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Rezensionen zu
Von Geistern und Schatten

Roxane Gay

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€ 14,00 [D] inkl. MwSt. | € 14,40 [A] | CHF 19,90* (* empf. VK-Preis)

“Von Geistern und Schatten” von Roxane Gay handelt von einzelnen Storys über haitianische Menschen, die ein besseres Leben außerhalb der Heimat suchen, diese Heimat verlassen wollen oder haben. Und Menschen die in ihrer Heimat ausharren und versuchen dort zu überleben. Die Autorin erzählt erschütternde und berührende Kurzgeschichten über mit einer Wucht, die mich als Leser:in umwirft, mitreißt und voller Mitgefühl innehalten lässt. Die Erzählungen wurden bereits in verschiedenen Zeitschriften abgedruckt und nun in diesem Buch zusammengeführt. Roxane Gay hat ein unglaubliches Talent, mit wenigen Worten ein wahres Inferno der Emotionen auszulösen. Ihre klaren, ehrlichen und harten Worte, gemixt mit Humor und Tiefsinn ziehen den Leser:in in jede Kurzgeschichte. Es hallt nach und doch wird man magisch von der nächsten Story angezogen. Radikal und ehrlich wird von einer Identität in Haiti erzählt, die hart kämpft und doch keinen Dreck isst, wie oft in der restlichen Welt angenommen wird. Dem Leser werden die Schicksale verschiedenerer Haitianer, deren Liebe und/oder Hass zur Heimat, die Angst im eigenen Land, die Armut und die politische Lage aufgezeigt. Aber auch deren Lebendigkeit, Hoffnung und Liebe wird bildlich beschrieben. In einem Land voller Elend, welches Haitianer, die auswanderten nicht mehr betreten möchten, bleiben andere Menschen und kämpfen für ihre Heimat. Träumen von einer Zukunft, die kaum erreichbar scheint und finden das Glück auch trotz der Situation in ihrem Land. Die Thematik dieser Erzählungen und die aktuelle Situation in Haiti sollen und müssen gehört werden. Roxane Gay gibt den Menschen eine Stimme und rüttelt den Rest der Welt mit ihren starken Texten und Inhalten auf. Ein literarisches Meisterwerk und eine absolute Empfehlung für diese unglaublich talentierte Autorin.

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Die Autorin beglückt uns in diesem Buch mit fünfzehn Stories, einige gerade mal nur eine Seite lang. Es sind allesamt Erzählungen über Schicksale aus Haiti. Es geht so gut wie immer um das Thema der haitianischen Volksseele, um Identität, das Zurechtfinden in der eigenen und fremden Welt. Wortgewandt, mit Espit, manchmal mit Humor, dann wieder mit der bittersten Härte des Lebens, bringen uns die Geschichten die Leben von verschiedenen Menschen näher. Meistens geht es um Auswander:Innen, die ein besseres Leben suchen. Die Träume sind vielfältig, die Wünsche groß, und nicht selten fallen die Suchenden in die naive Blase von einer besseren Welt. Die bittere Enttäuschung, dass im gelobten Land Amerika auch keine gebratenen Tauben vom Himmel fallen, folgt auf dem Fuß. Und dennoch: aufgeben ist keine Option. S.91: „Er trinkt langsam, so langsam, dass kein Eis mehr im Becher ist, wenn er endlich wieder aufsteht. Die eine Hot Pocket isst er, die andere hält er einfach nur fest. Er spürt die wohltuende Wärme und meint, die ganze Welt in den Händen zu halten.“ Trotz Arbeit in den USA (oftmals illegal), bleibt die Armut allgegenwärtig. Die großen Versprechen den zurückgelassenen Ehefrauen und Kindern gegenüber, diese binnen ein paar Monaten, sobald sich der Reichtum eingestellt hat, nachzuholen, zerplatzen wie Seifenblasen. Sie wähnten sich trotz ihrer miserablen Lage in einer heileren Welt angekommen: S. 18:“Viele Jahre lang hatten wir gar nicht bemerkt, dass unsere Eltern mit Akzent sprachen und ihre Stimmen für feindselige amerikanische Ohren anders klangen. Wir hingegen hörten nichts als Heimat.“ Die Texte reißen einen alle mit, ausnahmslos. Sprachlich gekonnt, wunderbar übersetzt von Eva Bonné, werden verschiedenste Bereiche angesprochen, seien sie politischer Art, queere Themen, Gewalt gegen Frauen, Hoffnungslosigkeit oder all die Vorurteile, welche Haitianer:Innen entgegengebracht werden. Nur weil ein Mädchen aus Haiti stammt, wird impliziert, dass dieses Voodoo praktiziert – eine wunderbar erzählte Geschichte, kurz und prägnant. Absolute Leseempfehlung für dieses wunderbare Buch, welches trotz der brisanten Themen leicht und flüssig zu lesen ist. Am besten genießt man dieses Buch in Raten – Story für Story, um sie noch besser wirken zu lassen.

