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Rezensionen zu
POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

Veronica Roth

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€ 22,00 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

Klappentext: Noch vor zehn Jahren strahlte Sonya Kantors Gesicht auf Propagandaplakaten in der ganzen Megalopolis. Sie war die Vorzeigefigur der Delegation – des Regimes, das die Menschen auf Schritt und Tritt überwachte. Doch eine Revolution brachte die Delegation zu Fall, und seitdem fristet Sonya – gemeinsam mit jenen, die dem Regime treu ergeben waren – ein trostloses Dasein in Gefangenschaft. Bis ein einstiger Feind sie aufsucht und ihr ein Angebot macht, das auszuschlagen fast unmöglich ist. Was er ihr nämlich bietet, ist ein Freifahrtschein zurück in die Welt. Doch dafür muss Sonya ein Kind finden – und ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familie ergründen ...
 Meine Meinung: Veronica Roths neuester Roman "Poster Girl - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?" entführt die Leser in eine faszinierende dystopische Welt. Das Worldbuilding ist außerordentlich gelungen, da es eine Megalopolis präsentiert, die von einem einst allgegenwärtigen Regime kontrolliert wurde. Die Überwachung und Propaganda, die vor nur einem Jahrzehnt alltäglich waren, sind nun durch eine Revolution Geschichte geworden. Die Veränderungen in der Gesellschaft und die Art und Weise, wie die Protagonistin Sonya mit dieser neuen Realität umgeht, sind meisterhaft dargestellt. Veronica Roth, bereits bekannt für ihre "Die Bestimmung"-Trilogie, zeigt erneut ihre Fähigkeit, fesselnde Welten zu erschaffen. Ihr Schreibstil ist präzise und einfühlsam, was es dem Leser ermöglicht, sich tief in die Gedanken und Gefühle der Charaktere zu versenken. Besonders beeindruckend ist die Authentizität der Figuren, allen voran Sonya. Ihre inneren Konflikte und moralischen Entscheidungen verleihen der Handlung Tiefe und machen sie greifbar. Der Plot ist spannend und originell. Die Idee, dass Sonya einen Freifahrtschein zurück in die Welt angeboten bekommt, wenn sie ein Kind findet und dabei dunkle Familiengeheimnisse aufdeckt, ist clever konstruiert. Die Handlung entwickelt sich mit unerwarteten Wendungen, die das Interesse des Lesers von Anfang bis Ende aufrechterhalten. Das Cover des Buches ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern fängt auch die Stimmung der Geschichte gekonnt ein. Es dient als visuelle Ergänzung zur erzählten Welt und macht das Lesevergnügen noch intensiver. Zusammengefasst ist "Poster Girl" ein gelungener Roman, der die Leser mit einem packenden Plot, authentischen Charakteren und einem eindrucksvollen Worldbuilding begeistert. Veronica Roth beweist erneut ihr Talent als Geschichtenerzählerin.

