermisst, besonders im Bezug auf die Protagonistin. Meist wusste man nicht genau, wie nah sie einer Person tatsächlich stand. Die Geschichte war jedoch spannend und und hielt einige Plottwists bereit, die ich nicht wirklich kommen sehen habe. Ich habe das Buch im Grunde wirklich gern gelesen. Am gelungensten empfand ich das Ende. Das war für mich absolut stimmig und gefiel mir so so gut. Das hat das Buch für mich tatsächlich nochmal abgerundet. Poster Girl war eine etwas andere Dystopie, was mir - ebenso wie das Ende - ganz besonders gefallen hat, jedoch blieb die Charaktertiefe und das Worldbuildung meiner Meinung nach etwas auf der Strecke und ich denke, dass das Potenzial leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.