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"Von geistern und Schatten" von Roxane Gay, aus dem amerikanischen Englisch von Eva Bonné übersetzt ist eine Sammlung Gay´s Kurzgeschichten, die sich alle rund um die haitianische Identität drehen, um Heimat, Verlust, Gewalt, Sex und Zugehörigkeit. Gay erschafft in diesem kleinen Buch eine unglaubliche Welt aus intensiven Eindrücken. Eloquent, mit scheinbar leichter Feder und einem mitreißenden Stil erzählt die Autorin Geschichten aus ihrer Heimat. Menschen werde aus Armut zu Kriminellen oder versuchen ihr Glück im scheinbar heiligen Amerika. Dort stoßen sie auf eine andere Form der Armut, vor allem aber auf Rassismus und Leere. Die Geschichten fühlen sich heiss, schwül und gedrängt an, man erlebt wie die Menschen unter Sonne Haitis schwitzen, hungern, lieben und leiden. Für mich war dies das erste Buch von Roxane Gay und wird definitiv nicht das letzte sein. Eine Leseempfehlung für alle, die Lust auf richtig gute Kurzgeschichten haben, die prägnant, hart und doch einfühlsam geschrieben sind.

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Ich muss zugeben, ich bin ein wenig altmodisch, wenn es um Literatur geht. Am besten gefallen mir Bücher, die mich unterhalten, ästhetisch ansprechen und aus denen ich noch etwas lernen kann. Roxanne Gays Erzählungen „Von Geistern und Schatten“ erfüllen seit längerer Zeit endlich einmal wieder all meine Kriterien und ich bin nachhaltig begeistert. Die amerikanische Literaturprofessorin, Essayistin, Autorin und Feministin setzt sich – angeregt durch ihre Familiengeschichte – mit Haiti und der haitianischen Migration in die USA auseinander. Ihre Figuren sind lebendig, auch wenn wir einige nur wenige Seiten begleiten. Sie erzählen von Vorurteilen, wie die Studentin, deren Mitbewohnerin glaubt, sie würde Voodoo praktizieren, nur weil sie Haitianerin sei; sie lassen uns miterleben, was es bedeutet, die eigene (Mutter-)Sprache zu verlieren oder wie man als Frau einen notorischen Frauenhelden verändern kann. Zentral sind jedoch die Themen Gewalt gegen Frauen, Ausgrenzung, Armut und Hoffnungslosigkeit. So schleicht sich dann auch das Politische ins höchst Private, wenn die US-Amerikanerin während ihrer Hochzeitsreise in die Heimat der Eltern entführt und vergewaltigt, oder die Mutter einer weiteren Ich-Erzählerin auch nach 30 Jahren in den USA jeden Tag vom „beißenden Geruch des Blutes“ verfolgt wird. Es ist das Blut, das ihre Zeugung begleitete. Das Blut, das 1937 bei einem vom dominikanischen Diktator Trujillo angeordneten Massaker vergossen wurde. Mehr als 10.000 haitianische Arbeitsmigranten waren getötet worden, ihre Leichen warf man in den Fluss Massacre. Die Großmutter konnte sich in die Fluten retten, versteckte sich zwischen den Leichen und traf dort „den tüchtigen Arbeiter Jacques Bertrand. […] Und anstatt sich abzuwenden, öffnete sie ihm jenen Teil ihrer selbst, der noch nicht taub vor Angst war.“ Roxane Gays Stories sind jedoch alles andere als politische Manifeste. Es sind poetische Narrationen, die ihre Geheimnisse nur langsam preis geben, die uns behutsam durch das Geschehene führen, indem sie wie in „Zucker“ via Rückblenden die Leser*innen nur sukzessive auf das Unfassbare blicken lassen. Sie sind absolut lesenswert, haken sich fest und schüren den Wunsch, mehr über die Geschichte und die aktuelle Situation Haitis zu erfahren. Ein Land, dass sich schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus der Fremdherrschaft durch die Franzosen befreien konnte, aber aktuell politisch nicht zur Ruhe kommt.