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Sonya lebt in einer dystopischen Welt. Noch vor 10 Jahren hat sie anmutig von einem Poster des Regimes auf ihre Mitbürger hinabgeblickt. Nun ist das Regime gestürzt und Sonya lebt in ärmsten Verhältnissen in einer abgesperrten Enklave. Als ihr ein alter Bekannter das Angebot macht, ein lange verschwundenes Mädchen wieder zu finden, ist Sonyas Freiheit zum greifen nah. Doch für die Suche nach dem Mädchen muss Sonya auch tief in ihrer eigenen unrühmlichen Vergangenheit graben. Im alten Regime wurden gute Taten, Höflichkeit, aber auch Verrat an Mitbürgern mit Coins belohnt. Verhielt man sich in den Augen der Regierung falsch, wurden Coins abgezogen. Je treuer man sich gegenüber der Regierung also zeigte, desto höher war der eigene Wohlstand. Jeder Schritt wurde über ein Augenimplantat überwacht. Nach dem Regierungssturz wurde dieses Belohnungssystem abgeschafft, und dennoch scheinen die Menschen auch unter der neuen Regierung gläsern zu sein. Sonya wurde von diesen alten Werten geprägt – das bringt einen interessanten Konflikt mit sich. Natürlich möchte man Sonya als Protagonistin gernhaben, aber andererseits stand sie einmal auf der „falschen“ Seite und macht nur langsam eine Entwicklung durch, indem sie beginnt ihre alten Werte zu hinterfragen. So spannend die Grundidee dieses Buches auch war, fiel mir der Einstieg und das Verständnis um die Regeln des alten und neuen Regimes sehr schwer. Ich musste mehrmals zurückblättern, weil ich immer wieder das Gefühl hatte, Infos überlesen zu haben. Ich konnte Sonyas Beweggründe nicht nachvollziehen, nicht weil sie früher eine Regimetreue war, sondern weil ihre Gefühlswelt meiner Meinung nach nicht ausreichend ausgearbeitet wurde. Sie wirkt sehr kalt und distanziert. Erst nach gut der Hälfte konnte mich die Geschichte packen und die Wendung zum Ende hin hat mich letztlich wieder mit dem Buch versöhnt. Eine solide, ruhige und nachdenkliche Dystopie, mit Startschwierigkeiten, die deutlich erwachsener daherkommt, als Veronica Roths bekannte Reihe „die Bestimmung“, jedoch in ihrer Sogkraft nicht ganz an diese heranreichen kann.

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Die Charaktere waren toll beschrieben und man merkte das sie von klein auf Manipuliert wurden um der Diktatur zu gehorchen. Man wird ständig überwacht und kann sich für gutes benehmen, wie z.b. andere Anzeigen die sich nicht an die Regeln halten, Punkte verdienen. Sonja hat es mir schwer gemacht, da sie sehr an alte Regeln festhielt. Erst im Laufe des Buches hat man ihr umdenken gemerkt und sie hat sich und alles was sie für richtig gehalten hat, infrage gestellt. Der Schreibstil ist flüssig und ja es gibt spannungsbögen, aber oft ist es eher ruhig, aber nicht langweilig. Der Schwerpunkt liegt hier eher auf den Charakteren und was die Situationen und neuen Informationen mit ihnen macht. Die Frage in diesem Buch ist: Wer bist du wenn niemand hinschaut? Oder besser wer bist du wenn alles was du glaubst zu wissen eine Lüge ist? Das Thema war daher sehr spannend und ich habe mich mit Sonja gerne auf diese Reise begeben. Fazit Auch wenn es nicht so Spannend war, war die Thematik unglaublich gut und ich habe mich gerne auf die Reise gemacht, herauszufinden wer Sonja eigentlich sein kann, wenn niemand mehr zuschaut. Kann euch das Buch empfehlen, wenn es tiefgründiger sein darf.

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Poster Girl setzt dort an, wo Dystopien wie Tribute von Panem aufhören: Das System ist gestürzt, die Regime-Anhänger eingesperrt. Unsere Protagonistin ist Tochter eines wichtigen Politikers in diesem Regime und sitzt ebenfalls im Knast. Zehn Jahre sind bereits vergangen und sie hat ziemlich mit ihrem Leben abgeschlossen, denn die Aussicht auf Freilassung gibt es nicht – bis sie auf einmal ein Angebot erhält, an dessen Ende wirklich Freiheit auf sie zu warten scheint. Not gonna lie: Diese Perspektive ist göttlich. Dystopien enden in der Regel damit, dass ein System gestürzt wurde, wie es weitergeht, erfahren wir nicht. Was haben die Rebellen mit den Leuten aus dem Kapitol gemacht, die zum Teil selbst Grausames getan haben? Haben sie deren Kinder ebenfalls bestraft? Wie macht man weiter, wenn es immer noch Leute gibt, die an das alte System glauben? Sonya, unsere Protagonistin, ist immer noch nach den Werten des alten Regimes geprägt und muss sich während der Geschichte damit auseinandersetzen, während sie die neue Demokratie kennenlernt. Sie ist eine nüchterne, zynische, bittere Protagonistin, was hervorragend zu ihrer Lebensgeschichte passt. Ihre Gedanken sind eingängig, zum Teil philosophisch, in mehrere Richtungen gesellschaftskritisch. Ich markiere normalerweise nichts beim Lesen, aber hier habe ich innerlich oft den Stift rausgeholt. Thematisch greift das Buch vor allem das Social-Scoring-System, wie es z. B. in China eingeführt wurde, auf; Fans von Black Mirror werden sich hier abgeholt fühlen. Es ist ein unangenehmes, eindringliches Thema, das ungeschönt von der Seite der „Bösen“ dargestellt wird. Es ist, das muss man sagen, auch eher ein düsteres Buch, auf das man Lust haben muss; wer gerade lieber fröhliche Lektüre bevorzugt, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Auch Liebhaber von viel Action sollten sich in eine andere Richtung orientieren – es ist eine eher ruhigere Geschichte, die vom Worldbuilding und den Gedanken und Eindrücken der Prota lebt. Und für mich war es genau richtig und die Quintessenz dessen, was ich lesen möchte. Eine gut durchdachte, düstere, zynische, philosophische Dystopie mit topaktuellen Themen. Eine absolute Empfehlung für alle Dystopie-/Black-Mirror-Fans und mein Jahreshighlight 2023!

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Inhalt Die Zeit der Kontrolle ist längst vorbei, der Überwachungsstaat wurde gestürzt und alles neu organisiert. Wer dem Regime treu ergeben war oder für es arbeitete wurde in Wohnblocks untergebracht, umgeben von Wachen und Stacheldraht, abgeschnitten vom Rest der neuen Welt, dem Triumvirat. Unter ihnen auch Sonya Kantor, die einst das Gesicht auf den Propagandaplakaten der Delegation war. Als sie damals zugestimmt hatte, für dieses Poster zu posieren wusste sie nicht wie sehr das ihr Leben verändern würde und wie lange sie diese eine Sache verfolgt. Jetzt, Jahre später, lebt sie einsam und ohne ihre Familie in dem Wohnblock zusammen mit anderen Widerständlern. Es ist ein tristes Leben, mit wenigen Freuden und ganz ohne Luxus. Als ein alter Bekannter bei ihr auftaucht und ihr einen Auftrag anbietet, den sie außerhalb des Wohnblocks ausführen soll, ist sie zunächst hin- und hergerissen. Sie soll ein verschollenes Mädchen suchen, das zu Zeiten der Delegation aus ihrer Familie gerissen wurde. Nun suchen die Eltern nach ihrer Tochter und Sonya soll sie aufspüren. Ein Auftrag irgendwo zwischen Moral und dem Kampf mit den Dämonen ihrer Vergangenheit. Meine Meinung Erst einmal finde ich, dass das Cover super zum Buch passt. Sonya, wie sie stolz als Poster Girl posierte, eine Erinnerung aus einer längst