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„Von Geistern und Schatten“ von Roxane Gay In diesem Band mit Kurz- und Kürzestgeschichten findet sich ein gelungene Mischung ironischer Miniaturen oder berührender Familiengeschichten. Thematisch drehen sie sich um Menschen aus Haiti, ihre Lebensläufe, ihre Vergangenheit, ihre Hoffnungen, ihre Kraft. Dabei geht es immer wieder um Identität, um Abstammung und die familiäre Verflechtung von Gewalt und Liebe. Ob es Kinder von Auswanderern sind, die erst noch die Beschimpfungen verstehen lernen, mit denen sie in den USA bedacht werden oder die erfolgreiche Tochter, die in den Flitterwochen zurückkehrt und entführt wird, oder eine andere, die den Blutgeruch der Überlieferung nicht aus ihrer Nase bekommt, alle tragen die Insel in ihrem Herzen, der Seele, der DNA. Wie vielfältig das Leben sein kann, wie grausam, aber auch voller Magie und Liebe, zeigt Roxane Gay in diesen kurzweiligen und mitreißenden Texten, in denen alle ihre Protagonist*innen sich der zugedachten Opferrolle entziehen. Sie sind „Ausdruck eines ultimativen Kummers, der entsteht, wenn man mit ansehen muss, wie das geliebte Heimatland nicht im Ozean versinkt, sondern in sich selbst“ und eine Auseinandersetzung mit den Vorurteilen und dem Bild, das Amerikaner sich von Haitianern und Haiti machen. Trotz und gerade wegen Misogynie, Rassismus und Klassismus eine sehr empfehlenswerte Lektüre, die den Blick auf andere Lebensrealitäten lenkt und zum Nachdenken anregt. Aus dem Amerikanischen von Eva Bonné, btb 2024

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Menschen die einander lieben und über den Ozean aus der Heimat flüchten müssen, Traumata, die ganze Generationen prägen, Frauen, die ihre Männer durch schreckliche Massaker verlieren und ein Leben lang daran zu tragen haben. Roxane Gay vereint hier eine Sammlung an dramatischen und aufrüttelnden Erzählungen. Wow. Ein Buch, das noch lange Zeit in meinem Gedächtnis bleiben wird, das mich innerhalb eines Tages nur so durch die Seiten fliegen ließ, weil ich gefesselt war von Roxane Gay´s wuchtiger Sprache, ihren ungeschönten Erzählungen und der dramatischen Erlebnisse, welche die Figuren eint. Die US-amerikanische Autorin hat haitianische Wurzeln und schreibt über ihre eigene Abstammung, die Liebe zur Heimat und den Mut, diese zu verlassen. Ich könnte mich auf keine Geschichte dieser Sammlung festlegen, wenn ich einen Favorit benennen müsste, denn jede einzelne hat mich zu Tränen gerührt und tief bewegt. Roxane Gay erschafft einzigartige Atmosphären und legt den Finger in die Wunde, sodass ich als Leserin einmal mehr aufmerksam gemacht wurde auf die Ungerechtigkeiten dieser Erde, das unabwendbare Schicksal vieler Frauen und den Verlust von Identität. Die Erzählungen sind auffallend kurz, nur wenige haben mehr als zehn Seiten. Die Titel sind einprägsam und die Inhalte oft verstörend und von großer emotionaler Brutalität. Die Themen Rassismus, insbesondere Voreingenommenheit und Ungleichbehandlung gibt Roxane Gay auch hier Raum. Die heimliche Zuneigung zweier Frauen und ihre Angst vor dem Bekanntwerden ihrer Gefühle füreinander, aber auch ihre tiefe Verbindung, haben mich stark berühren können. Die Autorin verfügt über ein gutes Geschick, Menschen mit ihren Erzählungen zu packen, unbequeme Wahrheiten auszusprechen und dabei furchtlos und mutig voranzugehen. Auf weniger als 200 Seiten, die ich innerhalb weniger Stunden las, versteht es Roxane Gay, für die Missstände unserer Gesellschaft zu sensibilisieren. Mit großer Wucht, sanfter Sprache, großem Einfühlungsvermögen und tiefem Schmerz schreibt Roxane Gay über zugefügtes Leid. Eine große Empfehlung von mir für dieses vielschichtige Buch.