vergangenen Zeit. Aber jetzt, Jahre später, löst sich die Farbe. Genauso wie Sonya sich verändert hat, aus der bunten Welt von damals ist ein tristes Leben geworden, genauso veränderte sich auch das Poster. Gerade am Anfang des Buches hatte ich das Gefühl, dass unzählige Informationen auf mich einprasseln und ich wusste nicht, was ist wichtig, was nicht. Die Idee hat mir jedoch direkt gut gefallen, eine Welt der totalen Kontrolle die gestürzt wird und aus der eine neue Welt entsteht. Ich hätte manchmal gerne ein bisschen mehr über die neue Welt erfahren, da fand ich die Informationen recht rar. Es hat auch etwas gedauert, bis ich in der Geschichte angekommen bin, aber als ich mal drin war, wurde es richtig aufregend und fesselnd. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, allerdings fand ich die Kapitel teilweise etwas lang, dafür gab es aber innerhalb der Kapitel immer wieder Leseabschnitte. Mir persönlich gefällt es aber immer besser, wenn Bücher in viele kleine Kapitel eingeteilt sind. Hauptprotagonistin Sonya hat mir als Charakter sehr gut gefallen. Teilweise kann man sich sehr gut mit ihr identifizieren, vermutlich hätten viele genauso gehandelt wie sie in einer solchen Situation. Was die Protagonisten angeht hat die Autorin sowieso alles richtig gemacht meiner Meinung nach, alle waren sehr authentisch und gut ausgearbeitet. Fazit Wenn man die Flut an Informationen zu Beginn des Buches mal verarbeitet hat und in der Geschichte angekommen ist, ist es ein wahnsinnig gutes Buch mit einem Cover, das perfekt dazu passt. Es ist eine intelligent geschriebene Geschichte, die nur wenige Schwachstellen hat. So hätte ich zum Beispiel gerne ein bisschen mehr über die neue Welt erfahren, die Informationen darüber werden immer so "Häppchenweise" beschrieben. Die Protagonisten fand ich alle super ausgearbeitet und authentisch. Poster Girl ist kein Buch für zwischendurch, man sollte es aufmerksam lesen, es lässt einen manchmal grübeln und teilweise auch nachdenken über die Leichtgläubigkeit von Menschen und wie leicht es sein könnte für einen Staat die totale Kontrolle zu bekommen. Manchmal gibt es ein paar Abschnitte, die man hätte weniger ausführlich beschreiben können, aber irgendwie passen sie auch zur Atmosphäre des Buches. Es ist oft ein bisschen melancholisch, manchmal traurig, aber auch mit einigen Überraschungen, Action und sehr fesselnd. Von mir gibt es dafür auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Eine Welt, in der alles überwacht wird, jeder Schritt, jedes Tun. Eine Welt, in der man bei Wohltaten Geld verdient, bei Fehlern jedoch bezahlen muss. Ist man regimetreu, aufrichtig und perfekt, wie Sonya, dann sollte das kein Problem sein. Doch der Normalbürger hat es nicht leicht. Selbst mir wäre es bei solch einer Überwachung schwergefallen. Man stellt sich hier direkt als Leser die Fragen: Inwiefern würde ich dem Regime treu sein? Würde ich rebellieren, mich an Regeln halten? In das Buch reingekommen bin ich mehr schlecht als recht. Viele Eindrücke sind direkt auf mich eingeprasselt, ich war mittendrin in dieser fremden, dystopischen Welt, ohne auf diese vorbereitet zu werden. Die Autorin hat wenig erklärt und daher hatte ich arge Probleme, ihr zu folgen. Hin und wieder musste ich sogar zurücklesen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Das hätte man deutlich besser lösen können. Im weiteren (zu späten) Verlauf des Buches wurde es zum Glück leichter. Der Schreibstil gefällt mir gut, ich kenne bereits die Divergent-Reihe der Autorin und mochte auch dort schon die Formulierungen und Beschreibungen. Unsere Hauptperson, wie bereits oben kurz erwähnt, ist Sonya. Sonya ist gesellschaftlich stark gefallen. Vom umfeierten Star des Regimes zur Gefangenen, nachdem dieses gefallen ist. Die Gedanken sitzen jedoch immer noch tief, sie kann nicht vergessen. Ein Charakter ändert sich nicht so leicht, Gehirnwäsche lässt grüßen. Die ehemalige Delegation hat ganze Arbeit geleistet und daher kann man auch verstehen, warum ehemalige Regimegetreue weggesperrt werden mussten. Sonya wurde gut ausgearbeitet und kam authentisch rüber. Sie ist ein starkes, selbstbewusstes Mädchen, doch leider immer noch in der Vergangenheit gefangen. Sie kommt nicht aus ihren alten Gewohnheiten raus und das war bisweilen ein wenig anstrengend und ernüchternd. Ich hätte sie gerne hin und wieder geschüttelt. Bis auf die Startschwierigkeiten und weitere kleinere Problemchen, hat mir das Buch insgesamt gut gefallen. Obwohl die Autorin mehr in die Tiefe hätte gehen können. Mir hat bei dem ganzen digitalisierten „Zeugs“ einfach das wissenschaftliche Know-How gefehlt. Ich selbst habe als Laie kaum Ahnung davon, doch wenn man als Autorin so etwas aufgreift, dann sollte man sich recherchetechnisch dahinterklemmen und Infos einholen. Es wirkte häufig ein wenig stümperhaft und lapidar beschrieben. Die Handlung war daher nicht ausgereift, eher oberflächlich und schnell abgehandelt. Das fand ich persönlich sehr schade, denn der Plot selbst und die Idee dahinter sind spannend. Ein wenig Politdrama, gepaart mit dystopischem Feeling, nichts Neues, aber dennoch vielfältig, zumindest wenn man es gut ausarbeiten kann. Die Geschichte konnte mich allgemein betrachtet oft in Atem halten und hatte einige überraschende Wendungen in petto, aber es gab auch viele Schwachstellen, die mich nicht überzeugt haben. Fazit: Die Idee hinter der Geschichte ist top, jedoch ist die Ausarbeitung nicht sonderlich gelungen. Ich bekam das Gefühl, dass die Autorin sich mit dem Grundthema nicht ausreichend beschäftigt hat. Ich empfehle POSTER GIRL an diejenigen weiter, die mit dem dystopischen Genre (durch)starten möchten.

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Der Einstieg ins Buch ist mir persönlich ehrlich gesagt ziemlich schwer gefallen. Wir werden mitten in eine uns völlig fremde Welt hineingeworfen, die so grundlegend anders ist als unsere ohne Einführung, nähere Erklärungen oder sonst irgendwelche Hinweise. Normalerweise stört mich das zwar nicht so, aber aufgrund der vielen unterschiedlichen Figuren, Begriffe und Gegebenheiten dauerte es daher etwas länger als gewöhnlich in die Geschichte hineinzufinden. Als ich dann aber endlich angekommen war, ging es nur so dahin und ich habe das Buch innerhalb eines Tages beendet, da es mich einfach nicht mehr losließ. Das wäre auch der einzige Kritikpunkt meinerseits, da ich finde das man den Einstieg etwas erleichtern hätte können durch eine kurze Übersicht über die Geschehnisse, ein Personenverzeichnis, eine Rückblende oder was auch immer. Das ist aber Geschmackssache und im Nachgang betrachtet hatte es auch etwas für sich, die Dinge nach und nach selbst bzw. gemeinsam mit unserer Protagonistin zu entdecken. Kommen wir nun zu den positiven Punkten, denn prinzipiell hat mir das Buch nach den ersten Kapiteln wirklich ausgesprochen gut gefallen. Für mich war das Werk einfach mal eine völlige Abwechslung, da es eine Mischung aus Sci-Fi und Politdrama war. Wie oft hat man so etwas in Kombi schon? Die Themen ,,Digitalisierung” und der ,,gläserne Mensch” sind zwar an und für sich nichts Neues, wurden aber von der Autorin sehr gut aufgegriffen und in Szene gesetzt. Es beginnt eigentlich mit einem ,,harmlosen” Auftrag, der aber einen Rattenschwanz mit sich zieht, den man sich als Leser nie hätte vorstellen können. Ich war jedenfalls völlig gebannt und hatte bis zum