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>>Viele Jahre lang hatten wir gar nicht bemerkt, dass unsere Eltern mit Akzent sprachen und ihre Stimmen für feindselige amerikanische Ohren anders klangen. Wir hingegen hörten nichts als Heimat. Aber dann kam uns die Welt dazwischen. Wie immer. << "Von geistern und Schatten" von Roxane Gay, aus dem amerikanischen Englisch von Eva Bonné übersetzt, finden sich Kurzgeschichten aus Roxane Gay's Feder zusammen, die sich alle rund um die haitianische Identität drehen. Es geht um Menschen, die ihre Heimat verlassen, finden, für eben diese kämpfen und die Probleme, die Schatten, die all das mit sich bringt. In den einzelnen Geschichten erkennt man den kraftvollen und eindringlichen Schreibstil von Roxane gay sehr wieder und das war ein Aspekt der mir sehr gefallen hat! Sie hat einen besonderen Erzählton, der immer noch etwas im Verborgenen, hinter den Zeilen bereit hält, das zum nachdenken anregt, bzw. noch mal einen anderen Blickwinkel aufzeigt. Insgesamt haben mir alle Geschichten gut gefallen, wobei ich auch sagen muss, dass ich in der ein oder anderen Geschichte noch länger verweilt hätte, was für mich gerade auf der emotionalen Ebene noch ein bisschen mehr gewirkt hätte, denke ich.

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Kurzgeschichten erzählen auf ganz kleinem Raum ganze Welten, anders kann ich es kaum ausdrücken und deshalb liebe ich sie. Die haitianisch stämmige US-Amerikanerin Roxane Gay beherrscht diese Kunst wie kaum eine zweite. Schon die erste Geschichte in dieser Sammlung fesselte mich ans Buch und dann ließ es mich nicht mehr los. Ich habe dieses schmale Büchlein, leider umfasst es nur 192 Seiten, in einer Nacht durchgelesen. Mit extrem leichter Hand bringt die Autorin ihren Leserinnen und Lesern ein unbekanntes Land nah, von Haiti wusste ich bisher nur, dass es sich um ein Nachbarland der Dominikanischen Republik handelt, das politisch instabil und von Armut geprägt ist. Dies thematisiert natürlich auch die Autorin. Sie bringt ihren Leserinnen und Leser aber auch die Liebe der Haitianer zu ihrem Land nahe, denen oftmals nichts anderes übrig bleibt als ihre geliebte Heimat zu verlassen, um der Armut und der Gefahr die an vielen Orten und in vielen Situationen lauert, zu entkommen. Roxane Gay schafft es mit wenigen Worten, die komplette Leidensgeschichte des 14-jährigen Gerald zu erzählen. Der Junge muss in einem fremden Land mit Vorurteilen und Rassismus kämpfen, »Motherfucker« ist der Einstieg in die Anthologie. Für andere Storys wieder lässt sie sich mehr Zeit, es bedarf mehr Worte und mehr Zeit um die Geschichte ihrer Protagonistin Theresa, die in »Zucker« ein traumatisches, lebenzerstörendes Erlebnis verarbeiten muss zu erzählen. Weil die Geschichte, die sie erzählt, auch von ihrer Protagonistin verarbeitet werden muss und Gay ermöglicht es den Lesern, diese Geschichte ebenso intensiv zu erleben. Aber natürlich sind nicht alle Storys geprägt von Leid und Verzweiflung, manche sind auch hoffnungsvoll und sogar heiter. »Was man über haitianische Frauen wissen muss.« ist eine Story, die nicht einmal eine Seite füllt. Und doch erzählt sie die Geschichte aller Mütter dieser Welt, die ihre Kinder lieben und sie hat mich zum Lachen gebracht. »Wir fressen keinen Dreck« Ich sprach schon von Vorurteilen und dass ich nichts über Haiti weiß, es scheint aber auch Exil-Haitianern so zu gehen, die das Land nur noch aus den Nachrichten kennen, die nur Bilder von Not und Elend sehen, wie man aus dem Briefwechsel zwischen Elsa und Sara, die in den USA entnehmen kann. Diese Anthologie hat meine Erwartungen voll erfüllt und in großen Teil sogar übertroffen. Roxane Gay versteht es meisterhaft, mit ihren Geschichten die Vielschichtigkeit von Haiti und seiner Menschen zu präsentieren, und dabei verschiedene Emotionen der Leserschaft zu wecken.

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