Schluss keinerlei Idee, was hinter dem Ganzen stecken könnte und wie die Story endet. Da hier durchgehend eine eher düstere, ernstere und tragischere Atmosphäre herrscht, sollte man sich mental auf dieses knallharte Abenteuer einstellen, welches die dunklen Seiten der Menschheit aufzeigt. Das Werk würde ich keinesfalls empfehlen, wenn man nicht den Kopf dafür hat oder auf eine leichte/fröhliche Unterhaltung aus ist, da ich mich beim Lesen sehr konzentrieren musste, um den unterschiedlichen Hinweisen und Zusammenhängen folgen zu können. Also so nebenbei ein bisschen lesen ist in meinen Augen nicht drinnen, da es sich um eine sehr komplexe Story handelt und wir mitten ins kalte Wasser geschmissen werden. Für mich war es das erste Buch der Autorin und auch wenn ich so meine Startschwierigkeiten hatte, mochte ich die Figuren, welche sich im Laufe ihrer Entdeckungen stetig weiter entwickeln sehr gerne ebenso wie die Story. Ich fand dieses Werk interessant, unvorhersehbar, spannend, aufregend, dramatisch, mitreißend sowie teilweise actionreich. Bei mir blieben jedenfalls keine Fragen offen und das Ende fand ich äußerst passend, worüber ich sehr froh bin, da ich mir schon alle möglichen Horrorszenarien während des Lesens ausgemalt hatte. Das Buch wirft jede Menge unbequeme Fragen auf zu einem System bzw. über die Entscheidung von Einzelnen, welche sich auf ihr gesamtes Umfeld auswirkten. Wie würdest du dich benehmen, wenn dich jederzeit jemand beobachten könnte? Dich von deiner besten Seite zeigen? Gegen die Beobachtungen rebellieren? Was wäre im Gegenzug dazu, wenn niemand dein Verhalten beurteilt? Nach welchen Maßstäben würdest du handeln? Das waren nur kleine Appetitanreger, die euch auf dieses Werk einstimmen sollen, denn mehr werde ich euch nicht dazu verraten, da meine Gedanken frei sind ebenso wie meine Entscheidungen. Findet am besten einfach selbst heraus was hinter unserem Poster Girl steckt und an alle denen es am Anfang ähnlich geht wie mir: Bleibt dran, ich finde es lohnt sich auf jeden Fall und irgendwann kommt der Punkt, wo es einfach keine Option mehr auf Abbruch gibt. In diesem Sinne gibt es von mir eine klare Empfehlung an alle Sci-Fi Fans von düsteren Geschichten, deren Sicht- und Denkweisen über den Tellerrand hinaus gehen.

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Normalerweise geht es bei dystopischen Romanen mit "böser" Technologie immer darum, dass sich die Gesellschaft oder einzelne Personen imLaufe des Geschehens von genau dieser bösen Technologie abwendet. Hier dagegen ist es anders, denn das Geschehen spielt zehn Jahre nachdem genau das passiert ist, was sonst in ähnlichen Romanen behandelt wird. Das ist schon ein großer Pluspunkt, finde ich, denn dadurch entsteht eine neue Sichtweise auf die Folgen einer Technik-Absetzung und des Verbots aller und allem, was damit zu tun hat. Es entstehen große Lager, die nichts anderes als große Gefängnisse mit weniger Kontrollen sind. Und genau hier setzt die Geschichte an und erzählt sehr emotional und düster aus erster Hand, wie es jemandem in einem solchen abgesperrten Bereich geht und wie die Welt außerhalb, die sich in den letzten zehn Jahren munter entwickelt hat, auf jemanden aus dieser Haft wirken kann. Eine tolle Geschichte, tiefgehende Charaktere und eine gute Spannung durchweg. Ich mag die Geschichte sehr gerne und kann mir auch vorstellen, dass das Buch direkt im kommenden Jahr nochmal ein Re-read bekommt bei mir. Es ist leicht und schnell zu lesen, der Stil locker und damit in einem gewissen Grad auch als Kontrast zum Inhalt zu sehen. Sehr gut gemacht und eine klare Empfehlung von mir an dieser Stelle!

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